Cover-Bild Immerstill
Band der Reihe "Thriller im GMEINER-Verlag"
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 309
  • Ersterscheinung: 03.02.2016
  • ISBN: 9783839218884
  • Empfohlenes Alter: ab 18 Jahren
Roman Klementovic

Immerstill

Thriller
In einer eisigen Winternacht verschwinden zwei Jugendliche spurlos. Die örtliche Polizei tappt im Dunkeln, findet keinerlei Anhaltspunkte und mit der Zeit gerät der Fall in Vergessenheit. Doch dann, auf den Tag genau drei Jahre später, werden wieder zwei junge Menschen vermisst. Die Medien wittern eine Tragödie und in dem kleinen Dorf wächst die Nervosität. Als eine misshandelte Leiche gefunden wird, bricht Panik aus.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Widerstand ist zwecklos

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Ein beschauliches kleines (fiktives) Dorf im Osten Österreichs und seine Bewohner stehen im Mittelpunkt dieses packenden Thrillers. Beschaulich? Nein. Natürlich nicht.
Der Autor stürzt die Protagonistin ...

Ein beschauliches kleines (fiktives) Dorf im Osten Österreichs und seine Bewohner stehen im Mittelpunkt dieses packenden Thrillers. Beschaulich? Nein. Natürlich nicht.
Der Autor stürzt die Protagonistin Lisa, die auf einen Anruf ihres Vaters hin ihr Heimatdorf wieder betritt, in ein Gefühlschaos, das man nicht einmal seinem ärgsten Feind wünscht. Auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester Maria stößt sie Lisa nicht nur auf ein heruntergekommenes Dorf ohne Leben und viele eigenartige Bewohner sowie ihre alte Liebe Patrick, sondern vor allem auf eine Mauer des Schweigens, die sie zuerst gar nicht wahrnimmt und schlussendlich dann einreißt, als sie gar nicht mehr wissen will, was sich dahinter verbirgt.
Tief unter die Haut gehen die Beschreibungen der Umgebung, der Wohnhäuser und öffentlichen Einrichtungen in Grundendorf und man ahnt, dass dies nicht die schlimmsten Eindrücke des seelenlosen Dorfes sind, die noch so auf einen zukommen. Die wahren Abgründe sind die unsichtbaren, die beinahe jeder Grundendorfer in sich zu tragen scheint und in denen sich letztendlich auch Lisa wiederfindet, obwohl sie so lange dagegen zu kämpfen scheint. Wie Don Quijote sträubt sie sich gegen all die Eindrücke und Vermutungen, die sie sammelt und weiß sich teilweise nur mehr mit Wutausbrüchen zu helfen. Ja, sie ist emotional sehr gefordert, doch ab und an war es an diesen Stellen auch für den Leser ein wenig zu viel.
Gefallen hat mir, dass auch durch typisch österreichische Ausdrücke zusätzlicher Lokalkolorit in die Geschichte einfloss, ein wenig konsequenter hätte man damit noch sein können, schließlich haben deutsche Pendants auch so ihre Eigenheiten.
Das Cover unterstreicht die düstere Atmosphäre des Thrillers und dass der Titel mehrdeutig ist und warum er überhaupt gewählt wurde, weiß man erst nach der Lektüre. Sehr gelungen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Ende baute leider ab

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Der Thriller hat von Beginn an einen Wiedererkennungswert des Autors - ebenso wie in "Verspielt" werden auch hier die Leseabschnitte in Tage eingeteilt. Auch der Spannungsbogen ist ähnlich aufgebaut, ich ...

Der Thriller hat von Beginn an einen Wiedererkennungswert des Autors - ebenso wie in "Verspielt" werden auch hier die Leseabschnitte in Tage eingeteilt. Auch der Spannungsbogen ist ähnlich aufgebaut, ich musste immer wieder zum Buch greifen, um zu erfahren was hinter dem Verschwinden der Mädchen steckt:
Zwei Jugendliche verschwinden spurlos - weder das Geschlecht, noch den "gesellschaftlichen" Statuts haben sie gemein. Drei Jahre später passiert das Unglaubliche, wieder verschwinden in dem kleinen Ort Grundendorf zwei Jugendliche, abermals ohne Spur. Unter den Mädchen ist auch Lisas Schwester. Aus diesem Grund kommt sie zurück in ihr Heimatdorf und sucht Maria. Bei einer Suchaktion finden Lisa & die anderen Dorfbewohner ein geschundenes Mädchen im Wald.

Immer wieder habe ich mich gefragt wer die Jugendlichen eines so kleinen Ortes entführt, warum & dies wurde durch bestimmte Aussagen seitens der Hauptprotagonisten Lisa noch verstärkt:
"(...) Ich hatte kein Ahnung, wie recht diese leise Stimme behalten sollte. Hatte nicht die leiseste Idee, wie grausam alles enden würde." (S. 229) // "Wir alle waren so ahnungslos." (S. 260)
Der Leser begleitet Lisa und ihr Tun, ihre Gedanken durch das Buch hindurch. Es entstehen beim lesen mehr Fragen als Antworten & auch die auftauchenden Personen sind keine Vorzeige-Protagonisten. So entsteht mehr als ein möglicher Täter, was den Reiz des Buches ausmacht. Ebenso wie die anhaltende düstere Stimmung - ein Nebelwetter zieht sich durch die Tage & immer wieder hat Lisa das klamme Gefühl beobachtet zu werden.
Auch die Ermittler sind ein Pärchen für sich: Schulz, welcher immer "Zuckerl" anbietet & Mayerhofer, welcher die letzten Worte von Schulz mehr als gerne wiederholt.

Dies sind also die besten Voraussetzungen für einen gelungenen Thriller!
Der Spannungsbogen wurde durch das Buch gehalten und der wahre Täter & die Hintergründe werden erst bei der Aufklärung offenbart. Die letzten sechs Sätze lassen den Leser mit einem mulmigen Gefühl zurück ...

Dennoch konnte mich das Buch nicht vollends überzeugen. Vielleicht war meine Erwartung zu hoch? Vielleicht hätte ich das Buch nicht gleich im Anschluss des anderen Thrillers von Klementovic lesen sollen?
Es liegt auch nicht an der Aufklärung, dem wahren Täter und die Begründung - sondern an der Umsetzung. Ab Kapitel "Dienstag" war ein Teil bereits mehr als absehbar und dann überschlugen sich die Ereignisse regelrecht. Dies war für mich einfach etwas zu viel des Guten!
Auch die Kommunikation zwischen den Protagonisten war schwächer als im vorherigen Thriller des Autors, besonders zwischen Lisa & Patrick. Und die Beziehung zwischen Lisa und Tom tritt an einigen Stellen zu weit in den Vordergrund, ohne wirklich einen Bezug zu der Geschichte zu haben. Natürlich ist es gut & wichtig die Protagonisten kennen zu lernen, bestimmte Beweggründe u.ä. von Lisa nachzuvollziehen, aber hier war es eindeutig mehr von Bedeutung als es hätte sein müssen.

Dennoch: Jeder Leser sollte sich ein eignes Urteil bilden, und ich muss gestehen bis zu den letzten 50 Seiten war ich noch sehr begeistert von dem Buch. Aber so ist es eben bei mir, das Ende hat nochmals viel Einfluss auf mein Lesegefühl des gesamten Buches. Dies mag vielleicht etwas unfair auf den einen oder anderen wirken, aber ich vergebe dem 2ten Thriller von R. Klementovic aufgerundete 3,5 Sterne - was nicht heißt das ich nicht nochmals zu einem Buch von ihm greifen werde! Denn der wahre Täter & damit hat mich der Autor überrascht, wird erst am Ende aus seinem Versteck kommen.

Veröffentlicht am 30.12.2021

Wo ist Maria?

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Vor einigen Jahren ist Lisa von Grundendorf, ihrem Heimatdorf, nach Wien geflüchtet, weil sie es nach dem Tod ihrer Mutter dort nicht mehr aufhielt. Doch nun kehrt sie zurück. Denn vor 3 Jahren verschwanden ...

Vor einigen Jahren ist Lisa von Grundendorf, ihrem Heimatdorf, nach Wien geflüchtet, weil sie es nach dem Tod ihrer Mutter dort nicht mehr aufhielt. Doch nun kehrt sie zurück. Denn vor 3 Jahren verschwanden zwei Jugendliche in einer Faschingsnacht spurlos. Bis zu dem Tag gab es keine Spur zu den beiden. Jetzt, 3 Jahre später, sind auf einmal Lisas jüngere Schwester Maria und deren Freundin Nathalie verschwunden, ebenfalls auf dem Weg zu einer Faschingsparty. Lisa ist entsetzt, weil ihr Vater die Schwester nicht schon früher als vermisst gemeldet hat. Erst ganz langsam erzählt, mehr wie eine Erzählung als ein Krimi, doch dann nimmt die Geschichte an Komplexität zu und ganz am Ende gibt es mehr als nur eine Überraschung. Mareike Britz konnte trotz ihrer eher ruhigen Erzählstimme Spannung aufbauen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Düsteres Dorfleben

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Die 25-jährige Lisa kehrt in ihren verhassten Heimatort Grundendorf zurück, um das spurlose Verschwinden ihrer Schwester und deren Freundin zu klären. Bei ihren Recherchen stößt sie immer wieder auf Widerstand ...

Die 25-jährige Lisa kehrt in ihren verhassten Heimatort Grundendorf zurück, um das spurlose Verschwinden ihrer Schwester und deren Freundin zu klären. Bei ihren Recherchen stößt sie immer wieder auf Widerstand und zahlreiche Ungereimtheiten. Was ist wirklich passiert? Hat das ganze mit einem Fall vor drei Jahren zu tun, als schon einmal zwei Jugendliche aus dem trostlosen Dorf verschwunden sind?
Als bei einer groß angelegten Suchaktion die geschändete Leiche einer der Vermissten in einem nahen Waldstück gefunden wird, bricht in Grundendorf Panik aus.
Die Medien stürzen sich auf den Fall, die Polizei ermittel fieberhaft und im Dorf wächst die Unruhe.
Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Kann der Täter gefunden werden, bevor er wieder zuschlägt?
Lisa sieht sich gezwungen immer tiefer zu graben, alte Wunden aufzureißen und sich ihrer schmerzhaften Vergangenheit zu stellen - doch wird das reichen um ihre Schwester zu retten?
...(Klappentext)

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In diesem Thriller begleitet der Leser die Hauptprotagonistin Lisa auf der Suche nach ihrer Schwester. Es wird aus ihrer Perspektive erzählt und so erhält man Einblicke in ihre Sichtweise, Gedanken und Gefühle. Dies konnte der Autor hervorragend umsetzen. Man spürt ihre Beklemmung, ihre Ängste und ihre Verzweiflung. Man spaziert mit ihr durch das düstere Kaff Grundendorf, spürt dabei die feindseeligen Blicke der Dorfbewohner auf einem ruhen und lernt dabei typische Dorfcharaktere kennen, die einem in jedem kleineren Dorf begegnen.

Es ist eine eingeschworene Dorfgemeinschaft - mit Ablehnung gegen Neues und Fremde, die gerne unangenehme Dinge unter den Teppich kehren und jeder so seine Geheimnisse hat. Schnell wird klar, daß hier etwas im Argen liegt und man auf keinen Fall in Lisa's Haut stecken möchte.
Sie scheint die Einzige zu sein, der das Auffinden ihrer Schwester wichtig ist. Ihr Vater schweigt sich aus und verschanzt sich in seiner Werkstatt, ihre Tante greift lieber zum Schnapserl und die anderen Dorfbewohner wollen einfach nur, daß Lisa wieder verschwindet. Einzig ihr Ex-Freun Patrick, Polizist im Nachbardorf, scheint ihr Verbündeter zu sein. Denn auch seine Kollegen Schulz, der Meister im Zuckerlverteilen ist, und Mayerhofer, der immer das Gesagte von Schulz wiederholt und trotzdem von ihm nie ein Zuckerl angeboten bekommt, scheinen nicht die Motiviertesten zu sein, um diesen Vermisstenfall aufzuklären.

Hin und wieder blitzt kurz eine Situationskomik auf, dominiert wird dieser Thriller jedoch von seiner drückenden Atmosphäre, welche gut Lisa's Stimmung wiederspiegelt. Dies wird noch zusätzlich durch das fantastisch bildhaft beschriebene Setting unterstrichen. Das schafft nicht jeder.

Der Schreibstil, wie erwartet, fesselnd und bildhaft. Dadurch konnte ich das Buch nicht und nicht aus der Hand legen. Deswegen, und weil ich ständig darauf wartete, daß endlich etwas Spannendes passiert. Der Thriller kommt leider nur sehr langsam und schwerfällig in die Gänge. Im Grunde gar nicht. Nervenaufreibende Spannung herrscht hier nicht. Zusätzlich scheint sich der Autor in unwichtigen Handlungen und Infos zu verlieren, die keinerlei Einfluß auf Irgendwas haben, aber mehrmals an ihnen gekratzt wird.
Dafür wird die Auflösung und das Ende ratzfatz abgehandelt, als hätte der Autor dafür keine Zeit mehr, da er rechtzeitig zu einem Fußballmatch muss (sorry Roman, das musste jetzt sein g).
Die Auflösung selbst ist jedoch eine schockierende Überraschung. Da hat sich der Autor wirklich Mühe gegeben, den Leser auf eine falsche Fährte zu locken, um ihm dann ein überraschtes "Neiiiin!!" und "Woow" zu entlocken.
Für mich gilt jedoch - zu spät, zu wenig.

Fazit:
Leider ist hier so gut wie keine Spannung vorhanden, dafür unnütze Handlungsstränge und Infos. Der Thriller kommt so gar nicht in die Gänge nur um das Ende dann umso schneller abzufertigen.
Aufgrund des bildhaften und flüssigen Schreibstils, der fantastisch eingefangenen und wiedergegebenen Atmosphäre und der überraschend, schockierenden Auflösung, kann ich diesem Thriller trotzdem mit gutem gewissen eine Leseempfehlung aussprechen. Wenn auch eher für Diejenigen die es etwas ruhiger haben wollen.

Wenn man den ersten Thriller "Verspielt" von Roman Klementovic gelesen hat, erkennt man, daß dieser Autor viele Facetten hat und sich nicht nur auf eine Art des Schreibens beschrenken kann und auch nicht soll. Daher behalte ich ihn auf jeden Fall im Auge und freue mich schon auf seinen nächsten Thriller.