Cover-Bild Mit Herz, Mut und Verstand
14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Francke-Buchhandlung
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 313
  • Ersterscheinung: 02.2018
  • ISBN: 9783868277142
Rosslyn Elliott

Mit Herz, Mut und Verstand

Rebekka Jilg (Übersetzer)

Ohio, 1875: Susanna Hanbys Zukunftspläne werden jäh durchkreuzt, als ihre Schwester Rachel samt sechs Kindern spurlos verschwindet. Mithilfe von ihrem Onkel Will und ihrer Tante Ann macht Susanna sich auf die Suche. Sie ist überzeugt: Ihr trunksüchtiger Schwager muss schuld sein an der Misere.
Doch als sich die Ereignisse überschlagen und die Hanbys in große Gefahr geraten, erkennt Susanna, dass sie ihre Vorurteile auf den Prüfstand stellen muss. Nicht zuletzt wegen Johann, dem charmanten Brauerei-Erben, der eine völlig unerwartete Lösung ihrer Probleme bietet.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2018

Wen der Alkohol ganze Familien zerstört

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Ein Übermaß geistiger Getränke ruiniert auch die geistvollsten Menschen. (Walter Ludin)
Ohio 1875: Die junge Susanna Hanby ist auf dem Weg zu ihrem Onkel und ihrer Tante, bei denen sie während ihres Botanikstudiums ...

Ein Übermaß geistiger Getränke ruiniert auch die geistvollsten Menschen. (Walter Ludin)
Ohio 1875: Die junge Susanna Hanby ist auf dem Weg zu ihrem Onkel und ihrer Tante, bei denen sie während ihres Botanikstudiums leben wird. Doch zuvor möchte sie noch ihre Schwester Rachel und die Familie besuchen, den Rachels letzter Brief klang für sie sehr besorgt. Als sie bei Rachels Haus ankommt, ist Susanna entsetzt, die Blumen sind verwelkt, das Haus heruntergekommen, das alles passt nicht zu ihrer Schwester. Von ihrem betrunkenen Schwager George erfährt sie, das Rachel mit einem anderen Mann davon ist und die sechs Kinder ins Waisenhaus gebracht hat. Doch Susanna ist sich sicher, das würde Rachel niemals freiwillig machen, sicher ist ihr ständig betrunkener Schwager schuld daran. Voll Sorgen kehrt sie zu Onkel Will und Tante Ann, die ihr soweit es ihnen möglich ist bei der Suche nach Rachel und den Kindern helfen wird. Die Kinder finden sie recht schnell in unterschiedlichen Waisenhäusern, doch die Zeit drängt, den bevor die Kinder in andere Familien kommen, muss Susanna Rachel finden. Das ihr dabei der junge Brauereierbe Johann Giere helfen möchte, passt Susanna nicht so ganz, den schließlich ist auch sein Vater Schuld am Alkoholkonsum.

Meine Meinung:
Eine interessante Kurzinfo machte mich auf das Buch aufmerksam. Der Schreibstil der Autorin war sehr kurzweilig und interessant, vor allem das Thema, Alkohol, religiöse Abstinenzler und die Waisenhäuser in der damaligen Zeit haben mich in den Bann gezogen. Die Autorin nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Historie. Man spürt förmlich die Armut der damaligen Zeit, die viele Familien an ihre Grenzen bringt, auch dadurch da die Saloons und der Alkohol immer mehr auf dem Vormarsch ist. Auch Susanna und die Hanbys kommen dadurch in Konflikte und in Gefahr. Der Plot ist durch die Suche nach Rachel und die Herausforderung ihre Kinder aus den Waisenhäusern zu bekommen sehr interessant. Ich habe das Buch förmlich an einem Tag verschlungen, zumal ich in der Zeit im Bierland Franken verweilte und der Bezug zum Bier faszinierend war. Gewundert hat es mich schon etwas, das eine amerikanische Autorin über eine Brauereifamilie aus Bayern schreibt, die damals nach Amerika ausgewandert ist. Die Charaktere waren sehr interessant, Johann hat mich fasziniert, wie sehr er aus Liebe, auf die jeweiligen Situationen eingegangen ist. Hingegen Susannas Argumente konnte ich nicht immer verstehen. Doch ich denke, es war damals eine ganz andere Zeit, viele Christen waren noch mehr pietistischer und gesetzlicher geprägt als heute .Das wiederum macht aber den ganzen Roman noch spannender und interessanter. Am meisten taten mir Rachels Kinder leid, vor allem die drei Ältesten, die in einem heruntergekommenen Waisenhaus waren, bei dem mich die Zustände erschüttert hatten. Das dieses Buch ein Folgeband der Familie Hanby ist, habe ich nicht bemerkt so das man dieses Buch auch gut ohne Vorkenntnisse lesen kann. Allerdings würden mich die anderen Büchern nun sehr reizen zu lesen. Ich gebe diesem Buch 5 von 5 Sterne und kann es nur empfehlen.

Veröffentlicht am 30.04.2018

„Ich mag sie, deine Miss Hanby!“

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„Ich mag sie, deine Miss Hanby!“

Mit ihrer aktuellen Neuerscheinung führt Rosslyn Elliott die Reihe um die Familie Hanby fort. Die Protagonistin Susanna Hanby ist eine intelligente und wissbegierige junge ...

„Ich mag sie, deine Miss Hanby!“

Mit ihrer aktuellen Neuerscheinung führt Rosslyn Elliott die Reihe um die Familie Hanby fort. Die Protagonistin Susanna Hanby ist eine intelligente und wissbegierige junge Frau auf dem Weg nach Westerville, wo sie in zwei Monaten mit ihrem Studium der Botanik beginnen und sich damit ihren großen Traum erfüllen wird. In dem friedvollen Städtchen Westerville leben auch Susannas Onkel und Tante – Will und Ann Hanby, bei denen sie die Zeit bis zu ihrem Studienbeginn zu verbringen beabsichtigt. Unterwegs besucht sie ihre Schwester Rachel, trifft jedoch lediglich auf deren brutalen und streitsüchtigen Ehemann George, der dem Alkohol verfallen ist. Rachel selbst ist spurlos verschwunden, ihre sechs Kinder wurden auf zwei verschiedene Waisenhäuser aufgeteilt. Außer sich vor Sorge und Angst informiert Susanna ihre Verwandten, und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach den Vermissten. Wird es ihnen gelingen, die Kinder vor einer unwiderruflichen Trennung durch Adoptionen zu retten und ihre verschollene Mutter Rachel wiederzufinden?

Johann Giere ist ein deutschsprachiger Einwanderersohn und lebt in Columbus. Als einziger Sohn wird er in naher Zukunft die Brauerei seines Vaters erben, in der er bereits jahrelang mitarbeitet. Seine große Leidenschaft gilt jedoch seinem Nebenberuf – dem Journalismus. Johann fühlt sich durch die Erwartungen des Vaters, die Verkuppelungsversuche seiner wohlmeinenden Mutter und der übermäßig anhänglichen besten Freundin seiner beiden Schwestern immer mehr in die Ecke gedrängt. Die Aussicht auf eine hauptberufliche Karriere als Reporter einer New Yorker Zeitung scheint ihm die Erfüllung all seiner Wünsche und zugleich auch die Lösung seiner Probleme zu sein. Doch dann lernt Johann die bezaubernde Susanna Hanby kennen, die trotz ihrer anfänglich kratzbürstigen und starrsinnigen kühlen Distanz sein Herz im Sturm erobert. Wie wird Johann sich hinsichtlich seiner Zukunft entscheiden?

Rosslyn Ellliott hat es erneut geschafft, mich mit einem ihrer Romane zu verzaubern. Susanna ist eine äußerst vielschichtige und direkte Protagonistin, die kein Blatt vor den Mund nimmt, unerschrocken und manchmal auch zu impulsiv agiert. Der ruhige und besonnene Johann ist mit seiner bescheidenen, zuvorkommenden und mitfühlenden Art der ruhende Gegenpol in dieser Geschichte, sein tiefer und aufrichtiger Glaube und die Liebe zu Susanna haben mich tief berührt. Eine ganz besondere Freude bereitete mir das Wiedersehen mit Will und Ann Hanby, die mir bereits im ersten Band dieser Reihe sehr ans Herz gewachsen sind. Die beiden einfühlsamen und liebevollen Menschen setzten sich ihr ganzes Leben lang für Schwache und Unschuldige ein und treten in diesem Buch bereits als in die Jahre gekommene reife Persönlichkeiten auf. Ihr Glaube ist stark wie eh und je und sie vermitteln auch in der vorliegenden Geschichte auf liebevolle Art und Weise anderen Menschen Trost und Zuversicht. Die Autorin hat in ihrer Charakterzeichnung auch einiges Augenmerk auf die Nebenfiguren gelegt und dafür gesorgt, dass zwei Antagonisten ein klein wenig Spannung ins Spiel brachten.

Eines der Kernthemen dieses Romans ist der Kampf gegen den Alkohol mit all seinen tragischen Auswirkungen – sowohl innerhalb der Familien, als auch seitens Angehöriger des christlichen Glaubens. Damit verbunden beschreibt Rosslynn Elliott das Auseinanderreißen von Familien und die Tragödie, Geschwister voneinander zu trennen, die zunächst in Waisenhäusern ein erbärmliches Dasein fristen, und danach in verschiedene Adoptivfamilien vermittelt werden – ohne jegliche Hoffnung auf Wiedervereinigung. Die deutschen Einwandererfamilien in Ohio bekommen durch die fiktive Brauereifamilie Giere ein Gesicht und man erhält als Leser Einblicke in ihre Kultur und ihre Bräuche.

Das vorliegende Buch aus der Feder der christlichen Autorin Rosslyn Elliott bescherte mir allergrößtes Lesevergnügen und ich konnte diese in einnehmendem Schreibstil erzählte romantische Geschichte in vollen Zügen genießen.

„Mit Herz, Mut und Verstand“ hat mir ausgezeichnet gefallen!


Veröffentlicht am 28.04.2018

Zarte Liebesgeschichte vor historischem Hintergrund

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Inhalt:
Ohio, 1875:
Auf dem Weg zu ihrem College möchte Susanna Hanby ihre Schwester Rachel und deren sechs Kinder besuchen. Doch diese sind spurlos verschwunden. Laut dem alkoholsüchtigen Schwager George, ...

Inhalt:
Ohio, 1875:
Auf dem Weg zu ihrem College möchte Susanna Hanby ihre Schwester Rachel und deren sechs Kinder besuchen. Doch diese sind spurlos verschwunden. Laut dem alkoholsüchtigen Schwager George, der sich überhaupt nicht für seine Familie interessiert, hat Rachel ihn verlassen und die Kinder im Waisenhaus abgegeben. Susanna begibt sich mit ihrem Onkel Will und ihrer Tante Ann auf die Suche nach den Kindern und ihrer Schwester. Dabei ist sie immer von der Sorge und der Frage getrieben, ob George etwas mit ihrem Verschwinden zu tun hat und ob ihre Schwester noch am Leben ist.
Sie trifft auf Johann Giere, der im Herzen ein Journalist ist, sich jedoch in der Pflicht sieht, den Brauereibetrieb seines Vaters zu übernehmen. Susanna verurteilt ihn aufgrund ihres Glaubens und den schlechten Erfahrungen mit ihrem Schwager wegen den Problemen, die durch den Alkohol entstehen und der u.a. von seiner Familie verkauft wird. Er jedoch steht ihr und ihrer Familie bei und unterstützt sie bei der Suche nach ihrer Schwester. Zwischen den beiden bahnt sich eine zarte Liebesgeschichte an, doch kann Susanna ihre Vorurteile überwinden?

Meinung:
Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig. Das Buch ist aus der Perspektive von Susanna und Johann geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann.
Dies ist der dritte Teil der Trilogie, den ich sehr gut lesen konnte ohne die vorherigen Bände zu kennen. Ich hatte keine Verständnisprobleme.
Johann ist ein wahrer Traum von einem Mann. Er ist einfach ein wunderbarer, hilfsbereiter und herzensguter Mensch, der immer ehrlich und vor allem sehr geduldig gegenüber Susanna ist, die ihn dafür verurteilt, dass er aus einer Brauereifamilie stammt. Selbstlos steht er ihr bei und hilft ihr, damit sie ihre Nichten und Neffen zurückbekommen kann und unterstützt sie bei der Suche nach ihrer Schwester.
Susanna war mir stellenweise mit dem Beharren auf ihrer Meinung bzw. ihren Vorurteilen unsympathisch. Auch wenn jeder Mensch Fehler hat, so war es mir persönlich manchmal einfach zu viel. Vor allem weil ihr Johann überhaupt keinen Grund für solch ein Verhalten gibt. Umso schöner war es mitzuerleben, wie sie, auch mit Hilfe ihrer Tante und ihrem Onkel, im Laufe der Geschichte reifer und in gewisser Weise auch toleranter wird. Vor allem hat sie mich mit ihrem Mut, ihrem Herzen und ihrer Leidenschaft, für die Kinder ihrer Schwester alles zu tun, für sich eingenommen und damit ihre wunderbare Persönlichkeit zeigen können.
Die Charaktere wie Susanna und Johann sind wunderbar dargestellt und beschrieben. Ebenso wie Susannas Tante Ann und ihr Onkel Will, die wirklich herzensgute Menschen sind, die anderen beistehen, auch wenn sie selbst es nicht immer leicht haben. Vor allem die Kinder und ihre Situation im Waisenhaus sind mir sehr zu Herzen gegangen. Ebenfalls ist die Atmosphäre des 19. Jahrhunderts und die Beschreibung der Umgebung wunderbar dargestellt.
Der Glaube spielt in diesem Buch eine große Rolle und zeigt auch, wie er zu falschem Fanatismus und Nichtbeachtung von Menschenleben führen kann. Die Bewohner der Stadt sind strikt gegen Alkohol und so verwundert es nicht, dass sie sich vehement gegen Mr. Corbin, der einen Saloon eröffnen möchte, wehren. Doch wie weit sie bereit sind zu gehen, ist einfach nur furchtbar.
Insgesamt ein sehr schöner historischer Roman mit ernstem Hintergrund. Leider gibt es einige Wiederholungen und Susannas Entwicklung hat für mich persönlich etwas zu spät stattgefunden, so dass es wunderbare 4,5 von 5 Sternen gibt.

Fazit:
Der tiefgründige und eher ernste historische Roman wartet mit sympathischen (und auch unsympathischen) Charakteren mit Stärken und Schwächen auf, einer zarten Liebesgeschichte, Glaube und dem Zusammenhalt in der Familie sowie der Gemeinschaft. Leseempfehlung für Fans von historischen Romanen und einer zarten Liebesgeschichte.

Veröffentlicht am 28.04.2018

Gegensätze ziehen sich an

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1875 Ohio. Auf dem Weg zum College möchte Susanna Hanby noch einen kurzen Besuch bei ihrer Schwester Rachel und ihrer Familie einschieben, doch dann muss sie feststellen, dass ihre Schwester verschwunden ...

1875 Ohio. Auf dem Weg zum College möchte Susanna Hanby noch einen kurzen Besuch bei ihrer Schwester Rachel und ihrer Familie einschieben, doch dann muss sie feststellen, dass ihre Schwester verschwunden ist. Schwager George, der lieber dem Alkohol zuspricht, als sich um seine Familie zu kümmern, gibt er außerdem zu verstehen, dass die sechs Kinder im Waisenhaus sind. Susanna kann sich das alles nicht erklären und macht sich in großer Sorge auf die Suche nach Rachel und den Kindern, wobei sie auch durch ihre Tante Ann und ihrem Onkel Will, einem Prediger, tatkräftig unterstützt wird. Immer wieder läuft ihr Johann Giere über den Weg, Sohn des Brauereibesitzers, der lieber der schreibenden Zunft als Journalist dienen würde, als im Betrieb seines Vaters zu arbeiten. Susanna, die aufgrund ihres Schwagers riesige Vorbehalte gegen Alkoholkonsum und seine Auswirkungen hat, steht Johann sehr skeptisch gegenüber und möchte seine Hilfe bei der Suche ihrer Schwester eigentlich nicht annehmen. Doch Johann lässt es sich nicht nehmen…
Rosslyn Elliott hat mit ihrem Buch „Mit Herz, Mut und Verstand“ einen unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der als Teil einer Trilogie gilt, aber gut allein für sich gelesen werden kann. Der Schreibstil ist flüssig und lässt den Leser schnell in eine ehemalige Zeit eintauchen, um durch die wechselnden Perspektiven zwischen Susanna und Johann deren Gedanken, Gefühle und Tun zu beobachten und die durch die Autorin vermittelte Szenerie zu begleiten. Die Spannung wird gemächlich aufgebaut, flacht aber immer mal wieder ab oder wird durch kleine Längen unterbrochen. Die Autorin hat den historischen Hintergrund schön in ihre Handlung eingebaut, so dass der Leser die damaligen Lebensbedingungen sowie die gesellschaftlichen Normen gut vor Augen geführt werden. Das Thema Alkohol steht hier zentral im Mittelpunkt, ebenso dessen Auswirkungen sowie die Verdammung durch die einzelnen Glaubensgruppen, die teilweise zu radikalen Mitteln greifen, um eine Salooneröffnung zu verhindern, ohne dabei an die Folgen zu denken.
Die Charaktere sind sehr schön ausgearbeitet und mit Leben versehen. Sie wirken real und authentisch, wobei es sich die Autorin nicht hat nehmen lassen, ihre Hauptprotagonistin etwas überspitzt darzustellen. Susanna ist eine junge Frau, die sich um ihre Familie sorgt und alles für diese tut. Sie ist sehr impulsiv, stur und emotional. Sie lässt sich oftmals von ihren Gefühlen beherrschen und handelt immer wieder vorschnell und ohne viel zu überlegen. Sie pflegt ihre Meinung zu haben und weicht kaum einen Millimeter davon ab, was sie leider auch recht zickig und selbstgerecht erscheinen lässt. Johann ist ein sehr sympathischer Mann, der das Herz am rechten Fleck hat und sich hilfsbereit um seine Mitmenschen kümmert. Er ist ehrlich, offen und vor allem hat er eine Engelsgeduld in Bezug auf Susanna und ihr Verhalten. Tante Ann und Onkel Will sind warmherzige und gläubige Menschen, die einen starken Rückhalt in der Not bieten. Auch die Nebenprotagonisten sind schön gezeichnet und bieten mit ihren eigenen Geschichten weitere Spannung.
Der christliche Aspekt wurde ebenfalls schön in die Handlung eingeflochten. Die verschiedenen Ansichten über bestimmte Dinge ebenso wie angesprochene Beispiele aus der Bibel sowie differenzierte Glaubensansichten werden innerhalb der Geschichte thematisiert und geben Möglichkeiten zur Selbstreflexion.
„Mit Herz, Mut und Verstand“ ist ein historischer Roman mit eingewebter Liebesgeschichte, der gute Unterhaltung bei kurzweiliger Lektüre bietet. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 18.04.2018

Liebe oder Überzeugung?

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Inhalt: Susanna Hanby will auf dem Weg zum College ihre Schwester und Familie besuchen, die aber spurlos verschwunden sind. Die Schwester soll durchgebrannt sein und die Kinder im Waisenhaus. Gemeinsam ...

Inhalt: Susanna Hanby will auf dem Weg zum College ihre Schwester und Familie besuchen, die aber spurlos verschwunden sind. Die Schwester soll durchgebrannt sein und die Kinder im Waisenhaus. Gemeinsam mit ihrer Tante Ann und ihrem Onkel Will, dem Prediger aus Westerville versuchen sie herauszufinden, was passiert ist und geraten zusätzlich noch in eine heftige Auseinandersetzung mit dem neuen Besitzer des Saloons, der von allen Bewohnern aus religiöser Überzeugung abgelehnt wird.Plötzlich bietet sich Hilfe bei der Suche an, die Susanna in ihrem Glauben und ihren Gefühlen schwanken lässt.

Spannung: Die Vorkommnisse in Verbindung mit dem Saloon und der Gegnerschaft aber auch aus unbekannter Quelle, die sogar gegen Onkel Will vorgehen und das Drama um die Kinder, die den damaligen Einschränkungen des Gesetzes unterlagen machen das Buch schon spannend, allerdings flaut es immer wieder ab und wiederholt sich teilweise auch etwas.

Humor: Johann, der Sohn eines deutschen Bierbrauers und seine Familie bringen ein wenig Schwung in die sonst doch sehr trübselige Geschichte und zwischendurch überrascht Johann mit einigen lustigen Kommentaren oder Aktionen. Ansonsten ist das Buch eher eine überwiegend traurige Geschichte, die teilweise laut Anmerkungen der Autorin auf einigen wahren Hintergründen aufbaut.

Romantik: Das Bemühen von Johann um Susanna ist eine süsse kleine Romanze, die aber nicht überwiegt und durch die Umstände leider etwas gebremst wird.

Autor und Umsetzung: Dies ist das erste Buch von Rosslyn Elliott, und laut Nachwort der dritte Teil der Triologie von den Hanbys. Kann aber für sich gelesen werden, es hat mir jetzt nichts gefehlt aus den Vorgängerbüchern. Ob ich die ersten beiden Teile noch lesen mag, weiß ich noch nicht, da mich die Geschichte selbst nicht ganz überzeugt hat. Der Schreibstil ist interessant und an die damaligen Verhältnisse angepasst.

Personen: Die Charaktere sind wirklich toll dargestellt, so dass man sich in jede Person gut hineinversetzen kann. Susanna wird als Frau dargestellt, die sehr emotional, teilweise vorschnell agiert. Onkel Will und Tante Ann, zwei liebenswerte, herzensgute Menschen, die immer helfen, egal wie schlecht es ihnen geht oder wie wenig sie haben. Und Johann ein einfacher und dennoch rücksichtsvoller, hilfsbereiter Mensch, der immer erst an andere denkt. Es gibt so viele unterschiedliche Menschen in diesem Buch, jeder passend beschrieben.


Seitenanzahl/Länge: Mit 313 Seiten ein normal durchschnittliches Buch, teilweise mit ein paar Längen und Wiederholungen, was man vielleicht etwas kompakter und spannender zusammen fassen kann, zum Schluss irgendwie etwas zu schnell abgewickelt.

Cover: Interessant, da es auf der Printausgabe vorne und hinten ein Komplettbild des Saloons gibt. Ausdrucksstarke Persönlichkeiten, die die Spannung heben, gerade wenn man die Inhaltsangabe liest. Farblich, vom Titel und vom Bild gut getroffen.


Gesamtbewertung: Ausdrucksstarke Charaktere mit einer nicht ganz häufigen Geschichte lassen den Leser in eine Zeit eintauchen, die infrage stellen, wie weit man aufgrund seines Glaubens agieren darf, um seine Prinzipien durchzusetzen. Gepaart mit einem traurigen Schicksal und einer netten Romanze erwartet einen ein nachdenklich stimmendes Buch, was aber leider auch ein paar Längen und Situationen hat, die nicht ganz überzeugen. Keine leichte Lektüre, da die Geschichte eher traurig stimmt, auch wenn es durchaus auch ein paar nette Abschnitte gibt. Das Ganze ist verpackt mit biblischen Gedanken, einer Predigerfamilie, die ihre Werte und Überzeugungen lebt und nach außen trägt, auch wenn das Leben nicht leicht ist.