Macht Lust auf Sommer und Abenteuer
Ausgerechnet Rottloch: ein winziges Dorf, das von allem höchstens eins hat: eine Schule, ein Kiosk, ein Fußballplatz vielleicht. Das soll der Schauplatz für den „besten Sommer“ sein? Joshua, der schon ...
Ausgerechnet Rottloch: ein winziges Dorf, das von allem höchstens eins hat: eine Schule, ein Kiosk, ein Fußballplatz vielleicht. Das soll der Schauplatz für den „besten Sommer“ sein? Joshua, der schon viele Städte gesehen hat und weiß, dass kein Ort lange bleibt, zeigt sich anfangs wenig beeindruckt. Als Einzelgänger rechnet er nicht damit, hier irgendwen zu treffen, der ihn interessiert. Umso überraschender ist es für ihn, dass die lockige, lebenslustige Nina ihn sofort in ihren Bann zieht und auch der draufgängerische Nico ihm sofort offen und freundschaftlich begegnet.
Gerade rechtzeitig startet an der erstaunlich engagierten Schule ein ungewöhnliches Projekt: Die Achtklässler sollen ein paar Tage in Kleingruppen im Wald verbringen, ganz ohne Handy, ohne Erwachsene. Nur sie, die Natur und vielleicht ein paar neue Erkenntnisse über sich selbst.
Die Gruppenzusammensetzung (Joshua, Nina, Nico, Nasrin und Koray) wirkte auf mich zunächst etwas zu konstruiert. Immerhin begegnet Joshua diesen Personen direkt am ersten Tag, und es gibt bestimmt noch mehr Schülerinnen in seiner Stufe. Aber diese Skepsis verflog schnell: Die Gruppe ist genau richtig. Jeder bringt seine Eigenheiten und Ecken mit, auch Erzähler Joshua selbst.
Besonders gelungen finde ich den Erzählstil. Joshua erzählt unmittelbar, mit spürbarem Zögern, mit Gedanken, die sich überschlagen, mit genauem Hinhören und Zweifeln. Man ist ganz nah dran an seinen Überlegungen, als würde er einem direkt ins Ohr flüstern.
Ein Roman, der richtig Lust auf Sommer macht, auf Natur, Nähe, Freundschaft und das Ungeplante. Und der zeigt: Manchmal ist genau der Ort, von dem man nichts erwartet, der Anfang von etwas Großem