Cover-Bild Mädchen aus Papier
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: cbj
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 20.03.2017
  • ISBN: 9783570164600
Sina Flammang

Mädchen aus Papier

“Meine Schwester ist das gestohlene Meisterwerk. Ich bin nur die Fälschung.“

Mari ist drei, als ihre Schwester in einem Kaufhaus spurlos verschwindet. Seit Mari sich erinnern kann, schwebt der Schatten der verlorenen Tochter über der Familie und lässt die Verschwundene beinahe realer scheinen als sie selbst. Als Annika nach zwölf Jahren wie aus dem Nichts wieder auftaucht, sind alle überfordert von diesem Geistermädchen, das verschlossen, unzugänglich und geheimnisvoll ist. Während die Eltern krampfhaft heile Welt spielen, fühlt Mari sich mehr und mehr verdrängt. Bis ihr irgendwann nichts anderes übrig bleibt, als selbst zu verschwinden. Zusammen mit ihren Freunden Clementine und Ole macht sie sich auf einen irrwitzigen Trip nach Italien – um am Ende doch zurückzufinden.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2020

Bevor man andere findet, muss man erst sich selbst suchen

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Erster Satz

Früher, als ich noch klein war, hatte ich Angst vor dem Spiegel.

Meinung

Maris Familie scheint auf den ersten Blick wie jede andere: Mutter, Vater, Tochter - wäre da nicht das leere Zimmer ...

Erster Satz

Früher, als ich noch klein war, hatte ich Angst vor dem Spiegel.

Meinung

Maris Familie scheint auf den ersten Blick wie jede andere: Mutter, Vater, Tochter - wäre da nicht das leere Zimmer im Haus, das andere Mädchen auf den Bildern und die oberflächlichen Gespräche, um ja keine alten Wunden aufzureißen. Maris Schwester verschwand als sie drei war und hinterließ eine Lücke, die nicht gefüllt werden kann, so sehr Mari es auch versucht. Doch dann steht Annika urplötzlich nach zwölf Jahren wieder vor der Tür und Mari weiß nicht, wie sie damit umgehen soll.

Vor jedem Kapitel gibt es einen kurzen Gedanken von Mari, über den Inhalt oder einem dazu passenden Gedanken oder Thema, ehe sie die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt. Der Schreibstil war sehr angenehm und für ein Jugendbuch passend.
Mari hat nicht viele Freunde, auch ihre Eltern scheinen sich von der Masse zurückgezogen zu haben. Von ihrer Schule und den Mitschülern spricht Mari überhaupt nicht, stattdessen nimmt sie uns mit zu einer Gruppentherapie für Kinder, dessen Geschwister weg sind. Sei es durch Tod oder Verschwinden. Sie besucht die Gruppe schon länger und lernte dort ihre beste Freundin Clementine kennen, dessen ältere Schwester starb. Kurz vor Annikas Auftauchen kommt Ole neu in die Gruppe, sein Bruder verschwand spurlos im Urlaub. Die drei werden mit der Zeit zu einem guten Team, wenn auch mit vielen Meinungsverschiedenheiten.
Als ihre Schwester wieder auftaucht, weiß Mari zunächst nicht wie sie sich fühlt. Einerseits froh, andererseits ändert sich gerade ihre ganze Familie und sie fühlt sich alleine und vernachlässigt. Ihre Eltern versuchen es Annika so recht wie nur möglich zu machen und fragen Mari nicht, wie sie sich dabei fühlt. Einige Aktionen haben mich auch wirklich sprachlos gemacht und mich gut in Marie hineinversetzten lassen. Die Geschichte braucht jedoch gerade am Anfang ihre Zeit, um Fahrt aufzunehmen und zieht sich dadurch etwas.

Charaktere

Mari unterscheidet sich selbst in Tag- und Nacht-Mari. Erstere übernimmt den Platz der vermissten Tochter und bereitet ihren Eltern nicht unnötig Sorgen, währenddessen bricht die Nacht-Mari aus und stromert des Nachts draußen herum, gegen alle Regeln. Sie ist es auch, die nicht erfreut ist, dass Annika wieder da ist. Doch im Verlauf der Geschichte muss Mari lernen, beide zu einer Person zu kombinieren und sich selbst zu sehen.

Über Ole hätte ich gerne noch etwas mehr erfahren. Ruhig und noch überhaupt nicht über das Verschwinden seines Bruders hinweg, war er ins sich gekehrt und geriet oft mit Mari aneinander. Clementine war das Gegenteil. Viel zu viel mitzuteilen und eine sehr offensichtliche Essstörung, die keiner der Erwachsenen wahrnahm. Obwohl alle drei doch sehr unterschiedlich waren, so war doch bei allen etwas gleich - sie wurden sich überlassen. Während ihre Eltern sich dem Verlust eines Kindes hingaben, vergaßen sie das andere.

Fazit

Am Anfang etwas zu viel Länge, schöner Schreibstil und eine Reise zu sich selbst und den eigenen Wünschen. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 27.12.2017

Mädchen aus Papier

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Meine Meinung:
Die Geschichte wird aus der Sicht von Mari erzählt und behandelt ein schwieriges Thema. Kindesentführung. Maris Schwester wurde vor Jahren aus einem Kaufhaus entführt. Nach Jahren taucht ...

Meine Meinung:
Die Geschichte wird aus der Sicht von Mari erzählt und behandelt ein schwieriges Thema. Kindesentführung. Maris Schwester wurde vor Jahren aus einem Kaufhaus entführt. Nach Jahren taucht ihre verlorene Schwester plötzlich wieder auf. Doch anstatt Friede, Freude, Eierkuchen hegt vor allem Marie Misstrauen gegenüber ihrer Schwester. Doch nicht nur das, Mari fühlt sich immer mehr ausgegrenzt. Alles dreht sich nur noch um das Wohl ihrer Schwester.
Zusammen mit ihren Freunden Clementine und Ole versucht Mari nach Italien abzuhauen. Funktioniert nur mit mäßigem Erfolg.

Das Buch baut sich langsam auf. Mir hat der Anfang ganz gut gefallen, doch zum Ende hin hat es sich meiner Meinung nach etwas gezogen. Der Schreibstil der Autorin hat mir gefallen, obwohl er teilweise sehr philosophisch angehaucht ist durch Maris Gedanken.
Sehr witzig fand ich hingegen ihre Freundin Clementine. Zu ihr möhte ich nichts weiter schreiben, aber es war teilweise sehr amüsant.

Ich konnte Maris Gedanken und das Misstrauen gegenüber ihrer Schwester nachvollziehen. Vermutlich hätte ich nicht anders reagiert. Für sie war es in dem Moment einfach eine Fremde die sich in ihrem Zuhause breit machen will. Meiner Meinung nach verständlich.

Fazit
Ein tolles Debüt im Jugendbuchbereich.

4 von 5 Büchern


Anmerkung: "Mädchen aus Papier" wurde mir vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank !

Veröffentlicht am 10.05.2017

Mal Ganz Anders!

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Meinung:
Das Cover hat mich total fasziniert! Die Art und Weise wie das Bild aufgenommen ist, ist definitiv bei mir hängen geblieben und auch der Grund, weshalb ich das Buch unbedingt lesen wollte, noch ...

Meinung:
Das Cover hat mich total fasziniert! Die Art und Weise wie das Bild aufgenommen ist, ist definitiv bei mir hängen geblieben und auch der Grund, weshalb ich das Buch unbedingt lesen wollte, noch bevor ich mich über den Inhalt informiert hatte.
Ich mag Geschichten mit Kindern oder genauer Jugendlichen, die Adoptiert werden oder auf einmal feststellen, dass ihre Eltern, gar nicht ihre Eltern sind und sie vermisst werden oder so sehr, allerdings sind diese eigentlich immer im Mittelpunkt der Geschichte. Gerade aus diesem Grund, war es für mich mal besonders spannend eine solche Geschichte aus der Sicht der Schwester erleben zu dürfen!
Als jemand der sich gerne mal Spoiler lässt muss ich dennoch sagen, dass der der Klappentext zu viel vorwegnimmt. Nahezu der komplette ist einmal kurzgefasst, bis zum Schluss hin. Das ist etwas schade!
Dennoch denke ich, dass das Buch unglaublich viel zu bieten hat.
Obwohl Mari nicht die ist, die feststellen musste, dass ihre Mutter nicht ihre Mutter ist, war sie immer das Problemkind. Während ihre Eltern ihre Schwester Annika immer vergöttert haben, war Mari quasi immer nur zweite Wahl. Und das merkt man auch an der Art und Weise, wie ich Mari verhält. Ihre Eltern zwingen sie zu einer Selbsthilfegruppe zu gehen. Trotz allem ist es Mari die Fragen stellt, wo sich niemand traut, den Mund auf zumachen. In dem Buch entwickelt sie sich mit Hilfe ihrer Freunde von einem eingeschücheterten, leicht depressiven Mädchen, zu einer selbstbewussten Jungen Frau, die weiß, wer sie ist und für sich selber entscheidet.


Fazit:
Mir persönlich hat es sehr gefallen, dass in diesem Buch mal jemand in den Vordergrund gerückt wird, der sonst so gerne übersehen wird. Ich vergebe 4,5 Sterne: ????⭐.

Veröffentlicht am 20.04.2017

Emotional, wenn auch manchmal zäh

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Wer erinnert sich nicht an Fälle von verschwundenen Kinder? Solche Fälle bekommen oft eine riesen mediale Aufmerksamkeit, doch ist das öffentliche Interesse erstmals abgeklungen fragt sich bis auf die ...

Wer erinnert sich nicht an Fälle von verschwundenen Kinder? Solche Fälle bekommen oft eine riesen mediale Aufmerksamkeit, doch ist das öffentliche Interesse erstmals abgeklungen fragt sich bis auf die betroffenen Familien kaum einer was aus den verschwundenen Kinder geworden ist oder wie diese mit der Angst, der Trauer und der Ungewissheit umgehen. Und noch weniger fragen sich, was mit der Familie passiert, wenn die Verschollene nach Jahren wieder zurück kehrt.

Genau solch einen Fall thematisiert das Buch „Mädchen aus Papier“ Die Schwester der 15 jährigen Mari verschwand im Alter von 5 Jahren spurlos in einem Kaufhaus. Die Familie versucht zwar über diese Tragödie hinweg zu kommen, jedoch gelingt ihnen dass nur oberflächlich und sie spielen heile Welt, wo keine ist. Das geht schon zwölf Jahre so und Mari hat sich mittlerweile daran gewöhnt, allerdings hat sie immer das Gefühl „nicht richtig da zu sein“ und nur ein Ersatz für die verschwundene ältere Schwester zu sein.
Das Leben der Familie wird auf den Kopf gestellt, als Annika nach zwölf Jahren wieder auftaucht. Doch die mittlerweile 17 jährige ist nicht mehr das kleine fünfjährige Mädchen, dass die Familie kannte. Und sowohl Mari, als auch ihre Eltern müssen feststellen, dass zwölf Jahr getrennt sein nicht so einfach überwundenen werden kann.

Es ist ein sehr emotionales Thema, dass Sina Flamming hier anpackt und bis auf zwei Schwächen, gelingt ihr die Umsetzung auch ganz gut.
Sehr gut gelungen, sind ihr die Charaktere. Sie handeln und denken sehr realistisch und verfügen wie es die geschilderte Situation auch erfordert eine komplexe Gefühlslage. Bei einer solchen einschneidenden Veränderung fühlt man eben nicht nur eine Sache und dementsprechend kann, ja sogar muss Mari glücklich, traurig und wütend zugleich sein. Auch die anderen Charaktere wie Clementine, Ole oder Maris Eltern fühlen auf mehrere Ebenen. Das führt zwar dazu, dass man als Leser nicht immer mit den Charakteren übereinstimmt, aber wer mag schon alle Charakterzüge an einem Menschen? Den perfekten Menschen gibt es nicht und das zeigt auch die Autorin sehr gelungen mit ihren Charakteren.

Allerdings muss ich sagen, bei all der Tiefgründigkeit, rutscht das Buch sprachlich auch hin und wieder zu sehr ins melodramatische ab. Gerade die Sprüche, Zitate und Sätze am Anfang jedes Kapitels wirken oft zu dick aufgetragen.
Diese Tatsache, zusammen mit ein paar Szenen, die die Geschichte kaum voran bringen und fast schon belanglos sind, lässt das Buch zur Mitte hin etwas zäh werden. Dafür gab es ein Dreieck Abzug.

Den anderen zog ich für eine Sache ab, die zugegeben eher der Fehler des Verlages, als der Autorin ist: Der im Klapptext erwähnte Italientrip erfolgt nämlich erst auf Seite 236 von 352! Wenn man den Klapptext liest geht man mit der Erwartung an das Buch, dass der Italien Road-Trip den Hauptteil der Handlung ausmachen würde, aber im Endeffekt spielt er sich auf gerade mal rund 100 Seiten ab.
Für die Geschichte ist es gut so wie es ist, aber da man als Leser eine andere Erwartungshaltung hat, wird man unweigerlich enttäuscht. Das ist schade, denn ohne diesen Klapptext wäre mein Gefühl nach Beendigung es Buches sicher besser gewesen. Mir tut es zwar selbst weh Punkte abzuziehen für etwas, dass nicht im Ermessen der Autorin lag, aber ich muss das Buch ja als Ganzes betrachten. Immerhin: hätte ich halbe Dreiecke wären es 4 ½ von 6 geworden. (Eigenes Blogsystem)

Fazit
„Mädchen aus Papier“ ist ein gelungene, emotionales Buch, dass sehr komplex die Gefühle seiner Charaktere aufarbeitet, aber mit ein paar zähen Stellen zu kämpfen hat.

Veröffentlicht am 15.09.2017

Super Grundidee, aber nicht meins

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Gestaltung:
Die Gestaltung des Buches gefällt mir wirklich sehr gut und es zeigt einfach ein wenig vom Inhalt, obwohl man das erst nach dem Lesen versteht.

Inhalt:
Maris Schwester wurde entführt als sie ...

Gestaltung:
Die Gestaltung des Buches gefällt mir wirklich sehr gut und es zeigt einfach ein wenig vom Inhalt, obwohl man das erst nach dem Lesen versteht.

Inhalt:
Maris Schwester wurde entführt als sie noch ganz klein war. Doch auf einmal stehen bei ihr vor der Tür Polizisten die der Familie mitteilt das dieses vielleicht wieder aufgetaucht ist…

Meine Meinung:
Bei dem finde ich es besonders schwierig eine Rezension zu schreiben. Es hat mir auf der eine Seite wirklich gefallen nur hat mir die Art der Erzählung nicht wirklich zugesagt.
Dieses Buch hat eine wirklich ganz tolle Grundidee, die ich mir vielleicht öfter mal gerne lesen würde. Sie beschäftigt sich einfach mit etwas worüber man selten liest.
Nur leider hat mir die Umsetzung nicht wirklich gefallen. Die Erzählperspektive war einfach so emotionslos das ich sie so gar nicht verstehen konnte.
Daher konnte ich leider gar nicht mit ihr fühlen und auch nicht immer verstehen.
Jedoch konnte ich alle um sie herum viel besser verstehen und das war für mich als Leser auch mal eine ganz neue Erfahrung.
Da mich die Perspektive so sehr gestört hat bin ich in dem Buch auch einfach nicht voran gekommen, was bei der Thematik wirklich sehr schade war. Ich musste mich zwischendurch wirklich etwas zwingen das Buch weiter zu lesen.
Daher kann ich nicht so wirklich viele Unendlichzeichen geben, da mir die Idee aber so gut gefällt und man am Ende auch ein bisschen verstehen kann wieso es so erzählt wird gibt es immer noch 3/5