Wo Menschen noch menschlich sind
Vorneweg: Seht euch bitte nicht den Film „Shopaholic - Die Schnäppchenjägerin“ an, anstatt das Buch zu lesen. Der Film hat kaum etwas mit dem Buch gemein, eine ganz andere Atmosphäre, und auch die Filmfiguren ...
Vorneweg: Seht euch bitte nicht den Film „Shopaholic - Die Schnäppchenjägerin“ an, anstatt das Buch zu lesen. Der Film hat kaum etwas mit dem Buch gemein, eine ganz andere Atmosphäre, und auch die Filmfiguren sind anders gezeichnet als die Charaktere in dem Buch.
Auf dem Einband eines Kinsella-Romans, den ich mir im Urlaub kaufte, stand "Autorin der beliebten Shopaholic-Reihe". Diese Urlaubslektüre machte mich neugierig auf diese Reihe, also begann ich schließlich mit "Die Schnäppchenjägerin". Und was soll ich sagen, nach den ersten 50 Seiten mag man das Buch über eine liebenswürdige Chaotin mit der gefährlichen Leidenschaft Shoppen nicht mehr aus den Händen legen. Höchstens, um sich dieselbigen vor die Augen zu halten, weil man sich nur noch traut, durch gespreizte Finger hindurch weiterzulesen ob der Berg- und Tal-Fahrten, die man immer wieder mit der Hauptfigur Becky erlebt.
Die Autorin schafft es auf beeindruckende Weise, ihre Romanfiguren so zu gestalten, dass man ziemlich schnell das Gefühl hat, diese schon ewig zu kennen. Man hat, ohne dass die Figuren langatmig beschrieben werden, ein genaues Bild von ihnen. Und man mag viele von ihnen, obwohl sie teilweise doch so abwegig handeln und so anders, als man es selbst getan hätte. Gerne würde man Becky so manches Mal schütteln, und doch versteht man meistens, wieso sie letztendlich handelt, wie sie handelt, weil ihre Gedankengänge an sich dann doch wieder schlüssig sind.
Die Figuren des Romans haben die unterschiedlichsten Persönlichkeiten und alle haben ihre Macken, was sie so menschlich sein lässt. Und das ist meines Erachtens die große Stärke des Romans, der für mich hauptsächlich eines ausdrückt: Lebensfreude!