Cover-Bild Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 16.08.2018
  • ISBN: 9783462051865
Susann Pásztor

Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster

Roman

Eine berührende Geschichte über die Schönheit des Lebens und die erstaunliche Entwicklung einer Vater-Sohn-Beziehung. Das Buch zum ARD-Fernsehfilm

Wie begegnet man einer Frau, die höchstens noch ein halbes Jahr zu leben hat? Fred glaubt es zu wissen. Er ist alleinerziehender Vater und hat sich zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter ausbilden lassen, um seinem Leben mehr Sinn zu geben. Bei seinem ersten Einsatz möchte er alles richtig machen. Aber Karla, stark, spröde und eigensinnig, arrangiert sich schon selbst mit ihrem bevorstehenden Tod und möchte nur etwas menschliche Nähe – zu ihren Bedingungen.

Als Freds Versuch, sie mit ihrer Vergangenheit zu versöhnen, grandios scheitert, darf nur noch sein 13-jähriger Sohn Phil Karla besuchen, um ihre Konzertfotos zu archivieren. Dann trifft Hausmeister Klaffki in einer kritischen Situation die richtige Entscheidung – und verhilft Fred zu einer zweiten Chance. 

» Dieser Roman ist keiner, der Angst vorm Sterben macht. Im Gegenteil. Er macht Lust auf das Leben. « Christine Westermann

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2023

für dieses Buch reicht die Anzahl der Sterne nicht aus

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als ich den Titel " Und dann steht einer auf und öffent das Fenster " von Susann Pastor gelesen habe, habe ich mich auf ein trauriges Buch vorbereitet, geht es doch um das Thema Tod. Was ich dann aber ...

als ich den Titel " Und dann steht einer auf und öffent das Fenster " von Susann Pastor gelesen habe, habe ich mich auf ein trauriges Buch vorbereitet, geht es doch um das Thema Tod. Was ich dann aber zu Lesen bekam ist wohl eins der besten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Sicherlich spielt der Tod eine Rolle , was natürlich ein trauriges Thema ist, aber die Autorin hat es verstanden, durch ihre Protagonisten die Spitze des Schmerzes zu schmälern, weil sie ihre Figuren so liebevoll und humorvoll zeichnet, dass einem nichts anderes übrig bleibt, als an vielen Stellen zu lachen.

Fred ist ein allein erziehender Vater, ein wenig linkisch, aber immer darauf bedacht alles richtig zu machen. Er hat neben seinem Beruf eine Ausbildung zum Sterbebegleiter gemacht und hat nun seinen ersten " Fall " zugewiesen bekommen. Doch Karla, die an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist und nicht mehr lange zu leben hat, ist eine spezielle Person. Sie will keinen Sterbebegleiter und sie schlägt mit ihren Ansichten , die den Tod betreffen, auch sonst aus der Art. Es sit für Fred schwer, hier auch nur einen Fuß in die Tür zu bekommen und das wortwörtlich gemeint. Doch die Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich nach und nach und auch Freds Sohn Phil spielt dabei eine Rolle. Alle drei lernen voneinander , was den Umgang mit einer Sterbenskranken betrifft.

Die Autorin hat es bei diesem Buch verstanden , die richtige Mischung aus Empathie und Humor zu finden und entstanden ist ein Buch, das man sich nicht entgehen lassen sollte.Wie schon oben erwähnt, sind die Figuren sehr liebevoll gestaltet, sie machen auch mal Fehler, was ich als sehr erfrischend empfunden habe und , was ich ganz wichtig fand, sie entwickeln sich in der Geschichte weiter. Auch dass Karla eine Frau mit ecken und Kanten ist und ganz anders reagiert, als man es von einer Frau erwartet, die nicht mehr lange zu leben hat, hat dieses Buch sehr lebendig und interessant gemacht.

Frau Pastor, vielen Dank für dieses wunderschöne Buch, dass ich nicht nur mit viel Freude, sondern auch mit großem Interesse gelesen habe. Ich glaube die " Fälle" die eben einer bisschen aus der Art schlagen, helfen Sterbebegleitern immer mehr, als wenn alles nach Schema F geht.

Ein wirklich bereicherndes Buch in der Reihe der Bücher, die sich mit dem Thema Tod beschäftigen.

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Veröffentlicht am 24.10.2020

In Würde sterben …

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Ursprünglich hatte sich Fred Wiener, als er sich zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter ausbilden ließ, seine Tätigkeit viel leichter vorgestellt, denn gleich bei seiner ersten Aufgabe läuft einiges schief. ...

Ursprünglich hatte sich Fred Wiener, als er sich zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter ausbilden ließ, seine Tätigkeit viel leichter vorgestellt, denn gleich bei seiner ersten Aufgabe läuft einiges schief. Karla Jenner-García, die an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist, hat genaue Vorstellungen darüber, wie sie die ihr noch verbleibende Zeit verbringen will – und dabei ist Fred ihr zunächst eher hinderlich als hilfreich. Wesentlich hilfreicher für die ehemalige Fotografin hingegen ist Phil, Freds 13jähriger Sohn, den sie mit der Aufgabe betraut, ihre umfangreiche Negativ-Sammlung zu digitalisieren. Ihm hat es Fred auch zu verdanken, dass sein Kontakt zu Karla wieder hergestellt wird, nachdem seine Bemühung, der Sterbenden noch eine letzte Überraschung zu bereiten, gründlich danebengegangen ist. Endlich wird er von Karla akzeptiert und auch das Verhältnis zu seinem Sohn bessert sich zusehends. Zwischen den drei so unterschiedlichen Menschen entsteht eine tiefe Verbundenheit …

Susann Pásztor ist eine deutsche Schriftstellerin. Sie wurde 1957 als Tochter eines ungarischen Vaters und einer deutschen Mutter in Soltau geboren. Sie studierte Kunst und Pädagogik und arbeitet heute als Autorin, Übersetzerin und Illustratorin in Berlin. In der Stiftung Lazarus-Diakonie Berlin erhielt sie eine Ausbildung und ist seit den 2010er-Jahren im ambulanten Hospizdienst ehrenamtlich tätig. „Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster“ ist ihr dritter Roman, für den sie 2018 den Evangelischen Buchpreis erhielt.

Es ist schon erstaunlich, wie man über eine so schwierige Materie so leicht und locker schreiben kann. Die Autorin versteht es ausgezeichnet dem Thema Sterbebegleitung, das sehr gerne verdrängt wird, seine Natürlichkeit zu geben und den Leser unbefangen damit vertraut zu machen. Die Vergänglichkeit unseres Daseins, Krankheit und Tod, gehören zum Leben und werden hier unaufdringlich, ohne Pathos und mit sehr viel Feingefühl behandelt. Gelegentlich eingestreute humorvolle Begebenheiten lockern auf, regen zum Schmunzeln an und nehmen den Ereignissen die Schwere. Die einzelnen Charaktere sind sehr lebensecht und realistisch ausgearbeitet, unvollkommen wie im richtigen Leben. Die Autorin hat ein feines Gespür für zwischenmenschliche Beziehungen und lässt die Geschichte optimistisch ausklingen.

Fazit: Ein schönes, ein berührendes Buch, dem ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung geben kann.

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Vom Mut im Leben zu stehen, wen der Tod naht

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Ausgerechnet in der Woche, in der meine an Krebs verstorbene Mama Geburtstag hätte, greife ich nach einem Buch, in dem es um eine Frau geht, die an Krebs erkrankt ist und daran sterben wird. Es ist die ...

Ausgerechnet in der Woche, in der meine an Krebs verstorbene Mama Geburtstag hätte, greife ich nach einem Buch, in dem es um eine Frau geht, die an Krebs erkrankt ist und daran sterben wird. Es ist die Zeit, in der ich emotional nicht sehr stabil bin und doch lese ich dieses Buch, in dem Sterbebegleitung eine Rolle spielt. Sterbebegleitung kenne ich. Es ist die Zeit, in der ich dabei zusehen musste, wie meine Mama immer weniger wurde. Wie der Krebs sich ihrer bemächtigte und sie von innen heraus auffraß. So wie er es mit Karla macht. Obwohl beide Frauen sehr unterschiedlich sind, habe ich das Gefühl den Weg bis hin zum Tod noch einmal zu gehen. Das schafft Nähe zur Protagonistin, zur Geschichte, und gleichzeitig sorgt es dafür, dass ich mich distanziere. Dass ich den Roman nicht so sehr an mich ranlasse, wie er es verdient hätte.

Es ist eine gute Geschichte. Hoffnungsvoll, ehrlich, direkt, ohne Schmu. Ich mag vor allem die Protagonisten. Karla, die so sehr im Leben steht, obwohl sie weiß, dass sie dieses bald verlassen wird. Die im Reinen ist mit sich selbst und keine verschnörkelte Romantik benötigt, um alte Wunden zu heilen. Fred, der eckig und kantig und rund zugleich ist. Der so gutherzig ist, dass ich ihn immer wieder umarmen möchte. Und sein Sohn Phil, der verkannte Poet, der von der eigenen Mutter keinerlei positive Bestärkung kommt. Sie alle sind so wunderbar individuell. Von solch einer lebendigen Tiefe und Authentizität. Ebenso stark sind die Nebenfiguren, die alle ihre kleinen Macken haben und dadurch so realistisch wirken.

Am meisten mochte ich den Humor der Autorin, der sich so oft in den Situationen zeigt, in denen andere sich nicht einmal trauen würden aufzuschauen. Sie kann eine gewisse Ironie in den Text schreiben, ohne dabei bitter oder bös zu wirken. Gefühle werden sehr echt, sehr greifbar. Pásztors Figuren dürfen alles. Lachen, wann immer sie wollen, weinen, aus sich herauskommen, verzeihen, hassen. Ihr Tonfall ist immer passend. Leise, fast flüsternd, wenn die der unsichere Fred spricht. Klar, direkt, im Fall von Klara.

"Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster" bekommt eine klare Leseempfehlung. Ich glaube es ist eins der Bücher, die einem breiten Publikum gefallen, weil es so echt, so aus dem Leben ist. Die schwierige Vater-Sohn-Geschichte, die auf Unsicherheiten beruht, und Karlas Geschichte vom Sterben und ihrer Kraft im Reinen zu sein.

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