Cover-Bild Der Galgentänzer
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16,80
inkl. MwSt
  • Verlag: Badischer Landwirtschafts-Vlg
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 12.09.2022
  • ISBN: 9783982298825
Thomas Binder

Der Galgentänzer

Leben einer Schwarzwälder Räuberlegende
Schwarzwald, Ende 18. Jahrhundert: Johann Baptista Herrenberger, genannt Konstanzer Hans, ist schon zu Lebzeiten eine Legende. Seine Raubzüge führen ihn in die Schweiz, an den Bodensee und den Hochrhein. Um seinem Räuberschicksal zu entrinnen, versucht er sich als Händler und Soldat - und landet doch immer wieder bei seinesgleichen. Sein Leben ist geprägt von Freundschaft und Intrige, Familie, Liebe und Verrat und der ständigen Angst vor dem Galgen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2022

Der Galgentänzer

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Eine Geschichte, die sich aus wahren Begebenheiten zusammensetzt. Es handelt sich dabei um Johann Baptista Herrenberger, genannt der Konstanzer Hans. Hans wuchs in sehr ärmlichen Verhältnissen auf, sein ...

Eine Geschichte, die sich aus wahren Begebenheiten zusammensetzt. Es handelt sich dabei um Johann Baptista Herrenberger, genannt der Konstanzer Hans. Hans wuchs in sehr ärmlichen Verhältnissen auf, sein Vater war Wanderschuster und zog mit seiner Familie in den Ortschaften umher. Zu seiner Schwester hatte er ein inniges Verhältnis. Hans mußte schon früh betteln gehen, damit die Familie nicht Hunger leiden mußte. Dabei verführte ihn ein anderer Betteljunge zum Diebstahl, bei dem er aber erwischt wurde. Hans hatte gute Absichten, kam dann aber immer wieder mit Leuten zusammen, die ihn verführten, wie z.B. der Schul-Toni, der meinte, stehlen ist einfach als arbeiten. So lernte Hans immer mehr Räuber kennen und fühlte sich unter ihnen wohl. Hans war ein sehr intelligenter und aufgeweckter junger Mann, so konnte er sich meisten herausreden und er kam immer wieder bald aus den Gefängnissen frei. Zwar gelobte er sich dann immer ,mit der Räuberei aufzuhören, aber sobald er seine Kumpane traf. ging alles wieder von vorne los. Hans hing sogar so weit und heiratete eine viel ältere Frau, damit er an ihr Geld kam.Doch immer schwebte der Galgen vor seinen Augen, was ihm öfters mal den Schlaf raubte. Letztlich fiel er seinen Häschern doch in den Händen. Und hier erzählte er einem Richter, der auf ihn einwirkte, zum ersten Mal seine Lebensgeschichte. Bis ich dieses Buch las, hatte ich noch nie etwas von dem Konstanzer Hans gehört. Der Autor hat sehr umfangreich recherchiert, dies merkt man seiner akribischen Beschreibung der Welt im 18. Jahrhundert, insbesondere im Schwarzwald, wo Hans sein Unwesen trieb. Zwischen den Kapiteln legt Thomas Binder immer wieder Erklärungen über die Schwarzwälder Geschichte ein, was sich mehr als interessant liest. Die Sprache selbst ist deutlich und gut zu verstehen, aber er läßt immer wieder das Jenische einfließen, was dann mit einer Fußnote am Ende der Seite erklärt wird. Am Anfang und am Ende des Buches ist eine alte Landkarte eingezeichnet, die das Umfeld vom Konstanzer Hans genau beschreibt und was ich wirklich sehr hilfreich finde. Das Buch ist vom Format her etwas kleiner und liegt daher beim Lesen gut in der Hand. Das Cover ziert der Schwarzwald mit einer ärmlichen Häuslerkate. Ich muß sagen, dass ich durch diese Lektüre wieder einiges dazugelernt habe.

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Veröffentlicht am 22.10.2022

Räuberlegende ..

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Klappentext / Inhalt:

Schwarzwald, Ende 18. Jahrhundert: Johann Baptista Herrenberger, genannt Konstanzer Hans, ist schon zu Lebzeiten eine Legende. Seine Raubzüge führen ihn in die Schweiz, an den Bodensee ...

Klappentext / Inhalt:

Schwarzwald, Ende 18. Jahrhundert: Johann Baptista Herrenberger, genannt Konstanzer Hans, ist schon zu Lebzeiten eine Legende. Seine Raubzüge führen ihn in die Schweiz, an den Bodensee und den Hochrhein. Um seinem Räuberschicksal zu entrinnen, versucht er sich als Händler und Soldat - und landet doch immer wieder bei seinesgleichen. Sein Leben ist geprägt von Freundschaft und Intrige, Familie, Liebe und Verrat und der ständigen Angst vor dem Galgen.

Cover:

Das Cover zeigt eine einsame und abgelegene Hütte und auch die naturnahe Umgebung ist sehr toll dargestellt. Die recht dunklen und düsteren Farben, zeigen, dass dunkle Wolken aufziehen.

Meinung:

Das Buch handelt von der Räuberlegende Johann Baptista Herrenberger und man merkt, dass der Autor sehr gut recherchiert hat und alles sehr gut ausgearbeitet wurde.

Inhaltlich möchte ich an dieser Stelle nicht allzu viel verraten und halte mich mit weiteren Details dazu. Wer mehr über diese Legende erfahren möchte, ist hier genau richtig.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig geschrieben und man kommt gut in die Handlungen und Geschnisse hinein. Es wurde sehr gut ausgearbeitet und man merkt, dass viel Recherchearbeit darin liegt. Man erfährt mehr über das Leben und Handeln der damaligen Zeit, Ende des 18. Jahrhunderts. Auch die Gegenseiten sind gut herausgearbeitet und man fühlt sich schnell in Charaktere und Gegebenheiten hinein.

Nebenbei werden auch Themen wie Armut, Gaunerei und Strafverfolgung mit eingearbeitet. In kurzen kleinen Schwarzwald Geschichten erfährt man mehr zu den Themen. Und auch die eigentliche Geschichte handelt von Intrigen, Verrat, aber auch Liebe und Freundschaft. Man wird hier auf das wechselhafte Leben des Konstanzer Hans aufmerksam und nebenbei sehr gut unterhalten. Die Gestaltung und Gliederung des Buches hat mir gut gefallen und die kleinen Einwürfe sind eine tolle Idee. Auch das Format des Buches ist sehr handlich und angenehm und liegt sehr gut ein der Hand. Vorne und hinten befindet sich eine Karte und hinten auch ein Quellenverzeichnis. Zudem werden kleine Anmerkungen direkt am unteren Seitenrand zur Erklärung verwendet.

Eine Räuberlegende, verpackt in einer unterhaltsamen Geschichte, mit überraschenden Wendungen, nachdenklichen Themen, die angeschnitten werden, sorgt für gute Unterhaltung. Alles in allem sehr unterhaltsam, gut recherchiert und durchdacht. Man kann mit Hans mitfühlen und erfährt mehr über Leben und Hintergründe.

Fazit:

Das Leben der Räuberlegende des Konstanzer Hans: unterhaltsam, spannend und informativ erzählt.

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Veröffentlicht am 13.10.2022

Eine Schwarzwälder Räuberlegende - das spannende Leben des Konstanzer Hans.

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"Der Galgentänzer" von Thomas Binder ist im September 2022 als Hardcoverausgabe mit 288 Seiten bei Badischer Landwirtschaftsverlag erschienen.

Es handelt sich um eine Romanbiografie über das Leben eines ...

"Der Galgentänzer" von Thomas Binder ist im September 2022 als Hardcoverausgabe mit 288 Seiten bei Badischer Landwirtschaftsverlag erschienen.

Es handelt sich um eine Romanbiografie über das Leben eines berüchtigten Räubers im 18. Jahrhundert, der sein Unwesen im Schwarzwald trieb, den Johann Baptista Herrenberger, genannt Konstanzer Hans.

Thomas Binder hat hier sehr sorgfältig und umfassend recherchiert und ein sehr authentisches, lebendiges und spannendes Buch geschrieben, das mir eine historische Legende sehr nahe gebracht hat.

Der Konstanzer Hans war von Haus aus eine gute Seele, der vermutlich nicht auf die schiefe Bahn geraten wäre, hätte sein Vater ihn im Kloster belassen. Er wollte Gutes tun und seinen Lebensunterhalt auf ehrliche Weise verdienen, aber das wurde ihm verwehrt.

Nachdem er aber im kriminellen Milieu war, hat ihn nur noch wenig abgeschreckt und er war für fast alle Untaten zu haben - wie ein Strudel, solch eine Sogwirkung setzte da ein. Auch wenn der Räuber immer wieder versucht hat, seinem Lebensweg eine andere Richtung zu geben, landete er letztendlich immer wieder bei seinenJaunerkumpanen, und auch mit dem jenischen Sprachgebrauch fühlte er sich scheinbar am wohlsten.

Sehr prägend war für den Konstanzer Hans, dass er als Kind einer Hinrichtung beiwohnte - tatsächlich hatte er Zeit seines Lebens große Angst, an den Galgen zu geraten.

Der Autor hat noch (bestens gekennzeichnet mittels einer abweichenden Schriftart) insgesamt 4 allgemeine Kapitel über Armut, Strafen, Gauner und Strafverfolgung eingeschoben, die dem Leser den Zeitgeist und die Probleme der Menschen, die ums nackte Überleben kämpften, sehr anschaulich und teils schockierend vor Augen führen.

Ein tragisches Gaunerleben in Form einer hochinteressanten Romanbiografie - spannender und authentischer kann Geschichte nicht sein! Perfekter Stoff für den Schulunterricht und auch für alle anderen Interessierten eine unbedingte Leseempfehlung!.

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Veröffentlicht am 07.10.2022

Ein "Jaunerleben" im Schwarzwald

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Gestaltung:
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Das Cover mit der alten Hütte auf dem Hügel im Schwarzwald wirkt sehr stimmungsvoll. Als handliches Hardcover ist das Buch sehr wertig verarbeitet und macht Lust aufs Lesen.

Inhalt: ...

Gestaltung:
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Das Cover mit der alten Hütte auf dem Hügel im Schwarzwald wirkt sehr stimmungsvoll. Als handliches Hardcover ist das Buch sehr wertig verarbeitet und macht Lust aufs Lesen.

Inhalt:
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In Form einer Romanbiografie stellt der Autor das Leben des Räubers Johann Baptista Herrenberger, genannt "Konstanzer Hans" dar. Er lebte Ende des 18. Jh. im Schwarzwald und war schon zu seinen Lebzeiten eine Legende.

Mein Eindruck:
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Das Buch hat mich von Anfang an begeistert.
Eine alte Karte des Schwarzwalds zu Beginn des Buches sorgt für die richtige Einstimmung. Der Sprachstil besteht aus recht kurzen Sätzen, die alle im Präsens gehalten sind. Dies ist ungewöhnlich für einen historischen Roman, aber dadurch wird man direkt in die Zeit hinein katapultiert. Obwohl mit wenig Dialogen und direkter Rede gearbeitet wird, genügen die Beschreibungen der Gedanken von Hans sowie der Umgebung, um in die Handlung einzutauchen und von ihr gefesselt zu werden.

Sehr gut gefielen mir die Einschübe über die reale Historie, die das zuvor Erzählte sehr gut ergänzen. Sie vermitteln dem Leser einen guten Einblick in das Alltagsleben der damaligen Zeit, die Verfolgung und Behandlung von Verbrechern und das Leben anderer Räuber. Dabei fügen sich diese Einschübe perfekt in die Geschichte ein und durch viele anschauliche Beispiele wird es nie langweilig. So hätte ich mir Geschichtsunterricht gewünscht!
Besonders authentisch wirkte das Geschehen, da der Autor ab und an die Dialoge im Jenischen (typ. Sprache der Räuber) verfasst hat. Die Übersetzung sowie nicht geläufige Begriffe werden in Form von (wenigen) Fußnoten direkt am Seitenende aufgeführt, sodass man nicht blättern muss und der Lesefluss nicht gestört wird.

Der "Konstanzer Hans" ist ein gutes Beispiel dafür, wie die gesellschaftlichen Umstände einen Menschen auf den falschen Weg führen konnten. Er hätte mehrere Möglichkeiten gehabt, auf den "rechten Pfad" abzubiegen, doch meistens wurden ihm extern Steine in den Weg gelegt oder die Versuchung war doch zu groß. Er war ein Mensch, der mir von Beginn an sympathisch war, weil er ein gutes Herz hat und sehr klug ist. Ich habe oft mitgefiebert und habe ihn teilweise bewundert, wie er aus kritischen Situationen wieder heraus gekommen ist. Dennoch zeigt seine Entwicklung zeitweise auch nicht so schöne Seiten an ihm bzw. es ist manchmal schwer, sein Verhalten aus heutiger Sicht nachzuvollziehen. Das Ende war sehr ungewöhnlich und zeigt erste Wendungen in seinem Leben, aber auch für den generellen Umgang mit Verbrechen und Tätern in Deutschland.

Fazit:
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Eine sehr spannende und aufschlussreiche Romanbiografie über einen Räuber im Schwarzwald und seine Zeit!

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Veröffentlicht am 23.09.2022

Balada trist (Traurige Ballade)

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Johann Baptista Herrenberger hat tatsächlich gelebt. Darauf gründet dieses Buch hier. Sein Nom de guerre war Konstanzer Hans und er ein gefürchteter Räuber im Schwarzwald.

1770, in diesen Zeiten, war ...

Johann Baptista Herrenberger hat tatsächlich gelebt. Darauf gründet dieses Buch hier. Sein Nom de guerre war Konstanzer Hans und er ein gefürchteter Räuber im Schwarzwald.

1770, in diesen Zeiten, war es auch schwer, ein geregeltes Leben zu führen. Das Geld war knapp und das Leben für viele die reinste Schufterei.

Johann war versucht, auf dem rechten Weg zu bleiben. Aber wenn man in den Strudel des Gegenteils der Rechtschaffenheit gerät, verflucht man sich selbst, aber schafft es oft nicht mehr heraus.

Irgendwann werden die Gewissensbisse weniger; man plant genau und greift zu. Man schließt sich anderen Diebesgrößen an. Aber auch in diesen Kreiern gibt es natürlich Neid und Gier.

Umgetrieben, kann er natürlich nirgends lange bleiben. Ein unstetes Leben. Und dann all die verschiedenen Fürstentümer ...

Die Klöster haben den Bettlern und Armen geholfen, aber zum Missfallen der Obrigkeit.

Das Buch ist plastisch geschrieben und generiert einen superben Sog, sodass das Werk ein regelrechter Pageturner ist. Johann ist ambivalent dargestellt, sodass er Tiefe und Facettenreichtum erhält. So bleibt er einem nicht gleichgültig, sondern berührt einen, über den Abgrund der Zeit hinweg.

Exzellent recheriert und eben authentisch, und er dürfte nicht so berühmt-berüchtigt sein wie manch anderer Räuber. Sehr interessant, ja, faszinierend.

Fürsten und das Leben an sich konnten einem ganz schön übel mitspielen. Von wegen gute, alte Zeit.

Danke, Thomas Binder!

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