Cover-Bild Kalte Havel
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 19.10.2016
  • ISBN: 9783740800017
Tim Pieper

Kalte Havel

Am Ufer der Havel wird ein junger Mann erschossen, sein bester Freund verschwindet spurlos. Es ist der Sohn einer Potsdamer Staatsanwältin, die viele Feinde hat. Für Hauptkommissar Toni Sanftleben beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Entschlossen ermittelt er in den Beelitzer Heilstätten und an anderen gespensterischen Orten, die dem Verfall preisgegeben sind. Doch die Ruinen sind bewohnt und werden mit allen Mittel verteidigt...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2020

Toni Sanftleben ermittelt wieder

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Inhalt:
Ein junger Mann wird erschossen aufgefunden, doch sein Freund Alexander, der Sohn der Staatsanwältin Caren Winter, ist seitdem spurlos verschwunden. Hauptkommissar Toni Sanftleben ermittelt wieder ...

Inhalt:
Ein junger Mann wird erschossen aufgefunden, doch sein Freund Alexander, der Sohn der Staatsanwältin Caren Winter, ist seitdem spurlos verschwunden. Hauptkommissar Toni Sanftleben ermittelt wieder und die Täterjagd beginnt.

Fazit:
Mit diesem 2. Fall für den Kommissar Toni Sanftleben ist es Tim Pieper erneut gelungen, einen grandiosen Krimi zu schreiben. Meine Erwartungen waren hoch, denn mit "Dunkle Havel" hatte Tim ja bereits einen spannungsgeladenen Krimi vorgelegt und so war ich gespannt, ob oder wie er es schaffen wird.

Wenn man die Bücher von Tim Pieper liest, erfährt man neben dem Geschehen noch viel über seine Wahlheimat und man bekommt Lust, die Wirkungsstätten zu besuchen. Durch seine Sprache fühlt man direkt die Stimmung, sei es an der Kirche, als sich Hendrik zum Termin mit seinem Henker begibt oder wenn sich in den verlassenen Orten - wie den Beelitzer Heilstätten - Gruppierungen treffen.

Seitdem Toni mit den Ermittlungen betraut wird, beginnt das Verwirrspiel um den Täter. So viele Täter hat Toni gar nicht zur Auswahl, aber es kann auch kein Unbeteiligter gewesen sein, so dass nicht nur Toni der Kopf qualmt. Tim Pieper schafft es gekonnt, dass man sich mitten im Fall wiederfindet und ich persönlich habe mich gefreut, wieder "alte" Kollegen von Toni zu treffen. Phong mit seiner speziellen Art ist mir in "Dunkle Havel" schon in Erinnerung geblieben und so war das Buch auch für mich wie eine Art "Wiedersehen".

Neben dem Fall spielt auch Tonis Privatleben eine große Rolle. Jahrelang hat er seine vermisste Frau gesucht und nun, nachdem sie wieder da ist, müssen sie zueinander finden. An sehr guten Krimis mag ich immer besonders gern die Ermittlungsarbeit und Herangehensweise an den Fall, aber auch die Eigenheiten der Ermittler. Und bei Toni spielt seine Verlustangst eine große Rolle und dies treibt ihn in seinen Fällen an, diese zu lösen und nach Möglichkeit ohne viele Opfer.

Wie im täglichen Leben hat auch Toni mit Menschen zu leben/arbeiten, die man nicht unbedingt haben muss. Die in ihrer Art so sind, dass man sie am liebsten sonst wohin schießen möchte. Doch man muss in seinem Beruf damit zurecht kommen und Toni hat für sich einen guten Weg gefunden, mit seinen Gefühlen so klar zu kommen, dass er sich nicht angreifbar macht.

Besonders gut gelungen fand ich die Umsetzung im Buch, dass es Rückblicke zu dem erschossenen jungen Mann, Hendrik, gegeben hat, so dass man ein Stück weiter besser dessen "Entwicklung" verstehen kann.

Man Dank gilt Tim Pieper für diesen perfekten Krimi um die Fortsetzung und Weiterentwicklung der Familie Sanftleben. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung. Danke auch nochmal für die tolle Widmung in meinem Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 22.02.2017

Spurlos verschwunden

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Meine Meinung:
Kalte Havel ist nun der zweite Fall für Toni Sanftleben und auch dieser Fall hat es wieder in sich. Aber auch menschlich kann Toni mich wieder überzeugen.
Das Cover ist wie beim emons Verlag ...

Meine Meinung:
Kalte Havel ist nun der zweite Fall für Toni Sanftleben und auch dieser Fall hat es wieder in sich. Aber auch menschlich kann Toni mich wieder überzeugen.
Das Cover ist wie beim emons Verlag üblich gestaltet, die Farbgebung des Covers versetzt uns in die frühen Morgenstunden und erinnert an einen Neuanfang. Dies ist auch bei Toni ein Thema, trotz seiner Beurlaubung sorgt die Staatsanwältin Caren Winter dafür, dass Toni im Fall ihres verschwundenen Sohnes Alexander ermitteln darf. Sie vertraut ihm und seinem Gespür. Dabei war Toni eigentlich dabei sein Leben, nach der Rückkehr seiner Frau, neu zu ordnen. Aber es geht um das Leben des Jungen und so beschließt er diesen Fall anzunehmen und in den Dienst zurückzukehren. So ermittelt er nicht nur im Fall der Entführung von Alexander, sondern auch im Fall des Mordes an Alexanders Freund Hendrik.
Seine „alten“ Kollegen freuen sich sehr, dass er wieder an Bord ist und vertrauen ihm und seinen Anweisungen, schnell greifen die neuen Informationen um sich. Dies ist auch gut so, denn es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, um das Opfer aus den Fängen des Täters zu befreien.
Der Roman wird in drei Erzählsträngen erzählt. Einmal aus der Sicht Tonis, aus der anonymen Sicht des Entführers und dann sind da noch die Rückblenden aus Sicht von Hendrik und Alexander.
Diese drei Stränge werden im Laufe des Romans immer mehr miteinander verknüpft, sodass es dem Leser ermöglicht wird gemeinsam mit Toni zu ermitteln. Der Roman zeichnet sich durch seine spannende und dennoch ruhige Art aus, die aber zu keiner Zeit einen Durchhänger erlebt, sodass man das Buch am liebsten in einem Rutsch lesen möchte.
Der Schreibstil des Autors ist, wie auch in seinen vergangenen Romanen, sehr gut zu lesen. Er lässt seine Figuren so agieren und sprechen, wie sie dem Charakter der Person entsprechen, was zur Authentizität beiträgt. Was mich an diesem Roman besonders fasziniert hat, sind die Orte an denen Tim Pieper seinen Roman spielen lässt. Sie sind nicht nur ungewöhnlich, sondern zugleich auch unheimlich, düster und geheimnisumwogen. Dies übt beim Lesen einen ganz besonderen Zauber auf den Leser aus.
Dieser Kriminalfall empfehle ich allen, die gerne einen unblutigen, aber nicht weniger spannenden Krimi lesen wollen. Wer sich dann auch noch in Potsdam und Umgebung auskennt, wird seinen ganz besonderen Spaß an diesem Roman haben.
Danke an Tim Pieper und den emons Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Ich hoffe, dass es einen dritten Fall von Toni geben wird, denn dieser Kommissar hat potential und ist ein sehr interessanter Charakter von dem ich gerne noch mehr lesen würde.

Veröffentlicht am 27.11.2016

Geheimnis um die Beelitzer Heilstätten

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Kalte Havel" ist der zweite Roman rund um Hauptkommissar Toni Sanftleben. Nachdem am Ende des ersten Teils seine Frau Sofie nach sechzehn Jahren gefunden wurde, ließ sich Toni beurlauben. Eine lange Auszeit ...

Kalte Havel" ist der zweite Roman rund um Hauptkommissar Toni Sanftleben. Nachdem am Ende des ersten Teils seine Frau Sofie nach sechzehn Jahren gefunden wurde, ließ sich Toni beurlauben. Eine lange Auszeit vom Polizeidienst und ein darauffolgender gemeinsamer Urlaub auf La Gomea sollte die Beziehung wieder aufleben lassen. Doch nun bittet ihn die befreundete Staatsanwältin Caren Winter wieder in den Kriminaldienst einzusteigen und einen Fall zu übernehmen. Ihr Sohn Alexander ist verschwunden, sein linksradikaler Freund Hendrik wurde erschossen aufgefunden. Gemeinsam hatten sie sich zu den Beelitzer Heilstätten aufgemacht, wo sich die Aktivisten regelmäßig treffen.

Auch für Nichtkenner des ersten Bandes lässt sich "Kalte Havel" ohne Probleme lesen, denn der private Hintergrund des Ermittlers steht diemal eher im Hintergrund.

Im Prolog lesen wir, wie Hendrik und Alexander mitten in der Nacht aufbrechen, um jemanden zu treffen. Man erhält bereits einen tiefen Einblick in die Seele von Hendrik, der sich seiner Aufgabe total verschrieben hat. Seine Vorbilder sind tote Aktivisten, die sich gegen die Gesellschaft auflehnen. Er rebelliert gegen Alles und Jeden und hat in Alexander einen jungen Freund und Bewunderer gefunden. Beide kommen aus einem reichen Elternhaus, haben allerdings kaum Unterstützung und Liebe erfahren.

Toni kann sich der Bitte von Staatsanwältin Winter nicht entziehen und kehrt zurück zu seinem Team: Vorallem Phong, der endlich wieder am Computer recherchieren darf und Gesa, Tonis rechte Hand, freuen sich darüber. Nur sein Chef Kriminalrat Schmitz scheint noch immer eher gegen ihn zu arbeiten. Dieser möchte auch diesen Fall unbedingt lösen und agiert nicht immer sehr hilfreich. Es gibt einige Verdächtige, doch die meiste Zeit tappt Toni im Dunkeln. Es gibt viele Spuren und immer wieder neue überraschende Wendungen. Die Zusammenhänger ahnt man erst spät, der Plot ist gut aufgebaut und die Geschichte rund.

Obwohl das Privatleben von Toni Sanftleben diesmal mehr im Hintergrund steht, dürfen wir trotzdem intensiv an seinen Gedanken und seiner Gefühlswelt teilhaben. Die Beziehung zu Sofie läuft nicht ganz so, wie er sich das vorgestellt hat und auch Sohn Aaaron ist flügge geworden. Er fühlt sich einsam und als trockener Alkoholiker steht er auch immer wieder vor Versuchungen.
Auch während der Ermittlerarbeit schauen wir Toni die meiste Zeit über die Schulter und rätseln mit ihm mit. Während ich einige Charaktere fast zu wenige beachtet fand, wie Hendriks Eltern, steht Caren Winter diesmal sehr im Fokus.

Tim Pieper hat hier neben dem üblichen Kriminalroman wieder jede Menge Geschichte und viel Lokalkolorit einfließen lassen. Als Österreicherin ist mir sowohl die Gegend unbekannt, noch wusste ich um die Beelitzer Heilstätte und den Bezug zu Hitler und der Olympiade 1936 (dabei habe ich vor noch gar nicht so langer Zeit auch das Sachbuch "Berlin 1936 - 16 Tage im August" von Oliver Hilmes gelesen). Diese geschichtsträchtigen und teilweise mystischen Orte hat uns der Autor in der Leserunde vorgestellt und sind auch im Roman hervorragend beschrieben.

Schreibstil:
Wie schon im ersten Teil ist der Schreibstil des Autors gewohnt flüssig und sehr bildhaft. Die Kapitel sind kurz gehalten, die Charaktere wunderbar lebendig und sehr facettenreich dargestellt.
Es gibt zwei bzw. drei Erzählstränge, wobei der Teil rund um Toni und die Ermittlungen im Vordergrund stehen. Diese werden in der dritten Person, aber aus seiner Sicht erzählt. In einigen Rückblenden lesen wir in einem zweiten Erzählstrang über Hendriks Vergangenheit. Aber es gibt auch kurze Kapitel dazwischen, die aus der Sicht des Mörders erzählen.

Fazit:
Für mich war "Kalte Havel" noch einen Tick besser als Toni Sanftslbens erster Fall "Dunkle Havel". Spannung, überraschende Wendungen und sehr interessante Schauplätze runden diesen Krimi ab und lassen mich zufrieden zurück. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall!

Veröffentlicht am 15.11.2016

Kalte Havel

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Dies ist der zweite Band der Havelkrimis und auch hier ist das Cover wieder ein beeindruckendes Landschaftsbild. Hauptkommissar Toni Sanftleben hat nun nach 16 Jahre seine Ehefrau wieder gefunden und er ...

Dies ist der zweite Band der Havelkrimis und auch hier ist das Cover wieder ein beeindruckendes Landschaftsbild. Hauptkommissar Toni Sanftleben hat nun nach 16 Jahre seine Ehefrau wieder gefunden und er hat ein Karrenzjahr genommen, da seine Frau erst wieder langsam ins Leben zurückfinden muß. Aber Staatsanwältin Caren Winter bittet ihn um Hilfe. Ihr Sohn ist verschwunden, er wurde entführt. Sein Freund Hendrik, mit dem er das Haus am Abend verlassen hat, wurde erschossen aufgefunden in der Nähe der Sacrower Kirche. Toni beginnt zu ermitteln. Wie sich dabei herausstellt, hatte Hendrik viele Feinde. Stets war er mit der Obrigkeit in Konfrontation. Er war vorbestraft, nachdem er einen Brandsatz in ein Nebengebäude der Beelitzer Heilstätten geworfen hatte. Toni greift zunächst ins Leere. Caren wurde zwar gestalkt, aber da dieser Mann kommt für die Entführung nicht in Frage. Es werden auch Hendriks Freunde vernommen, doch diese schweigen und mauern. Auch von Alexanders Vater, der mit einer jungen Frau verheiratet ist, kommen keine brauchbare Aussagen. Die Polizei dreht sich im Kreise, bis Toni dann den richtigen Riecher hat. Hier wird genau erzählt und man erkennt, dass auch die Ermittlerperönliche Probleme haben, die nich aus der Welt zu schaffen sind. Der Leser erfährt sehr vielüber Potsdam bzw. dessen Randbezirke wie z.B, das ehemalige Olympiastadion und die Beelitzer Heilstätten, die langsam verfallen aber dennoch von einem gewissen Klientel zum Unterschlupf und Verweilen dienen. Ganz besonders treffend ist die Jahreszeit, der Herbst, in dem Kriminalroman beschrieben. Der Autor versteht es wunderbar, den Leser mit seiner angenehmen Schreibweise zu fesseln. Gekonnt wird man auf falsche Fährten gelockt, meint man den Täter entlarvt zu haben, wird dies wieder hinfällig und man bekommt eine neue Spur serviert. Alles in allem ein interessanter und aufschlussreicher Krimi. Ich hoffe, dass es noch weitere Fortsetzungen geben wird.

Veröffentlicht am 14.11.2016

Auch Toni Sanftlebens zweiter Fall überzeugt auf ganzer Linie

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Toni Sanftleben von der Potsdamer Kriminalpolizei hat sich eigentlich vom Dienst beurlauben lassen, um sich ganz um seine Frau Sofie kümmern zu können. Als ihn die Staatsanwältin Caren Winter jedoch bittet, ...

Toni Sanftleben von der Potsdamer Kriminalpolizei hat sich eigentlich vom Dienst beurlauben lassen, um sich ganz um seine Frau Sofie kümmern zu können. Als ihn die Staatsanwältin Caren Winter jedoch bittet, die Ermittlungen im Mordfall Hendrik Spohr zu übernehmen, in den ihr spurloser verschwundener Sohn Alexander verwickelt zu sein scheint, kehrt er frühzeitig in den Dienst zurück und verbeißt sich in den Fall, der zwar mit vielen Verdächtigen und möglichen Motiven aufwarten kann, aber doch zunächst sehr wenige heiße Spuren liefert.

Auch im zweiten Fall von und mit Toni Sanftleben überzeugt der Autor wieder mit einer überzeugend konstruierten Geschichte, gut gezeichneten Charakteren sowie absolut präzisen und zugleich sehr bildhafen Ortsbeschreibungen. Neben einem spannenden Kriminalfall mit einer überraschenden, aber dennoch überzeugenden Auflösung, spinnt er auch den Faden um Tonis Privatleben weiter, das sich im wesentlichen um seine lange Zeit verschwundene Frau Sofie dreht, die er nach 16 Jahren wiedergefunden hat. Sofie hat einige Zeit im Koma gelegen, leidet immer noch unter Gedächnislücken und tut sich sichtbar schwer, wieder in ihr altes Leben zurückzufinden. Da der Autor die wesentlichen Informationen zu seinen Protagonisten gut in die Handlung einbaut, stellen sich hier auch für Neuleser keine Probleme ein, dem Geschehen folgen zu können.

Wie schon das erste Buch liefert auch die Fortsetzung wieder eine ausgewogene und überzeugende Mischung aus spannenden Ermittlungen und privaten Problemen des Kommissars.
Auf die Fortsetzung dieser Reihe darf man gespannt sein.