Cover-Bild Lieferdienst
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 15.08.2024
  • ISBN: 9783462006216
Tom Hillenbrand

Lieferdienst

Roman | Der spannende Near-Future-Thriller des Bestsellerautors

Lieferdienste bringen dir alles, was du willst – und das binnen Minuten. Doch ein Geschäft machen nur Zusteller, die besonders schnell und besonders skrupellos sind. Tom Hillenbrands brillanter neuer Thriller erzählt von einer Welt, in der Kuriere bis an die Zähne bewaffnet sind – und Lieferdienste mehr Macht haben, als wir uns vorstellen können.

Neu-Berlin, irgendwann in der Zukunft: Arkadis Arbeitgeber Rio ist darauf spezialisiert, Bestellungen per 3D-Drucker herzustellen und unverzüglich auszuliefern. Der Druck ist enorm: Sobald etwas geordert wird, egal ob Spielekonsole oder Zahnpasta, beginnt ein gnadenloser Wettlauf aller Lieferdienste um die schnellste Zustellung.

Die Fußsoldaten dieses brutalen Wettbewerbs sind sogenannte Bringer. Auf Hoverboards sausen Arkadi und andere Kuriere durch die Stadt und versuchen, die Konkurrenz mit allen Mitteln auszustechen. 

Eines Tages bittet ihn ein Kollege, einen Auftrag für ihn zu übernehmen. Kaum hat Arkadi die Lieferung übernommen, muss er mitansehen, wie sein Kollege stirbt. Der junge Kurier gerät in einen Strudel von Ereignissen, aus dem er sich kaum mehr befreien kann: Arkadi soll seltsame Sonderaufträge ausführen und seine Chefetage interessiert sich plötzlich sehr für ihn. Kann er die mysteriösen Lieferungen zustellen, bevor ihn die Marketing-Drohnen der Konkurrenz aus der Luft holen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2025

Schöne neue Welt?

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Konsum war noch nie so einfach, wie es in Tom Hillenbrands Roman "Lieferdienst" beschrieben wird. Einfach bestellen, das Gewünschte wird im 3D-Drucker gedruckt und sofort per Hoverboard ausgeliefert.

Ich ...

Konsum war noch nie so einfach, wie es in Tom Hillenbrands Roman "Lieferdienst" beschrieben wird. Einfach bestellen, das Gewünschte wird im 3D-Drucker gedruckt und sofort per Hoverboard ausgeliefert.

Ich habe ein bisschen gebraucht, bis ich mich in dieses Szenario eingefunden habe. Das Buch spielt in der nahen Zukunft, also ist das Leben schon so, wie man es kennt, aber eben auch fortschrittlicher - zumindest auf den ersten Blick. Den Konsum wird großgeschrieben, es wird produziert, produziert, produziert - immer unter dem Motto "schneller geht immer".

Als ich mich dann aber in diese Welt hineingedacht hatte, bin ich mehr oder weniger über die Seiten geflogen. Denn es wird spannend. Warum soll Arkadi einen Auftrag übernehmen? Was macht das Päckchen so besonders?

Es steckt mehr hinter allem, als man im ersten Moment denkt - und das hat mich nicht nur sprachlos zurückgelassen, sondern auch dazu gebracht, mein Konsumverhalten zu überdenken. Denn man sieht nur, was man sehen will. Das macht diese Geschichte deutlich.

Der Schreibstil ist sehr direkt, hat keine Längen und verzichtet auf Unnötiges. Das passt super zum Inhalt des Buches, bei dem ja auch die Schnelligkeit zählt.

Es passiert nicht oft, dass ein Buch mich nach dem Lesen noch so sehr beschäftigt wie dieses. Ich bin froh, dass ich es gelesen habe.

Veröffentlicht am 26.12.2024

Endgame Kapitalismus

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Auf weniger als 200 Seiten zeigt uns Tom Hillenbrand wie eine düstere Zukunft aussehen kann wo alle Boten mit Hoverboards all die Waren an uns liefern, die wir Tag ein Tag ausgeliefert bekommen. Zwar eine ...

Auf weniger als 200 Seiten zeigt uns Tom Hillenbrand wie eine düstere Zukunft aussehen kann wo alle Boten mit Hoverboards all die Waren an uns liefern, die wir Tag ein Tag ausgeliefert bekommen. Zwar eine Kapitalismus 2.0 Dystopie, ja auch der Tod spielt eine Rolle, aber dennoch heiter.
Der Ort des Geschehens ist Neu-Berlin, da leider das erste Berlin einer Katastrophe zum Opfer gefallen ist. Nun also ein neues Berlin, dass in der Brandenburger Peripherie entstanden ist. In dieser schönen neuen Welt, kommt ein bekannter Lieferant ums Leben und die Krimikomponente ist im Gang.
Was mich aber weitaus mehr begeistert hat, ist die humorvolle Art, wie Tom Hillenbrand, dass was uns jetzt schon als Gesellschaft negativ belastet, auf die Spitze zu treiben. Herrlich komisch und augenöffnend.
Fazit: Wer gerne kurzweilig & amüsant liest und noch einen Mord verträgt in der Zukunft, sollte dies hier lesen!

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Veröffentlicht am 09.09.2024

Ein wilder Ritt durch Witz, Humor und ein Berlin der Zukunft

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Die Geschichte ist rasant. Hat Tempo und gibt ordentlich Gas.
Und das hat sie gemein mit den Bringern der großen Lieferdienste in einem neuen Berlin der Zukunft. Denn flink, findig und mit Blick auf die ...

Die Geschichte ist rasant. Hat Tempo und gibt ordentlich Gas.
Und das hat sie gemein mit den Bringern der großen Lieferdienste in einem neuen Berlin der Zukunft. Denn flink, findig und mit Blick auf die Konkurrenz gnadenlos müssen auch diese sein, bricht doch mit jeder Bestellung, die aufgegeben wird, ein gnadenloses Wettrennen um die schnellste Zustellung los. Und die eigens aus dem 3D-Drucker produzierte Ware droht bei Niederlage wertlos zu werden.
So weit, so erschreckend. Und ein Albtraum des Kapitalismus. Und für all diejenigen, die wissen, dass auch die neuste GameStation – so die Konsole der Zukunft – Ressourcen zieht. Von Arkadis, einem „Vollblut-Bringer“ des Unternehmens Rio, sind jedoch vor allem Kraft und Nerven gefordert, als er nicht nur Zeuge der Ermordung seines legendären Kollegen Airbox sondern in dessen Folge auch in Geheimnisse und Abgründe hineingezogen wird, welche den Fortbestand des bisherigen Liefersystems in Frage zu stellen drohen.
Es ist also dramatisch. Mysteriös. Und hoch spannend! Denn Airbox‘ Mission ist mit Lug und Trug, Fallstricken und Sackgassen, Explosionen und vor allem der schärfsten Currybulette Neu-Berlins gepflastert. Und auch die Leser*innen sind gefragt, wenn sie in ein Feuerwerk an kreativen Einfällen und originellen Wortschöpfungen eintauchen, die auf den ersten Seiten noch ins Auge springen mögen – dann jedoch Teil des stimmigen Settings und eines runden Gesamtbildes werden. Und einfach jede Menge Spaß machen!
Hillenbrand kanns! Mich maßlos unterhalten. Mich zum Lachen bringen. Und mich immer wieder mit einem „Das musst Du hören!“ Sätze und Passagen meinem Mann laut vorlesen lassen. Dem es wohl ebenfalls gefällt – zumindest ist das Buch nun direkt in seine begierigen Hände gewandert.

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Veröffentlicht am 19.09.2024

Einen Kritikpunkt habe ich, ansonsten fand ich es aber echt toll

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In der Zukunft ist das Leben vor allem auf eins ausgerichtet: Konsum – um jeden Preis. Lieferdienste drucken/produzieren alle Produkte selbst und liefern sie teils mit Drohnen, überwiegend aber mit sogenannten ...

In der Zukunft ist das Leben vor allem auf eins ausgerichtet: Konsum – um jeden Preis. Lieferdienste drucken/produzieren alle Produkte selbst und liefern sie teils mit Drohnen, überwiegend aber mit sogenannten Bringern und das sogar bei voller Fahrt auf der Autobahn. Gekämpft wird mit harten Bandagen und es gibt Szenen wie im Krieg.

Arkadi ist ein solcher Bringer und noch dazu ein sehr guter. Er ist auf dem besten Wege bald befördert zu werden. Als ihn ein verletzter Kollege – eine Bringer-Legende! – bittet, eine seiner Lieferungen zu übernehmen, muss Arkadi wenig später mitansehen, wie dieser Kollege ermordet wird. Wo ist er da hineingeraten?


Schon heute beschweren wir uns über die „Konsum-Gesellschaft“, dass alles, was kaputt ist, nicht mehr repariert, sondern ausgetauscht wird, dass es zu viele Pakete sind, die jeden Tag verarbeitet und zugestellt werden und Menschen alles nur noch online bestellen. In diesem Buch wurde das alles auf die Spitze getrieben – Konsum auf Crack, wenn man so will.

Eine Gesellschaft, in der alles von Druckern hergestellt und von zahllosen Drohnen und Bringern zugestellt wird, alle im Kampf um denselben Auftrag. Wer zuerst zustellt, hat gewonnen, die überflüssige Ware der Konkurrenten wird vernichtet. Wie krank ist das? Verschwendung auf höchstem Niveau. Aber es kommt noch krasser: gut situierte Menschen leisten sich einen Anprobierroboter, der Kleidung und ähnliches für sie auspackt, anprobiert und ggf. zurückschickt. Das ist so eine heftige Zukunftsvision.

Auch bei den Lieferdiensten geht es heftig zu. Sie sind beinahe schon militärisch organisiert. Die Wortwahl allein ist schon krass, da ist die Rede von „Lieferschlacht“, „Lieferkrieg“ und „militärischem Marketing“. Und die Entwicklung geht auch in Richtung immer neuer Extreme.

Die Handlung rund um die mysteriöse Lieferung, die Arkadi zustellen soll und das, was danach passiert und wie das alles immer größer und größer wird, ging für mich fast unter vor der Kulisse von all diesem Konsum. Man wird davon richtig gehend erschlagen – aber auf eine gute Art, weil einen das dazu bringt, zu erkennen, wie nah wir da teilweise schon dran sind.
Der Handlungsstrang rund um diese Lieferung hat mich irgendwann leider abgehängt. Ich habe da nicht ganz durchgeblickt und fand auch die Auflösung und das Ende etwas konfus.


Fazit: Mir hat das Buch richtig, richtig gut gefallen. Mit einem Handlungsstrang hatte ich zunehmend Probleme und blickte bis zum Ende nicht durch, aber davon abgesehen, fand ich das Buch wirklich toll.

Man bekommt eine Horrorvision einer konsumorientierten Gesellschaft präsentiert, die einen sprachlos macht. Und besonders dieser gesellschaftskritische Teil gefiel mir ausnehmend gut.

Das Tempo blieb hoch und es wurde auch immer wieder spannend, aber das Ende und die Auflösung fand ich eher konfus.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.12.2024

Eine originelle und unterhaltsame Kurzgeschichte

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Das Buch, eher eine Kurzgeschichte, hat nur 190 Seiten und kommt gleich auf den Punkt. Hillenbrand erzählt seine Geschichte schnell, ohne hektisch zu wirken, viel Platz für Plottwists oder Charakterentwicklung ...

Das Buch, eher eine Kurzgeschichte, hat nur 190 Seiten und kommt gleich auf den Punkt. Hillenbrand erzählt seine Geschichte schnell, ohne hektisch zu wirken, viel Platz für Plottwists oder Charakterentwicklung ist aufgrund der wenigen Seiten aber nicht. Schade, ich hätte gerne mehr gelesen. Auch am Ende geht der Platz etwas aus, worunter leider die Logik leiden muss.

Trotzdem, eine originelle, witzige und sehr unterhaltsame Story. Die Ideen sind super, mal kommen sie einem bekannt vor, wie unausgepackte Bestellungen, die sich im Flur stapeln oder Stapelweise leere Kartons im Wohnzimmer. Mal kann man sich gut vorstellen, dass seine Ideen auch heute bei vielen Anklang finden würden, etwa Flatrates für Schuhe oder Androiden, die den von den vielen Bestellungen überforderten Menschen das Anprobieren der Kleidung abnehmen.