Cover-Bild Der stumme Tod
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 26.04.2010
  • ISBN: 9783462042122
Volker Kutscher

Der stumme Tod

Gereon Raths zweiter Fall
Kommissar Raths zweiter Fall – erstmals im Taschenbuch! Bisher 100.000 verkaufte Exemplare der Kutscher-Krimis

März 1930: Der Tod einer Schauspielerin führt Gereon Rath in die Studios der Filmmetropole Berlin. Der junge Kommissar lernt die Schattenseiten des Glamours kennen und erlebt eine Branche im Umbruch. Der Tonfilm erobert die Leinwände, und dabei bleiben viele auf der Strecke: Produzenten, Kinobesitzer – und Stummfilmstars.Volker Kutscher gelingt es, nahtlos an seinen Bestseller »Der nasse Fisch« anzuknüpfen und das Berlin der 30er-Jahre in einem vielschichtigen und spannenden Kriminalfall lebendig werden zu lassen. Er zieht seine Leser mitten hinein in eine Zeit, die unserer Gegenwart viel näher ist, als man gemeinhin glaubt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.01.2019

Gereon Rath, ein Kämpfer mit Licht und Schatten

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Buchmeinung zu Volker Kutscher – Der stumme Tod

„Der stumme Tod“ ist ein Kriminalroman von Volker Kutscher, der 2010 bei KiWi-Taschenbuch erschienen ist. Dies ist der zweite Band um den Kommissar Gereon ...

Buchmeinung zu Volker Kutscher – Der stumme Tod

„Der stumme Tod“ ist ein Kriminalroman von Volker Kutscher, der 2010 bei KiWi-Taschenbuch erschienen ist. Dies ist der zweite Band um den Kommissar Gereon Rath.

Zum Autor:
Volker Kutscher wurde 1962 in Lindlar geboren und ist in Wipperfürth aufgewachsen. Er studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Wuppertal und Köln. Er arbeitete als Lokalredakteur in Wipperfürth. Seit 2004 lebt er als freier Autor und Journalist in Köln.

Klappentext:
März 1930: Der Tod einer Schauspielerin führt Gereon Rath in die Studios der Filmmetropole Berlin. Der junge Kommissar lernt die Schattenseiten des Glamours kennen und erlebt eine Branche im Umbruch. Der Tonfilm erobert die Leinwände, und dabei bleiben viele auf der Strecke: Produzenten, Kinobesitzer – und Stummfilmstars.

Meine Meinung:
Gereon Rath ist ein Protagonist mit Ecken und Kanten. Er ist jemand, mit dem man nicht unbedingt zusammen arbeiten möchte, aber auch jemand, dem man anmerkt, dass er die Mörder überführen will. Er ist immer noch mehr Einzelkämpfer als Teamplayer und sein Assistent muss das mehrfach ausbaden. Aus dem ersten Band hat er ein paar Schulden mitgebracht, die ihn wieder einmal einholen. Ein Höhepunkt ist seine Beziehung zu Marlow, dem Berliner Unterweltboss. Wieder steht er in dessen Schuld und es wird ihn irgendwann einholen. Natürlich hat er noch einen Nebenjob, den er für seinen Vater und den Kölner Bürgermeister Adenauer erledigen muss. Dazu ist sein Privatleben wieder in Unordnung und er kämpft mit einer ungewollt anhänglichen Freundin. Die politischen Ereignissen spielen diesmal eher eine untergeordnete Rolle und Gereon möchte davon nichts wissen. Er bleibt seinem Wesen treu und handelt manchmal nicht gesetzeskonform. Diesmal muss er sich vom Polizeichef persönlich die Ohren langziehen lassen. Gereon Rath suhlt sich manchmal in dem Schlamassel, das er selbst verursacht hat. Er verfolgt seine Ideen konsequent und vertraut auf sein Näschen. Dabei kommt er dem Täter näher als er selber ahnt. Aber noch hat er Freunde, die zu ihm stehen und ihn unterstützen. Beeindruckend ist wieder die Darstellung der historischen Fakten und des Lebens zu dieser Zeit. Der Aufstieg des Tonfilms wird thematisiert und damit die Auswirkungen auf Schauspieler und Produzenten.
Der Plot ist gelungen und die Spannung ist jederzeit gegeben, auch wenn sie von vielen Faktoren lebt. Manchmal fragt man sich, ob Gereon Rath mit seinen Tricksereien durchkommt oder ob es ihn in den Abgrund stürzt. Das Szenario mit vielen Nebenhandlungen ist äußerst komplex und fordert die volle Aufmerksamkeit des Lesers. Überrascht war ich über die sehr kurze Betrachtung der Ereignisse um Horst Wessel, der einerseits zum Märtyrer und andererseits zum Kriminellen gemacht werden soll. Vielleicht ist es aber die angemessene Behandlung dieser Geschehnisse, gerade aus der Sicht der unpolitischen Hauptfigur.
Es gibt Figuren, die uneingeschränkt sympathisch sind, Gereons Assistenten und Charlotte Ritter, die wieder einmal zeigt, was in ihr steckt. Selbst Gereon sammelt Sympathien, die er aber auch immer wieder wegwirft. Er ist kein strahlender Held aber doch jemand, der sein Leben leben will und dem es egal ist, was andere über ihn denken, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Es ist ein Ritt auf der Rasierkante und Gereon muss seinen Preis zahlen.

Fazit:
Gereon Rath ist ein vielschichtiger Charakter mit Ecken und Kanten, der mir trotz oder gerade wegen diverser negativen Attribute sehr gut gefällt. Plot und Spannung sind überdurchschnittlich und deshalb vergebe ich fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 23.02.2018

Eine spannende Zeitreise

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Im zweiten Band der Krimireihe von Volker Kutscher trifft Gereon Rath auf einen alten Bekannten aus dem ersten Band, den Filmproduzenten Oppenberg. Rath muss in seinem neuen Fall in Berlin rund um das ...

Im zweiten Band der Krimireihe von Volker Kutscher trifft Gereon Rath auf einen alten Bekannten aus dem ersten Band, den Filmproduzenten Oppenberg. Rath muss in seinem neuen Fall in Berlin rund um das Milieu des neu entstehenden Tonfilms ermitteln, nachdem eine Schauspielerin von einem Scheinwerfer erschlagen wurde. Ein Unfall scheint dies jedoch nicht gewesen zu sein, vielmehr steckte Sabotage hinter dem Anschlag auf die Schauspielerin zu stecken. Doch mit seinen eigenmächtigen Ermittlungsmethoden macht sich Rath auch dieses Mal keine Freunde.
Wie im ersten Band auch glänzt das Werk von Volker Kutscher durch detaillierte Beschreibungen des Berlins der 30er Jahre und großartige Rechercheleistung. Selten war ein historischer Roman so glaubwürdig und realistisch geschrieben und die Figuren gleichzeitig so interessant und schillernd in allen Facetten. Mit Gereon Rath ist dem Autor eine Figur gelungen, die durch seine Probleme und eigenwilligen Methoden sicher noch Grundlage für zahlreiche Krimis sein kann, ebenso seine Kollegen am Alex in der Mordinspektion. Das Zusammenspiel der Charaktere sorgt dafür, dass die Geschichte auf keiner Seite langweilig wird.
Neben der eigentlichen Krimihandlung gelingt Kutscher dabei eine großartige Beschreibung einer spannenden Epoche, der Wechsel vom Stummfilm zum Tonfilm mit den Herausforderungen für Schauspieler und Produzenten wird von ihm eindrucksvoll und glaubwürdig beschrieben. Stellenweise fühlte ich mich ein wenig an den Film „The Artist“ erinnert, der mit zahlreichen Oscars ausgezeichnet wurde.
Wie schon der erste Band ist auch „Der stumme Tod“ uneingeschränkt zu empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Interessantes Thema, interessanter Fall

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Eine Schauspielerin wird bei Dreharbeiten getötet, eine andere ist spurlos verschwunden und Konrad Adenauer, der Kölner Oberbürgermeister, wird erpresst. Gereon Rath hat wieder viel zu tun. Allerdings ...

Eine Schauspielerin wird bei Dreharbeiten getötet, eine andere ist spurlos verschwunden und Konrad Adenauer, der Kölner Oberbürgermeister, wird erpresst. Gereon Rath hat wieder viel zu tun. Allerdings ist nur der erste Fall ein offizieller der Berliner Mordkommission, um die beiden anderen kümmert Gereon sich sozusagen privat. Dabei kommt er sich schon mal selbst in die Quere und bekommt auch wieder Probleme mit seinen Vorgesetzten. Und dann ist da noch Charlotte Ritter, die erneut in sein Leben tritt. Das alles unter einen Hut zu bekommen, ist gar nicht leicht und man kann gespannt sein, ob Gereon heil aus allem herauskommt.

Auch der zweite Fall des aus Köln stammenden Berliner Kommissars hat mir wieder sehr gut gefallen. Die Serie lebt vor allem davon, dass sie die Stimmung und den Zeitgeist der späten 20er und beginnenden 30er Jahre in Berlin wunderbar einfängt, man glaubt regelrecht eine Zeitreise zu machen. Das liegt u. a. daran, dass auch immer wieder tatsächliche historische Ereignisse ihren Platz im Roman finden, wie in diesem Fall z. B. das Begräbnis Horst Wessels. Auch das Hauptthema des Buches, der Übergang des Filmemachens vom Stumm- zum Tonfilm trägt sehr viel dazu bei.

Gerade dieses Hauptthema finde ich auch ungeheuer interessant. Wer kann sich heute noch vorstellen, dass es etliche Leute gab, die sich gegen den Tonfilm auflehnten? Für mich auch interessant war das Geschehen rund um die Adenauer-Erpressung, die mit der Verlegung der Fordwerke von Berlin nach Köln zu tun hatte. Für mich als Kölnerin gehören diese Werke zu Köln, wer hätte gedacht, dass sie dort nicht „schon immer“ waren. Und das ist ja das Schöne an sehr gut recherchierten historischen Romanen, man erfährt auch meist etwas Neues. Ich persönlich liebe das!

Gereon Rath ist ein schwieriger Charakter, er ist eher ein Einzelgänger, auch was die Arbeit angeht, wirklich teamfähig ist er nicht und das bringt ihm einige Probleme ein. Auch sein Liebesleben ist nicht immer einfach. Trotzdem, oder vielleicht auch gerade deshalb, mag ich Gereon, er ist ein Mensch mit Ecken und Kanten, handelt nicht immer richtig, seine Gefühlswelt ist nicht immer im Reinen, irgendwie ein Mensch wie Du und Ich.

Viele der Charaktere aus dem Vorgängerbuch tauchen hier wieder auf, nicht nur Gereons Kollegen, und es gibt ein paar interessante neue. Mich faszinieren dabei vor allem die Gestalten aus der Filmindustrie, die damals schon ein ganz eigenes Völkchen waren.

Die Geschichte ist wieder sehr spannend. Einer der Handlungsstränge wird durch den Täter bestimmt, der schon sehr früh in eigenen Kapiteln auftaucht, die dadurch gekennzeichnet sind, dass sie im Präsens geschrieben sind. Man kann auch relativ früh ahnen, wer das sein könnte, und auch in einem weiteren Fall wird die Lösung schon recht früh präsentiert. Der dritte Fall bleibt aber bis zum Ende überraschend, so dass Rätselfreunde auf jeden Fall auch zum Zug kommen.

Wie schon die anderen Gereon-Rath-Bücher (mir fehlt jetzt nur noch der dritte Band), kann ich auch diesen wieder uneingeschränkt empfehlen. Nicht nur Krimifreunde, auch Fans historischer Romane sollten einen Blick wagen. Und ich freue mich auf das dritte Buch und weitere folgende Bände.

Veröffentlicht am 03.11.2020

Berliner Filmszene der 1930er Jahre als Mordschauplatz

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Ein zweites Mal läßt Volker Kutscher seinen rheinischen Jung, Gereon Rath, im turbulenten Berlin der Weimarer Republik ermitteln.

Kriminalrat Gennat weilt wegen eines Serienmörders in Düsseldorf und Rath ...

Ein zweites Mal läßt Volker Kutscher seinen rheinischen Jung, Gereon Rath, im turbulenten Berlin der Weimarer Republik ermitteln.

Kriminalrat Gennat weilt wegen eines Serienmörders in Düsseldorf und Rath muss sich mit Oberkommissar Böhm auseinandersetzen. Als dieser ihn zu einem scheinbaren Unfall zur Terra Film schickt, steckt er bereits bis zum Hals im nächsten Kriminalfall. Schon bald stellt sich heraus, dass der Filmstar Betty Winter nicht das Opfer eines Unfalls geworden ist. Eine weitere Leiche wird gefunden. Hängen die beiden Fälle zusammen? Rath ist davon überzeugt und bringt Böhm einmal mehr gegen sich auf. Mit seinem Drang zum selbständigen Ermitteln bringt er sich beinahe um Job und Leben.

In der spannenden Umbruchszeit zwischen Stumm- und Tonfilm ist der zweite Band der Serie angesiedelt. Der Autor schildert das Milieu zwischen aufsteigenden Filmsternchen, Produzenten und sinkenden Stummfilmstars mit viel Liebe zum Detail und Atmosphäre. Es macht unheimlich Spaß in die Zeit einzutauchen und der Geschichte zu folgen. Die vielen interessanten Figuren und der Berliner Dialekt machen die Handlung ungemein lebendig.

Die ganze Geschichte spielt sich an 15 Tagen ab. Da passiert eine ganze Menge. Nicht immer konnte ich Raths Entscheidungen und Handlungen völlig nachvollziehen, denn er wandelt für einen Kriminalbeamten schon auf gefährlichen Pfaden. Ohne Frage ist er aber ein sympathischer Charakter, der glaubwürdig ist und dem ich sicherlich erneut in das Berlin der 1930er Jahre folgen werde. Ein besonderes Schmankerl ist das Auftauchen des "Indianers" aus Köln.

Für Krimifans hätte es etwas dramatischer sein können. Ich vergebe vier sehr gute Sterne.

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Veröffentlicht am 18.02.2018

Es braut sich etwas zusammen

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'Den Ewiggestrigen schwammen die Felle davon; die Stummfilmanhänger stünden bald auf verlorenem Posten.'

Berlin 1930: die Konflikte zwischen Kommunisten und Vaterländischen treten diesmal in den Hintergrund, ...

'Den Ewiggestrigen schwammen die Felle davon; die Stummfilmanhänger stünden bald auf verlorenem Posten.'

Berlin 1930: die Konflikte zwischen Kommunisten und Vaterländischen treten diesmal in den Hintergrund, denn die Berliner Filmbranche wird vom Tod mehrerer Schauspielerinnen erschüttert. Was zuerst als folgenschwerer Unfall bei einem Dreh aussieht, entpuppt sich als eiskalter Mord. Doch wie passen die anderen toten Schauspielerinnen hier ins Bild? Immerhin wurden die beiden akkurat geschminkt und inszeniert in alten, aufgelassenen Kinos ohne Stimmbänder vorgefunden.
Hängen diese grausamen Morde mit dem Niedergang des Stummfilms zusammen?

Gereon Rath ermittelt in seinem zweiten Fall wieder auf eigene Faust. Er gerät mehr und mehr mit seinen Vorgesetzten aneinander.

Zusätzlich zu seinen dienstlichen Recherchen erhält er von seinem Vater den Auftrag, einer Erpressung nachzugehen. Rath senior spukt wieder einmal recht fest in Gereons Leben herum. Er kann es einfach nicht lassen, seinen Sohn zu gängeln.
Ich halte das für problematisch und vermute, dass Gereons Schwierigkeiten mit seinen Chefs, dem Verhalten seines Vaters geschuldet sind, kann er es ihm ja niemals recht machen. Wir erfahren auch einiges aus der Familie Rath.

Schön, dass Charly wieder mit von der Partie ist.
Die Vaterländischen werden jetzt häufiger bei ihrem richtigen Namen (Nazis) genannt.
Nicht ganz so toll wie der erste Fall, dennoch empfehlenswert.