Cover-Bild Ein unbesiegbarer Sommer
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Nagel & Kimche
  • Themenbereich: Belletristik - Sonstiges
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 25.07.2016
  • ISBN: 9783312009985
Wendi Stewart

Ein unbesiegbarer Sommer

Matthias Fienbork (Übersetzer)

Als das Auto der Familie Archer in Kanada durchs Eis eines gefrorenen Sees bricht, kann Robert einzig seine Tochter retten. Während sie heranwächst, kümmert sich Rebecca allein um den Haushalt und die Farm, der Vater kapselt sich ab. Doch so überwältigend wie die Trauer ist auch ihre Wut auf den Vater, dem nicht zu helfen ist und der nach und nach alle Erinnerungsstücke an die Mutter verschwinden lässt. Trost findet Rebecca in der Freundschaft mit Chuck, einem empfindsamen, von seinem Vater tyrannisierten Jungen, und mit Lissie, die von einer perfektionistischen Adoptivmutter gegängelt wird. – Ein eindringliches Debüt, das Trauer und Komik, Melancholie und unbändigen Lebenswillen perfekt verbindet.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2016

Drei Geschichte, drei Leben und eine Zukunft

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Ein unbesiegbarer Sommer von Wendi Stewart, zeigt jedem Leser sehr genau was in Kindern und Jugendlichen vor sich geht. Sie lässt uns als Leser fühlen was die drei Hauptprotagonisten fühlen und erleben. ...

Ein unbesiegbarer Sommer von Wendi Stewart, zeigt jedem Leser sehr genau was in Kindern und Jugendlichen vor sich geht. Sie lässt uns als Leser fühlen was die drei Hauptprotagonisten fühlen und erleben. Ich bin begeistert wie gut man sich in jeden rein fühlen kann. Der Verlauf der Geschichte führt und durch viele Jahre mit Hoffnung und Leid, Kampfesgeist und Mutlosigkeit.



Inhalt;

Bei einem tragischen Unfall verliert Rebecca ihre Mutter und ihren kleinen Bruder, auf eine andere Art sogar ihren Vater obwohl er überlebt hat. Sie beginnt schon mit nur fünf Jahren den Hof und das Haus zu versorgen. In der Grundschule lernt sie den Nachbarssohn Chuck kennen, die beiden sind fort an unzertrennlich und helfen sich gegenseitig wo sie nur können. Chuck bewundert Rebecca, er selbst hat wenig Selbstbewusstsein und steht unter der Harten Hand seiner Vaters, sowie Mutter und Grußmutter auch. Gran seine Großmutter wird für Rebecca ebenfalls wie eine Oma und steht immer hinter den beiden. Als Lissie dazu stößt ist der Trio perfekt. Sie lebt bei ihrer Adoptivmutter Charlotte und hat keine Ahnung wer ihre wahren Eltern waren, als Charlotte an Demenz erkrankt scheint es für sie aussichtslos ihre Identität zu klären. Doch am Ende bekommen alle drei eine neue Chance.


Ich kann dieses Buch nur jedem Empfehlen, die Traurigkeit die aufkommen mag, wenn man die einzelnen Schicksale liest wird durch den Mut jedes einzelnen wieder gut gemacht und man kann aus dem Buch mit nehmen, das es immer weiter geht, egal wie hart das Leben auch sein mag.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein wunderbares Buch das gnadenlosen Realismus mit kindlichen Träumen verknüpft

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Als das Auto der Familie Archer in Kanada durchs Eis eines gefrorenen Sees bricht, kann Robert einzig seine Tochter retten. Während sie heranwächst, kümmert sich Rebecca allein um den Haushalt und die ...

Als das Auto der Familie Archer in Kanada durchs Eis eines gefrorenen Sees bricht, kann Robert einzig seine Tochter retten. Während sie heranwächst, kümmert sich Rebecca allein um den Haushalt und die Farm, der Vater kapselt sich ab. Doch so überwältigend wie die Trauer ist auch ihre Wut auf den Vater, dem nicht zu helfen ist und der nach und nach alle Erinnerungsstücke an die Mutter verschwinden lässt. Trost findet Rebecca in der Freundschaft mit Chuck, einem empfindsamen, von seinem Vater tyrannisierten Jungen, und mit Lissie, die von einer perfektionistischen Adoptivmutter gegängelt wird. – Ein eindringliches Debüt, das Trauer und Komik, Melancholie und unbändigen Lebenswillen perfekt verbindet.

Ich habe bewusst den originalen Klappentext verwendet, da ich nicht wüsste, wie ich zu diesem Buch einen eigenen Text schreiben soll ohne meine Begeisterung mitschwingen zu lassen oder zu viel zu verraten. Dieses Buch hat mich berührt und begeistert. Ich habe es zugeklappt und mir erst mal gedacht „Wow!“
Das Buch ist in drei Abschnitte eingeteilt. Rebecca, Chuck und Lissie. In jedem Abschnitt geht es schwerpunktmäßig um die kaputte Kindheit des jeweiligen Charakters. Wir erfahren alle Tiefen und Schicksalsschläge und wie die Drei sich finden. Doch obwohl jedes Kapitel von einen der Drei handelt, schwingt immer Rebeccas gnadenloser Realismus mit. Ihre fast schon emotionslose und abgeklärte Art die Welt zu sehen, ist in jedem Satz, in jeder Beschreibung greifbar. Die Autorin schafft es, diese Melancholie, diese Distanz und Schwere durch das ganze Buch hindurch zu ziehen und trotzdem immer wieder Hoffnung, Träume, Freundschaft und Liebe durchscheinen zu lassen, wie die Sonne an einem bewölkten Tag.
Rebecca ist von klein auf sehr erwachsen und doch, merkt man ihren Wunsch einfach eine Familie zu haben die sie liebt und einmal Kind zu sein. Ihre Verzweiflung und ihre Wut wegen ihres Vaters ist greifbar. Auch ihre beinahe grenzenlose Beherrschung konnte ich mir sehr gut bildlich vorstellen. Ebenso Chucks Angst vor seinem Vater und seine bis zum Schluss ungebrochenen Träume oder Lissies Suche nach ihrer Herkunft, waren so greifbar für mich, dass ich einfach mitfiebern musste. Ich habe mit den Protagonisten mitgehofft und mit ihnen ihre Verzweiflung durchgestanden. Für manch einen zeigt Rebecca vielleicht zu wenig Emotionen und für manch einen gibt es zu viele offene Fragen aber für mich ist es ein wunderbares Buch, mit einer runden und vollendeten Geschichte. Dieser etwas gefühllose, realistische Erzählstil, gepaart mit der zuerst kindlichen Art, die mit der Geschichte reifer wird und der wunderbar bildlichen Erzählweise, machen dieses Buch so besonders für mich. Ich brauche gar nicht mehr Emotionen. Die wenigen Emotionen von Rebecca haben einfach perfekt zum Stil des Buchs gepasst. Fast so, als wäre das Buch direkt aus ihr entsprungen. Eine Fortsetzung sollte es auch nicht geben. Das Buch ist super, so wie es ist.
Definitiv für mich das Buch des Monats.
Eine klare Kaufempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein berührender Roman

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Rebecca verliert früh ihre Mutter und ihren kleinen Bruder. Ihr Vater Robert kapselt sich ab und Rebecca muss schon früh lernen alleine zurecht zu kommen.
Chuck wächst zwar mit Mutter und Vater auf, doch ...

Rebecca verliert früh ihre Mutter und ihren kleinen Bruder. Ihr Vater Robert kapselt sich ab und Rebecca muss schon früh lernen alleine zurecht zu kommen.
Chuck wächst zwar mit Mutter und Vater auf, doch sein Vater ist cholerisch, Chuck muss schon von Kindesbeinen an viel auf dem elterlichen Hof helfen und da er sehr ängstlich und mutlos ist, kann er sich auch gegen die väterlichen Hiebe nicht auflehnen.
Lissie ist ein Adoptivkind und wächst nur mit der Mutter auf. Die ist jedoch gefangen in ihrer eigenen Welt, ist krankhaft pedantisch und hält Lissie von vielem fern.

Drei Kinder, drei Schicksale, jedes der drei Kinder hat unter seelischen und teilweise auch körperlichen Schmerzen zu leiden. Sie finden sich, sie geben sich gegenseitig Halt. Allen voran ist es Rebecca, die, die am mutigsten ist, die, die gerade aus der Schwäche des Vaters ihre eigenen Stärken zieht und damit die anderen mitzieht.
Es ist ein Roman, der berührt. Natürlich, denn die Schicksale, die Beschreibungen über die Kindheit der KInder lassen einen als Leser nicht kalt. Dennoch schafft es Wendi Stewart alles mit eher leisen Tönen zu beschreiben, eine gewiese Distanziertheit, die vielleicht gerade deshalb alles erträglich macht beim Lesen. So werden manche grausigen Szenen nicht detailliert beschrieben, sondern mehr in den Rückblenden der Kinder berichtet/reflektiert.
Die Geschichte spielt in den 60er Jahren in Canada, Rebecca und Chuck wachsen auf einesam gelegenen Farmen auf, Lissie in einer Kleinstadt in der Nähe. Man taucht durch dieses Buch ein in ihre Welt, anfangs in die kindliche von Rebecca, begleitet sie ca. 13 Jahre lang in verschiedenen Stadien ihrer Kindheit und Jugend., aber auch die Wechsel zu den anderen beiden Protagonisten gelingt der Autorin und als Leser lernen wir die drei doch sehr unterschiedlichen Kinder mit ihren unterschiedlichen Schicksalen sehr gut kennen. Wendie Stewart lässt sie reifen, sich verändern, nicht abrupt, sondern langsam. Es macht das ganze authentisch.

Es ist ein Roman, der eine unglaubliche Sprachgewalt besitzt, der einen oft beim Lesen innehalten lässt.

Ein trauriger Anfang, eine bewegende Geschichte und ein Ende mit einem hoffnungsvollen Ausblick. Für mich war dieses Buch emotional, aber realistisch und überzeugend. Der Schreibstil der Autorin hat mir gefallen, sie hat das nötige Fingerspitzengefühl bewiesen, manche Szenen sehr genau zu beschreiben, einige Szenen wegzulassen, aber auch einige zum Nachdenken offen zu lassen. So ist auch das Ende für mich sehr stimmig gewählt worden.

Veröffentlicht am 19.09.2016

Ein unbesiegbarer Sommer - Wendi Stewart

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Als das Auto der Familie Archer in Kanada durchs Eis eines gefrorenen Sees bricht, kann Robert einzig seine Tochter retten. Während sie heranwächst, kümmert sich Rebecca allein um den Haushalt und die ...

Als das Auto der Familie Archer in Kanada durchs Eis eines gefrorenen Sees bricht, kann Robert einzig seine Tochter retten. Während sie heranwächst, kümmert sich Rebecca allein um den Haushalt und die Farm, der Vater kapselt sich ab. Doch so überwältigend wie die Trauer ist auch ihre Wut auf den Vater, dem nicht zu helfen ist und der nach und nach alle Erinnerungsstücke an die Mutter verschwinden lässt. Trost findet Rebecca in der Freundschaft mit Chuck, einem empfindsamen, von seinem Vater tyrannisierten Jungen, und mit Lissie, die von einer perfektionistischen Adoptivmutter gegängelt wird. – Ein eindringliches Debüt, das Trauer und Komik, Melancholie und unbändigen Lebenswillen perfekt verbindet.
(Klappentext)


Gleich zu Beginn fand ich toll, wie gut und authentisch die Autorin aus der Sicht von Kindern geschrieben hat und man nachvollziehen konnte, wie Rebecca, Chuck und Lissie verschiedene Situationen und Geschehnisse wahrnehmen und erleben.
Die ersten paar Kapitel erzählen von Rebeccas Leben und dem schrecklichen Unfall der Familie, der ihr komplettes Leben verändert. Später wird auch aus der Sicht der anderen beiden Hauptcharaktere erzählt.
Zitat : "Manchmal schwingt sie sich mitten auf der Koppel auf ihr Pony, liegt auf Daisys Rücken und schaut in die Wolken. Dann sieht sie Hunde und Drachen und Burgen in den sich auftürmenden und dahintreibenden Wolken und vergisst für kurze Zeit, wo sie ist und wer sie ist. Sie denkt nicht mehr an Verlust und Einsamkeit und daran, wie sich das Leben urplötzlich verändern kann."
Oft gibt es in dem Buch mehrere Zeitsprünge und Rebecca beim Schulanfang Chuck kennen, der auch kein einfaches Leben hat. Obwohl, und wahrscheinlich gerade deswegen, weil die beiden so verschieden ist, freunden sie sich an. Rebecca ist charakterlich sehr selbstbewusst, und für ihr Alter ungewöhnlich realistisch und muss durch ihre aktuelle Situation schnell lernen, eigenständig zu sein und viele Aufgaben im Haushalt übernehmen. Chuck dagegen ist träumerisch, kindlicher und hilfloser als Rebecca und leidet viel unter seinem Vater. Er ist ängstlich und wirkt schwächlich und man merkt schnell, wie sie sehr er Rebecca braucht.
Diese ganz besondere Freundschaft zwischen den beiden, die zusammen Dinge unternehmen um ihrem harten und tristen Alltag zu entfliehen, ist einfach nur schön. Rebecca nimmt zwar mehr die Unterstützende Rolle ein, aber durch Chuck ist sie auch weniger einsam.
Erst deutlich später taucht Lissie auf, die durch ihre Adoption auf einer Identitätssuche ist, den von ihrer Adoptivmutter streng kontrollierten Tagesablauf befolgen muss und keine Freunde hat und nicht irgendwo richtig dazugehört. Gut gefallen hat mir auch wieder, dass Rebecca, mit ihrer starken nach außen Persönlichkeit und ihrer für die anderen unsichtbaren inneren Verletztheit, Lissie eine total große Hilfe ist und die drei Freunde insgesamt durch ihre Freundschaft stärker sind, weil Liebe von ihren Familien nicht existiert.
Von großer Bedeutung ist für das Buch die Fantasie und Vorstellungskraft in der Welt von Rebecca, Chuck und Lisssie, wo es eigentlich keine Hoffnung auf ein besseres Leben gibt. Ihre Träume sind trotz ihrer verlorenen Kindheiten nicht vergessen und sie wünschen sich ein anderes Leben, indem sie glücklich sind.
Zitat : "Sie hatte noch nie eine Freundin, ist noch nie in ein Baumhaus gestiegen, um leise von Träumen und Alpträumen zu erzählen, hat noch nie jemanden aus ihrer Klasse zum Übernachten eingeladen, noch nie im Wohnzimmer ein Zelt aus Decken und Sofakissen gebaut.[...] Vielleicht ist es zu spät für Elisabeth, sich ihnen anzuschließen, aber es könnte ihre letzte Chance sein, Freundschaft zu erfahren, zu erleben, neben jemanden zu stehen, der dort nicht stehen muss, es aber trotzdem tut."
Interessant ist war auch, dass die Geschichte ungefähr ab den 60er Jahren in einer trostlosen, leicht abgeschiedenen Kleinstadt in Kanada spielt.
Was mich leider nicht komplett überzeugen konnte, war der Schreibstil der Autorin. Zwar mochte ich total, wie sie aus der Sicht der Hauptpersonen geschrieben hat, aber oft war die Geschichte doch langatmig, es gab manchmal abrupte Zeitsprünge und das Buch konnte mich nicht richtig packen. Ich habe leider (auch bei so einem Genre) das Gefühl vermisst, unbedingt weiter lesen zu wollen.

Fazit :
Ein gutes und berührendes Buch über verlorene Kindheiten und die ganz besondere Freundschaft von Rebecca, Chuck und Lissie in einer trostlosen Welt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Geschichte über eine starke Freundschaft

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Bei diesem Buch bin ich etwas zwiegespalten und tue mich was schwer mit der Rezension.
Ich fange mal mit einer Aussage im Klappentext an: „Ein eindringliches und starkes Debüt, das Trauer und Komik, Melancholie ...

Bei diesem Buch bin ich etwas zwiegespalten und tue mich was schwer mit der Rezension.
Ich fange mal mit einer Aussage im Klappentext an: „Ein eindringliches und starkes Debüt, das Trauer und Komik, Melancholie und unbändigen Lebenswillen perfekt verbindet.“

Auch wenn die Komik nur selten aufblitzt, so stimmen doch die anderen Aussagen. Trauer und einen sehr starker (Über-)Lebenswille zeichnen die drei Protagonisten Rebecca, Chuck und Lissie aus. Auch wenn ihre Lebensumstände grundsätzlich verschieden sind, so haben sie alle eine schwere Kindheit, in der es besonders an Mutterliebe mangelt. Die Geschichte ist geprägt von der intensiven und starken Freundschaft, die diese drei Kinder während ihrer Kindheit und Jugend verbindet.

Gut gefallen hat mir die ausdrucksstarke Sprache, wohingegen der Erzählstil für mich zu Beginn gewöhnungsbedürftig war. Auch fand ich die unangekündigten Zeitsprünge irritierend – gerade waren es noch Kinder und im nächsten Abschnitt befinden wir uns vier Jahre weiter, was sich erst beim weiteren Lesen ergibt.

Auch wenn viele Fragen offen bleiben, so hat die Geschichte doch ein stimmiges Ende und stimmt versöhnlich.

Ich vergebe starke 3 Sterne.