Cover-Bild Gegen Liebe ist kein Kraut gewachsen
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 24.03.2017
  • ISBN: 9783499272769
Abbi Waxman

Gegen Liebe ist kein Kraut gewachsen

Katharina Naumann (Übersetzer)

Die Kunst, die Radieschen von oben zu sehen
Wer hat schon Lust, einen Gemüsegarten umzugraben? Lilian jedenfalls nicht. Sie hat mit ihrem Job, den beiden kleinen Töchtern und dem Kummer um ihren verstorbenen Mann genug zu tun. Danach fragt ihre Chefin jedoch nicht und meldet sie beim Gärtnerkurs eines wichtigen Kunden an. Der ist gar nicht mal so unsympathisch. Und Lilian ist verblüfft, was sie da auf dem Acker alles ausgräbt: Würmer, Lebensfreude, Baumwurzeln, Plastikfeen, Unkraut, Freunde, Radieschen, einen ziemlich großartigen Mann, und den Mut, sich neu zu verlieben …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2017

Im Garten wächst viel: Pflanzen, Freundschaften, Liebe und Vertrauen

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Lilian hat vor vier Jahren ihren Mann bei einem tragischen Unfall verloren. Er war die Liebe ihres Lebens und sein Tod hat sie komplett aus der Bahn geworfen. Ihre Schwester Rachel war die größte Hilfe ...

Lilian hat vor vier Jahren ihren Mann bei einem tragischen Unfall verloren. Er war die Liebe ihres Lebens und sein Tod hat sie komplett aus der Bahn geworfen. Ihre Schwester Rachel war die größte Hilfe in dieser schweren Zeit. Die Kinder Claire und Annabel gehen auf ihre eigene Weise mit dem Schmerz um. Beruflich wird Lilian dann dazu verdonnert, an einem Garten-Workshop teilzunehmen. Was der so neben Pflanzenwissen noch so alles für sie zu bieten hat, überrascht sie komplett und verändert ihr komplettes Leben und die Sicht auf die Dinge.

Trauer ist eine absolut individuelle Sache. Es gibt keinen echten Rat, keinen „Fahrplan“. Man muss für sich selbst herausfinden, wie man damit umgeht. Doch manchmal merkt man gar nicht, dass man vergisst, dass auch andere trauern. So wundert es nicht, wenn es hier und da mal zu erstaunlichen Auseinandersetzungen kommt.

Lilian ist eine grundsympathische Frau Mitte dreißig und überspielt mit viel Humor, wie verletzlich und zerbrechlich sie ist. Sie möchte ihre beiden Töchter nicht mit ihrer Trauer belasten und kämpft sich, so gut es geht, allein von Tag zu Tag. Der Workshop in freier Natur verläuft dann ganz anders, als sie sich das vorgestellt hatte. Sie lernt völlig unterschiedliche Menschen kennen, bildet sich eine Meinung über sie und erkennt, dass man sich sehr stark irren kann. Dabei ist sie nie überheblich, sondern bleibt eine Frau, die man gern zur Freundin hätte. Auch die beiden Töchter könnte ich glatt adoptieren! Eine Traumfamilie! Klingt nach total kitschigem Roman? Ist es aber nicht! Es ist kaum zu beschreiben, wie frisch und witzig, spritzig und unterhaltsam dieser Roman trotz der Thematik und dem gesamten Verlauf ist.

Abbi Waxman hat mir tolle Lesestunden geschenkt und obwohl ich mehr im Genre Krimi und Thriller zu Hause bin, habe ich mich mit dem Buch super wohl gefühlt und wurde bestens unterhalten. Man überlegt beim Lesen schon, wie eingefahren man selbst in seinem Denken und Handeln ist und nimmt sich vor, ein wenig mehr darauf zu achten. Doch auch wenn das jetzt so nach erhobenem Zeigefinger klingt – dem ist nicht so. Das Buch ist leichte Kost, die dennoch tief unter die Haut geht. Dass es kaum unsympathische Figuren gibt, mag ungewöhnlich sein, dennoch ist das Buch in sich rund und stimmig. Konflikte gibt es genug, da darf ein Buch auch mal etwas positiver sein.

Zwischen den Kapiteln finden sich Gartentipps. Diese sind nett, aber meiner Meinung nach nicht so wirklich brauchbar oder hilfreich. Aber die Idee ist schön – ich mag auch gerne Rezepte in Romanen und Krimis. Einfach ein wenig Mehr.

Für die Lesefreude und die gelungene Story rund um das Thema Trauerbewältigung und Liebe gebe ich sehr gerne die vollen fünf Sterne.

Veröffentlicht am 03.04.2017

Lili blüht auf - warmherziges Buch über Trauerverarbeitung und den Weg zu einem Neuanfang

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Lilian ist 34 Jahre alt und alleinerziehende Mutter von zwei kleinen Töchtern. Vor vier Jahren musste sie mitansehen, wie ihr Ehemann Dan bei einem Verkehrsunfall gestorben ist.
Sie ist noch immer in ...

Lilian ist 34 Jahre alt und alleinerziehende Mutter von zwei kleinen Töchtern. Vor vier Jahren musste sie mitansehen, wie ihr Ehemann Dan bei einem Verkehrsunfall gestorben ist.
Sie ist noch immer in tiefer Trauer und nicht nur ihren Kindern zuliebe zeigt sie kein Interesse am anderen Geschlecht. Als sie einen Auftrag zur Gestaltung einer Gartenenzyklopädie erhält, meldet sie ihre Chefin zu einem Gärtnerkurs an, der von dem Kunden geleitet wird. An sechs Samstagen legt die Gruppe, die aus ganz unterschiedlichen Charakteren besteht, einen eigenen Gemüse- und Blumengarten im Botanischen Garten an. Kursleiter Edward ist auf den ersten Blick Lilis Typ, aber von Alpträumen geplagt und aus schlechtem Gewissen, bleibt sie zunächst auf Distanz.

In "Gegen Liebe ist kein Kraut gewachsen" begleitet der Leser Lili durch ihre Trauer und erlebt, wie sie durch den Gärtnerkurs und den Zusammenhalt in der Gruppe buchstäblich aufblüht. Trotz der Themen Trauer und Tod, die in dem Roman allgegenwärtig sind, ist es ein Wohlfühlbuch, das warmherzig und voller humorvoller Szenen ist. Lili, ihre beiden aufgeweckten und zum Teil schon fast erwachsen wirkenden Töchter, ihre etwas flippigere Schwester Rachel sowie Hund Frank wachsen dem Leser schnell ans Herz und selbst kann man durch den Gärtnerkurs und die Gartentipps zwischen den einzelnen Kapitel einiges zur Gemüseaufzucht dazulernen.

Auch wenn der Roman vorhersehbar ist, war er für mich am Ende durch die Auseinandersetzung Lilis mit sich selbst und ihrer Trauer tiefgründiger als Cover und Klappentext vermuten lassen. Das Debüt von Abbi Waxman ist ein wirklich liebenswerter Roman, der Lust auf Frühling und Draußensein macht.

Veröffentlicht am 24.03.2017

Tiefgründiger als erwartet

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Lilian muss an einem sechswöchigen Gärtnerkurs teilnehmen, da sie für ihren Verlag ein Buch über Gemüse illustrieren soll. Der anfängliche Pflichttermin erweist sich dagegen bald als großartige Chance, ...

Lilian muss an einem sechswöchigen Gärtnerkurs teilnehmen, da sie für ihren Verlag ein Buch über Gemüse illustrieren soll. Der anfängliche Pflichttermin erweist sich dagegen bald als großartige Chance, endlich die Trauer um ihren verstorbenen Mann zu überwinden und neuen Lebensmut zu fassen. Die bunt zusammengewürfelte Truppe der Kursteilnehmer wächst gleichzeitig mit den gesetzten Pflanzen zu einer eingeschworenen Gemeinschaft heran, von der nicht nur Lilians Kinder profitieren.

Dieser Roman hört sich anhand des Titels und des Klappentextes nach einer lockeren und heiteren Liebesgeschichte an, ist jedoch viel tiefgründiger und teilweise auch schwermütiger als erwartet. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, obwohl ich sie nicht als "herrlich witzig" empfunden habe, wie es in der Beschreibung angekündigt wurde.

Lilian ist auch drei Jahre nach dem Tod ihres Mannes immer noch in therapeutischer Behandlung und hat ab und zu wieder depressive Phasen. Diese waren am Anfang so schlimm, dass sie sogar mehrere Monate in einer Klinik behandelt werden musste und sich nicht um ihre Kinder kümmern konnte. Das erfährt man aber erst im Verlauf der Handlung und merkt schnell, dass es sich nicht um eine leichte Liebesromanlektüre handelt. Zwar gibt es ab und zu lustige Szenen und Dialoge über die man schmunzeln kann, aber der Hintergrund ist doch die immer wiederkehrende, ernsthafte Auseinandersetzung mit Lilians Schicksal.

Der Schreibstil ist mit abwechselnden kurzen Beschreibungen und lebhaften Dialogen sehr aufgelockert, so dass man nicht im Lesefluss gehemmt wird und keine Langeweile aufkommt. Mir haben besonders die verschiedenen Charaktere der Gärtnergruppe gefallen, von denen jeder seine ganz eigene, interessante Geschichte besitzt, die nach und nach ans Licht kommen. Auch die zunächst etwas flatterhaft dargestellte Schwester von Lilian, wird mit der Zeit immer sympathischer und bekommt Format. Die Aussagen der Kinder sind erstaunlich scharfsinnig und manchmal sogar richtig philosophisch. Die zaghafte Annäherung von Lilian an Edward, den Kursleiter, ist einfühlsam und mit all ihren Zweifeln gut nachvollziehbar beschrieben. Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, auch wenn ich von der Beschreibung her etwas anderes erwartet hatte.