Cover-Bild Ich bin böse
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 20.02.2017
  • ISBN: 9783442484560
Ali Land

Ich bin böse

Psychologischer Spannungsroman
Sonja Hauser (Übersetzer)

Die 15-jährige Milly wächst schwer traumatisiert in einer Pflegefamilie auf. Eine neue Identität soll alle Spuren zu ihrer Vergangenheit verwischen. Denn Milly ist die Tochter einer Serienmörderin. Und diese konnte nur gefasst werden, weil Milly der Polizei entscheidende Hinweise gegeben hatte. Jetzt wird ihrer Mutter der Prozess gemacht, und Milly wird plötzlich von Gewissensbissen heimgesucht. In ihrer Pflegefamilie findet das Mädchen keine Unterstützung, um diese schwere Zeit zu überstehen – im Gegenteil: Phoebe, die leibliche Tochter, hasst Milly von ganzem Herzen und versucht mit allen Mitteln, ihr das Leben so schwer wie möglich zu machen. Und damit weckt sie in Milly eine verborgene Seite. Eine böse Seite. Denn Milly ist die Tochter ihrer Mutter ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2018

Spannend bis zum Ende

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Meine Meinung:
Das Cover ist schlicht, die Kapitel sind kurz und knackig und werden von Milly erzählt. Der Schreibstil hat mir in seiner Einfachheit sehr gut gefallen, denn ich konnte es einfach nicht ...

Meine Meinung:
Das Cover ist schlicht, die Kapitel sind kurz und knackig und werden von Milly erzählt. Der Schreibstil hat mir in seiner Einfachheit sehr gut gefallen, denn ich konnte es einfach nicht aus den Händen legen.

Eine Freundin hatte mir von dem Buch erzählt – sie hatte eine Empfehlung im Radio gehört – nachdem ich mir dann den Klappentext durchgelesen hatte, war ich sofort Feuer und Flamme. Die Story hat mir unglaublich gut gefallen und war von Anfang bis Ende unfassbar spannend. Ich konnte nie sagen was als nächstes passiert und das habe ich nicht mehr sehr häufig.

Die Charaktere, allen voran Milly, haben mich umgehauen. Bis zum Ende war ich unschlüssig, was ich von wem halten sollte :) Die Komplexität der Figuren hat mir richtig gut gefallen.

Ein spannendes Buch, mit einem grandiosen Plot. Ein Muss für jeden Genre Fan!

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Verlag für das Buch ♥

Veröffentlicht am 18.01.2018

Gut oder böse?

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Die fünfzehnjährige Milly kommt, nachdem sie ihre Mutter, eine grausame Serienmörderin, angezeigt hat, zu einer Pflegefamilie. Hier soll sie ihre Vergangenheit aufarbeiten und gleichzeitig auf den schweren ...

Die fünfzehnjährige Milly kommt, nachdem sie ihre Mutter, eine grausame Serienmörderin, angezeigt hat, zu einer Pflegefamilie. Hier soll sie ihre Vergangenheit aufarbeiten und gleichzeitig auf den schweren Gang vors Gericht vorbereitet werden. Dabei ist man darauf bedacht, dass ihre wahre Identität geheim bleibt und niemand, ausser ihren Pflegeeltern und die Direktorin der neuen Schule weiß, wer sie wirklich ist. Noch nicht einmal ihre gleichaltrige Pflegeschwester Phoebe ahnt, wer das Mädchen ist. Dafür beginnt Phoebe gemeinsam mit ihren Freundinnen Milly zu tyrannisieren. Doch dadurch weckt sie eine Seite in Milly, die man besser nicht antasten sollte.
Meine Meinung:
Mit Ich bin böse ist der Autorin Ali Land etwas ganz besonderes gelungen, denn dieses Buch spiegelt hervorragend das Seelenleben eines Missbrauchsopfers wieder. Man merkte hier auch sehr gut, dass die Autorin über ein sehr fundiertes, psychologisches Wissen verfügt, denn sie erzählt die komplette Geschichte sehr glaubhaft und damit auch sehr beängstigend. Der Schreibstil ist nicht unbedingt als leicht zu bezeichnen, denn hier wird oft zwischen direkter und indirekter Rede gewechselt. Doch dieses ist sehr bezeichnend für Millys Psyche und gibt ihr Verhalten deutlich wieder. Trotz diesem erst einmal gewöhnungsbedürftigen Schreibstils war ich ganz schnell gefesselt vom Inhalt der Geschichte, denn diese hat es ganz schön in sich.
Sehr spannend ist hier die Darstellung der Protagonistin Milly, die wirklich überzeugt. Man begleitet das Mädchen gleich vom ersten Moment an und auch wenn man nicht allzu viele Details aus ihrer Vergangenheit erfährt, so reicht dies doch allemal, um sich vorzustellen, durch welche Hölle das Mädchen gehen musste. Die Zerrissenheit Millys mit dem inneren Kampf zwischen guter und böser Seite hat mich ebenfalls überzeugen können und ich habe die ganze Zeit gespannt darauf gewartet, wie und wann sich Milly offenbaren wird. Alles in allem bleibt es hier zwar eher ruhig, aber trotzdem fühlte ich mich gefangen und auch befangen. Man ahnt immer wieder, dass noch etwas kommen könnte und mit wem dies zusammenhängen wird und doch hofft man, dass Millys gute Seite den Kampf gewinnen kann. So bleibt der Spannungsbogen immer recht gleichmäßig und auch unterschwellig ist aber durchaus gegeben.
Erzählt wird das Geschehen von Milly in der Ich-Form, dabei kommt man ihr nicht unbedingt näher, denn Milly ist, verständlicherweise, keine einfache Persönlichkeit. Doch alles, was mit dieser Protagonistin zusammenhängt, war durchweg sehr glaubwürdig, der Charakter der Milly ist mehr als überzeugend dargestellt und konnte mich erschüttern. Was mich besonders berührte, waren ihre inneren Gespräche mit ihrer Mutter, an die sie sich doch so oft in Gedanken wendet. Seelischer und körperlicher Schmerz, den sie durch den Menschen, der sie eigentlich lieben und beschützen sollte, widerfahren ist und die psychische Verarbeitung, die Zerrissenheit, die Verlustangst, alles wurde fast spürbar dargestellt und war sehr faszinierend. Milly hat mich durchweg fesseln, berühren, aber auch irritieren und ängstigen können.
Die Nebencharaktere, die Pflegefamilie, scheint nach aussen eine sehr harmonische Familie aus einer eher gehobenen Schicht zu sein, doch auch hier ist es mehr der äußere Schein, der trügt.
Mein Fazit:
Ein Buch mit einem etwas anderem und eigenem Schreibstil, mit einer sehr gut dargestellten Protagonistin, aber auch mit dem passenden Umfeld. Die psychische Darstellung Millys ist rumdum gelungen und macht nachdenklich. Auch sonst läßt dieses Buch sehr nachdenklich zurück, denn hier fragt man sich doch, wie sehr die äußeren Umstände, die Vererbung und sonstige Einflüsse auf die psyche eines Menschen oder eines Kindes wirken. Eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 09.10.2017

Die ergreifende Geschichte eines traumatisierten Mädchens

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Die 15-jährige Milly wird in einer Pflegefamilie untergebracht, nachdem sie ihre pädophile Mutter bei der Polizei angezeigt hat. Milly, die eigentlich Annie heißt, musste am eigenen Leib erfahren, wie ...

Die 15-jährige Milly wird in einer Pflegefamilie untergebracht, nachdem sie ihre pädophile Mutter bei der Polizei angezeigt hat. Milly, die eigentlich Annie heißt, musste am eigenen Leib erfahren, wie es ist, misshandelt und gequält zu werden und anderen Kindern bei ihrem Martyrium zuzusehen. Doch anstatt endlich mit den schrecklichen Erlebnissen abschließen zu können, ist sie jetzt als Zeugin gefragt. Gemeinsam mit ihrem Pflegevater Mike bereitet sie sich auf die Verhandlung vor, während die Eigewöhnung in ihr neues Umfeld enorm schwierig ist. Eine nervenaufreibende Zeit, die von Milly viel Mut und Durchhaltevermögen verlangt. Aber Milly hat in ihrer Kindheit viel gelernt und wendet nun die erworbenen Fähigkeiten auf ihre neuen Widersacher an.

"Ich bin böse" ist ein Roman, der nur schwer in eine Schublade passt. Nicht umsonst wurde er als psychologischer Spannungsroman deklariert, da er für einen Thriller zu gedankenlastig und handlungsarm geraten ist. Trotzdem vermag er subtile Spannung zu erzeugen und den Leser unmittelbar in das nicht zu durchschauende Geschehen zu ziehen. Zum einen, weil nicht abzusehen ist, wie sich Millys neues Leben entwickeln wird und wie weit sie selbst in ihrer Lust auf Rache geht. Zum anderen, weil nur schwer zu erahnen ist, was wirklich im Elternhaus geschah und welchen Anteil Milly an dem Tod anderer Kinder hat. Denn die erschreckenden Ereignisse rund um ihre pädophil veranlagte Mutter werden erst im Verlaufe der Handlung als zurückschauende Gedankensplitter aufgedeckt. Deshalb befindet sich der Leser lange Zeit in einem Zwiespalt, ob Milly selbst das Böse in sich trägt oder ob sie nur ein Opfer der fatalen Umstände ist.

Erzählt werden die emotional nahegehenden Erlebnisse von Milly in einem ihrem Alter angepassten Stil. Vor allem deshalb gehen sie dem Leser unter die Haut und lassen ihn die Qualen der noch unerfahrenen und doch vom Leben stark geprägten Jugendlichen miterleben. So spürt er, wie sie von Gefühlen der Angst und teilweise auch von Liebe getrieben ihrer Mutter zu Willen ist oder wie sie verzweifelt versucht, einen Ausweg aus dem Dilemma zu finden. Dass sie dabei ihre Mutter verrät, macht ihr zwar schwer zu schaffen. Doch sie ist nicht umsonst durch deren Schule gegangen und hat gelernt, das das Böse auch gute Seiten in sich trägt. Und genau dieses Hin und Her in Millys Handlungsweisen, dieses Auf und Ab ihrer Gefühle gibt der Geschichte von Milly einen unberechenbaren Verlauf und lässt den Leser im Unklaren darüber, wie Milly wirklich ist.

Fazit:
"Ich bin Böse" ist die ergreifende Geschichte eines traumatisierten Mädchens, die sich gleichermaßen düster, ergreifend und unberechenbar präsentiert und dadurch unheimlich fesselt.

Veröffentlicht am 11.03.2017

Der einzige Weg hinaus ist mittendurch!

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Milly hat eine Vergangenheit. Wahrlich keine schöne Zeit! Jetzt blickt die Fünfzehnjährige nach vorn. Mit neuem Namen und neuer Familie hat sie eine Zukunft. Bis zur anstehenden Gerichtsverhandlung ist ...

Milly hat eine Vergangenheit. Wahrlich keine schöne Zeit! Jetzt blickt die Fünfzehnjährige nach vorn. Mit neuem Namen und neuer Familie hat sie eine Zukunft. Bis zur anstehenden Gerichtsverhandlung ist sie sicher. Hoffnung hilft zu überleben …
Die Pflegeeltern Mike und Saskia Newmont, Tochter Phoebe und Rosie, die Terrierhündin, heißen sie willkommen. Milly bringt nur wenige Habseligkeiten mit: Bücher, Kleidung, verborgene Dinge. Es passt alles in einen einzigen, kleinen Koffer. Nur die Erinnerungen – an ihre Mutter, was geschehen ist – passen hier nicht rein. Es fällt dem Teenager schwer, ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Sie trägt die Stimme ihrer Mutter im Kopf, meint zu wissen, was sie plant. Milly ist bemüht, alles richtig zu machen, Erwartungen zu erfüllen. Besser zu sein, als ihre Mutter. Die Newmonts sind allerdings auch keine Musterfamilie. Vater Mike ist ein Workaholic. Mutter Saskia betäubt ihren Kummer mit Alkohol und Drogen, Yogalehrer Benji tröstet über manch einsame Stunde hinweg. Erziehung und Haushalt sind ihr fremd. Die Tochter des Hauses geht bei jeder Gelegenheit in Abwehrhaltung. Sie scheint überheblich und selbstgefällig. Womöglich eine Reaktion auf die Pflegekinder zuvor, die all die Aufmerksamkeit bekamen, nach der sie sich sehnt. Milly wird zum auserkorenen Mobbingopfer von Phoebe und deren Freundinnen Izzy und Clondine. Doch man sollte sie nicht allzu sehr reizen. Sie ist Annie, Tochter von Ruth Thompson. Einer Frau, die sich an Kindern vergeht und ihre Leichen im Keller entsorgt. Annie weiß wie man Spiele spielt. Und sie weiß wie man gewinnt!

Zum Glück schmückt ALI LAND all die Grausamkeiten, die Ruth Thompson jahrelang vertuschen konnte, nicht bis ins Detail aus. Hinweise und Andeutungen im Verlauf der Handlung genügen, um Unwohlsein, gar Abscheu, während der Lektüre aufrechtzuerhalten. Mittelpunkt des Geschehens ist allerdings die minderjährige Milly, Geburtsname Annie. Vierzig Kapitel in erster Person Singular, ungewöhnlicherweise oft direkt an ihre Mutter gewandt, umschreiben ihr Leben zwischen dem vermeintlichen Verrat an ihrer Mutter an die hiesige Polizei bis zur Verhandlung vor Gericht und kurz darüber hinaus. Die Geschichte entwickelt einen unaufhaltsamen Sog. Der Schreibstil ist ruhig aber unglaublich intensiv. Die Stimmung bewegt sich größtenteils in düsteren Gefilden. Selten wird aus Erinnerung, Resignation und Schuldgefühlen tatsächlich Hoffnung und der Wunsch nach einem normalen Leben in einer normalen Familie. Das Buch trägt zu Recht den Zusatz Psychologischer Spannungsroman, der Leser ist stets angespannt, schreckt vor Facetten der Vergangenheit zurück und ahnt, dass die Vorkommnisse auch in der Zukunft nicht ohne Folgen bleiben. Die Autorin vermittelt glaubhaft die emotionale Zerrissenheit des Mädchens. Ebenso stellt sie ihre Intelligenz und manipulative Fähigkeiten außer Frage. Milly alias Annie ist zweifelsohne ein Opfer. Nichtsdestotrotz ist und bleibt sie die Tochter einer Mörderin. Geprägt durch Misshandlungen, Umfeld und Gene. Macht sie das schlussendlich ebenfalls zu einem bösen Menschen?

Das Cover des Taschenbuchs aus dem Goldmann Verlag passt ausgesprochen gut zur Erzählung. Das Motiv zeigt ein junges Mädchen im Profil. Verschwommen, leicht verwackelt, schwer zu erfassen – genauso wie die weibliche Hauptfigur. Ihr Blick angstvoll, dennoch starr fokussiert. Die Farben dunkel. Nichts lenkt ab. Die Inhaltsbeschreibung auf der Rückseite bringt es kurz und knapp auf den Punkt, verrät nicht zu viel. Perfekt!

Fazit: ICH BIN BÖSE ist eine grauenvolle Geschichte über Kindesmisshandlung und seine Folgen. ALI LAND, bestens auf dem Gebiet der Psychologie bewandert, spielt Katz-und-Maus mit ihrer Leserschaft. Durchweg spannend, dabei erschreckend und fesselnd zugleich. Nichts für zarte Gemüter, aber für hartgesottene Thrillerfans unbedingt eine Empfehlung wert!

Veröffentlicht am 21.02.2017

Herausragend und hochgradig beklemmend

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INHALT:
Die 15-jährige Milly wächst schwer traumatisiert in einer Pflegefamilie auf. Eine neue Identität soll alle Spuren zu ihrer Vergangenheit verwischen. Denn Milly ist die Tochter einer Serienmörderin. ...

INHALT:
Die 15-jährige Milly wächst schwer traumatisiert in einer Pflegefamilie auf. Eine neue Identität soll alle Spuren zu ihrer Vergangenheit verwischen. Denn Milly ist die Tochter einer Serienmörderin. Und diese konnte nur gefasst werden, weil Milly der Polizei entscheidende Hinweise gegeben hatte. Jetzt wird ihrer Mutter der Prozess gemacht, und Milly wird plötzlich von Gewissensbissen heimgesucht. In ihrer Pflegefamilie findet das Mädchen keine Unterstützung, um diese schwere Zeit zu überstehen – im Gegenteil: Phoebe, die leibliche Tochter, hasst Milly von ganzem Herzen und versucht mit allen Mitteln, ihr das Leben so schwer wie möglich zu machen. Und damit weckt sie in Milly eine verborgene Seite. Eine böse Seite. Denn Milly ist die Tochter ihrer Mutter...

MEINUNG:
Obwohl Millys Mutter im Gefängnis sitzt, ist sie für Milly immer noch stets präsent. Milly spricht in dem Buch immer von „Du“ als ob sie mit ihr direkt sprechen würde. Es gelingt ihr schwer sich von ihr zu lösen. Es ist erschreckend, dass Milly sich nicht sicher fühlt, obwohl sie doch in Sicherheit zu sein scheint. Ihre Angst kriecht förmlich durch jede Seite. Man hat immer den Eindruck, dass ihre Mutter übermächtig zu sein scheint. Wenn man darüber weiter nachdenkt, dann kann man davon ausgehen, dass viele Opfer von physischer und psychischer Gewalt immer noch von ihrem Peiniger beeinflusst werden, obwohl dieser im Gefängnis ist oder vielleicht schon gar nicht mehr lebt. Die Autorin weiß hier, von was sie schreibt, denn sie ist Psychologin und hat mit solchen Jugendlichen zusammen gearbeitet. Jugendliche wie Milly sind dauerhaft geschädigt und ein normales Leben wird nie mehr möglich sein.
Das Buch beschäftigt sich unterschwellig immer mit der zentralen Frage, wie viel Schaden Millys Mutter in ihr angerichtet und inwieweit sie ihre psychopatischen Wesenszüge wohl geerbt haben könnte. Ihre körperlichen Schäden werden nur angedeutet und nicht voller Gänze beschrieben, aber es genügt schon, um sich in seiner Fantasie ganz furchtbare Dinge auszumalen.
Die Autorin verwendet durchgehend relativ kurze Sätze. In den Schreibstil musste ich mich erst reinfinden, aber das ging relativ schnell. Die kurzen Sätze hinterlassen schnell die vermutlich gewünschten Gefühle wie Grauen, Angst, Beklemmung und auch Fassungslosigkeit, aber auch Spannung ab der ersten Seite.
Mit Milly hat man natürlich Mitleid, weil sie ja das Opfer ist, aber es fiel mir schwer sie so richtig zu durchschauen. Es bleibt immer die Frage, ob sie einem vielleicht nicht etwas vorspielt. Ich möchte gar nicht weiter viel dazu sagen, denn Milly muss hier einfach selbst erleben, denn sie ist die zentrale Person des Romans. Auch am Ende, weiß ich nicht, was ich von ihr halten soll. Mir stellt sich immer noch die Frage, ob sie nur Opfer ihrer Mutter ist oder ob an dieser Vererbbarkeit ihrer Wesenszüge etwas dran ist.
Die Autorin hat sich bei ihrem Roman von Herr der Fliegen inspirieren lassen, was sich vor allem in den Szenen in der Schule und dem Verhältnis zu Phoebe widerspiegelt, die keine Gelegenheit auslässt Milly auf sehr üble Weise zu schikanieren. Auch hier tun sich wirkliche Abgründe auf.

Nach Beendigung des Romans hatte ich erstmal das dringende Bedürfnis ein fröhliches, unverfängliches Buch zu lesen, um meine Gedanken von diesem düsteren Buch wegzutreiben. Man kann auch nicht wirklich von einem Happy End sprechen, sondern es hinterlässt einen verdammt schalen Nachgeschmack und so ein bisschen bekommt man Zweifel an dem Glauben an das Gute im Menschen. Auch wenn es sich um eine fiktive Geschichte handelt, glaube ich keinesfalls, dass das so in der Realität nicht passieren kann.

FAZIT:
Der Psychothriller ist faszinierend und abstoßend zu gleich. Auch wenn die Abgründe, die sich aufgetan haben immer größer wurden, konnte ich nicht aufhören zu lesen. Es ist definitiv nichts für Zartbesaitete und nach dem Ende fällt es erst einmal schwer noch an das Gute im Menschen zu Glauben. Man sollte sich im Klaren sein, dass man hier keine leichte Kost bekommt. Insgesamt ein herausragendes Debüt und mit keinem Psychothriller vergleichbar, den ich bisher gelesen habe. Eine Geschichte, bei der ich keine Zweifel habe, dass es genauso auch in der Realität passieren könnte.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.