Cover-Bild Grado im Nebel
Band der Reihe "Adria Krimi"
(13)
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11,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 22.02.2018
  • ISBN: 9783740802981
Andrea Nagele

Grado im Nebel

Ein Adria Krimi
Ein hochspannendes Verwirrspiel, das den Leser bis zum Schluss in Atem hält

In der Lagune von Grado wird eine weibliche Leiche gefunden. Der Fall erinnert Commissaria Degrassi an eine Mordserie, die den Küstenort kurz zuvor in Atem hielt, doch der Täter sitzt hinter Gittern. Als weitere Verbrechen geschehen, kommen Degrassi und ihrem Team Zweifel an seiner Schuld. Ist die Commissaria auf der richtigen Spur? Die Zeit läuft ihr davon – denn immer, wenn der Nebel aufzieht, bringt er neues Grauen mit sich ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2018

Nichts ist, wie es scheint

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Dieser dritte Krimi rund um Commissaria Maddalena Degrassi schließt nahezu nahtlos an den Vorgänger „Grado im Dunklen“ an.
Obwohl Toto Merluzzi auf Grund seines Geständnisses im Gefängniskrankenhaus auf ...

Dieser dritte Krimi rund um Commissaria Maddalena Degrassi schließt nahezu nahtlos an den Vorgänger „Grado im Dunklen“ an.
Obwohl Toto Merluzzi auf Grund seines Geständnisses im Gefängniskrankenhaus auf seinen Prozess wartet, gibt es weitere Überfälle auf Frauen.
Sind die Zweifel an Totos Täterschaft, die Commissaria Degrassi seit der Verhaftung plagen, berechtigt?

Doch dann entwischt Toto aus dem Krankenhaus und die Lage spitzt sich zu.

Während sich Toto zu seinem Priester durchschlägt, muss Maddalena nicht nur gegen die Zeit, sondern auch (wieder einmal) gegen ihren bornierten Vorgesetzten, Commandante Scaramuzzi“ ankämpfen.

Meine Meinung:

Geschickt führt uns Autorin Andrea Nagele in die Irre. Dass wahrscheinlich Toto nicht der Täter kann, hat der geneigte Leser schon im Vorgänger vermutet. Doch wer ist es dann? Wir verfolgen mit den Ermittlern eine heiße Spur.

Diesmal bekommen wir Leser auch viel von der Psyche eines Opfers mit: Ginevra Missoni wurde von dem Täter vergewaltigt, hat aber, im Gegensatz zu einigen anderen Frauen, überlebt. Einfühlsam wird geschildert, wie schwierig es für Ginevra ist, wieder im Alltag Fuß zu fassen.

Andrea Nagele gelingt es, sowohl bei der Darstellung von Ginevra und ihren Ängsten als auch bei psychisch kranken Toto, ihre große Erfahrung als Psychotherapeutin auszuspielen. Bei Toto kann man die Angst, dass man ihm „den Schädel aufbohrt“ wirklich körperlich spüren. Dabei soll er doch nur mittels EEG untersucht werden, woher seine (möglicherweise) epileptischen Anfälle kommen. Dass er just in dem Moment kollabiert, als Degrassi ihn verhört, ist bestimmt dem gesunden Selbstschutz seiner labilen Psyche geschuldet. Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch für die behandelnden Ärzte schwierig ist, herauszufinden, wieviel Toto versteht. Wahrscheinlich mehr als sie glauben, denn auf manches reagiert er ja unwirsch und will nicht für ein kleines Kind gehalten werden.
Vermutlich hätte man Toto mittels kindlicher Frühförderung und ohne das Sedieren mit Medikamenten durch seine Schwester, schon viel früher in einen besseren Zustand bringen können.

Eine größere Rolle spielt diesmal Degrassis Mitarbeiter, Arturo „Legolas“ Fannini. Langsam tritt er aus dem Schatten seines Wahlonkels Scaramuzzi heraus – die Entwicklung gefällt mir.
Ganz schön gewagt von Ginevra und Arturo, auf eigene Faust zu ermitteln!

Spannend auch der Motorradunfall von Maddalena. Dass sie sich gleich nach dem Aufwachen aus dem Koma nach ihrer Moto Guzzi erkundigt, passt gut zu ihr. Ich verstehe es gut, dass ihr um das Motorrad leid ist. Die Guzzi ist einfach eine tolle Maschine. Dass sie zuerst vom Spitalsbett aus und dann als Rekonvaleszente die Ermittlungen leitet, finde ich gut. Das passt einfach zu ihr. Deshalb kann ich es mit nicht gut vorstellen, dass sie den Dienst quittiert um fortan mit Franjo im Karst zu leben – aber, das ist wohl eine andere Geschichte.

Dass sich ausgerechnet zwischen Maddalenas Mutter und dem Commandante so etwas wie eine Romanze anbahnt, birgt Konfliktstoff für weitere Folgen …

Fazit:

Wieder ein toller Krimi in der schönen Umgebung von Grado, der in menschliche Abgründe blickt. Gerne gebe ich wieder 5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Spannung in der Bucht

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Bisher kannte ich nur „111 Orte in Klagenfurt und am Wörthersee...“ von Andrea Nagele und keine Krimis. Schade, denn „Grado im Nebel“ fand ich wirklich gut! Schön, dass ich dieses Versäumnis noch beheben ...

Bisher kannte ich nur „111 Orte in Klagenfurt und am Wörthersee...“ von Andrea Nagele und keine Krimis. Schade, denn „Grado im Nebel“ fand ich wirklich gut! Schön, dass ich dieses Versäumnis noch beheben kann.
Der Adria-Krimi hat mich in die aufregende und spannende Welt der Commissaria Degrassi mitge-nommen. Sie hat nicht nur Probleme in ihrem Team, sondern auch privat eine harte Zeit. Ich mag es, wenn ein Krimi nicht nur aus dem Fall, sondern auch aus „Drumherum“ besteht. Das macht die Figuren sympathischer und persönlicher für mich. Die Beschreibungen der Natur und der Land-schaft zeigen, dass die Autorin die Gegend sehr gut kennt und mag. Man fühlt sich richtig mitge-nommen auf eine Reise nach Italien.
Auch die Personen werden detailreich und authentisch beschrieben und man mag mit ihnen mitfie-bern, lachen und weinen und sich auf das Buch mit seiner Geschichte einlassen. Wenn einem Au-tor das gelingt, dann hat geschafft, was einen guten Krimi ausmacht – finde ich.
Ich freue mich, dass ich Maddalena und ihre Kollegen, allen voran „Legolas“, kennen lernen durfte! Ich werde die Vorgängerkrimis, die ebenfalls in Grado spielen, auf jeden Fall bald lesen!

Veröffentlicht am 19.08.2018

Spannend aber mit wenig Lokalkolorit

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In der Gegend um Grado werden immer wieder im Schutz des Nebels Frauen vergewaltigt, einige sogar ermordet. Commissaria Maddalena Degrassi und ihr Team machen bei der Suche nach dem gefährlichen Täter ...

In der Gegend um Grado werden immer wieder im Schutz des Nebels Frauen vergewaltigt, einige sogar ermordet. Commissaria Maddalena Degrassi und ihr Team machen bei der Suche nach dem gefährlichen Täter nur wenige Fortschritte. Außerdem drängt sich der Verdacht auf, dass ein Mann zu Unrecht in Haft sitzt. Währenddessen versucht Maddalena ihr Privatleben zu ordnen und ihr Kollege Arturo kommt einem der Opfer näher.

Dies war mein erstes Buch der Autorin, weshalb ich die Vorgänger („Grado im Regen“ und „Grado im Dunkeln“) und somit das Vorleben des Ermittler-Teams nicht kannte. Ein paar diesbezügliche Hintergrundinformationen mehr wären schön gewesen, alles in allem bin ich aber gut in die Geschichte hineingekommen.

Es wird viel Spannung aufgebaut, wozu unter anderem die relativ kurzen Kapitel und der häufige Wechsel der Erzählperspektive beitragen. Auch enthält die Handlung einige interessante Wendungen.
Allerdings gibt es für einen Regionalkrimi zu wenig Lokalkolorit. Zwar werden immer wieder diverse Ortsnamen erwähnt, ausführlichere Beschreibungen der entsprechenden Plätze oder Landschaften fehlen aber fast völlig. Es ist auch kaum wirklich italienisches Flair zu spüren.

Doch trotz einiger Schwächen ist dies ein ganz gelungener Krimi, dem vielleicht ein paar Seiten mehr gutgetan hätten.