Cover-Bild Wirf dein Herz voraus und spring hinterher
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inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 12.11.2018
  • ISBN: 9783328103158
Anna Paulsen

Wirf dein Herz voraus und spring hinterher

Roman
Das Leben ist zu kurz für Bleistiftröcke, Hochsteckfrisuren und verpasste Chancen!

Liane ist Ende dreißig und führt ein unspektakuläres Leben – aus Angst, dass ihr etwas Schlimmes passieren könnte. „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“, pflegt sie zu sagen. Flugreisen, Extremsportarten und Spaziergänge im Dunkeln vermeidet sie deshalb am liebsten. Doch als Liane eine Diagnose bekommt, die alles verändert, gibt es plötzlich keinen Grund mehr für sie, vorsichtig zu sein. Etwa das Survivaltraining im Gebirge abzusagen, das ihr Chef organisiert hat. Oder den jahrealten Brief ihrer Adoptivmutter nicht zu öffnen. Liane entdeckt, dass das Leben gefährlich schön sein kann und man manchmal springen muss, um das Glück zu ergreifen ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2018

Das Leben ist das größte Abenteuer!

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Liane ist 37 Jahre alt und arbeitet als persönliche Assistentin des Inhabers einer Eventagentur. Mit ihren Business-Kostümen mit Bleistiftröcken, Dutt und Pumps sieht sie aber eher wie eine gestrenge Gouvernante ...

Liane ist 37 Jahre alt und arbeitet als persönliche Assistentin des Inhabers einer Eventagentur. Mit ihren Business-Kostümen mit Bleistiftröcken, Dutt und Pumps sieht sie aber eher wie eine gestrenge Gouvernante aus. Genauso geregelt und diszipliniert führt sie ihr Leben – völlig Angst und Spaß befreit, immer auf Nummer Sicher! Daher geht sie auch bei der kleinsten bemerkten Veränderung zum Arzt, so wie jetzt, mit diesem Beklemmungsgefühl im Hals und der heiseren Stimme. Als sie dann die Überweisung zu einem Facharzt bekommt und auf den Diagnosetermin warten muss, ist sie plötzlich nicht mehr sie selbst. Durch einen Zufall nimmt sie aus Verwirrung einen Anhalter mit, dessen Auto liegen geblieben ist und der mit seinem Gespräch Liane plötzlich klar macht: wenn ihr Leben nur noch kurz ist, gibt es ein paar Dinge, die sie unbedingt vorher noch machen sollte. So zum Beispiel den Brief ihrer Adoptivmutter lesen, der seit fast 20 Jahren in ihrer Schublade verbuddelt ist, seit sie sich überworfen haben. Doch das erfordert Mut, viel mehr Mut, als kurzerhand ihr Leben umzukrempeln.

Liane ist ausgesprochen korrekt und so durchgeplant und übervorsichtig, daß fast jeder Atemzug vorherbestimmt ist! Alles läuft seinen Weg, aber dabei hat sie völlig aus dem Augen verloren, daß sie früher mal Spaß hatte, damals, als sie noch eine glückliche Kindheit und Jugend hatte und dachte, daß ihre Mutter ihre Mutter sei. Die Offenbarung, daß alles, was sie über sich selbst zu wissen schien, alles nur eine Lüge zu sein scheint, hat sie damals mit 17 völlig aus der Bahn geworfen. Liane musste sich selbst finden und hat sich vor lauter Vorsichtigkeit selbst verloren. Dies ändert sich nun, da sie durch schiere Verzweiflung und Zufälle andere Menschen wieder in ihr Leben lässt, Menschen, die sie mit ihrem Lebenswillen anstecken. So macht sie sich auf die spannendste Entdeckungsreise überhaupt, die Reise zu sich selbst. Sie auf dieser Reise zu begleiten und Lianes Entwicklung aus der Perspektive der Menschen um sie herum zu erleben, hat mir sehr großen Spaß gemacht. Auch wenn es ein ernstes Thema ist, ist es locker leicht, doch niemals seicht. Amüsante und denkwürdige Momente säumen Lianes neuen Alltag und so macht es großen Spaß die teilweisen radikalen neuen Wege und Mutproben mit Liane und ihren neuen Freundinnen mitzuerleben. Diese Freundinnen, die schon so lange in ihrer Umgebung lebten, die aber bislang nie etwas miteinander zu tun hatten und dann stolpern auch noch Männer in Lianes Leben. Ja, Romantik gibt es auch ein wenig, aber es ist nur am Rande ein Liebesroman, denn die und wahre Liebe die Liane entdeckt, ist eigentlich das Leben und ihr eigenes Ich.

Einige Figuren sind etwas überspitzt beschrieben, aber pointiert und nicht überzogen, es sind Typen, die wir alle kennen und in diesem Wiedererkennen beim Lesen schmunzeln lassen. Ein echtes Wohlfühlbuch, über einen Roadtrip zu sich selbst. Denn Lianes Reise führt letztendlich zu ihr und der Weg ist das Ziel. Daher ist es ein Genuss, ihr beim Abarbeiten ihrer Bucket-List, der Liste der Dinge, die sie unbedingt noch erledigen möchte, ehe sie stirbt, zu begleiten. Dabei zeigt Liane auch immer wieder eine bewundernswerte Größe und Humor, wenn sie sogar die Bucket-List ihrer Freunde und Bekannten mitabarbeitet und man mit ihr Charleston lernen oder giftigen Kugelfisch essen darf.

Anna Paulson, auch bekannt als Heike Abidi, schafft es dabei zwar Charaktere ein wenig zu überzeichnen, aber nicht stereotypisierend. Szenen werden nicht übertrieben und nicht überstrapaziert, sie schafft es wirklich ein ausgewogenes Maß an den unterschiedlichsten Gefühlen in diesen Selbstfindungstrip zu packen. Auch wenn von Anfang an klar ist, daß es gut ausgehen wird, bleibt der Weg zum Ziel überraschend und Liane wächst einem währenddessen richtig ans Herz. So war ich am Ende richtig ergriffen, wobei einige Punkte noch offen blieben, allerdings genau im richtigen Maße, um der Fantasie noch ein wenig Freiraum zu lassen, der Leserin aber dennoch die Gewissheit zu verschaffen, daß nun alles gut ist, und was noch nicht gut ist, ist halt noch nicht zu Ende. Ich wünsche ihr und ihren Lieben nun ganz viel Glück auf ihrem neuen Weg.

Ein wunderbarer Frauenroman, der die dunkle Jahreszeit erhellt und den Alltag versüßt, ganz ohne Kalorien, aber ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Veröffentlicht am 08.12.2018

Manchmal braucht man Mut zum Leben

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Seit Liane mit 18 Jahren erfahren hat, dass sie adoptiert ist, hat sich ihr Leben drastisch geändert. Zu ihrer Adoptivmutter Ruth hat sie seit 20 Jahren keinen Kontakt mehr und ihre leibliche Mutter kennt ...

Seit Liane mit 18 Jahren erfahren hat, dass sie adoptiert ist, hat sich ihr Leben drastisch geändert. Zu ihrer Adoptivmutter Ruth hat sie seit 20 Jahren keinen Kontakt mehr und ihre leibliche Mutter kennt sie nur von den Besuchen auf dem Friedhof. Kein Wunder, dass sie da lieber auf Nummer sicher geht und weder einen Menschen zu nah an sich heran lässt, noch irgendetwas riskiert. Dass ihre Gesundheitsvorsorge schon als hypochondrisch bezeichnet werden kann, verdrängt Liane gerne. Als sie dann bei ihrem Routinecheck eine alles verändernde Diagnose erhält, stellt sie schnell fest, so kann es nicht weitergehen und eigentlich hat sie gar keinen Grund mehr um vorsichtig zu sein. Sie beschließt, dass ihr Mut von nun an ihr ständiger Begleiter sein soll.

Dies ist das zweite Buch welches ich von Anna Paulsen gelesen habe und wieder einmal bin ich begeistert und sehr positiv überrascht von dieser ungewöhnlichen Geschichte.
Anna Paulsens Figuren zeichnen sich schönerweise immer durch ihre kauzige Art aus. Sei es die Hauptfigur Liane oder die Nebenfiguren. Jeder bekommt seinen eigenen Charakterzug und hat auf jeden Fall den ein oder anderen Spleen. Viele Momente zum Schmunzeln sind da vorprogrammiert.
Liane macht in diesem Buch eine wirklich erstaunliche Kehrtwendung. Sie entwickelt sich von der ängstlichen, biederen Buchhalterin zu einer abenteuerlustigen, mutigen Frau. Manch einem mag diese Verwandlung zu schnell gegangen sein aber mir hat es irgendwie sehr gut gefallen. Die Dinge die Liane immer wieder erlebt, vor allem weil sie sich entschlossen hat, endlich Mut zu haben und ihre Bucket List abzuarbeiten, sind oft wirklich zum Lachen.
Begleitet wird sie von einigen super sympathischen Nebenfiguren, die alle sehr eigen und wunderbar passend für diese Geschichte sind. Sie bringen noch mehr Pepp und Herzenswärme in dieses Buch.
Gut gefallen hat mir auch, dass es in diesem Moment nicht nur um Lacher geht, sondern es auch das ein oder andere Mal tiefgründiger wird. Da geht es um die Angst vor dem Sterben, um Familie und um das Leben und grade, dass man dazu wirklich Mut braucht.
Mir hat dieses Buch viel Freude bereitet und ich empfehle Anna Paulsen wirklich gerne weiter.

Veröffentlicht am 04.12.2018

Grundgütiger, war das gut!

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Grundgütiger…

…da kann man schon mal die Augen verdrehen, sobald man Liane die Hauptprotagonistin kennenlernt.

Sie ist Ende 30, alleinstehend und ziemlich ordnungsliebend. Ihren Job, als Chefsekretärin, ...

Grundgütiger…

…da kann man schon mal die Augen verdrehen, sobald man Liane die Hauptprotagonistin kennenlernt.

Sie ist Ende 30, alleinstehend und ziemlich ordnungsliebend. Ihren Job, als Chefsekretärin, bei der Eventagentur Trend & Fun meistert sie zwar gewissenhaft, allerdings finden die Arbeitskollegen und ihr Chef sie eher merkwürdig. Was wahrscheinlich daran liegt, dass Liane mit 18 Jahren erfahren hat, adoptiert worden zu sein. Seit dem hat sie den Kontakt zur Pflegemutter abgebrochen und seitdem hat sich auch ihr Leben verändert.

Liane hat nämlich Angst, dass ihr was Schlimmes zustoßen könnte, deswegen beschließt sie bloß kein Risiko einzugehen. Ernährt sich gesund, macht jeden Morgen ihre Sportübungen, geht regelmäßig zum Checkup, aus Angst vor Krankheiten und auch sonst geht sie immer auf Nummer sicher. Ihr einziges Risiko besteht daran, sich auf der Arbeit schlecht gewordene H-Milch in den Kaffee zu gießen. Man merkt schnell, Liane ist nicht nur komisch, sondern irgendwie auch hypochondrisch veranlagt.

Wie an dem Morgen, als sie wieder einmal beim Checkup-Termin sitzt, mit einem Fremdkörpergefühl im Hals…

Die Diagnose? - Erst einmal eine Überweisung zur Kehlkopfspiegelung.

Inzwischen haben wir Liane kennengelernt und wir wissen, spätestens jetzt wird Liane die Nerven verlieren und es kommt, wie es kommen muss. Aus einer Überweisung macht Liane schon die Diagnose. – Kehlkopfkrebs!

In dieser Geschichte haben wir es in erster Linie mit Situationskomik zu tun. Gerade in den ersten Kapiteln musste ich oft lachen und „Grundgütiger“, ja… oft auch die Augen verdrehen.

Liane ist, obwohl sie so eigenartig ist, mir trotzdem sofort ans Herz gewachsen. Man spürte einfach, dass sie unter ihrer Fassade ein herzlicher, aber auch einsamer Mensch ist und das machte die Geschichte für mich aus.

Ich fand es großartig, wie die Autorin einen Grad zwischen lustig und traurig geschaffen hat, sodass man mit seinen Gefühlen manchmal nicht wusste wohin.

Als Leser begleiten wir nun Liane, die durch die selbsternannte Diagnose bereit ist, aus ihrem Schneckenhaus auszubrechen, um das Leben kennenzulernen. Auf ihrem Weg findet sie nicht nur das, sondern auch tolle Freunde und vor allem sich selbst.

Bleibt am Ende aber immer noch die Frage, ist Liane vielleicht doch ernsthaft erkrankt?

Eine recht unvorhersehbare, äußerst unterhaltsame, turbulente Geschichte, die sowohl traurig, aber vor allem auch lustig ist.

Einziger Kritikpunkt den ich hab, dass am Ende eine Szene, die ich jetzt nicht vorweg nehmen möchte, zu schnell abgehandelt wurde. Dieser Szene fieberte die ganze Zeit schon entgegen und dann wurde lediglich erwähnt, dass es so ist und fertig. Für mich durchaus eine Stelle, wo Tränen hätten fließen können, wären da Dialoge gekommen. Das fand ich ein wenig Schade.

Trotz dessen gibt es von mir aber eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 14.11.2018

Liebevoll erzählter Roman mit einer sympathischen Protagonistin, die sich enorm weiterentwickelt

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„Wirf dein Herz voraus und spring hinterher“ war nach „Liebe M.“ der zweite Roman von Anna Paulsen, den ich gelesen habe.
Wieder steht eine Protagonistin im Vordergrund, die sich im Laufe der Handlung ...

„Wirf dein Herz voraus und spring hinterher“ war nach „Liebe M.“ der zweite Roman von Anna Paulsen, den ich gelesen habe.
Wieder steht eine Protagonistin im Vordergrund, die sich im Laufe der Handlung stark weitentwickelt: Liane.
Sie ist Ende dreißig und lebt ihr Leben ohne große Abwechslung und ohne übermäßige Risiken einzugehen. Sie hat ihre Routinen, macht viel Morgensport, geht regelmäßig zum Arzt, zieht sich sehr konservativ an und geht ihrem Job als Chefsekretärin nach.
Bei einem ihrer Routinebesuche beim Arzt erhält sie eine niederschmetternde Diagnose, die dazu führt, dass sie auf einmal aktiv an ihrer Bucket List arbeitet und sich viel mehr zutraut.


Meine Meinung:
Dank der flüssigen und fesselnden Schreibweise bin ich sofort gut in die Handlung gekommen und konnte das Buch fast nicht mehr weglegen.
Liane ist zu Beginn wirklich sehr konservativ und ging mir als Leserin fast ein bisschen auf die Nerven durch ihre hypochondrische Art. Zum Glück bekommt sie relativ schnell einen Schubser und entwickelt sich sehr gut weiter. Im Großen und Ganzen fand ich diese Entwicklung durchaus glaubwürdig, wenn manches auch ein bisschen zu glatt und zu schnell ging. Aber Liane bleibt insgesamt authentisch und sympathisch, weil die Autorin ihre Figuren sehr liebevoll zeichnet.
Auch die anderen Personen, mit denen Liane zu tun hat, zum Beispiel Nachbarinnen oder Männer, die sie kennenlernt, werden sehr schön beschrieben.
Einige Begegnungen haben mich richtig berührt, ohne dass die Beschreibungen kitschig gewesen wären.


Fazit:
Ich habe beim Lesen dieses zauberhaften Romans viel Spaß gehabt und fühlte mich gut unterhalten und auch emotional bereichert.

Veröffentlicht am 13.11.2018

Lebenswandel

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3.5

Ich weiß ehrlich gesagt nicht so richtig wie ich das Buch bewerten soll, denn es gab einiges, das mir gefallen hat und anderes wieder weniger.

Da wäre zum einen Liane, die Protagonistin des Buches, ...

3.5

Ich weiß ehrlich gesagt nicht so richtig wie ich das Buch bewerten soll, denn es gab einiges, das mir gefallen hat und anderes wieder weniger.

Da wäre zum einen Liane, die Protagonistin des Buches, die zu Beginn leider komplett unsympathisch war. Bei ihr muss alles geplant sein, nach einem bestimmten Schema ablaufen und sie hat vor allem Angst, am meisten Angst davor krank zu sein und so sitzt sie regelmäßig beim Arzt. Ich fand sie unglaublich anstrengend und konnte sie nicht wirklich leiden, auch wenn sie mir manchmal ein wenig leid tat.
Als Liane dann wieder mal befürchtet schwer krank zu sein und dann ihre Diagnose bekommt, ändert sie ihr Leben radikal. Plötzlich ist sie spontan und tut Dinge, die sie sonst nie machen würden. Mir waren diese Änderung teilweise zu extrem und nicht nachvollziehbar, außerdem lief es bis auf ein paar menschliche Pannen zu glatt.
Im Laufe der Geschichte ist Liane mir zwar sympathischer geworden, aber so richtig warm bin ich mit ihr nicht geworden.

Ich fand es interessant wie die Nebencharaktere eingebaut wurden und man sie dann nach und nach immer öfter getroffen hat. Außerdem waren diese wirklich alles sehr sympathisch, allen voran die etwas ältere Nachbarin Erna.

Mir hat die Botschaft des Buches gefallen und es war auch unterhaltsam zu lesen, aber manches war mir wie bereits erwähnt zu extrem gezeichnet und für mich nicht immer glaubhaft und nachvollziehbar.