Technik trifft Mythologie - kreativ, actionsreich und modern
„Peregrine Quinn – Chaos auf dem Olymp“ von Ash Bond (cbj, August 2024) ist ein spannender Abenteuer- und Fantasy-Roman für Kinder ab 10 Jahren, der die Themen Freundschaft, Mut, Magie und Abenteuer auf ...
„Peregrine Quinn – Chaos auf dem Olymp“ von Ash Bond (cbj, August 2024) ist ein spannender Abenteuer- und Fantasy-Roman für Kinder ab 10 Jahren, der die Themen Freundschaft, Mut, Magie und Abenteuer auf kreative Weise miteinander verwebt. Die 12-jährige Heldin, Peregrine Quinn, lebt bei ihrem Patenonkel Daedalus Bloom, einem Unsterblichen, der durch seine Erfindung von Portalen die irdische Welt der Menschen mit der kosmischen Welt der Elfen, Riesen, Faune und anderen magischen Wesen verbindet.
Eines Tages fallen die Portale plötzlich aus und die Verbindung zwischen den Welten ist abrupt unterbrochen. Die Lage verschlimmert sich noch weiter, als dann auch noch Daedalus entführt wird, der vom Olymp beauftragt werden sollte, die technischen Ausfälle an den Portalen zu beheben. Also muss Pergrine zusammen mit der Baumnymphe Rowan und dem Faun Cal nicht nur Daedalus, sondern gleich den ganzen Olymp retten.
Der Olymp in diesem Roman ist eine faszinierende Mischung aus antiker Mythologie und moderner Technologie. Anstatt die mythologische Wohnstatt der griechischen Götter zu bleiben, wird der Olymp hier als Hightech-Unternehmen dargestellt, in dem mit Laserwaffen, modernsten Kommunikationsmitteln und Hologrammen gearbeitet wird. Diese kreative Umgestaltung zieht sich auch durch die Sprache, da verschiedene Redewendungen auf humorvolle Weise auf die griechische Mythologie angepasst wurden.
Die Buchausgabe selbst ist ebenfalls großartig gestaltet. Besonders gefallen haben mir die Darstellungen der Hauptcharaktere im Inneren des Buchdeckels sowie die detailreichen Karten und die Zeichnung des Hauptquartiers der „Olymp AG“. Weniger überzeugt hat mich jedoch das Buchcover, dessen glänzende und spiegelnde Oberfläche auf mich weniger hochwertig wirkt. Dieser erste Eindruck wurde jedoch schnell durch den Inhalt des Buches wieder wettgemacht.
Ein besonderes Highlight für mich war die Figur der Pflanze Bernadette, die als non-binär dargestellt wird und konsequent mit dem Pronomen „em“ angesprochen wird. Dieses Detail zeigt die zeitgemäße und inklusive Ausrichtung des Romans und hat mich echt überzeugt.
Ash Bonds Schreibstil ist lebendig, humorvoll und voller Kreativität. Mit bildhaften Beschreibungen lässt sie die Szenerien und Figuren der Geschichte vor meinen Augen lebendig werden. Ihre Leidenschaft für Mythologie spürt man in jeder Zeile, was nicht überrascht, wenn man bedenkt, dass die Autorin auch auf akademischer Ebene tief in die Materie eingetaucht ist. Sie promoviert an der Universität Bristol über den Zusammenhang zwischen Mythologie und Landschaft, und diese Begeisterung spiegelt sich in „Peregrine Quinn – Chaos auf dem Olymp“ absolut wider. Die magische Welt des Olymps erinnert in ihrer modernen Interpretation ein wenig an das Erdvolk aus den Artemis Fowl-Romanen von Eoin Colfer.
Fazit: „Peregrine Quinn – Chaos auf dem Olymp“ ist ein kreativer, kurzweiliger und spannender Roman, der nicht nur Kinder begeistert. Ich habe die Lektüre sehr genossen und fühlte mich bestens unterhalten, fühlte mich bestens unterhalten und freue mich sehr auf die Fortsetzung. Ein großartiges Leseerlebnis, dem ich gerne 5 von 5 Sternen gebe.