Cover-Bild Der Krabbenfischer
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 15.07.2025
  • ISBN: 9783755811251
Benjamin Wood

Der Krabbenfischer

Roman | Longlist The Booker Prize 2025 | »Kraftvoll, ergreifend und poetisch. Eine dringende Empfehlung!« BENJAMIN MYERS
Werner Löcher-Lawrence (Übersetzer)

Longferry, England, Sechzigerjahre. Thomas Flett ist Anfang zwanzig und lebt mit seiner Mutter in ärmlichen Verhältnissen. Seinen Vater hat er nie kennengelernt. Die Schule hat er abgebrochen, er verdingt sich als Krabbenfischer: ein Handwerk, das ihn sein Großvater gelehrt hat. Niemand kennt das Meer und seine Gezeiten so gut wie Thomas. Früh am Morgen bei Niedrigwasser fährt er mit Pferd und Kutsche los, um sich den Unterhalt für den Tag zu verdienen, ein Leben von der Hand in den Mund. Heimlich lernt er Gitarre spielen und träumt von Joan, der Schwester seines besten Freundes. Aber für Träume ist kein Platz in Longferry. Als der amerikanische Regisseur Edgar Acheson in der Stadt eintrifft, wird Thomas’ vermeintlich einfaches Leben erschüttert. Er bekommt eine Ahnung von der großen, weiten Welt, davon, was da draußen auf ihn warten könnte, und schließt Freundschaft mit dem Mann, der in jeder Hinsicht anders ist als er. Ein Funke in ihm ist entzündet – aber nichts ist so, wie es scheint. Nur eines ist sicher: Am nächsten Morgen bei Niedrigwasser wird Thomas wieder dem Ruf des Meeres folgen. Mit »Der Krabbenfischer« stand Benjamin Wood auf der Longlist des renommierten Booker Prize 2025 und wurde für den SPIEGEL Buchpreis 2025 nominiert.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2025

Starker Roman

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"Der Krabbenfischer" hat das Potential eines der Dumont-Lieblingsbücher zu werden! Schon optisch und haptisch erinnert der Roman - wahrscheinlich nicht zufällig! - an die Bücher von Ewald Arenz, Benjamin ...

"Der Krabbenfischer" hat das Potential eines der Dumont-Lieblingsbücher zu werden! Schon optisch und haptisch erinnert der Roman - wahrscheinlich nicht zufällig! - an die Bücher von Ewald Arenz, Benjamin Myers und Franziska Fischer. Die Leser:innen dieser Autoren würde ich auch als Zielgruppe für diesen Roman sehen.
Die Geschichte passt mit den schönen und teilweise auch schrecklichen Naturbeschreibungen perfekt zum immer noch anhaltenden Trend des Nature Writing, wobei durch die brutalen Seiten des Meeres auch ein leichter Gruselfaktor dazukommt.
Auch sonst nimmt der Autor kein Blatt vor den Mund und erzählt von einem einfachen, harten Leben in Armut. Dabei legt er den Finger gezielt auf die Stellen, die wehtun, wie z.B. eingewachsene Nägel, die behandelt werden müssten, wo aber die Zeit (und vermutlich auch das Geld) für einen Arztbesuch fehlt.
Wirklich interessant sind aber zahlreiche Plottwists, die mich richtig überrascht haben. Denn ehrlicherweise dachte ich manchmal, dass vorhersehbare Dinge passieren werden - und dann kam es doch ganz anders. Das hat mich sehr positiv von dem Buch überzeugt. Und vielleicht sollte man, wenn man dann weiß, wie es ausgeht, diesen Roman nochmals lesen, um zu sehen, ob man Anzeichen übersehen hat!
Auf jeden Fall eine Geschichte, die lange nachhallt - und hoffentlich nicht das letzte Buch des Autoren, das ins Deutsche übersetzt wird!!!

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Veröffentlicht am 11.07.2025

psychologische Tiefe

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Mit „Der Krabbenfischer“ hat Benjamin Wood einen ruhigen, atmosphärischen Roman geschrieben, der sich mit Erinnerung, Schuld und der Macht der Vergangenheit beschäftigt.

Im Mittelpunkt steht ...

Mit „Der Krabbenfischer“ hat Benjamin Wood einen ruhigen, atmosphärischen Roman geschrieben, der sich mit Erinnerung, Schuld und der Macht der Vergangenheit beschäftigt.

Im Mittelpunkt steht der Protagonist, der als Erwachsener auf die Spuren einer Kindheitserinnerung zurückkehrt – eine Begegnung mit einem Krabbenfischer, die sich als prägend für sein weiteres Leben herausstellt. In Rückblenden und gegenwärtigen Reflexionen wird die Geschichte nach und nach in zwei Zeitebenen voller Spannung geschrieben.

Das besondere an diesem Buch ist die tiefe Atmosphäre, die ab den ersten Seiten vorherrscht und das ganze Buch über zu finden ist. Der Autor legt viel Gefühl in sein Werk und beschreibt den Protagonisten sehr authentisch.

Für Personen, die literarische Tiefe, besondere Atmosphäre und psychologischen Tiefgang schätzen, ist dieses Buch eine klare Empfehlung.

Veröffentlicht am 08.07.2025

Kraftvolle Novelle

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Benjamin Wood erzählt hier die Geschichte von Thomas, einem jungen Mann, der allein mit seiner Mutter lebt und sich als Krabbenfischer im Großbritannien der Sechzigerjahre verdingt. Jeden Morgen fährt ...

Benjamin Wood erzählt hier die Geschichte von Thomas, einem jungen Mann, der allein mit seiner Mutter lebt und sich als Krabbenfischer im Großbritannien der Sechzigerjahre verdingt. Jeden Morgen fährt er mit seinem Pferd heraus an den Strand, um dort sein täglich Brot zu verdienen. Er führt ein einfaches, teils hartes Leben, ist mit wenig zufrieden, hat bescheidene Träume. Es gibt ein Mädchen, die Schwester seines Freundes, die ihn fasziniert. Aber er traut sich nicht, sie anzusprechen. Und er träumt davon, Musiker zu sein, und wenn es nur ein Auftritt auf einer heimischen Bühne mit seiner Gitarre ist. Eines Tages kommt ein Fremder in das Dorf und fragt Thomas, ob er ihm helfen kann, den Strand besser kennen zu lernen, weil er plant dort einen Film zu drehen. Denn der Fremde ist ein Regisseur, ein Freigeist, der seine Kreativität kaum zügeln kann.
Dies ist das Grundgerüst der Novelle von Benjamin Wood, einem 44-jährigen britischen Autor. Man sollte hier keine ausschweifende Handlungsstränge erwarten. Es ist eine einfache, kurze Erzählung, die allerdings einiges aufzubieten hat. Da ist zum einen die Sprache. Bereits auf den ersten Seiten ist man als Leser dazu in der Lage, sich in das Erzählte bestens hineinzuversetzen. Denn das Ganze ist so plastisch geschrieben, dass man die Gerüche und Geräusche der See förmlich erspüren kann. Die Charaktere sind einem von Beginn an nah. Sie sind authentisch und greifbar.
Und da ist die Symbolik der Erzählung. Denn das Auftauchen des fremden Regisseurs wird natürlich Bedeutung erlangen, die Balance im Leben von Thomas aus dem Gleichgewicht bringen. Auch hier darf man nicht eine zu komplexe Handlung erwarten, sondern sollte vielmehr auf das achten, was zwischen den Zeilen stattfindet.
Man findet hier eine Geschichte, die von Träumen, Hoffnung, den Beschränkungen des Lebens, Kreativität, Inspiration und noch viel mehr erzählt. Es geht darum, wie uns unbekannte Menschen in der Lage sind, unserem Leben eine neue Richtung zu geben. Und es geht darum, nicht nur auf den äußeren Schein zu achten, sondern sehr genau hinzusehen. Denn auch das, was uns erstrebenswert scheint, zeigt bei genauem Hinschauen häufig Risse.
Der Autor liefert nicht an jeder Stelle Antworten, regt aber den Leser, trotz der Kürze seiner Novelle vielseitig zum Nachdenken an. Er beeinflusst die Gefühlswelt des Lesers mit einfachen Mitteln. Es ist nicht die Komplexität von Handlung oder Sprache, mit welcher der Autor beeindruckt, sondern die Liebe zu seinen Figuren und die Fähigkeit gefühlvoll und tiefgründig zu schreiben. Deshalb ist dieser Kurzroman eine klare Leseempfehlung. Lässt man sich darauf ein, kann man tatsächlich reich belohnt werden.

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Veröffentlicht am 14.08.2025

Leise und melancholisch

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Das Cover trifft die Stimmung des Buches richtig gut und obwohl der Roman nicht sehr lang ist, ist er sehr gefühlvoll und regt zum Nachdenken an.
Der junge Thomas Flett ist ein Krabbenfischer und zieht ...

Das Cover trifft die Stimmung des Buches richtig gut und obwohl der Roman nicht sehr lang ist, ist er sehr gefühlvoll und regt zum Nachdenken an.
Der junge Thomas Flett ist ein Krabbenfischer und zieht jeden Morgen von Neuem los und zwar - wie er es von seinem Großvater gelernt hat - mit Pferd und Wagen, obwohl es in den 1960er Jahren schon modernere Methoden gibt.
Eines Tages taucht ein Filmregisseur in Longferry auf und begegnet Thomas.
Die Handlung des Buches läuft gerade mal über zwei Tage, aber wir erfahren hier die Lebensgeschichte von Thomas und vor allem der emotionale und poetische Schreibstil hat es mir hier angetan. Ein Genuss, dieses Buch zu lesen.
Wir erfahren viel über die Gefühle und Träume von Thomas Flett und es gibt viele Beschreibungen. Es ist nur ein kleiner Ausschnitt, aber dieser ist dennoch so bedeutend. Für mich eine Entdeckung.

Veröffentlicht am 29.07.2025

Melancholisch

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Thomas Flett lebt zusammen mit seiner Mutter in sehr einfachen Verhältnissen an der englischen Küste. Seinen Vater hat er nie kennengelernt, die Mutter war noch sehr jung bei seiner Geburt. Er arbeitet ...

Thomas Flett lebt zusammen mit seiner Mutter in sehr einfachen Verhältnissen an der englischen Küste. Seinen Vater hat er nie kennengelernt, die Mutter war noch sehr jung bei seiner Geburt. Er arbeitet als Krabbenfischer. Dieses Handwerk wird schon seit Generationen in seiner Familie weitergegeben. Mit Pferd und Kutsche trotzt er bei Niedrigwasser der rauen See, um das tägliche Brot zu verdienen. Als er eines Tages nach Hause kommt und Besuch bei seiner Mutter ist, würde er am liebsten wieder gehen. Doch dann stellt sich heraus, es ist der Regisseur Edgar Acheson, der in der Gegend einen Film drehen will. Thomas soll ihm die See zeigen und selbst eine Rolle in dem Film spielen. Plötzlich scheint eine Welt jenseits seiner gewohnten Realität möglich. Möchte er diesem Versuch nachgehen oder doch seinem tristen Leben treu bleiben?

Poetisch, melancholisch und bildhaft wird hier erzählt. Schon länger hat Thomas Sehnsucht nach einem anderen Leben. Heimlich lernt er Gitarre spielen und ist verliebt in die Schwester seines Freundes. Jetzt endlich bietet sich ihm die Möglichkeit auszubrechen. Seine Sehnsucht nach Veränderung ist schmerzhaft greifbar. Thomas und die anderen Protagonisten sind authentisch, ganz normale Menschen. Am Anfang hatte ich so meine Schwierigkeiten dranzubleiben und weiterzulesen. Das Ende war dann allerdings absolut stimmig und rundete das Leseerlebnis ab.

Ein stiller, eindringlicher Roman, wunderbar atmosphärisch, in dem eigentlich nichts aber doch so unglaublich viel passiert. Für die Leser stiller, tiefgründiger Romane eine Empfehlung.

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