Tolle Unterhaltung mit starken Figuren
Ich mochte "Queenie" bereits gern und habe mich von "People Person" ähnlich gut unterhalten gefühlt. Die Geschichte ist ein wahres Plädoyer für Zusammenhalt - in diesem Fall innerhalb einer Blutsverwandtschaft, ...
Ich mochte "Queenie" bereits gern und habe mich von "People Person" ähnlich gut unterhalten gefühlt. Die Geschichte ist ein wahres Plädoyer für Zusammenhalt - in diesem Fall innerhalb einer Blutsverwandtschaft, die bis zum auslösenden Moment der Handlung keine große Rolle spielte. Als es aber hart auf hart kommt, halten die Geschwister zusammen. Für mich wirft die Geschichte einen Blick darauf, was Familie bedeutet und wie sie ausgestaltet sein kann.
Zu Beginn des Romans war ich erst ein wenig ernüchtert, weil mir die Storyline nun schon wiederholt begegnet ist und ich sie ein wenig auserzählt finde. Doch es wird zum Glück anders aufgelöst, sodass ich insgesamt versöhnt war. Sie Skurrilität der Situation und die absolute Ernsthaftigkeit, mit der die Geschwister ihr begegnen, ist unterhaltsam und trifft meinen Humor sehr gut.
Gleichzeitig fand ich die Figuren total stark geschrieben! Alle Geschwister haben ihre ganz eigenen Charakterzüge, die mir (fast) alle auch wirklich sympathisch waren. Wir bekommen hier viel sensible Männlichkeit und solidarische Frauen - genau sowas möchte ich viel öfter lesen! Mich hat der Zusammenhalt unter den Geschwistern sehr empowert. Außerdem flicht die Autorin immer wieder gesellschaftskritische Aspekte wie z. B. rassistische Polizeigewalt oder häusliche Gewalt ein.
Mein einziger Wermutstropfen ist, dass für mein Empfinden die Auseinandersetzung mit dem Vater viel zu zurückhaltend war. Seine Figur hat mich bis auf's Blut gereizt und ich sag mal so: Ich wäre ihm ganz anders begegnet! 🤬
Nichtsdestotrotz eine tolle Unterhaltung mit authentischen, liebenswerten Figuren und ganz viel Solidarität - klare Empfehlung!