Cover-Bild Wir sehen uns unter den Linden
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 01.04.2019
  • ISBN: 9783426522356
Charlotte Roth

Wir sehen uns unter den Linden

Roman

Ein aufwühlender Roman über den Mauerbau, das Leben in der jungen DDR und über zerrissene Familien und Freundschaften von der Bestseller-Autorin Charlotte Roth
Berlin nach dem 2. Weltkrieg.
Von ihrem geliebten Vater Volker, einem Lehrer, hat Susanne gelernt, an den Sozialismus zu glauben. Ohne je das Vertrauen in die Menschheit zu verlieren, hat er gegen das Naziregime gekämpft – und wurde vor den Augen seiner sechzehnjährigen Tochter kurz vor Kriegsende erschossen. Nie hat Susanne dieses Erlebnis vergessen, das sie für ihr Leben geprägt hat. Um das Vermächtnis des Vaters zu erfüllen, widmet sich Susanne von ganzem Herzen dem Aufbau eines besseren Deutschland.
Erst als sie den lebenslustigen Koch Kelmi kennen- und liebenlernt, beginnt sie allmählich zu begreifen, was um sie herum passiert. Zu tief jedoch ist der Glaube an den Sozialismus im Osten Deutschlands in ihr verwurzelt, zu stark das Band, das sie mit dem toten Vater verbindet.
Dann kommt der 13. August, und plötzlich verstellt die Mauer Susanne jegliche Möglichkeit einer Alternative …
»Eine berührende Liebesgeschichte und eine erschütternde Familientragödie, spannend geschrieben.« Mechtild Borrmann, Autorin des SPIEGEL-Bestsellers Trümmerkind

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2019

Authentische Schilderungen, lebendige Figuren - ein Lese-Highlight!

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Bereits der Titel des Romans „Wir sehen uns unter den Linden“ von Charlotte Roth verrät, dass die Geschichte in Berlin spielt. Entsprechend vereinbaren Ilo und Volker im Jahr 1928 wie auch Sanne und Kelmi ...

Bereits der Titel des Romans „Wir sehen uns unter den Linden“ von Charlotte Roth verrät, dass die Geschichte in Berlin spielt. Entsprechend vereinbaren Ilo und Volker im Jahr 1928 wie auch Sanne und Kelmi 25 Jahre später ihre Treffen auf der Prachtstraße der damaligen Hauptstadt. Das Cover ist zwar schlicht gestaltet, sagt aber über die Beziehungen der Paare aus, dass ihr Leben schicksalhaft nicht nur sichtbar von dunklen trüben Wolken überschattet ist.

Ilona, kurz Ilo gerufen, hat eine glänzende Zukunft als Schauspielerin und Sängerin vor sich. Als sie 1928 den angehenden Lehrer und Sozialisten Volker trifft und die Machtergreifung der Nationalsozialisten immer mehr Ressentiments mit sich bringt passt sie ihre Pläne an. Aufgrund seiner politischen Aktivitäten erhält ihr Ehemann Volker im weiteren Verlauf Berufsverbot. Inzwischen ist die Familie mit Tochter Susanne komplett und die Liebe überwiegt auch in den Kriegstagen die schlechte Lebensbasis durch die zunehmenden Einschränkungen. Zum Ende des Krieges hin wird Volker denunziert und von den Nationalsozialisten vor den Augen seiner fünfzehnjährigen Tochter erschossen.

Susanne eifert ihrem Vater nach, wird Lehrerin, engagiert sich politisch ganz in seinem Sinne und hilft im Ostteil Berlins, im dem die Familie seit langen Jahren wohnt, beim Aufbau. Eines Tages lernt sie den Koch Kelmi kennen, der im Westteil wohnt und im Ostteil nach einer Lokalität für ein eigenes Restaurant sucht. Bei gemeinsamen Treffen lernen sich beide nicht nur besser kennen, sondern erfahren immer mehr, dass sie in vielen Punkten eine andere Lebenseinstellung haben, die geprägt ist von ihrem Umfeld. Die politische Lage spitzt sich zunehmend zu, bis es schließlich im August 1961 zum Mauerbau kommt und damit jeder Berliner eine endgültige Entscheidung für einen Stadtteil und damit auch für einen Staat treffen muss, in dem er leben will.

Charlotte Roth hat interessante, abwechslungsreich gestaltete Figuren in ihrem Roman verwoben. Mit Ilo und Volker sowie Sanne und Kelmi treffen sehr unterschiedliche Charaktere aufeinander. Ilona stammt aus gut betuchtem Hause, durch ihren Beruf ist ihr Bewunderung sicher. Volker ist der Sohn eines einfachen Arbeiters. Er kämpft für die gerechte Verteilung der vorhandenen Güter und stellt sich aktiv auf die Seite der Sozialisten. Kelmi ist eigensinnig, aber warmherzig und wurde mir daher als Person schnell sympathisch. Auch er stammt aus einer begüterten Familie im Westteil Berlins, was wegen seiner Herkunft zu genügend Konfliktpotential mit der ganz im ideologischen Sinne ihres Vaters handelnden Sanne führt.

Bis in die Nebenhandlungen hinein hat Charlotte Roth mit Gefühl ihre Figuren gut ausformuliert. Um einen Überblick über die gesellschaftspolitische Lage im Zeitraum der Geschichte zu geben, schafft sie Figuren, die durch ihr Sein und Handeln den jeweiligen Zeitgeist wiedergeben wie beispielsweise die Jüdin Sidonie an der Seite des Kulturagenten Eugen sowie die behinderte Schwester von Volker und die Nachbarn von Ilo und ihrer Familie. Deutlich und begründet lässt sie die unterschiedlichen Gesinnungen hervortreten.

Gekonnt vermittelte mir die Autorin den geschichtlichen Hintergrund. Dabei bleibt sie neutral und wertet nicht. Auf diese Weise konnte ich mir selber eine Ansicht darüber bilden, warum es zu einem geteilten Deutschland gekommen ist. Mit viel Liebe für ihre Geburtsstadt schildert Charlotte Roth die Örtlichkeiten der Hauptstadt, die bereits damals ein besonderes Flair hatte.

Mit dem Roman „Wir sehen uns unter den Linden“ blickt Charlotte Roth auf ein Stück Zeitgeschichte Deutschlands von den Jahren vor dem 2. Weltkrieg bis zum Beginn des Baus der Mauer. Ihre Schilderungen sind authentisch und ihre Figuren werden in ihrem Umfeld lebendig. Gerne empfehle ich das Buch an alle Leser weiter, die sich für historische Romane interessieren.

Veröffentlicht am 03.06.2019

Die Liebe überwindet Grenzen

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Im Großen und Ganzen geht es um die Familie Engel. Anhand von ihr werden verschiedene Themen rund um den Nationalismus (Kommunistenverfolgung, Verrat, Euthanasie) und die DDR (Einbußen der Bevölkerung, ...

Im Großen und Ganzen geht es um die Familie Engel. Anhand von ihr werden verschiedene Themen rund um den Nationalismus (Kommunistenverfolgung, Verrat, Euthanasie) und die DDR (Einbußen der Bevölkerung, Bespitzelung, Einschränkung) aufgezeigt. Im Mittelpunkt steht Susanne Engel, die kurz vor dem zweiten Weltkrieg in Berlin, als Tochter eines Kommunisten und einer Schauspielerin geboren wurde.
Die Thematik dieses Romans fand ich klasse, auch die geschichtliche Umsetzung hat mir sehr gefallen. Sehr schön fand ich, dass ich viel über das Leben in der jungen DDR gelernt habe. Was mir allerdings überhaupt nicht zugesagt hat, ist der Schreibstil. Mit ihm kam ich die gesamten 500 Seiten nicht klar und somit habe ich fürs Lesen knapp zwei Wochen gebraucht, statt wie normalerweise drei Tage. Der Satzbau war für meinen Geschmack etwas verdreht. Einige Sätze musste ich mehrmals lesen, um zu verstehen, was die Autorin sagen möchte. Manchmal waren auch, gar philosophische, Sätze dabei, die überhaupt nicht zur Handlung gepasst haben. Desweiteren gab es immer wieder Zeitsprünge in der Handlung, die zwar gekennzeichnet waren, aber dennoch brauchte ich ein paar Sätze, um mich wieder zurechtzufinden.
Mit den Charakteren dieses Romans konnte ich leider nicht warm werden. Vor allem Susanne, die zunächst als Kind in Erscheinung tritt und hier zwar noch sympathisch ist, in Zeiten der frühen DDR bis zum Mauerbau wird sie allerdings unsympathisch, da sie an einer sehr naiven und auch sturen Ansicht zur DDR steht. Für sie gibt es nichts Besseres und der Sozialismus ist das einzig Wahre. Es scheint, als würde sie alles andere ihm unterordnen. Eugen, ein Freund von Susannes Mutter ist ein zweiseitiger Charakter zu Zeiten des Nationalismus steht er auf der einen und zu DDR-Zeiten plötzlich auf der anderen Seite – das war etwas merkwürdig und zeugt von einem schwachen Charakter. Susannes Eltern sind zunächst die Hauptcharaktere, später nur noch Randpersonen und so ist auch ihr Charakter – relativ leer. Am sympathischsten war wohl noch Kelmi, der Westler Koch. Aber auch hier fehlte etwas die Tiefe.
Der Titel gefällt mir sehr gut, da er die Geschichte wunderbar widerspiegelt. Denn unter den Linden werden sich mehrere Paare über die Jahre und gar über die deutsche Geschichte hinweg treffen. Der Klappentext hingegen ist etwas irreführend, da er eine andere Handlungszeit suggeriert.
Dieser Roman zieht ein bisschen einen Vergleich zwischen dem Nationalismus und der DDR. Die Machart und Redeart waren in beiden Fällen sehr ähnlich, auch wenn die Hintergründe unterschiedlich waren. Eine interessante Herangehensweise, die ich bisher noch nicht gelesen habe.

Da ich das Thema und die Umsetzung gut fand, ich mit dem Schreibstil und den Charakteren aber nicht zurechtkam vergebe ich drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 27.05.2019

Die Trennung zwischen Ost und West

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Inhalt: Ost-Berlin nach dem 2. Weltkrieg. Susanne hat von ihrem Vater, einem überzeugten Sozialisten, gelernt an eine bessere Welt zu denken, dabei aber nicht das Vertrauen in die Menschheit zu verlieren. ...

Inhalt: Ost-Berlin nach dem 2. Weltkrieg. Susanne hat von ihrem Vater, einem überzeugten Sozialisten, gelernt an eine bessere Welt zu denken, dabei aber nicht das Vertrauen in die Menschheit zu verlieren. Um sein Vermächtnis zu erfüllen, widmet sie sich komplett in den Aufbau eines neuen Deutschland. Doch dann lernt sie den Westdeutschen Koch Kelmi kennen und lieben. Sie begreift so allmählich, was um sie herum passiert. Zu tief ist jedoch der Glaube an den Sozialismus in ihr verwurzelt. Dann kommt der 13. August, und plötzlich verstellt die Mauer Susanne jegliche Möglichkeit einer Alternative... Meinung: Mir hat das Buch im großen und ganzen gefallen. Leider war es mir zwischendurch sehr langatmig, aber mich hat die Thematik überzeugt und daher habe ich durchgehalten und ich gehe aus dem Buch mit gemischten Gefühlen, dass Ende hat mich etwas aufgewühlt. Der Schreibstil ist etwas zäh, die Charaktere haben mich aber sehr überzeugt. Und ich habe wieder etwas über unsere Deutsche Geschichte gelernt. Ich vergebe dem Buch 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.05.2019

Eine Liebe im geteilten Berlin

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Wieder einmal erzählt die Autorin eine Familiengeschichte vor dem Hintergrund wichtiger Ereignisse in der deutschen Geschichte.
Noch vor dem Zweiten Weltkrieg verlieben sich in Berlin der kommunistische ...

Wieder einmal erzählt die Autorin eine Familiengeschichte vor dem Hintergrund wichtiger Ereignisse in der deutschen Geschichte.
Noch vor dem Zweiten Weltkrieg verlieben sich in Berlin der kommunistische Lehrer Volker und der Revuestar Ilona. Kurz vor Kriegsende wird Volker vor den Augen seiner Tochter Susanne wegen des vermeintlichen Verteilens von Flugblättern erschossen. Susanne wird in der jungen DDR eine überzeugte Sozialistin. Sie verliebt sich wie schon ihre eigenen Eltern „Unter den Linden“ in den in Westberlin lebenden Koch Kelmi, der als Westdeutscher in der DDR als Faschist gilt. Die politischen Verhältnisse belasten ihre Beziehung. Und dann wird die Mauer gebaut.

Thematisch hat mich das Buch sehr interessiert. Der geschichtliche Hintergrund wird gut aufgearbeitet. Es berührt schon sehr zu lesen, wie der Nationalsozialismus das Verhältnis der Ost- und Westdeutschen noch viele Jahre nach Kriegsende beeinflusst hat. Hilfreich bei der Einordnung der Geschehnisse ist auch das Glossar am Ende des Buches. Allerdings habe ich mich mit dem Lesen entgegen meiner sonstigen Gepflogenheiten etwas schwer getan. Das liegt weniger daran, dass nicht chronologische erzählt wird, als an den Romanfiguren, zu denen ich keine Nähe aufbauen konnte, und einer manchmal merkwürdig anmutenden Ausdrucksweise. Deshalb bewerte ich das Buch nicht als wirklich gut gelungen.

Veröffentlicht am 25.05.2019

Deutsche Geschichte unterhaltsam verpackt

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1945, kurz vor Ende des 2. Weltkriegs wird Volker Engel wegen dem Verfassen von Flugblättern gegen das Naziregime erschossen.
Seine Tochter Susanne tritt in die Fußstapfen ihres geliebten Vaters. Sie wird ...

1945, kurz vor Ende des 2. Weltkriegs wird Volker Engel wegen dem Verfassen von Flugblättern gegen das Naziregime erschossen.
Seine Tochter Susanne tritt in die Fußstapfen ihres geliebten Vaters. Sie wird Lehrerin und Sozialistin. Ihr Bestreben ist es den Staat DDR mit aufzubauen. Doch dann lernt sie Kelmi kennen, einen jungen Mann aus Westberlin. Ihr wird bewusst wie groß die Kluft zwischen den zwei deutschen Staaten ist.
Charlotte Roths neues Buch „Wir sehen uns unter den Linden“ ist mein erstes Buch von der Autorin.
Ich habe etwas gebraucht um in die Geschichte hineinzukommen und mich mit den Protagonisten anzufreunden. Als das dann geschehen war konnte ich das Buch nur schwer aus der Hand legen.
Die Erzählung hat zwei Handlungsstränge und ist in acht Teile aufgeteilt.
In 1. Handlungsstrang werden die Jahre 1928-1944 und im 2. Die Jahre 1952-1961. Die 2 Handlungsstränge wechseln sich immer ab.
In den frühen Jahren ist Ilo die Hauptperson, sie trifft Unter den Linden auf Volker den sie später auch heiratet.
Volker ist Sozialist und propagiert gegen das Naziregime. Er verliert seine Stelle als Lehrer, Ilo bekommt als Sängerin kaum noch Engagements. Aber ihrer Liebe und der Liebe zu ihrer Tochter Susanne tut das keinen Abbruch.
Der Leser bekommt einiges über die Verbrechen in der Nazizeit mit. Zum einen die Verfolgung der Juden aber auch wie mit politisch Andersdenkenden umgegangen wird. Nicht selten verschwinden sie einfach plötzlich. So etwas schockiert mich immer wieder beim Lesen.
In den späteren Jahren steht Susanne, die Tochter von Ilo und Volker im Mittelpunkt.
Sie ergreift den Lehrerberuf genau wie ihr Vater und ist überzeugte Sozialistin.
Sie glaubt an das neue Deutschland, an einen sozialistischen Staat, an die DDR.
Für sie und ihre Genossen gibt es allerdings nur schwarz und weiß.
So ist alle Kritik die aus dem Westen kommt Propaganda der Amerikaner.
Genau wie ihre Mutter läuft sie Unter den Linden einem Mann über den Weg der ihr Schicksal wird. Allerdings lebt er in Westberlin.
Es ist sehr interessant vom Willen einen neuen Staat aufzubauen in dem es nie wieder Krieg gibt zu lesen. Nur die Methoden die hier für genutzt werden erinnern auch ein bisschen an die Nazizeit.
Das Ende des Buches war offen und hat mich somit etwas unbefriedigt zurückgelassen.