Cover-Bild Vox
(15)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER E-Books
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 01.08.2018
  • ISBN: 9783104909530
Christina Dalcher

Vox

Roman
Susanne Aeckerle (Übersetzer), Marion Balkenhol (Übersetzer)

In einer Welt, in der Frauen nur hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, bricht eine das Gesetz. Das provozierende Überraschungsdebüt aus den USA, über das niemand schweigen wird!
Als die neue Regierung anordnet, dass Frauen ab sofort nicht mehr als hundert Worte am Tag sprechen dürfen, will Jean McClellan diese wahnwitzige Nachricht nicht wahrhaben – das kann nicht passieren. Nicht im 21. Jahrhundert. Nicht in Amerika. Nicht ihr.
Das ist der Anfang.
Schon bald kann Jean ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht länger ausüben. Schon bald wird ihrer Tochter Sonia in der Schule nicht länger Lesen und Schreiben beigebracht. Sie und alle Mädchen und Frauen werden ihres Stimmrechts, ihres Lebensmuts, ihrer Träume beraubt.
Aber das ist nicht das Ende.
Für Sonia und alle entmündigten Frauen will Jean sich ihre Stimme zurückerkämpfen.

Weitere Formate

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.10.2021

Nur 100 Wörter...

0

Ewig lang drum rum geschlichen, unschlüssig ob ich dem Hype nachgehen will.
Jetzt kann ich sagen, dass es sich definitiv gelohnt hat.
Spannende Thematik, die einerseits wirklich sehr absurd wirkt, andererseits ...

Ewig lang drum rum geschlichen, unschlüssig ob ich dem Hype nachgehen will.
Jetzt kann ich sagen, dass es sich definitiv gelohnt hat.
Spannende Thematik, die einerseits wirklich sehr absurd wirkt, andererseits kann man sich in der heutigen Zeit ja aber eigentlich auch vor nichts noch so abwegigem sicher fühlen...
Die Protagonisten sind mir für meinen Geschmack etwas flach geblieben, wenigstens für Jean hätte ich mir etwas mehr Farbe und Hintergrundwissen gewünscht.
Aber eigentlich ist es auch nicht wirklich relevant, wie die Protas "vorher" waren, denn das spielt in der Geschichte gar keine Rolle.
Die Umsetzung fand ich sehr gelungen, die Forschung, der Plan der "Reinen" - alles in sich stimmig und trotzdem - für mich :) - immer noch absurd und hoffentlich weiterhin nur Fiktion.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.02.2019

Vox

0

Vox von Christina Dalcher ist Mitte August 2018 bei Fischer Verlage erschienen. Das eBook umfasst etwa 400 Seiten und wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Inhalt
In einer Welt, in ...

Vox von Christina Dalcher ist Mitte August 2018 bei Fischer Verlage erschienen. Das eBook umfasst etwa 400 Seiten und wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Inhalt
In einer Welt, in der Frauen nur hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, bricht eine das Gesetz. Das provozierende Überraschungsdebüt aus den USA, über das niemand schweigen wird!

Als die neue Regierung anordnet, dass Frauen ab sofort nicht mehr als hundert Worte am Tag sprechen dürfen, will Jean McClellan diese wahnwitzige Nachricht nicht wahrhaben – das kann nicht passieren. Nicht im 21. Jahrhundert. Nicht in Amerika. Nicht ihr.

Das ist der Anfang.

Schon bald kann Jean ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht länger ausüben. Schon bald wird ihrer Tochter Sonia in der Schule nicht länger Lesen und Schreiben beigebracht. Sie und alle Mädchen und Frauen werden ihres Stimmrechts, ihres Lebensmuts, ihrer Träume beraubt.

Aber das ist nicht das Ende.



Meine Meinung
Das Buch beginnt mit einer Szene, die das Problem sehr gut darstellt. Jean sitzt mit ihrer Familie beim Abendessen und hat nur noch 4 Wörter übrig. Sie kann weder ihre Kinder noch ihren Mann nach ihrem Tag fragen. Ihre Söhne unterhalten sich und berichten ein wenig vom Tag. Ihr Mann versucht mit Ja/Nein-Fragen die Tochter zu fragen, wie ihr Tag war. Denn so kann sie mit Kopfnicken oder -schütteln antworten, denn auch sie hat ein Limit von nur 100 Wörtern am Tag.
Die Vorstellung ist echt heftig - man kann seine Gedanken, Ängste und Sorgen mit niemandem Teilen. Man kann sich nicht verteidigen oder erklären und im Endeffekt kaum einen Beruf ausüben. Die Frauen im Buch sind gezwungen als Hausfrau zu Hause zu bleiben und ihre Töchter werden zu neuen Hausfrauen ausgebildet.
Die Geschichte ist aus Sicht von Jean geschrieben und in Rückblenden erfährt man, was sich in ihrer Vergangenheit abgespielt hat, sowie es sich langsam zu diesem Stand entwickelt hat.
Ich konnte ihre Wut und Gedanken gut nachvollziehen. Trotzdem hatte ich auch oft Fragen während des Lesens - beispielsweise warum im Haushalt alle Bücher und Dokumente weggeschlossen wurden, denn entweder wurde das nicht erklärt oder ich habe es überlesen.
Der Schreibstil war flüssig zu lesen und die Story hat mich interessiert und erschreckt zugleich. So ganz verständlich war es mir nicht, wie es dazu kommen konnte, aber ich hoffe auf jeden Fall, dass es bei uns niemals so weit kommt. Unvorstellbar, welche Macht da auf die Frauen ausgeübt wird und welche Folgen und Einschränkungen das hat. Welche Gehirnwäsche, da auch mit den Menschen gemacht wird, dass sie glauben, das sei etwas gutes...
Das Ende fand ich dann etwas plötzlich und seltsam, aber insgesamt hat mir das Buch schon gefallen.

Veröffentlicht am 09.09.2018

Zukunftsszenario mit wichtiger Botschaft für Jeden

0

Vox von Christina Dalcher ist eine Dystopie über ein gar nicht so weit in der Zukunft liegendes Amerika. Und auch wenn Manches vielleicht etwas überspitzt dargestellt wird, ist der Grundgedanke erschreckenderweise ...

Vox von Christina Dalcher ist eine Dystopie über ein gar nicht so weit in der Zukunft liegendes Amerika. Und auch wenn Manches vielleicht etwas überspitzt dargestellt wird, ist der Grundgedanke erschreckenderweise gar nicht so unvorstellbar.

Der Einstieg in das Buch schildert zunächst einmal die Gesamtsituation in Amerika. Wir erfahren wie die Worte gezählt und wie die Frauen bei Erreichen der 100 zum Schweigen gebracht werden. Das ist aber noch längst nicht alles, denn die strengen Regeln reichen viel weiter: das Fernsehen unterliegt der Staatshoheit, in Schulen lernen Mädchen nur noch das was für die Führung eines Haushaltes wichtig ist, Frauen dürfen nicht mehr reisen und ihre Pässe wurden eingezogen, und und und…
Alles in allem kann man also sagen, dass Jean und ihre Familie in einer Welt leben, die sehr stark an eine frühere Zeit erinnert. An eine Zeit die von Männern dominiert wurde und in der Frauen deutlich weniger oder gar keine Rechte hatten.
Das alles erfahren wir durch Jean, die ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt. So lernen wir auch gleich zu Beginn ihren Mann und die vier Kinder kennen. Hier komme ich auch gleich zum ersten Kritikpunkt. Zwei Kinder spielen tatsächlich eine Rolle: die kleine Sonia verdeutlicht, wie sich die extremen Regelungen auf die Entwicklung eines jungen Mädchens auswirken und der Teenagersohn Steven zeigt, wie der Staat junge Herren anzuwerben versucht und wie leicht diese zu beeinflussen sind. Die beiden Zwillinge spielen aber überhaupt keine Rolle und so frage ich mich, wieso sie überhaupt Teil der Geschichte sind. Hätten dann zwei Kinder nicht gereicht?
Nachdem dem Leser klar ist, wie extrem die Situation ist und verdeutlicht wurde, dass die Regierung die Regeln sogar noch verschärfen will, regt sich in Jean langsam der Gedanke, dass das so nicht weitergehen kann. Dabei spielt vor allem ihre jüngste Tochter Sonia eine entscheidende Rolle, der sie gerne ermöglichen möchte normal aufzuwachsen.
Durch gewisse Umstände, auf die ich wegen Spoilergefahr nicht näher eingehen möchte, bekommt Jean dann tatsächlich die Chance etwas zu ändern und ab hier verliert das Buch leider etwas an Qualität. Die ganze Entwicklung der Story ist mir ab diesem Punkt etwas zu sehr von Zufällen geprägt und wenn man die extremen Kontrollvorkehrungen der Regierung damit vergleicht was Jean unternimmt, kommt mir das alles zu einfach und dementsprechend unrealistisch vor.
Trotz der schwachen Entwicklung zum Ende hin, kann ich das Buch dennoch empfehlen, was aber mehr an der Thematik liegt. Das Amerika das Dalcher hier skizziert, ist einfach nur erschreckend. Viel erschreckender ist aber, dass Manches (vor allem im Hinblick auf den aktuellen Präsidenten) gar nicht mal so abwegig erscheint. Es geht dabei aber weniger um das Aufzeigen möglicher Entwicklungen der Gesellschaft. Viel mehr macht das Buch klar, dass jeder Einzelne diese Entwicklung mitbestimmt. Die Protagonistin hat sich während ihres Studiums ganz auf Selbiges konzentriert. Wahlen und politische Entwicklungen waren ihr egal – bis es irgendwann zu spät war.
Das Buch macht eines klar: jeder hat eine Stimme und nur wer sie nutzt, kann auch etwas erreichen. Alleine wegen dieser wichtigen Botschaft, ist das Buch schon mehr als lesenswert!

Veröffentlicht am 26.08.2018

Ein Thema, dass zum Nachdenken anregt

0

Als ich das Cover sah war ich sehr interessiert. Vor allem passt es sehr gut zum Inhalt, da das X direkt vorm Mund einer Frau ist, die ja nicht mehr viel sprechen darf. 

Frauen wird das Sprechen verboten. ...

Als ich das Cover sah war ich sehr interessiert. Vor allem passt es sehr gut zum Inhalt, da das X direkt vorm Mund einer Frau ist, die ja nicht mehr viel sprechen darf. 

Frauen wird das Sprechen verboten. Na ja, nicht ganz. Aber wer soll bitte mit 100 Wörtern am Tag auskommen? Jede Frau trägt ein Armband mit einem Zähler, der um Mitternacht auf Null gestellt wird. Was tun wenn man aber 101 Wörter spricht? Tja, dann bekommt man einen Stromschlag. Sehr nett.  Ich denke an diese Regel könnte ich mich anfangs nur schwer halten, weshalb ich mehrmals einen Stromschlag bekommen würde....

Der Schreibstil ist flüssig, modern und leicht. Die Kapitel sind kurz gehalten was ich aber sehr mag.

Die Hauptprotagonistin Jean hat vier Kinder, davon sind drei Jungs und ein Mädchen. Auch ihre Tochter muss dieses Armband tragen und von Klein auf damit leben, nicht viel sprechen zu dürfen. Die Sprache nicht leben zu dürfen muss für Kinder noch schlimmer sein als es für Erwachsene eh schon ist. Für mich ist Jean eine starke und intelligente Frau, die so gar nicht zu Patrick, ihrem Mann, passt. Ich mag Patrick einfach nicht. 

Einige Dinge wurden für mich einfach zu schnell abgehakt , um sie vielleicht zu einem Ende zu bringen? Auch zum Ende hin ging es mir einfach zu schnell. Man sollte sich mit manchen Dingen mehr Zeit nehmen und diese nicht einfach zu schnell und plump auflösen. Die Grundidee ist aber super und regt zum Nachdenken an. Das man sich nicht alles gefallen lassen sollte und sich zur Wehr setzen muss. Vor allem aber in der Politik und im Leben allgemein.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Nur 100 Worte pro Tag? Erschreckend und gleichzeitig sehr realistisch

0

In ihrem Debütroman „Vox“ entwirft die Autorin Christina Dalcher ein unglaubliches und erschreckendes Szenario, das sich bei näherem Hinsehen als beängstigend realistisch entpuppt.
In den USA haben sich ...

In ihrem Debütroman „Vox“ entwirft die Autorin Christina Dalcher ein unglaubliches und erschreckendes Szenario, das sich bei näherem Hinsehen als beängstigend realistisch entpuppt.
In den USA haben sich die Republikaner und christlichen Fundamentalisten an die Spitze der Regierung gesetzt. Um die Gesellschaft nach ihren Vorstellungen umformen zu können, wird für die weibliche Bevölkerung angeordnet, dass sie pro Tag nicht mehr als 100 Wörter sprechen dürfen. Aber auch die schriftliche Kommunikation über Computer, Handy oder auch Papier wird verboten für alle Frauen egal ob jung oder alt.
Als sich die ersten Anzeichen eines zunehmend totalitären Systems abzeichnen, kann die Neurolinguistin Jean McClellan nicht glauben, dass dies größeren Einfluss auf ihr Leben nehmen könnte. Doch schon bald wird sie an der Ausübung ihres Berufes gehindert, ihre Tochter Sonia, die auf einer Mädchenschule nicht mehr im Lesen und Schreiben unterrichtet wird, verkümmert, und Jean ist zunehmend verzweifelt über ihre isolierte Lage und die Veränderungen in ihrer Familie. Doch dann werden Jeans Kenntnisse für ein Forschungsprojekt gebraucht und sie bekommt die Chance, sich gegen das System aufzulehnen.
Dies ist der erste Roman der Autorin, die bislang mit Kurzgeschichten und Flash Fiction Ansehen erlangt hat. Man merkt dem Buch an, dass sie geübt darin ist, mit wenigen präzisen Worten eindringliche Stimmungen zu schaffen. Die Wut und Hilflosigkeit der Hauptfigur war oft bedrückend greifbar und hat mich beim Lesen in eine gereizte Stimmung versetzt gegenüber diesen selbstgerechten Machtmenschen und totalitären Systemen. Es ist ebenso erschreckend wie leider auch glaubhaft über die Veränderungen im Denken der Menschen und die geschickte Manipulation der Kinder und Jugendlichen zu lesen. Im Roman sind die Maßnahmen und ihre Folgen sehr drastisch geschildert, machen aber auch bewußt, wie viele Frauen weltweit von Männern beherrscht und dominiert werden.
Trotz einiger Schwarz-Weiß- Malerei und zum Teil klischeehaften Charakteren beeindruckt dieses Buch. Es macht bewußt, wie wichtig für uns unsere Sprache und eine Meinungsfreiheit sind, und wie wichtig es ist, für die Wahrung seiner Rechte einzutreten. Mit seinem beklemmenden Szenario zeigt es auf, wie sehr wir es schätzen können, in einer Demokratie leben zu dürfen nach den Prinzipien der Gewaltenteilung, was für viel zu viele Menschen weltweit heutzutage nicht zutrifft.