Cover-Bild Wohin du auch gehst
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21,99
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  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 23.07.2025
  • ISBN: 9783257615739
Christina Fonthes

Wohin du auch gehst

Michaela Grabinger (Übersetzer)

Bijoux wird nach Unruhen in Kinshasa als Teenager zu ihrer Tante Mira nach London geschickt. Hier verliebt sie sich zum ersten Mal – in eine Frau. Vor ihrer religiösen Tante muss sie das verbergen, doch sie ahnt nicht, dass auch diese ein Geheimnis vor ihr hat: den wahren Grund dafür, dass sie vor vielen Jahren von Afrika nach Europa kam, in ein Land, in dem sie sich immer noch nicht zu Hause fühlt. Bijoux weiß: So wie Tante Mira will sie nicht enden. Und trifft eine Entscheidung.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2025

Religion, Politik, Liebe

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Ehrlich gesagt bin ich schon enttäuscht von dem Buch, aber ich hatte auch immens hohe Erwartungen an diese philosophische Geschichte. Ich dachte fast schon, das Buch könne mein Leben verändern ...

Ehrlich gesagt bin ich schon enttäuscht von dem Buch, aber ich hatte auch immens hohe Erwartungen an diese philosophische Geschichte. Ich dachte fast schon, das Buch könne mein Leben verändern und ich würde ab sofort jeden Tag irgendeine Weisheit zitieren (natürlich etwas übertrieben) aber letztendlich war es für mich einfach nur okay. Weder besonders toll, noch besonders schlecht - einfach absolut durchschnittlich. Ich würde es trotzdem empfehlen wenn man sich einen Klassiker vornehmen möchte und in dem Bereich noch nicht so viel Erfahrung hat - denn das Buch ist kindgerecht geschrieben und lässt sich gut lesen. Ich kann auch verstehen warum es viele für so besonders halten, aber bei mir kam das leider überhaupt nicht an und das macht mich schon ein bisschen traurig. Ich vergebe 3 Sterne und bin damit leider etwas enttäuscht, aber so ist das Leben eben ab und zu

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Veröffentlicht am 13.09.2025

Schonungslos und hoffnungsvoll zugleich – ein beeindruckendes Debüt

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Dieses Buch hat mich tief berührt und beeindruckt. Die Autorin verwebt gleich mehrere gesellschaftlich und historisch relevante Themen, wie homophobe und rassistische Ausgrenzung, Unterdrückung von Frauen, ...

Dieses Buch hat mich tief berührt und beeindruckt. Die Autorin verwebt gleich mehrere gesellschaftlich und historisch relevante Themen, wie homophobe und rassistische Ausgrenzung, Unterdrückung von Frauen, Verlust-Traumata und kulturelle Zerrissenheit, zu einer spannenden und teilweise erschütternden Geschichte zweier Frauen unterschiedlicher Generation, die sich ähnlicher sind, als es zunächst den Anschein hat. Anfangs empfand ich den Schreibstil als eher nüchtern und machte mich auf einen etwas langatmigen Roman gefasst. Das Gegenteil war der Fall. Ich wurde immer mehr in den Sog der Erzählung hineingezogen und konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Protagonistinnen sind kongolesischer Abstammung und die Ereignisse des Romans erstrecken sich über zwei Generationen und zwei Kontinente. Beide Frauen, die ältere schweigsame Mira und die jüngere Bijoux, die mit ihrer queeren Identität kämpft, werden in ihrer Persönlichkeit behutsam ausgearbeitet. Die Erzählperspektive wechselt und während Bijoux das aktuelle Geschehen in London aus der Ich-Perspektive und in der Vergangenheitsform schildert, erleben wir bei Mira Rückblenden aus der Beobachterperspektive, die im Präsens erzählt werden und sich bis zur heutigen Zeit hinziehen. Die gesamte Geschichte ist sehr komplex und es erscheint mir unmöglich, alle behandelten Themen aufzuzählen, ohne zu spoilern. Fast beiläufig erfahren wir viel über die kongolesische Geschichte und Kultur, was ich unglaublich spannend fand. Beide Figuren müssen eine Reihe von traumatischen Situationen überstehen, bis sich ihre Erlebnisse zu einem Gesamtbild zusammenfügen und schließlich Hoffnung und Erlösung möglich scheinen. Mein Fazit: Keine leichte Kost, aber wer nicht davor zurückschreckt, sich auch mit schweren und bis heute gesellschaftlich relevanten Themen zu beschäftigen, der wird mit einer dicht erzählten, tiefgründigen Geschichte belohnt, die zum Nachdenken anregt und gleichzeitig Raum für Liebe und Hoffnung schafft.

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Veröffentlicht am 31.07.2025

Verbotene Liebe

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In diesem Buch reisen wir durch zwei Kontinente in zwei Jahrhunderten. Es liegen nur gut 30 Jahre, ein Bürgerkrieg und Aufstände, sowie viele seelische Verletzungen zwischen dem Beginn 1974 im Kongo und ...


In diesem Buch reisen wir durch zwei Kontinente in zwei Jahrhunderten. Es liegen nur gut 30 Jahre, ein Bürgerkrieg und Aufstände, sowie viele seelische Verletzungen zwischen dem Beginn 1974 im Kongo und dem Ende 2006 in London. Frei gewählte Liebe hat da keine Chance. Weder bei Mira aus der gut gestellten Familie, die sich in einen mittellosen Musiker verliebt, noch bei Bijoux, die Frauen zugeneigt ist. Bei der einen ist es die Familie, die ihr das Leben erschwert, bei der anderen die der Kirche angehörige Tante, die alles daran setzt, dass sie einen ungeliebten Mann heiratet. Glücklich sind sie beide nicht – oder wenn, dann nur für kurze, heimliche Augenblicke. Beide Frauen müssen ein Leben leben, das sich nicht wie ihr eigenes anfühlt.


Es dauerte einige Seiten, bis ich mit den Sprüngen zwischen den Zeiten und Ländern zurecht kam. Doch dann empfand ich das Buch über weite Strecken als richtig spannend. Die Seiten flogen nur so dahin. In jedem Kapitel wartete eine neue Überraschung. So klärten sich nach und nach die Zusammenhänge.

Der Erzählstil ändert sich, je nachdem um welche der beiden Frauen es gerade geht. Mira wird von außen betrachtet, Bijoux meldet sich selbst zu Wort. Wie nah sie sich stehen, merken sie erst zum Schluss, wenn die ganze Wahrheit ans Licht kommt.


Die 1987 in Kigshasa geborene Christina Fonthes werde ich mir merken. Die Autorin lebt in London und ist Gründerin einer Schreibakademie für PoC-Autorinnen. Dies ist ihr erster Roman.


Fazit: Das Buch hat mich überrascht und zum Nachdenken animiert. Ich hatte es zur Hand genommen, weil mich Bücher aus dem Diogenes Verlag noch nie enttäuscht haben; doch ich hatte nicht damit gerechnet, dass sich dieses Exemplar als wahre Perle entpuppt. Dicke Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 28.07.2025

Familiengeschichte voller Liebe, Lügen und Geheimnissen

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Was für ein wunderbares Debüt mit spannenden, lebensnahen Protagonistinnen! "Wohin du auch gehst" von Christina Fonthes packt und berührt mit einer Familiengeschichte zwischen Kinshasa und London, voller ...

Was für ein wunderbares Debüt mit spannenden, lebensnahen Protagonistinnen! "Wohin du auch gehst" von Christina Fonthes packt und berührt mit einer Familiengeschichte zwischen Kinshasa und London, voller Liebe, Lügen und Familiengeheimnisse, die erst nach und nach entschlüsselt werden. Es geht um Identität und Queerness, afrikanische Spiritualität und Diaspora-Community, um die Demokratische Republik Kongo, das frühere Zaire, dieses schöne geschundene Land mit seiner Gewalt und seiner Musik.

Fonthes Protagonistinnen sind zwei Frauen, zwei Generationen - Bijoux und ihre Tante Mira. Als zwölfjährige wurde Bijoux zur Tante nach London geschickt, angeblich wegen der zunehmend gefährlichen Lage in ihrer Heimatstadt Kinshasa. Für die Tochter einer recht privilegierten Familie ist es ein Schock, sich plötzlich in einer Sozialsiedlung wiederzufinden, mit einer Tante, die vor allem schweigt.

Was Bijoux nicht weiß und was sich in Rückblicken entblättert: Mira ist so etwas wie die verlorene Tochter der Familie. Einst das verwöhnte Nesthäkchen, das aus dem behüteten Leben ausbrach, mit 16 Jahren schwanger wurde und vom Vater verstoßen wurde. Mira irrte jahrelang durchs Leben, in Brüssel, in Paris, schließlich London, wo sie in einer evangelikalen Gemeinde eine Heimat fand und ein äußerst respektables Leben begann.

Auch Bijoux fühlt sich in der Gemeinde heimisch. Doch sie ist lesbisch - etwas, was sie ihrer Tante lange verschweigt. Erst als sie einen jungen Mann aus der Gemeinde heiraten soll, offenbart sie sich, mit harschen Konsequenzen. Denn Homosexualität gilt als "unafrikanisch". Kann sie sie selbst sein, oder ist sie zu einem Leben in ständiger Selbstverleugnung gezwungen?

Fonthes schafft es, Schablonen und Schwarz-Weiß-Bilder zu vermeiden. Sie beschreibt queere Community und religiöse afrikanische Diaspora gleichermaßen mit Wärme und ohne zu verurteilen. Sie zeigt die Brücken zwischen dem Heimatkontinent und den Afrikanern in der Ferne, ihre Märkte und Frisierläden als Orte, in denen ein Stück Heimat in die Fremde geholt werden kann, Solidarität und Klatsch. Nur am Rande wird der Konflikt im Ostkongo mit seinen Grausamkeiten erwähnt, doch die Gewalt und das Chaos des Landes sind unterschwellig präsent, zumal Bijoux´ s Mutter Ärztin bei MSF ist. "Wohin du auch gehst" ist ein Buch voller Liebe und starker Frauen, über die Suche nach Glück und Wahrheiten, die manchmal sehr spät kommen.

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Veröffentlicht am 23.07.2025

Von Kongo nach London

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Wohin du auch gehst ist der erste Roman von Christina Fonthes.
Er führt uns von Kinshasa in Kongo über Paris nach London.
Es ist eine interessante Familiengeschichte.
Der Geruchssinn wird auch angesprochen. ...



Wohin du auch gehst ist der erste Roman von Christina Fonthes.
Er führt uns von Kinshasa in Kongo über Paris nach London.
Es ist eine interessante Familiengeschichte.
Der Geruchssinn wird auch angesprochen. Meistens waren es angenehme Düfte.
Es wird hauptsächlich von zwei Frauen erzählt. Ab den 1980er Jahren erfahren wir Miras Lebensgeschichte. Sie muss einiges Ertragen. Der Vater ist Politiker, da wird immer wieder betont, ja keine Schande über die Familie zu bringen. Dabei sollten andere darauf achten.
Dann kommt Bijoux, die nach London zu ihrer Tante Mira verfrachtet wird, ohne große Erklärungen. Mira ist jetzt in einer Sekte, ziemlich fragwürdig..
Die Autorin erzählt mit klarer Stimme und fesselnd diese Geschichte. Sie kann gut schreiben, da muss ich mir den Namen merken.
Ich war von Anfang bis Ende gefesselt.
Empfehlenswert.