Cover-Bild Die unsterbliche Familie Salz
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 440
  • Ersterscheinung: 26.08.2016
  • ISBN: 9783423280921
Christopher Kloeble

Die unsterbliche Familie Salz

Roman

Ein Bierkeller, ein fürstliches Hotel und eine Großmutter, die zweimal stirbt


Reich an Glanz und voller Schatten ist die Geschichte der Familie Salz – im Zentrum dabei immer: das prächtige Hotel Fürstenhof in Leipzig. Herr Salz, der ehemalige Pächter des Löwenbräukellers in München, kauft es 1914; seine Tochter, die Schauspielerin Lola aber wird es lange nicht betreten – nicht im Zweiten Weltkrieg, nicht danach, als das Hotel Staatseigentum der DDR ist und Lola mit ihrer fragilen Tochter Aveline in München lebt. Erst Kurt Salz holt es nach 1989 wieder in den Familienbesitz zurück. Lola regiert endlich über das Hotel und immer noch über eine Familie, die zerrüttet ist – vom Wandel der Zeiten und den Versuchen, ein Leben jenseits des Fürstenhofes zu führen. Der überraschende, faszinierende Roman einer höchst eigenwilligen Familie, in der sich die Schatten einer Generation auf die nächste legen – auch wenn jeder versucht, sein Leben in ein ganz neues Licht zu rücken.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein sehr vielschichtiger Roman

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Meinung:

Dieses Buch ist sehr vielschichtig. Ein typisches Buch für Analysen in der Oberstufe oder der Universität. Der Text beinhaltet viel mehr, als es auf den ersten Blick scheint. Es gibt ein paar ...

Meinung:

Dieses Buch ist sehr vielschichtig. Ein typisches Buch für Analysen in der Oberstufe oder der Universität. Der Text beinhaltet viel mehr, als es auf den ersten Blick scheint. Es gibt ein paar Leitmotive, wie die Schattenthematik, die sich durch das ganze Buch zieht und einfach mehr zu sagen hat. Es erinnerte mich teilweise an eine modernere Version der Buddenbrooks, wenn auch nicht mit den selben Themen. Jedoch werden auch hier geschichtliche Ereignisse gekonnt mit einer Familiengeschichte verwoben.

Wir begleiten die Familie durch die verschiedenen Generationen, in denen wir durchgehend den Wertewandel miterleben. Jeder Charakter ist auf seine Art ganz besonders. Anhand des Schreibstils gibt der Autor jeder Figur eine individuelle Stimme. Auch, wenn die meisten Figuren unsympathisch sind und man keine emotionale Verbindung mit ihnen aufbauen kann, sind sie nicht minder interessant. Man möchte wissen, was mit ihnen geschieht.

Der Erzählstil hat mich besonders angesprochen. Er hat etwas ganz Eigenes, was ich sehr schätze, gerade bei derlei Literatur. Am besten man liest einmal in die Leseprobe hinein, um diesen kennenzulernen. Er ist sicherlich nicht für Jedermann etwas, jedoch passt er hervorragend zur Geschichte. Es ist kein Buch, dass man mal eben an einem Stück wegliest. Vielmehr sollte man ein wenig Zeit reinstecken und auch mal auf die intertextuellen Bezüge schauen, sowie die Symbolik und Motivik näher betrachten.

Die Handlung an sich ist fesselnd. Spannend möchte ich nicht unbedingt sagen, denn das wäre wohl die falsche Beschreibung. Die Geschichte hat vielmehr den Effekt eines Sogs. Man fängt einmal an die Charaktere kennenzulernen und möchte dann auch wissen, wie ihr Leben verläuft. Neugierig wäre eine bessere Beschreibung.

Zusammenfassend ist es ein gelungenes und vielschichtiges Buch, über das ich sicherlich noch ein wenig nachdenken werde. Es lohnt sich hier auch ein mehrmaliges Lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die unsterbliche Familie Salz und ihre Schatten

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DIE UNSTERBLICHE FAMILIE SALZ
von Christopher Kloeble erschienen
im August 2016 im dtv Verlag

Das Cover hält was es verspricht. Nicht nur der Glanz sondern
auch die Schattenseiten begleiten die Familie ...

DIE UNSTERBLICHE FAMILIE SALZ
von Christopher Kloeble erschienen
im August 2016 im dtv Verlag

Das Cover hält was es verspricht. Nicht nur der Glanz sondern
auch die Schattenseiten begleiten die Familie Salz
in ihrer über hundertjährigen Geschichte. Lola Rosa, geb. 1914 und aufgewachsen
im feudalen Hotel Fürstenhof in Leipzig kämpft zeit ihres Lebens mit ihrem Schatten.
Der wurde ihr später von den Nonnen ausgetrieben. Als Erwachsene hat Rosa
mit Männern ohne Schatten schreckliche Erlebnisse die sie ihr ganzen Leben
lang verfolgen werden. Mit dieser Angst zieht sie ihre Kinder Aveline und Kurt groß.
Ihr Lebensziel ist es das Familien Hotel Fürstenhof wieder zurück zubekommen.
Das wurde nach dem Tode ihres Vaters von der DDR-Regierung übernommen.
Die Zeitreise durch die verschiedenen historischen Abschnitte ist mehr als gelungen.
Nicht nur der Schreibstil überzeugt, sondern auch die Beschreibungen der verschiedenen Epochen.
Es macht Spaß Lola-Rosa und ihre Familie durch all ihre Höhen und Tiefen zu begleiten.
Christopher Kloeble ist es gelungen Zeitgeschichte aus Sicht einer Familie spannend zu
Vermitteln. Es wird nie rührselig oder kitschig. Die Frage: welche Schatten werfen wir
auf die Generationen nach uns? Ist mehr als berechtigt. Denn jeder Schatten kann ein
Stückchen Wahrheit verraten. Das wusste schon die Urgroßmutter Rosa Salz.
Unbedingt Lesen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

einfach gut!

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Christopher Kloeble ist für mich ein neuer Name im Literaturkosmos. Ich war schon sehr gespannt auf seinen Roman „Die unsterbliche Familie Salz“ einfach weil ich generationsübergreifende Geschichten mag, ...

Christopher Kloeble ist für mich ein neuer Name im Literaturkosmos. Ich war schon sehr gespannt auf seinen Roman „Die unsterbliche Familie Salz“ einfach weil ich generationsübergreifende Geschichten mag, die in einen geschichtlich interessanten Hintergrund eingebettet sind und es ordentlich im Getriebe des zwischenmenschlichen Miteinanders krachen lassen. Dreh und Angelpunkt ist das Hotel Fürstenhof in Leipzig, der Stadt der Bücher, in die die Familie Salz aus der Stadt des Bieres zieht, also München. Das Buch wird aus der Perspektive verschiedener Familienmitglieder erzählt.

Eine herausragende Rolle nimmt die fesche Lola ein, die einen gewissen Hang zur Tragik, Schauspielerei, Schattenlosen Männern und alkoholreichen Likörchen hat. Sie ist nach Weltkrieg 2 in München gestrandet und pendelt zwischen einer ungemein starken Frauenfigur und tiefer Verletzung, ja heute würde man sagen Trauma, hin und her, was dem Roman eine große Würde und Figurentiefe verleiht, die einen Leser süchtig werden lassen. Sie ist ein Jahrhundert Weib, die sich nichts sehnlicher wünscht, als zur Nachwendezeit den Fürstenhof zurück zu erlangen. Denn hier hat das Schicksal eine grausame Wendung genommen, hier soll alles ins Lot kommen und so macht sie sich auf den Weg, von der versammelten Familienmischpoke begleitet.

Chistopher Kloeble hat mit seiner Familie Salz mit einer Ausnahme alles richtig gemacht. Er baut gescheit Spannung auf, fängt geschickt Atmosphärisches ein, zeigt die Menschen wie sie sind und hält sein Erzähltempo bis zum Schluss, dass einem beim Lesen manchmal ganz schwindlig wird. Dazu serviert er gekonnt Lebensweisheiten wie auf Seite 197 „Die Stille ist so laut, dass du nicht schlafen kannst“ Das alles in einer eindringlichen Sprache, die den Leser durch eine kunstvolle Ausgestaltung gefangen nimmt. Kloeble schafft den Spagat zwischen Unterhaltung und hoher Literatur, indem er fortdauernd tief bohrt und die dramatischen Ereignisse, wie mit einem Sturmgewehr auf den Leser abfeuert.

Insgesamt ein sehr rundes Lesevergnügen mit einem kleinen Manko, denn für meinen Geschmack fällt der Schluss des Buches leicht ab. Sonst wären bei mit tatsächlich fünf Punkte möglich gewesen. Dehli fand ich einfach zu viel und die Emotionen im Finale ein bisschen zu wenig, was Geschmackssache sein mag. Trotzdem ein richtig guter Roman!

Veröffentlicht am 15.09.2016

leider enttäuschend

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In diesem Roman wird die Geschichte der Familie Salz über 100 Jahre hinweg erzählt. Sie beginnt mit Lola Rosa Salz in der Zeit des ersten Weltkrieges. Geht weiter mit dem zweiten Weltkrieg. Hier wird berichtet, ...

In diesem Roman wird die Geschichte der Familie Salz über 100 Jahre hinweg erzählt. Sie beginnt mit Lola Rosa Salz in der Zeit des ersten Weltkrieges. Geht weiter mit dem zweiten Weltkrieg. Hier wird berichtet, wie die Familie Salz durch ganz Deutschland fliehen musste. Weiter geht es mit der Zeit des Mauerfalls und der Wiedervereinigung. Die ganze Geschichte dreht sich immer wieder um den Gasthof „Fürstenhof“ in Leipzig, der im Besitz der Familie Salz war.

Der Roman ist in mehrere Kapitel geteilt, in den immer ein anderes Familienmitglied seinen Teil der Familiengeschichte erzählt. Den ersten Teil von Lola Rosa fand ich gut geschrieben und er ließ sich flüssig lesen und machte Lust auf mehr. Doch schon der zweite Teil (Alfons Geschichte) war grausam. Mir hat der hier verwendete Schreibstil wenig bis gar nicht gefallen und ich musste mich durchquälen. Leider ging dies bis zum Ende so weiter. Auch kam mir das Buch eher wie eine Aneinanderreihung von Erzählungen vor, als eine in sich geschlossene Handlung. Mir hat es an Spannung und dem roten Faden gefehlt. Zusätzlich waren mir die einzelnen Charaktere sehr unsympathisch. Schlussendlich musste ich mir leider durch das Buch quälen und bin letztendlich enttäuscht. Ich hatte, nach Klappentext und Leseprobe, etwas anderes erwartet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schatten

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Lola Rosa Salz erlebt in frühester Kindheit große Familienumbrüche: die Urheimat München wird zugunsten von Leipzig aufgegeben, dort wird der großartige Fürstenhof bald zum Aushängeschild der Familie gemacht. ...

Lola Rosa Salz erlebt in frühester Kindheit große Familienumbrüche: die Urheimat München wird zugunsten von Leipzig aufgegeben, dort wird der großartige Fürstenhof bald zum Aushängeschild der Familie gemacht. Bald schon bricht der erste Weltkrieg über Europa herein, dem schnell der zweite folgen wird. Mittendrin die Salzfamilie. Verbissen und liebenswert, zielstrebig und manchmal sehr skurril (wer gibt seinem Schatten schon einen Namen?), so könnte man die Familie beschreiben, die man auf ihrem Weg durch die Jahrzehnte begleiten darf.

Tja, die Familie Salz. Eine sehr spezielle, trotzdem faszinierende Familie, würde ich sagen. Nicht alle waren mir sympathisch, nicht alle sind „besonders“. Und doch fesselte mich ihr Schicksal, das beispielhaft für die deutsche Geschichte des 21. Jahrhunderts steht.
Kloeble erzählt seine Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln, diverse Mitglieder der Salz’schen Familie kommen zu Wort. Manche Ereignisse werden so in einem anderen Licht dargestellt und man hat natürlich zudem die Möglichkeit verschiedene Figuren besser kennenzulernen. Ferner verwendet er unterschiedliche Erzählperspektiven, was dem Ganzen einen tollen Charme verleiht. Überhaupt war ich von der sprachlichen Gestaltung sehr angetan, feinfühlig und doch nicht ohne Humor, fesselte mich Kloeble schnell ans Buch. Eine besondere Rolle spielen die Schatten in der Familie: der Schatten der Vergangenheit, Männer ohne Schatten und Schatten, die plötzlich die Hauptrolle spielen. Ein poetischer Kniff, der sich durch die Geschichte wie ein roter (oder sollte ich sagen schwarzer?) Faden zieht und der mir unglaublich gut gefallen hat.
Insgesamt hat mit die Familie Salz mitgerissen und fasziniert; ein toller Roman, den man sich nicht entgehen lassen sollte.