Cover-Bild Cloud
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Arena
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 10.08.2017
  • ISBN: 9783401603490
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Claudia Pietschmann

Cloud

Emma ist verliebt: Paul versteht sie wie kein anderer, seit ihr kleiner Bruder verstorben ist. Die beiden haben sich zwar noch nie getroffen, aber online teilen sie alles miteinander. Paul will alles über sie wissen und Emma schneidet bereitwillig ihr ganzes Leben für ihn mit. Immer wieder fallen ihm Überraschungen ein, die er ihr über das Internet per Knopfdruck schickt. Aber die netten kleinen Gefallen, die Paul ihr tut und ihr Leben schöner machen, bekommen bald einen bitteren Beigeschmack. Denn für Paul scheint Emma das einzige Fenster zur Welt zu sein. Ihrem Wunsch, sich endlich zu treffen, weicht er aus. Was ist los mit Paul – und gibt es ihn überhaupt?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2018

Gefangen in der Cloud - eine erschreckende Vision der Zukunft

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Cloud ist ein sehr interessanter Roman aus der Feder von Claudia Pietschmann über Technik, virtuelle Begegnungen, Freundschaften, Verluste und auch eben die großen Liebe. Eine Thematik, die ich sehr interessant ...

Cloud ist ein sehr interessanter Roman aus der Feder von Claudia Pietschmann über Technik, virtuelle Begegnungen, Freundschaften, Verluste und auch eben die großen Liebe. Eine Thematik, die ich sehr interessant fand, weshalb ich mich rangewagt habe...

Das Cover finde ich sehr passend, denn es strahlt eine futuristische Stimmung aus, die sehr zu Emmas Welt passt. Ebenso das strahlende Weiß und die dunklen Stellen gefallen mir sehr, schließlich ist Technik nicht nur gut. Etwas verpixelt erkennt man einen blonden, hübschen Jungen mit blonden Haaren und blauen Augen. Es handelt sich um Paul und doch wiederum nicht ganz. Wie ich das meine? Schaut selbst!

Emma Stone verlor ihren Bruder Ethan als er gerade einmal ein kleines Kind war. Schmerzlich und voller Hoffnungslosigkeit, gefangen in ihrer eigenen Trauer um ihn, kapselt sie sich von ihrem Leben, mitsamt ihrer Freunde Matt und Hazel, ab. Auch familiär läuft es nicht besonders, bis Emma verzweifelt eine Trauergruppe im Internet für sich entdeckt. Paul, ein für sie bisher nur virtuelles Profil ist, hilft ihr wieder auf die Beine und prompt erkennt Emma die enge Verbindung zwischen ihnen. Immer mehr schleicht sich Paul in Emmas Leben und sie will ihn nun endlich treffen. Doch er weicht zurück. Verbirgt er vielleicht etwas? Und vor allem: Gibt es ihn überhaupt?

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Ich kam sehr flüssig und schnell durch die Geschichte, die mich anfangs erst nicht ganz fesseln, jedoch immer spannender wurde, bis sie mich gegen Ende nicht mehr losließ. Die Autorin verpackt viele aktuelle Themen, wie die fortgeschrittene Technologie, deren Vor-und Nachteile, wie auch "normalere" Themen wie Freundschaft, Liebe und einfach das Leben in eine im Nachhinein wirklich erschreckende Vision der Zukunft...

Emma ist eigentlich ein normales Mädchen. Doch sie muss viel ertragen, so musste ihr kleiner süßer Bruder Ethan zu früh sterben und seitdem steht ihr ganzes Leben auf dem Kopf. Ihre Familie fängt an zu zerbröckeln und Emma selbst - ein emotionales Wrack. Bis sie auf Paul trifft. Und sie sich ihm anvertraut. Binnen kürzester Zeit wird Paul ihr engster Freund und Vertrauter. Doch auch er besitzt ein gravierendes Geheimnis, dass Emmas neugewonnenes Leben gewaltig verändern wird.

Emma ist eigentlich ein sehr sympathisches Mädchen, mit dem man gut auskommen könnte. Doch wie das so bei Buchcharakteren ist, kann man auch bei ihr manchmal nur den Kopf schütteln. Sie ist wirklich sehr naiv und denkt nicht immer nach, bevor sie handelt. Für andere vielleicht etwas nervend, so passte es für mich doch sehr zur Geschichte. Es ist gewiss nicht unmenschlich, wenn man einmal Halt braucht, wenn man am Boden liegt. Bei wem genau, das ist jedoch die entscheidende Frage..

Die Geschichte lebt nicht ganz von ihren Charakteren, sondern eher von ihren Themen und Emmas Leben und ihren Beziehungen. Trotzdem waren mir die übrigen Charaktere wie Matt und Hazel auch sympathisch und auch Paul fand ich gut gelungen. Sie haben ihren Zweck auf jeden Fall sehr gut erfüllt.

Was ich erwartet: Eine interessante Geschichte über eine virtuelle Liebe, die nun den Realitäten standhalten muss. Was ich bekommen habe? Viel mehr als das!! Die erste Hälfte der Geschichte ist zwar nicht ganz so spannend, sondern eher eine seichte Einführung in Emmas Leben, die sich wieder ins Leben kämpft, doch den Verlauf dieser Geschichte und die Auflösung um Paul ist total überraschend, bis ich am Ende mit Gänsehaut an den Seiten klebte und immer noch von diesem doch sehr schockierenden, wie auch teilweise echt traurigen Ende überwältigt wurde. Ich habe ein ganz neue Blick auf eigentlich gute Seiten der Technologie bekommen und werde wohl noch einige Zeit darüber nachdenken müssen. Von mir gibt es 4****!

Veröffentlicht am 11.01.2018

Kein Ausweg aus der Trauer?

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Zu Beginn lernen wir Emma kennen, die in einer schwierigen Lebensphase ist, da sie ihren jüngeren Bruder durch einen Unfall verloren hat. In ihrer Trauer schließt sie sich einer Internet-Trauergruppe an, ...

Zu Beginn lernen wir Emma kennen, die in einer schwierigen Lebensphase ist, da sie ihren jüngeren Bruder durch einen Unfall verloren hat. In ihrer Trauer schließt sie sich einer Internet-Trauergruppe an, wo sie dann Paul kennen und lieben lernt. Aber die anfängliche Begeisterung schlägt um, als sie mehr über Paul erfährt und sich ihm nicht mehr entziehen kann. Hinzu kommt noch, dass Emma und ihre Familie in einem Smart Home wohnen, das eine größtmögliche Sicherheit und jede Menge Luxus bietet. Außerdem geht es um das Thema 'Künstliche Intelligenz', in unserer digitalisierten Welt ein heißes Thema.

Im Mittelpunkt steht Emma, 16 Jahre, Schülerin, die versucht, aus ihrer Trauerstarre herauszukommen und allmählich wieder ein normales Leben zu führen. Sie möchte wieder Leistungssport treiben und sich verlieben. Emma ist nicht mein Lieblingscharakter in diesem Buch, da sie für ihr Alter oftmals recht naiv ist und nicht wirklich sagt, was sie beschäftigt. Wahrscheinlich hat sie nie gelernt, Verantwortung zu tragen und muss dies noch lernen.

Ihr Laufpartner Matt steht voll im Leben, ist ein Organisationstalent und absolut zuverlässig. Er mag Emma sehr, aber sie sieht diese Zuneigung rein platonisch bzw. sportbezogen. Matt fährt schon Auto, und ist daran gewöhnt, Verantwortung zu tragen, da er seine Mutter, alleinerziehend, unterstützen muss. Er ist mir durchaus sympatisch, und irgendwie wünscht man sich, aus der Freundschaft zu Emma würde 'mehr' werden.

Dann ist da Paul, Emmas Internetbekanntschaft, zunächst sympathisch und aufgeschlossen, aber man wundert sich dann doch, dass Paul seiner Zeit hinterher hinkt und nicht auf dem neusten technischen Stand ist. Außerdem entwickelt er sich zum Stalker und wird lästig. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.

Emmas Mutter verhält sich zwar fürsorglich, ist aber in erster Linie auf sich selbst bedacht (vielleicht auf Grund des Todes ihres Sohnes), sie läßt Emma oft alleine. Genau wie Emmas Vater, der sich sogar vorübergehend von seiner Familie trennt. Beide überhäufen Emma mit teuren Geschenken,aber lassen sie gefühlsmäßig im Stich. Keine Sympathieträger!

Das Buch verzeichnet einen enormen Spannungsaufbau, erst fängt es ziemlich harmlos an, steigert sich dann aber besonders im letzten Drittel, als es zu einem dramatischen Höhepunkt kommt. Da möchte man einfach nur weiterlesen...Hier kommen dann auch die negativen Seiten eines Smart Home ins Gespräch, was ich in unserer aktuellen Gesellschaft äußerst interessant finde.

Negativ fand ich, dass trotz der dramatischen Zuspitzung am Ende dann doch noch ein Happy End stattfindet. Hier hätten mir ein paar Abstriche besser gefallen, denn so wirkt alles übermäßig konstruiert. Am Ende gibt es dann noch einen ausführlichen Bericht über Emmas und Matts Teilnahme am Rom-Marathon, der sehr langatmig ausfällt und nicht wirklich interessant ist.

Alles in allem würde ich aber eine Leseempfehlung aussprechen, da das Buch Bereiche anspricht, die heutzutage jeden treffen können und über die man viel zu wenig weiss. Außerdem ist das Buch spannend und unterhaltsam.

Veröffentlicht am 06.09.2019

Ganz anders als erwartet

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Emma Stone trauert um ihren Bruder. Ethan ist bei einem Unfall gestorben und seither lässt Emma so gut wie niemanden an sich heran. Hinzu kommt, dass ihre Eltern mit ihr in ein sogenanntes Smart-Home gezogen ...

Emma Stone trauert um ihren Bruder. Ethan ist bei einem Unfall gestorben und seither lässt Emma so gut wie niemanden an sich heran. Hinzu kommt, dass ihre Eltern mit ihr in ein sogenanntes Smart-Home gezogen sind und in diesem Bunker fühlt Emma sich überhaupt nicht wohl und die Tatsache, dass sie hier in ihrem neuen Zuhause so rein gar nichts mehr an ihren Bruder erinnert, macht ihr ziemlich zu schaffen. Nicht nur Emma leidet, auch die Ehe zwischen ihren Eltern gerät durch den Tod von Ethan ziemlich ins Wanken und droht zu zerbrechen.

Eigentlich hätte Emma ja ihre Freunde, Matt und Hazel, die sich nichts sehnlicher wünschen, als dass Emma sich endlich ihnen gegenüber öffnen würde, aber irgendwie fühlt sich Emma von ihnen in ihrer Situation nicht verstanden.

Emma lernt in einem Forum für Menschen, die eine geliebte Person verloren haben Paul kennen. Endlich jemand der sie versteht und mit dem sie reden kann und auch will. Emma hegt Gefühle für ihn und ist umso glücklicher, als sie merkt, dass Paul diese erwidert. Mehrfach schlägt Emma ein persönliches Treffen vor, doch Paul geht hierauf überhaupt nicht ein und meldet sich dann meist tagelang nicht. Emma versteht die Welt nicht mehr, hat sie sich etwa so in ihm getäuscht?

Als sie endlich mit Matt darüber spricht, schlägt dieser ihr vor, gemeinsam zu Paul zu fahren und Emma´s Phantasie geht mit ihr durch. Sie kann nur noch an ein Happy End denken, wie es in romantischen Schnulzen der Fall ist. Wird sich Emma´s Wunsch erfüllen oder wird sie etwas herausfinden, was ihre ganze Welt durcheinanderbringt?

Das Buch ist sehr gut geschrieben. Mir haben die Chat-Mittschnitte zwischen Emma und Paul sehr gefallen, so lässt sich das Buch noch schneller lesen finde ich. Der Schreibstil und die Geschichte an sich finde ich super. Das Thema mit der Technik und der künstlichen Intelligenz ist ja im heutigen Zeitalter sehr präsent, daher fand ich die Geschichte sehr spannend. Auch die Charaktere fand ich gut. Matt hat mir besonders gefallen, der Retter in der Not und immer der Fels in der Brandung, was will man mehr von einem Freund?! Auch Hazel habe ich ins Herz geschlossen, auch wenn ihre Auftritte eher selten sind. Bei Emma bin ich etwas im Zwiespalt. Ich kann sie einerseits verstehen und sie ist mir sehr sympathisch, aber andererseits nervt sie mich mit ihrer Naivität. Wie kann man jemandem aus dem Internet so viel von sich preis geben und vor allem in so kurzer Zeit von Liebe sprechen? Na gut, man muss ja auch dazu sagen, dass Emma noch sehr jung ist, trotzdem war sie sehr naiv, was mich teilweise zur Weißglut brachte.

Als ich den Klappentext gelesen habe, ging ich von einer anderen Handlung aus, umso überraschter war ich über die Wendung der Geschichte. Ich war positiv überrascht, auch wenn es so ganz anders war, als ich erwartet habe.
Das Buch kann ich guten Gewissens weiterempfehlen

Veröffentlicht am 17.01.2018

Interessante Idee, doch leider fehlt die Tiefe/Sensibilität

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Emma, ein 16-jähriges Mädchen, erleidet einen schweren Schicksalsschlag: Ihr Bruder Ethan stirbt durch einen Unfall. Und das soll längst noch nicht alles gewesen sein, denn durch die große Trauer, die ...

Emma, ein 16-jähriges Mädchen, erleidet einen schweren Schicksalsschlag: Ihr Bruder Ethan stirbt durch einen Unfall. Und das soll längst noch nicht alles gewesen sein, denn durch die große Trauer, die im Hause Stone herrscht, entschließen sich ihre Eltern zunächst einmal getrennte Wege zu gehen. Das Emma mit dieser Situation komplett überfordert ist, brauche ich wohl nicht groß zu erwähnen. Sie fühlt sich von niemanden verstanden und an ihre Eltern, die selbst im diesen Trauerloch feststecken, kann sie sich auch schlecht wenden. So kommt es ihr recht, als sie eine Internetseite entdeckt, auf der man für die Angehörigen online eine Kerze anzünden und so im Stillen mit anderen trauern kann. Eines Tages wird sie dort von Paul angeschrieben, der selber ein Todesfall verarbeiten musste und zwar den Tod seiner Mutter. Da dieser schon länger zurückliegt, kann er offen mit ihr darüber schreiben und hilft Emma somit ungemein mit ihrer jetzigen Situation besser klarzukommen. Die beiden lernen sich im Laufe des Schreibens so gut kennen, dass aus dem Chat ein Telefonat wird und aus dem Telefonat irgendwann ein Treffen, wo Emma allerdings auf eine böse Überraschung trifft…

Der Schreibstil in diesem Buch liest sich sehr flüssig, sodass man es in schnellen Zügen lesen kann. Auch die Gedanken und Naivität von Emma werden sehr gut beschrieben, sodass man sich gut in die jüngeren Zeiten zurückversetzt fühlt. Mit der Auflösung, wer sich genau hinter Paul verbirgt, habe ich so nicht damit gerechnet, aber die Idee finde ich sehr interessant. Doch wenn bereits so eine Thematik aufgegriffen wird, hätte ich mir gewünscht, dass diese sensibler behandelt wird. Gerne hätte ich mir auch genauere Infos darüber gewünscht.

Im Großen und Ganzen ist es aber ein solides Jugendbuch. Und auf Jugendbuch lege ich hier die Betonung. Die Message ist angekommen, aber auch das Ende löst sich leider im Wohlwollen auf, wobei man sicher noch viele tiefgreifende Aspekte hätte mit ansprechen können.

Veröffentlicht am 09.01.2018

Gefangen

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Mit sechzehn ist das Leben schon mal von Natur aus nicht einfach. Die Eltern brauchen ewig, bis sie erwachsen werden und außer einem selbst ist sowieso niemand vernünftig. Emma ist gerade in diesem undankbaren ...

Mit sechzehn ist das Leben schon mal von Natur aus nicht einfach. Die Eltern brauchen ewig, bis sie erwachsen werden und außer einem selbst ist sowieso niemand vernünftig. Emma ist gerade in diesem undankbaren Alter, doch ihre Probleme sind sogar größer als die der meisten anderen. Vor wenigen Monaten ist ihr kleiner Bruder Ethan gestorben, und in ihrer Trauer und Verzweiflung ziehen ihre Eltern mit ihr in ein Smart Home, ein Haus, in dem alles über Computer gesteuert wird, auch und gerade die Sicherheit. Emma hat das Gefühl, mit niemandem reden zu können; desto mehr freut sie sich, als sie in einer Facebook-Trauergruppe Paul kennenlernt. Paul versteht genau, was sie durchmacht, er hört ihr zu, er ermutigt sie, mit jemandem zu reden und auch wieder mit dem Laufen anzufangen. Doch nach und nach wird Pauls Fürsorge immer aufdringlicher, und dann erfährt Emma etwas über ihn, das sie nie erwartet hätte und sie in Lebensgefahr bringt.

Emmas Hin- und Hergerissenheit war gut dargestellt, auch wenn ich manche ihrer Reaktionen als zu naiv und konstruiert empfand. Aber die Gefahr, sich Fremden im Internet anzuvertrauen, wird gut beschrieben und es ist nicht das, was die meisten erwarten werden. Mir gefiel, wie Emmas Verzweiflung greifbar wurde, aber ihre Freunde waren mir ein bisschen zu sehr Klischee. Die hippe beste Freundin, der (total heimlich) in sie verknallte beste Freund, der so glatt und rund war, dass er als Buslenkrad durchgehen könnte. Trotzdem mochte ich das Buch größtenteils, es war spannend geschrieben und leicht zu lesen, und wäre es nicht gar so konstruiert, hätte es richtig großes Kino sein können. 3,5/5 Punkten.