Cover-Bild Junge Frau mit Katze
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: E-Books im Verlag Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 14.08.2025
  • ISBN: 9783462313161
Daniela Dröscher

Junge Frau mit Katze

Roman
Alles ist schwierig, bevor es leicht wird: Daniela Dröscher erzählt so intensiv wie humorvoll von einer Frau, die endlich Verantwortung für das eigene Glück übernimmt. 
Zeit ihres Lebens stand Ela wortwörtlich im Schatten ihrer Mutter. Deren dicker Körper, so die Überzeugung des Vaters, war für das Unglück der gesamen Familie verantwortlich. Nun ist Ela erwachsen und es ist ihr eigener, ihr kranker, Körper, der sie verzweifeln lässt. Kurz vor dem Abschluss ihrer Promotion erlebt Ela einen Zusammenbruch. Während sie unbewusst mit der Frage ringt, ob sie ihren Platz in der akademischen Welt wirklich verdient hat, rebelliert ihr Körper: der Hals, das Herz, die Haut – Ela steht in Flammen und gerät in immer größere Panik. 
So wie die Geschichte ihrer Mutter, der Daniela Dröscher ihren großen Romanerfolg »Lügen über meine Mutter« gewidmet hat, ist auch Elas späte Selbstfindung und Selbstermächtigung meisterhaft autofiktional konstruiert, psychologisch mitreißend und hinreißend komisch.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2025

Körper, Krankheit, Kontrolle : ein kluges literarisches Krankheitsprotokoll

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Nachdem mich Lügen über meine Mutter so begeistert hatte, war ich umso erfreuter, dass die Geschichte von Ela weitergeht.
Ela hat gerade ihre Dissertation fertiggestellt, die noch verteidigt werden muss. ...

Nachdem mich Lügen über meine Mutter so begeistert hatte, war ich umso erfreuter, dass die Geschichte von Ela weitergeht.
Ela hat gerade ihre Dissertation fertiggestellt, die noch verteidigt werden muss. An Ausruhen ist also weiterhin nicht zu denken, doch nun wird sie zusätzlich von Halsschmerzen geplagt. Gleich zu Beginn wird eindrücklich ihr schwieriges Verhältnis zu Krankheiten und Ärzt:innen geschildert: Entweder sie spielt ihre Symptome herunter oder gerät in panische Notfallstimmung. Ela hat sich mit sich selbst gleichzeitig zu viel und zu wenig auseinandergesetzt, sie kennt ihre eigenen Grenzen nicht, weiß nicht, was sie von außen annehmen darf oder soll. (Außer vielleicht den Rat ihrer Therapeutin, bei Krankheit besser nicht die Mutter anzurufen …)

Der Körper ihrer Mutter spielt erneut eine zentrale Rolle: Während Ela als junge Frau mit anhaltendem Krankheitsleiden um Selbstverständnis ringt, scheint ihre Mutter plötzlich aufzublühen. Die Familienkonstellation bleibt – wie schon im Vorgänger – undurchsichtig: ein Bruder, der sich für alles zu schämen scheint, eine Mutter, die unberechenbar bleibt, und mittendrin Ela, die sich ihren eigenen Platz in dieser Konstellation nicht zugestehen kann oder darf. Und dennoch beeinflussen sie sich alle gegenseitig.

Auch die beste Freundin, die an Homöopathie glaubt und selbst kaum zur Ruhe kommt, spielt eine Rolle, ebenso wie die zermürbende wissenschaftliche Arbeit, die trotz allem kaum Perspektiven bietet. Die kleine Ausweichlüge über ihre angeblichen Japanischkenntnisse wächst sich aus, und dann ist da noch eine Katze namens Sir Nicholas. Ela ist viel mehr als nur „eine Frau mit Katze“, sie wird regelrecht gezwungen, sich über ihre Krankheitsgeschichte zu definieren, gefangen in einem Teufelskreis aus Symptomen, Selbstzweifeln und gesellschaftlichem Druck.

Besonders eindrücklich sind die Arztbegegnungen, in denen sie nicht ernst genommen wird – eine Situation, die vielen Frauen nur allzu bekannt vorkommen dürfte. Elas Erzählung wirft grundlegende Fragen auf: Wie krank macht Stress wirklich? Was ist eine valide Wahrnehmung von Krankheit? Und: Was schulde ich der Gesellschaft?

Ich liebe den Erzählstil. Ela wirkt mit ihrem wissenschaftlichen Hintergrund absolut glaubwürdig. Sie drückt sich klar und sachlich aus, aber nie ohne Erkenntnistiefe. Sie will wirklich verstehen, was mit ihrem Körper los ist, kann sich der emotionalen Ebene dabei aber nicht entziehen. Wenn sie zwischen ihren Überzeugungen hin- und herpendelt, bin ich immer ganz bei ihr, auch wenn sie ihre Gedanken wenige Seiten später selbst wieder revidiert. Ich vertraue ihr als Erzählerin vollkommen, ohne dass ich einen Wahrheitsanspruch erwarte.

Eine erkenntnisreiche Lektüre.

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Veröffentlicht am 13.11.2025

gute Umsetzung des Themas

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Nachdem mich das Buch: Die „Lügen über meine Mutter“ der Autorin Daniela Dröscher sehr beeindruckt hat, war ich auf die Fortsetzung der Geschichte um Ela sehr gespannt.

Ela, die mittlerweile ...

Nachdem mich das Buch: Die „Lügen über meine Mutter“ der Autorin Daniela Dröscher sehr beeindruckt hat, war ich auf die Fortsetzung der Geschichte um Ela sehr gespannt.

Ela, die mittlerweile kurz vor dem Abschluss ihrer Promotion steht, erlebt einen körperlichen Zusammenbruch und ihre gesamte Welt gerät ins Wanken. Es sind eigentlich ganz unspezifische Symptome, mal ein Herzrasen, dann wieder Halsschmerzen und immer wieder was Neues. Sie läuft von Arzt zu Artz, bekommt Diagnosen und gleichzeitig auch nicht. Sie möchte Hilfe bekommen, fühlt sich gleichzeitig nicht ernst genommen und lehnt Hilfe in Form von Medikamenten aus Angst wiederum ab. Zu groß ist ihre Angst vor den möglichen Nebenwirkungen. Ein Kreislauf, aus dem auszubrechen fast unmöglich scheint.

Die Autorin verknüpft in Elas Geschichte viel Aktuelles, wie zum Beispiel das Fehlen von Gendersensibler Medizin. Frauen werden häufig belächelt und mit ihren Symptomen nicht ernst genommen. Gleichzeitig stellt sie klar heraus, dass das Päckchen der familiären Belastung bei jedem Menschen irgendwann auf die unterschiedlichsten Arten herausbrechen können.

Mir hat "Junge Frau mit Katze gut gefallen, vor allem weil mir der klare Schreibstil der Autorin so zusagt.


Veröffentlicht am 21.08.2025

Auseinandersetzung mit sich selbst

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Ela kämpft mit verschiedenen körperlichen Symptomen. Sie will nicht akzeptieren, dass sie Ruhe braucht, weil sie lernen und arbeiten muss. Sie scheint Freizeit nicht genießen zu können. Nun bremst der ...

Ela kämpft mit verschiedenen körperlichen Symptomen. Sie will nicht akzeptieren, dass sie Ruhe braucht, weil sie lernen und arbeiten muss. Sie scheint Freizeit nicht genießen zu können. Nun bremst der Körper sie aus und sie muss sich mit sich selbst auseinandersetzen. Was will ihr Körper ihr sagen? Welcher Arzt und welches Medikament können ihr helfen? Ist ihre Mutter eine Unterstützung oder muss sie sich noch mehr von ihr abnabeln? Was möchte sie zukünftig machen?

Es fällt Ela schwer zu akzeptieren, dass manche Medikamente notwendig sind und sie lernen muss, dass das Leben nicht nur aus Arbeit besteht.

Trotz des eher schweren Themas lässt sich das Buch aufgrund des Schreibstil sehr gut lesen. An manchen Stellen hätte ich Ela gern geschüttelt, weil ich ihr Verhalten nicht nachvollziehen konnte. Es gibt aber auch Szenen, in denen ich mich wiederfinden konnte. Die Auseinandersetzung mit such selbst und den Beziehungen zu anderen ist sehr gut und anschaulich dargestellt. Der lange Weg zur richtigen Diagnose ist leider realistisch.

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Veröffentlicht am 14.08.2025

Etwas anstrengend zu lesen

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Zum Inhalt:
Ela hat ihren Abschluss fast in der Tasche als ihr Körper beginnt nicht mehr mitzuspielen. Eine Erkrankung nach der anderen sucht sie heim und sie läuft von Arzt zu Arzt nur um immer wieder ...

Zum Inhalt:
Ela hat ihren Abschluss fast in der Tasche als ihr Körper beginnt nicht mehr mitzuspielen. Eine Erkrankung nach der anderen sucht sie heim und sie läuft von Arzt zu Arzt nur um immer wieder neue dramatische Diagnosen zu bekommen, die der nächste Arzt wieder in Frage stellt. Wie soll sie so ihren Abschluss schaffen?
Meine Meinung:
Eine ganze Weile habe ich mich echt gefragt, will ich weiterlesen, denn immer wieder neue Symptome und das fast hysterische Umgehen von Ela damit, fand ich zeitweise schon arg anstrengend aber irgendwas hat mich bei der Stange gehalten. Und irgendwann hatte mich das Buch gepackt, denn es ist viel als nur die Sammlung der Krankheiten, es ist die Suche einer jungen Frau nach ihrem eigenen Weg. Ela war mir zeitweise fast unsympathisch, da sie auch so beratungsresistent war, Hilfe oft nicht annahm, aber irgendwie hatte sie auch was, was einen berührte. Am Ende hat mir das Buch gefallen.
Fazit:
Etwas anstrengend zu lesen

Veröffentlicht am 01.08.2025

Beeindruckend und fesselnd

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Nach dem großen Erfolg des letzten Romans von Daniela Dröscher, "Lügen über meine Mutter", der 2022 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand und dessen Verfilmung bald im Kino zu sehen sein wird, ...

Nach dem großen Erfolg des letzten Romans von Daniela Dröscher, "Lügen über meine Mutter", der 2022 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand und dessen Verfilmung bald im Kino zu sehen sein wird, hat der Verlag Kiepenheuer & Witsch nun "Junge Frau mit Katze", das neue Buch der Autorin, veröffentlicht. Auch hierbei handelt es sich um eine autofiktionale Geschichte, die sich zwar an "Lügen über meine Mutter" anschließt, aber durchaus auch ohne Vorwissen gelesen werden kann.

Hinter der mittlerweile erwachsenen Ich-Erzählerin Ela liegt eine schwierige Kindheit. Ihr Vater war von dem Gedanken besessen, dass Elas Mutter zu dick sei, er wünschte sich eine schöne schlanke Frau zum Vorzeigen an seiner Seite und thematisierte ständig ihr Übergewicht. Er schämte sich für sie und gab ihr die Schuld für seine beruflichen Misserfolge.
Inzwischen lebt Ela mit ihrer Katze in einer kleinen Dachgeschosswohnung, sie hat Literaturwissenschaft studiert und ihre Doktorarbeit, an der sie fünf Jahre lang gearbeitet hat, abgegeben. Nur die Verteidigung ihrer Arbeit steht noch an, für die Zeit danach hat sie bereits eine Stelle in Aussicht. Doch eine Lüge bringt Ela in arge Bedrängnis, Selbstzweifel quälen sie, und ganz plötzlich bekommt sie eine Kehlkopfentzündung und Herzprobleme. Sie begibt sich zur Abklärung ins Krankenhaus. Viele Untersuchungen mit teils zweifelhaften Diagnosen folgen, Elas Ängste und gesundheitliche Probleme nehmen zu. Zwischen zahlreichen Besuchen bei Ärzten und Therapeuten wird ihr langsam klar, dass es so nicht weitergehen kann.

Das Buch ist in schöner und klarer Sprache erzählt, es liest sich sehr flüssig und fesselte mich. Die Autorin beschreibt mit großer Intensität und Offenheit Elas Befindlichkeiten und Krankheiten. Schon als Kind ist sie häufig krank, leidet unter Allergien und Phobien. Vor 10 Jahren, sie war gerade 20 Jahre alt, hatte sie einen gutartigen Gehirntumor, die Schilddrüse scheint nun auch nicht mehr in Ordnung zu sein.

Ein weiterer Schwerpunkt des Buches ist Elas Verhältnis zur Mutter, die wegen ihrer Fibromyalgie von einer kleinen Erwerbsminderungsrente lebt und als Nanny arbeitet. Sie spielt eine wichtige Rolle in Elas Leben, genau wie ihr Bruder, der in London lebt und den sie schmerzlich vermisst.

"Junge Frau mit Katze" hat mch zwar nicht ganz so wie "Lügen über meine Mutter" begeistern können, dennoch habe ich das Buch sehr gern gelesen und dabei tief in Elas Seele blicken, ihren Druck, ihre Selbstzweifel und ihre Sorgen nachempfinden können. Ich habe mich um Elas physische und mentale Gesundheit gesorgt und ihr gewünscht, dass sie bald aus dem Teufelskreis von Krankheitsängsten ausbrechen kann und die richtigen zukunftsweisenden Entscheidungen trifft. Gut gefallen haben mir auch die Passagen über Elas Mutter und ihr Leben nach der Trennung von Elas Vater. 

Das Thema Krankheiten nimmt relativ viel Raum ein, das ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Ich interessiere mich für medizinische Themen und fand die teilweise sehr detaillierten Beschreibungen von Elas Symptomen sowie die Gespräche mit Ärzten und Therapeuten interessant und informativ. Laut Klappentext ist Elas Selbstfindung psychologisch mitreißend und hinreißend komisch. "Psychologisch mitreißend" trifft für mich ganz sicher zu, aber hinreißend komisch fand ich das Buch an keiner Stelle.

Leseempfehlung für diesen fesselnden Roman!

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