Cover-Bild Uns geht's allen total gut
4,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER E-Books
  • Themenbereich: Belletristik - Horror: Zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Horror
  • Ersterscheinung: 26.01.2017
  • ISBN: 9783104902555
Daryl Gregory

Uns geht's allen total gut

Frank Böhmert (Übersetzer)

Harrison ist ein Geisterjäger mit Schlafproblemen. Stan wurde einmal – zur Hälfte – von einer Gruppe Kannibalen verspeist. Barbara hatte eine unangenehme Begegnung mit dem Scrimshander, der ihr eine sehr persönliche Botschaft in die Knochen geritzt hat. Ob Greta nur ein wenig mysteriös oder eine Massenmörderin ist, weiß niemand mit Bestimmtheit. Und Martin? Martin nimmt seine Sonnenbrille nicht ab. Nie.
›Uns geht’s allen total gut‹ von Daryl Gregory ist nicht nur ein sehr, sehr furchteinflößender Horror-Roman, sondern auch unfassbar komisch. Phantastisches Lesefutter für einen langen, einsamen Abend – ein Buch, das einen, so oder so, um den Schlaf bringt.
Joe R. Lansdale schreibt: »Daryl Gregorys ›Uns geht's allen total gut‹ ist einfach der Hammer. Absolut strange und ein wenig irre, wie ein Motorradsprung durch einen brennenden Reifen – mit nacktem Hinterteil. Loved it.«

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2017

Viel Tiefe zwischen den Zeilen

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Das war leider ein sehr kurzes, schnelles Lesevergnügen! Aber eines welches sich lohnt, denn diese kleine Geschichte lässt trotz Vorgaben viel Interpretationsfreiraum!

Eine Fantasy-Geschichte im Umfeld ...

Das war leider ein sehr kurzes, schnelles Lesevergnügen! Aber eines welches sich lohnt, denn diese kleine Geschichte lässt trotz Vorgaben viel Interpretationsfreiraum!

Eine Fantasy-Geschichte im Umfeld unserer Realität.

Psychologin Dr. Jan Sayer entwickelt ein Konzept für eine Gruppentherapie und lädt einige ihrer Patienten dazu ein – drei Männer und zwei Frauen die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ein Gruppe mit einem Raum (wörtlich und sinnbildlich gesprochen) für die Wahrheit – eine Wahrheit welche die Welt nicht versteht und nie verstehen wird … verstehen kann …

„Willkommen in der Therapiegruppe für Opfer übernatürlicher Gewalttaten – nehmen Sie Platz!“
(‚Über dieses Buch‘, 99% des Buches)

In elf Kapitel wird über den Verlauf der Gruppe berichtet, mit kleinen zukünftigen Ausblicken welche die Neugierde auf den weiteren Verlauf erhöhen. Die Kapitel werden in der ersten Person Plural (Wir) eingeleitet um dann den Hauptcharakter des Abschnittes in der dritten Person darzustellen. Ein Punkt welcher mich zunächst irritierte, eben weil ich mich fragte aus der Sicht welcher Person geschildert wird. Doch davon sollte man sich nicht ablenken lassen, denn es wird keine Antwort geben – nicht im klassischen Sinne. Es sind die kurzen Gedanken der Gruppe. Nicht mehr und nicht weniger, es zeigt Schritt für Schritt wie sie zusammen wachsen – gewollt oder ungewollt.

Nacheinander erfährt man die Geschichte hinter den einzelnen Protagonisten und es dauert ein wenig, bis wirklich alle Erlebnisse geschildert werden. Nach und nach werden einzelne Gruppenfindungsphasen durchlaufen um am Ende einen Zusammenhang entstehen zu lassen, eine Verbundenheit.
Ich kann mir vorstellen das andere LeserInnen nicht mit den Charakteren sympathisieren, denn sie sind jeder für sich speziell. Sie alle haben ein Trauma, sie alle haben unterschiedliche Wege damit umzugehen. Und sie alle ecken an in der Welt außerhalb dieser vier Wände.

Kleine Interpretation fernab der Phantasie

Ja, es ist im Genre „Fantasy“ angesiedelt und der Verlauf der Geschichte führt auch dort hin – eine andere Welt, eine wartende Welt. Und doch ist so viel Freiraum für Interpretationen bezüglich unserer gegenwärtigen, realen, Welt.

Eine Gruppe unbekannter Menschen, jeder interpretiert den anderen, jeder ist skeptisch. Eine Gruppe die ähnliches erlebt hat und dadurch zusammen wächst, obwohl sie außerhalb dieses Raumes wohl nie ein Wort miteinander gewechselt hätten. Es entsteht eine Gruppendynamik in der jeder seinen Platz finden will und doch für sich alleine ist. Sie öffnen sich ohne sich selbst vollständig zu entblößen, testen sich aus und die Charaktere beginnen, sich mit ihrem Gegenüber auseinanderzusetzen. Aus einer kleinen Gruppe entstehen weitere kleinere Parteien. Auch wenn der Autor die Protagonisten mit einer fremden Welt in Berührung kommen lässt, so skizziert er die Gruppendynamik und die psychologische Ebene einer solchen Zusammensetzung in Bezug zur Realität. Die Fantasy-Geschichte nimmt zum Ende hin einen großen Raum ein und doch ist diese nicht der Mittelpunkt des Buches. Es ist die Beziehung untereinander und zueinander.

Der Autor skizziert die Charaktere nicht als Sympathieträger und doch taucht man ein in diese Geschichte, in ihre Welt, in ihre Wahrheiten. Oder genau deshalb? Ich hätte noch hundert weitere Seiten über diese Gruppe lesen können. Eine Gruppe in der nicht nur die Menschen außerhalb des Raumes sehen, was sie sehen wollen. Auch die Gruppe selbst tut dies zu Beginn, tun genau das was sie bei den Menschen die die Augen verschließen kritisieren. Aber ist nicht genau das unsere Realität?! Denn wo kann man besser kritisieren als weit von sich entfernt. Ob ich oder auch Ihr solch eine Person seid, sei dahingestellt, denn gesellschaftlich ist dies hoch vertreten – und der einfachste Weg. Doch die Gruppe muss sich im Verlauf der Geschichte der Wahrheit stellen, sich selbst wahrnehmen und als das sehen, was sie sind. Über ihren eignen Schatten springen und zusammenwachsen.

Es mag sein das ich zu psychologisch an die Geschichte herangehe, aber das ist doch das Feine an bestimmten Büchern, die Möglichkeit frei zu interpretieren! Habt Ihr die Geschichte bereits gelesen, seht gewisse Aspekte gleich?

Mir gefiel diese Gruppe, ihre Konstellation, sowie die einzelnen Geschichten. Ob hineininterpretiert oder einfach als Fantasy-Geschichte gelesene wird – Hauptsache man saß mit Harrison, Greta & Co. in der Gruppentherapie der besonderen Art!

www.KeJas-BlogBuch.de

Veröffentlicht am 21.03.2017

Ziemlich kurz, aber spannend und lesenswert

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Die Psychologin Jan hat eine ungewöhnliche Therapiegruppe zusammengestellt: Fünf Menschen, die außergewöhnliche Erfahrungen gemacht haben, die normale Menschen ganz sicher nicht nachvollziehen können oder ...

Die Psychologin Jan hat eine ungewöhnliche Therapiegruppe zusammengestellt: Fünf Menschen, die außergewöhnliche Erfahrungen gemacht haben, die normale Menschen ganz sicher nicht nachvollziehen können oder wollen. In dieser Gruppe sollen sich der Geisterjäger Harrison, Barbara, die einst dem Scrimshander zum Opfer fiel und der ihr dabei eine geheimnisvolle Botschaft in die Knochen ritzte, Martin, der seine Brille niemals absetzt, Stan, dem einige Körperteile fehlen, da diese von Kannibalen verspeist wurden, und Greta, die niemand richtig einschätzen kann, austauschen und von ihrer Vergangenheit berichten. Bald stellt sich heraus, dass das Zusammentreffen genau dieser Leute kein Zufall ist....

Es handelt sich bei dieser Erzählung um einen relativ kurzen Horror-Roman, der 11 Kapitel umfasst. Diese haben es allerdings in sich, sodass die kurze Geschichte lange nachwirkt. Zunächst lernt man die unterschiedlichen Menschen der Therapiegruppe kennen. Dabei wechseln die Perspektiven häufig, sodass es am Anfang nicht ganz einfach ist, die Übersicht zu behalten. Das legt sich allerdings nach kurzer Zeit. Denn dann gerät man förmlich in den Sog der Geschichte und kann kaum glauben, was sich nach und nach enthüllt.

Die Charaktere wirken ziemlich speziell, da sie unglaubliche Sachen erlebt haben. Der Autor beschreibt die Protagonisten und ihre jeweiligen Geschichten allerdings so lebendig, dass man ganz in die Handlung eintauchen und die düstere und mysteriöse Grundstimmung genießen kann. Stellenweise blitzt sogar etwas Humor auf, der die Geschichte auflockert und noch authentischer wirken lässt. Man kann sich also ganz darauf einlassen und wird am Ende damit belohnt, dass wirklich keine Frage offen bleibt.

Ich habe mich beim Lesen dieses kurzen Romans sehr gut unterhalten und konnte mich ganz auf die spannende und leicht abgefahrene Handlung einlassen. Obwohl die Charaktere keine wirklichen Sympathieträger sind, habe ich mit ihnen mitgefiebert und das kleine Büchlein in einem Rutsch durchgelesen. Ich vergebe deshalb alle fünf Bewertungssternchen und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 11.05.2017

Uns gehts allen total gut

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Eigene Inhaltsangabe:

Dr. Sayer begleitet eine ungewöhnliche Therapie-Gruppe. Alle Gruppenmitglieder sind der Überzeugung in ein paranormales Ereignis verwickelt worden zu sein. Stan, der halb von Kannibalen ...

Eigene Inhaltsangabe:

Dr. Sayer begleitet eine ungewöhnliche Therapie-Gruppe. Alle Gruppenmitglieder sind der Überzeugung in ein paranormales Ereignis verwickelt worden zu sein. Stan, der halb von Kannibalen verspeist worden ist, Harrison der Geisterjäger, Greta die kein Wort von sich gibt aber überzeugt ist eine Massenmörderin zu sein, Barbara die von einem "Scrimshander" aufgeschnitten und gezeichnet worden ist, sowie Martin der seine Brille nicht abnimmt...Vorerst sind eine sehr skeptisch, doch nach und nach ergibt sich eine gewisse Dynamik in der Gruppe die einige Ereignisse auslösen.



Schreibstil:

Der Schreibstil des Autoren lässt sich gut und flüssig lesen. Er schreibt bildlich, aber erschlägt einen nicht mit Details. Die Kapitel haben eine angenehme Leselänge und sind nummeriert.



Allgemeine Meinung:

Ich hatte bei diesem Buch keinerlei Erwartungen, weil ich auf Grund des Klappentextes nicht erahnen konnte in welche Richtung die Geschichte geht. Wurde aber positiv überrascht! Die Geschichte ist etwas schräg, aber sehr lesenswert. Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet trotz Kurzgeschichte. Natürlich ist wie bei vielen Büchern der eine oder andere Protagonist sympathischer als der andere. So auch hier. Die ersten Zweidrittel des Buches sind nicht sehr fantasylastig, sondern spiegeln eher das menschliche Verhalten wieder und den Umgang mit Problemen, Andersartigkeit, Verständnis usw. Zum Ende hin wird es dann schon eher zu einer Fantasy Geschichte. Das Zusammenspiel von Realität und einer verborgenen Welt hat mir sehr gut gefallen. Ich hätte gern noch etwas mehr über diese ungewöhnliche Gruppe gelesen und war etwas traurig dass es schon zu Ende ist. Ein paar Dinge waren mir auch nach beenden der Geschichte noch nicht so ganz klar. Ich kann diese Kurzgeschichte wärmstens empfehlen.



4 von 5 Sternen