Ein schöner Fantasyroman
Inhalt: Der junge Abdullah führt ein ruhiges Leben als Teppichhändler im Sultanat Rashput – bis ein Fremder erscheint, der ihm einen fliegenden Teppich verkauft. Dieser führt Abdullah nächtens in einen ...
Inhalt: Der junge Abdullah führt ein ruhiges Leben als Teppichhändler im Sultanat Rashput – bis ein Fremder erscheint, der ihm einen fliegenden Teppich verkauft. Dieser führt Abdullah nächtens in einen prachtvollen Garten, in dem er der Prinzessin Blume-in-der-Nacht begegnet. Beide verlieben sich augenblicklich ineinander, doch gerade, als sie Pläne für ihre Zukunft schmieden, erscheint ein Djinn, der die Prinzessin entführt…
Persönliche Meinung: „Der Palast im Himmel“ ist ein Fantasyroman von Diana Wynne Jones. Er spielt in der Welt von „Das wandelnde Schloss“, weshalb es sinnvoll ist, zuerst den ersten Teil der Reihe zu lesen. Erzählt wird die Handlung von einem allwissenden Erzähler, der meist in die Perspektive von Abdullah schlüpft. Gerade der Beginn der Handlung ist von den „Geschichten aus tausendundeiner Nacht“ inspiriert: Abdullah muss, ausgestattet mit einem magischen Teppich sowie einem Flaschengeist, einige Abenteuer bestehen, um Blume-in-der-Nacht wiederzusehen (wie bspw. einen Banditenüberfall); märchenhafte Elemente besitzen besonders Blume-in-der-Nacht und ihr Garten. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto deutlicher wird aber, dass „Der Palast im Himmel“ in der gleichen Welt wie „Das wandelnde Schloss“ spielt. So sucht Abdullah Handlungsorte aus dem Vorgängerroman auf und trifft auf bereits bekannte Figuren (wie z. B. Sophie oder Howl). Dabei ist die Einbindung der „Das wandelnde Schloss“-Figuren schön durchdacht und mit der ein oder anderen überraschenden Wendung verbunden (hierzu würde ich gerne viel mehr schreiben, weil ich das wirklich klasse fand, aber dadurch würde ich zu viel spoilern). Der Erzählstil ist anschaulich und detailliert, sodass beim Lesen unweigerlich ein Kopfkino entsteht. Auch ist „Der Palast im Himmel“ eine humorvolle Erzählung: Einerseits wird häufig ein ironischer Ton angeschlagen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Abdullah spricht mit ausgesuchter Höflichkeit, was bisweilen zu humorvollen Anreden führt. Andererseits bricht der Roman im großen Finale mit dem zu Beginn der Handlung anzitierten „damsel in distress“-Trope, was zu einigen lustigen Szenen führt. Insgesamt ist „Der Palast im Himmel“ ein flüssig zu lesender Fantasyroman mit einigen schönen Wendungen.