Ich liebe den Film zu “Ready Player One” sehr und ich habe mich lange gewehrt das Buch zu lesen. Oft ist es ja leider so, dass man dann eines von beidem nicht mehr mag. So geht mir das jedenfalls. Entweder ist das Buch so genial, dass es den Film schlecht aussehen lässt oder der Buch ist absolut doof, weil es 1:1 mit dem Film ist.
Hier ist es ganz anders und ich kann hemmungslos beides lieben.
Denn das Buch und der Film sind zwei unterschiedliche Dinge. Ja, im Grundprinzip ist es gleich, denn es geht darum, dass der Schöpfer der OASIS einen Erben braucht und nur der Finder des Easter Eggs dieser Erbe sein wird. Das ist im Film, aber auch im Buch gleich. Achja, und ein paar wenige Grunddinge sind auch gleich. Aber der Rest, wie z.B. die einzelnen Aufgaben, sind komplett unterschiedlich. Auch die Charaktere untereinander sind anders, zum Teil komplett anders.
Ich würde aber sagen, dass es auch schwierig geworden wäre das Buch so zu verfilmen, wie es niedergeschrieben ist.
Alleine was ein “Easter Egg” überhaupt ist, weiß nicht jeder. Ich glaube, im Film wird es erklärt – im Buch nicht. Der Autor geht einfach davon aus, dass jeder weiß was ein Easter Egg ist. Außerdem wird im Buch sehr viel zu den Computerspielen erzählt. Kleine Anekdoten oder Hintergründe, die einen Filmzuschauer nur langweilen würden. Für mich als Computerfreak ist das natürlich mega und ich habe jede Erklärung, die ich noch nicht kannte, regelrecht aufgezogen.
Ich mag die ganze Welt der OASIS sehr gerne. Im Buch ist sie anders, als im Film. Wobei ich trotzdem immer die Bilder des Filmes im Kopf hatte. Gepasst haben sie trotzdem selten bis gar nicht. Aber ich mag es sehr, dass der Kreativität im Kopf keine Grenzen gesetzt sind. Die OASIS scheint so groß und gewaltig zu sein, dass mir da das Herz aufgeht. Ich hätte auch gerne eine OASIS. Auch wenn diese nicht durch eine spezielle Brille auf meine Netzhaut projiziert wird. Alleine diese Vorstellung ist schon krass.
Ich finde den Hintergrund der Geschichte aber auch sehr genial. Dass eine Welt erschaffen wird, wo jeder sein kann, wie er will und es ist auch völlig egal, wie man ist. Alles wird hingenommen und akzeptiert. Es war erstaunlich wie die Charaktere reagieren, als sie sich dann getroffen haben. Ich denke, das kann ich so schreiben, ohne zu spoilern. Mehr dazu schreibe ich aber nicht, denn das musst du selber lesen oder eben anschauen.
Auf jeden Fall sind die Charaktere extrem gut durchdacht und jeder hat seine Rolle in dem Buch. Selbstverständlich gibt es auch eine kleine Liebesgeschichte, die aber überhaupt nicht im Vordergrund steht. Sie ist sogar recht niedlich.
Den Schreibstil des Autors mag ich sehr gerne. Oft ist es ja so, dass zu viele Erklärungen trocken werden können. Auch wenn man das Thema mag und jede kleine Info interessant ist, kann es trocken werden. Der Autor schafft es aber es so sympathisch zu verpacken, dass es Spaß macht zu lesen.
Ich würde mich von dem Autor noch mehr in diese Richtung wünschen. Im Prinzip wäre da ja auch ein zweiter Teil drin. Das Ende ist schon abgeschlossen, aber es lässt schon ein wenig Spielraum für einen Nachfolger.
Für mich ist diese Buch ein sehr gelungenes Buch. Ich bin so froh, dass ich es endlich gelesen habe.
Das Buch bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung.