Cover-Bild Der Friesenhof
Band 1 der Reihe "Die Teehändler-Saga"
(46)
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 23.12.2021
  • ISBN: 9783785727638
Fenja Lüders

Der Friesenhof

Auf neuen Wegen

Ostfriesland, 1948: Um den Verkauf des Familienhofs im friesischen Marschland abzuwenden, fängt die junge Gesa als Packerin in einem Teehandel an. Fasziniert von dieser für sie neuen und aufregenden Welt steigt sie bald zur rechten Hand des Juniorchefs auf, dem Kriegsheimkehrer Keno. Die beiden kommen sich näher, aber Keno ist ein verheirateter Mann. Und auch Gesas Herz ist nicht frei. Ihr Verlobter gilt als in Russland verschollen. Als böse Gerüchte die Runde machen, droht Gesa alles zu verlieren, was sie sich aufgebaut hat.


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Veröffentlicht am 02.03.2022

Hinterlässt einen schalen Nachgeschmack, wie kalter Tee

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Als Onno für immer die Augen schließt, sieht sich Gesa einer ungewissen Zukunft auf dem Friesenhof gegenüber. Ihr Vater hat einen Berg von Schulden hinterlassen und es gilt, den Hof in Familienbesitz zu ...

Als Onno für immer die Augen schließt, sieht sich Gesa einer ungewissen Zukunft auf dem Friesenhof gegenüber. Ihr Vater hat einen Berg von Schulden hinterlassen und es gilt, den Hof in Familienbesitz zu halten. Doch wie soll das gelingen, wenn kein Bauer auf dem Hof die Arbeit verrichtet und die anfallenden Tätigkeiten von den hinterbliebnenen weiblichen Angehörigen ausgeführt werden? Als wäre all das nicht genug, pocht Helgas Mann Günther auf die umgehende Auszahlung des Erbanteiles seiner Frau, um seinen eigenen Hof zu retten. Gesa sieht nur einen Ausweg - eine Anstellung zu finden, die nicht nur Geld in die Kasse spült, sondern auch endlich für Ruhe innerhalb der Familie sorgt. Ihr Weg fühtr sie direkt in die Geschäftsräume eines Teehandels...

Mit dem Zusatz "Die-Teehändler-Saga" weckt Fenja Lüders die Neugier auf tiefe Einblicke in die Welt des Tees, des Teehandels und der Zusammenstellung einer guten Teemischung. Und es scheint fast so, als würde auf den ersten Seiten diese Neugier schon eine direkte Befriedigung finden, denn mit dem Einbinden der ostfriesischen Teezeremonie zieht die Tradition von der Nordseeküste in die Handlung ein und das Knistern des Kluntje ist förmlich zu hören, wenn der Tee in die Tasse gegossen wird.

Aber das war es dann auch schon mit all der wunderschönen Herrlichkeit, denn der Tee findet nur ganz am Rande Beachtung und nimmt nur wenig Einfluss auf die Handlung.

Vielmehr ist es so, dass hier das Leben auf dem Hof mit all seinen Widrigkeiten in ausufernden Längen geschildert wird und die Aufarbeitung der braunen Vergangenheit von Schwager Günther im Vordergrund steht.

Dieser Mann ist ein absolutes Scheusal, nur auf seinen Vorteil bedacht und kennt keine Grenzen, wenn es darum geht, seine eigenen Interessen zu wahren und diese mit Vehemenz durchzusetzen.

Damit drückt er alle andern Protagonist:innen komplett in den Hintergrund und sie haben es unglaublich schwer, sich freizuschwimmen und ihre Facetten zu zeigen. Gesa versucht zwar mit allen Mitteln, hier eine selbstbewusste und zukunftstorientierte Frau darzustellen, aber das gelingt ihr nur manchmal. Ihre Schwester Hanna ist eine naive Deern, grün hinter den Ohren und gleicht eher einem Hans-guck-in die Luft.

Einzig Frau Becker und Tanti können mit ihren Charakterzügen die Leser:innen überzeugen, denn sie wissen, worauf es ankommt, um mit beiden Beinen mitten im Leben zu stehen, den Stürmen zu strotzen und nicht unterzugehen.

Was ich hingegen vermisse ist die Geschichte des Tees, der hier ja ausschlaggebend sein soll- außer ein paar Tee-Verköstigungen im Kontor, einer Verkaufsfahrt mit Keno und den ab und zu getrunkenen Koopje im Friesenhof bleibt diese Thematik gänzlich unbeachtet. Für einen Auftakt einer großen Romanserie rund um den Tee sehr schwach und enttäuschend.

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