Cover-Bild Das Gemälde
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 15.11.2023
  • ISBN: 9783442759972
Geraldine Brooks

Das Gemälde

Roman
Judith Schwaab (Übersetzer)

Der New-York-Times-Bestseller – von der Pulitzerpreisträgerin und Autorin des Welterfolgs »Das Pesttuch«

Washington, D.C., 2019: Jess, eine junge australische Wissenschaftlerin, und Theo, ein nigerianisch-amerikanischer Kunsthistoriker, finden sich durch ihr gemeinsames Interesse an einem Pferd unerwartet verbunden. Jess untersucht die Knochen des Hengstes nach Hinweisen auf seine Kraft und Ausdauer – Theo will die verlorene Geschichte des unbekannten schwarzen Trainers aufdecken, der für seinen Rennerfolg entscheidend war.

New York City, 1954: Martha Jackson, eine Galeristin, die für ihr Gespür bekannt ist, entdeckt ein Ölgemälde eines Pferdes aus dem 19. Jahrhundert von unbekannter Herkunft.

Kentucky, 1850: Ein versklavter Junge namens Jarret und ein braunes Fohlen schmieden ein Band der Verständigung, das das Pferd zu Rekordsiegen im Süden Amerikas führen wird. Als der Bürgerkrieg ausbricht, wird auch ein junger Künstler, der sich mit Gemälden des Rennpferdes einen Namen gemacht hat, zu den Waffen gerufen. In einer gefährlichen Nacht trifft er auf den Hengst und seinen Reiter Jarret, weit entfernt vom ehemaligen Glanz der Rennstrecke.

Basierend auf der wahren Geschichte des siegreichen Rennpferds Lexington ist »Das Gemälde« ein Roman über Kunst und Wissenschaft, Liebe und Besessenheit und unsere offene Rechnung mit alltäglichem Rassismus.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2024

Ein wunderbares Denkmal für ein besonderes Pferd

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Als ich diesen Roman entdeckte, hat mich sofort das Titelbild in seinen Bann gezogen: ein schönes Pferd, das von einem dunkelhäutigen Mann am Halfter gehalten wird. Ich habe mich sofort gefragt, was diese ...

Als ich diesen Roman entdeckte, hat mich sofort das Titelbild in seinen Bann gezogen: ein schönes Pferd, das von einem dunkelhäutigen Mann am Halfter gehalten wird. Ich habe mich sofort gefragt, was diese beiden wohl verbinden mag und konnte mir vorstellen, dass es eine ganz besondere Beziehung zwischen ihnen geben muss.
Die kurze Inhaltsangabe hat mich dann bewogen, mich näher mit der diesem Roman zu Grunde liegenden Lebensgeschichte des amerikanischen Rennpferdes Lexington zu beschäftigen.
Die Autorin lässt in drei verschiedenen Erzählsträngen und ebenso vielen Zeitebenen teilhaben am Werdegang Lexingtons und verflechtet diese hervorragend und überzeugend mit den gesellschaftlichen Ereignissen der jeweiligen Zeitabschnitte.
Beginnend mit seiner Geburt und seinem Heranwachsen Mitte des 19. Jahrhunderts spielt der Sklavenjunge Jarret eine ganz besondere Rolle und wird zu seinem ständigen Begleiter/Betreuer durch die folgenden Jahre. Dabei lässt die Autorin teilhaben am alltäglichen Leben von Sklaven und dies auf eine sehr empathische Art und Weise. Dass auch der in dieser Zeit stattfindende amerikanische Bürgerkrieg, an dem Lexington und Jarret gemeinsam teilnehmen, eine wichtige Berücksichtigung findet, verleiht dem Geschehen eine glaubwürdige und überzeugende Authentizität. In diesem Zusammenhang eine gelungene Idee, den Maler Scott, von dem Lexington bereits mehrfach gemalt wurde, als Kriegsteilnehmer zu berücksichtigen und eine gute Verbindung zwischen dem Pferd und dem dann später entdeckten Gemälde von Lexington herzustellen.
Denn im zweiten, allerdings im Verhältnis zu den beiden anderen Zeitsträngen recht kurzen Zeitrahmen, entdeckt im Jahr 1954 die Galeristin Martha Jackson eines dieser Bilder von Lexington.
Dieses gelangt im Laufe der folgenden Jahre zu einem Ehepaar in Washington und wird im Jahr 2019 von der verbliebenen Witwe für die Müllabfuhr vor das Haus gestellt. Glücklicherweise aber gerettet von Theo, einem gegenüberliegend wohnenden Studenten. Fasziniert von dem abgebildeten Pferd lernt er bei seinen Recherchen die Paläontologin Jess kennen, die gerade damit beschäftigt ist, das Skelett eines Pferdes zusammenzufügen. Und es überrascht nicht wirklich, dass es sich hierbei um Lexington handelt. Ein interessanter, schöner und auch gelungener Abschluss.
Dieser Roman hat mich bewogen, mich ein wenig näher mit dem einstigen Rennpferd Lexington zu beschäftigen und ich war erstaunt, wie gekonnt reale Ereignisse mit fiktiven Elementen verknüpft wurden. Auch wenn ein Pferd im Mittelpunkt des Geschehens steht, so werden gerade die historischen Ereignisse aus seinen Anfangsjahren – mit all den schrecklichen Begleiterscheinungen von Sklaverei und dem amerikanischen Bürgerkrieg – hervorragend berücksichtigt und aufgezeigt. Um dabei dann doch immer wieder auf die ganz besondere Beziehung zwischen Jarret und Lexington hingewiesen zu werden.
Für mich auf alle Fälle ein ganz besonderes Buch, das mich auch nachdem ich es fertiggelesen hatte, als absolutes Lesehighlight in Erinnerung bleiben wird.

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Veröffentlicht am 21.12.2023

Realität & Fiktion kunstvoll verwoben

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„Das Gemälde“ ist ein interessanter Roman, der auf einer wahren Geschichte basiert von der auf Martha's Vineyard lebenden Autorin Geraldine Brooks.

Der Roman beginnt in der Gegenwart 2019 in Washington. ...

„Das Gemälde“ ist ein interessanter Roman, der auf einer wahren Geschichte basiert von der auf Martha's Vineyard lebenden Autorin Geraldine Brooks.

Der Roman beginnt in der Gegenwart 2019 in Washington. Der Kunsthistoriker Theo rettet ein Gemälde eines Pferdes aus dem Sperrmüll einer Witwe. Er will mehr über das Bild erfahren. Dabei gerät er an Jess, eine Wissenschaftlerin, die sich mit einem Pferdeskelett beschäftigt. Bei diesem handelt es sich wie bei dem Bild um das berühmte Rennpferd Lexington.
Jarret war um 1850 gemeinsam mit seinem Vater Harry in Kentucky für die Pflege des Rennpferds Lexington zuständig.
1954 hat die Galeristin Martha Jackson ein in Öl gemaltes Bild eines Pferds entdeckt.

Diese drei Erzählstränge wechseln sich ab, wobei es größerenteils um die Erfolge des Rennpferds um 1850 und die Ereignisse in der Gegenwart geht.
Jedes Kapitel trägt in seiner Überschrift Zeit, Ort und den Charakter, der im Mittelpunkt steht.

Die Ereignisse um das Rennpferd Lexington sind historisch belegt und die Autorin verknüpft hier gekonnt Fakten und Fiktion. Die Handlungsstränge fand ich alle drei gleichermaßen interessant und fesselnd.
Es geht hier aber nicht allein um das Rennpferd und seine Erfolge, sondern um viel mehr:
Kunst, die Entstehung des Gemäldes und seine Reise, die Geschichte von Lexington, das Leben im 19. Jahrhundert, Sklaverei, Rassismus, Klimawandel und Rennpferde.

Der Schreibstil der Autorin ist ruhig und lebendig zugleich. Es gibt viele Details, so dass beim Lesen Bilder in meinem Kopf entstanden sind. Obwohl die Handlung nicht im klassischen Sinne spannend ist, fesselt Geraldine Brooks durch Cliffhanger am Kapitelende, die mich gedanklich durch den Perspektivwechsel begleitet haben und dafür sorgten, dass ich gespannt weitergelesen habe.

Dieser Roman ist keineswegs nur etwas für Fans des Pferdesport, da hier eine Vielzahl an Themen in unterschiedlichen Zeiten miteinander kombiniert wurden.
Geraldine Brooks ist wirklich eine großartige Autorin, die gekonnt gut recherchierte historische Fakten mit Fiktivem verbindet und damit für beste Unterhaltung sorgt. Ich kann das Buch Lesern, die detaillierte und vielschichtige Unterhaltung mögen, empfehlen.

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Veröffentlicht am 12.12.2023

Unaufgeregt spannend

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Theo ist Kunsthistoriker und findet durch Zufall das Gemälde eines Pferdes am Straßenrand. Er findet heraus, dass es sich bei dem Tier um Lexington, eines der berühmtesten Rennpferde des 19. Jahrhunderts ...

Theo ist Kunsthistoriker und findet durch Zufall das Gemälde eines Pferdes am Straßenrand. Er findet heraus, dass es sich bei dem Tier um Lexington, eines der berühmtesten Rennpferde des 19. Jahrhunderts handelt. Zusammen mit der Zoologin Jess begibt er sich auf die Spuren des Bildes. Die Geschichte wechselt dabei von Kapitel zu Kapitel zwischen dem modernen Erzählstrang mit Theo und Jess und mit der Erzählung der Lebensgeschichte von Lexington und seinem Pfleger Jarret. Jarret wird als Sklave immer wieder zusammen mit dem Pferd an neue Besitzer verkauft, dabei zeichnet sich ein detailliertes und auch grausames Bild der Südstaaten der USA um 1850. Man leidet mit Jarret und seht inständig das Jahr 1865 und damit das Ende der Sklaverei und des amerikanischen Bürgerkriegs herbei.

Während in der Erzählung um Theo und Jess zunächst die wissenschaftliche Arbeit der beiden im Fokus steht, rückt auch hier nach und nach der Rassismus immer weiter in den Mittelpunkt und dominiert letztendlich auch diesen Erzählstrang. Das Ende dieses Teiles hat mich doch sehr überrascht und lässt mich tatsächlich mit einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit zurück. Unweigerlich regt das Buch zum Hinterfragen eigener Handlungen und Gedanken an und stellt unumwunden die Frage danach wie sehr der Rassismus in der heutigen Gesellschaft verwurzelt ist. Jess hält einem dabei als moderne weiße Frau den Spiegel vor.

Die Geschichte selbst wird ganz unaufgeregt erzählt und nimmt nur dadurch sacht Fahrt auf, dass jedes Kapitel mit einem kleinen Cliffhanger endet und man unbedingt weiter lesen muss um wieder anknüpfen zu können. Dadurch fliegt man letztendlich durch die 550 Seiten.

Meine Leseempfehlung für Fans historischer Erzählungen, Pferdeliebhaber und diejenigen, die sich kritisch mit dem Thema Rassismus auseinandersetzen möchten.

Veröffentlicht am 12.12.2023

gelungene Mischung aus Fiktion und Geschichte

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Liebe Leserin, lieber Leser,

mit "Das Gemälde" ist Geraldine Brooks eine wunderbare Kombination aus Geschichte und Fiktion gelungen.

Wir begleiten die Geschichte zu verschiedenen Zeitpunkten. Zu Beginn ...

Liebe Leserin, lieber Leser,

mit "Das Gemälde" ist Geraldine Brooks eine wunderbare Kombination aus Geschichte und Fiktion gelungen.

Wir begleiten die Geschichte zu verschiedenen Zeitpunkten. Zu Beginn findet Theo das Gemälde im Gerümpel, das eine Witwe in der Nachbarschaft an die Straße stellt zum Verschenken. Dann lernen wir Jess und ihre Liebe zu Skeletten kennen. Über Umwege kreuzen sich ihre Wege und sie stellen fest, dass es sich bei dem Skelett, an dem Jess grade arbeiten will, und dem Pferd auf dem Gemälde um ein und dasselbe Tier handelt: das berühmte Rennpferd Lexington, der nach seiner Rennkarriere ein erfolgreicher Vererber wurde. Parallel erleben wir die Geschichte des Tieres aus dem Blickwinkel seines Pflegers und Freundes Jarret, einem Sklavenjungen, der Lexington von der Geburt bis zum Tode begleitet. Ungefähr in der Mitte des Buches kommt noch die Geschichte hinzu, wie Martha Jackson in den Besitz des Gemäldes gekommen ist. Diese Erzählstränge wechseln sich ab, bis die Geschichten vollständig sind: das Leben des Pferdes Lexington, die Entstehungsgeschichte des Gemäldes und die Reise des Bildes von seiner Entstehung bis zum Gerümpel am Straßenrand.

Die Geschichten des Pferdes und des Gemäldes an sich sind schon spannend und interessant genug. Weitere Tiefe bekommt das Buch durch die Gegenüberstellung vom Leben Jarrets, des Sklavenjungen vorm Bürgerkrieg in den Südstaaten, und vom Leben Theos, dessen Mutter Nigerianerin ist und ihm ihre dunkle Hautfarbe vererbt hat, in der Gegenwart. Schnell wird dem geneigten Leser bewusst, dass der Rassismus der Sklavenzeit nach wie vor in den Köpfen der Weißen lebendig ist.

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Ein Pferd verbindet

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Ich habe den Roman "Das Gemälde" von Geraldine Brooks gesehen und wusste sofort, dass dies ein Buch für mich ist. Schon das Cover spricht mich sehr an, aber was mir am besten gefällt, ist, dass es eine ...

Ich habe den Roman "Das Gemälde" von Geraldine Brooks gesehen und wusste sofort, dass dies ein Buch für mich ist. Schon das Cover spricht mich sehr an, aber was mir am besten gefällt, ist, dass es eine Geschichte auf drei Zeitebenen ist, nicht wie sonst meist, ein Blick in die Vergangenheit und damit zwei Zeiten und zwei Ebenen.

Jeder und jede wird in diesem Buch wohl einen Lieblingserzählstrang finden. Ich finde die Figur des Theo besonders anziehend, denn er hat eine gute Weltsicht, während ihm allerdings Rassismus entgegenschlägt. Aber auch die anderen Teile der Geschichte haben mich berührt und das Lesevergnügen abgerundet.

Brooks hat einen sehr flüssigen, wortgewandten und auch wortgewaltigen Schreibstil, der mich von der ersten Seite an begeistert hat. Nein, nicht von der ersten Seite an, denn auf der ersten Seite dachte ich noch, der Schreibstil wäre komplett abgehoben und nicht wirklich lesbar, aber das hat sich ja bald geklärt. Theo merkt dies ja selbst auch bald. Noch jetzt sehe ich ihn, wie er auf dem abgelegten Sperrmüll der Nachbarin vor der Haustür das Gemälde entdeckt. Alles ist klar, bildhaft und gut vorstellbar.

Die Thematik des Buches ist sehr vielschichtig und geht vom Pferdesport über Sklaverei, den Bürgerkrieg bis zum heute weiterhin existierenden Rassismus. Dabei sind die Erzählungen um Jarret und seinen Vater am eindrucksvollsten, aber die Schilderungen sind gleichermaßen auch erschütternd und grausam. An Theo und Jess wird deutlich, dass - man weiß es ja auch - Rassismus weiterhin seinen Platz in der Gesellschaft hat.

Brooks hat einen großen Roman geschrieben, der mir sehr am Herzen liegt. Dabei ist es auch ein schöner Nebeneffekt, dass hier wahre Begebenheiten mit Fiktion verbunden werden. "Das Gemälde" ist eines meiner wenigen echten Lesehighlights des Jahres. Gern würde ich mehr von der Autorin lesen!

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