Cover-Bild Das Maikäfermädchen
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 12.09.2014
  • ISBN: 9783746630533
Gina Mayer

Das Maikäfermädchen

Roman

„Maikäfer flieg“ Herbst 1945. Die Hebamme Käthe Arensen muss sich allein in den Ruinen Düsseldorf durchschlagen. Plötzlich steht ein Mädchen vor ihr, das die Melodie von „Maikäfer flieg“ summt. Ingrid ist schwanger und bittet Käthe, das Kind abzutreiben. Die Hebamme lässt sich darauf ein – und fortan reißt der Storm von Frauen, die Hilfe suchen, nicht mehr ab. Die berührende Geschichte zweier Frauen im Deutschland der Nachkriegszeit – ein Roman über Liebe, Wahrheit und die Kraft, sein Leben zu meistern. »Gina Mayer entwickelt aus historischen Recherchen einen hoch spannenden Roman, der betroffen macht.« Rheinische Post

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.12.2022

Tiefgehend

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Herbst 1945. Nach Ende des Krieges uss sich die Hebamme Käthe neu orientieren und allein, ohne ihren Ehemann Wolf, zurechtkommen. Ihre Stadt Düsseldorf ist ein einziges Trümmerfeld und inmitten diesem, ...

Herbst 1945. Nach Ende des Krieges uss sich die Hebamme Käthe neu orientieren und allein, ohne ihren Ehemann Wolf, zurechtkommen. Ihre Stadt Düsseldorf ist ein einziges Trümmerfeld und inmitten diesem, hört sie, wie ein junges Mädchen das Lied "Maikäfer flieg" summt. Das Mädchen verfolgt Käthe, es benötigt Käthes Hilfe. Das Mädchen Ingrid ist schwanger und bittet Käthe das Kind abzutreiben... Sie läst sich darauf ein und von da an nimmt ihr Leben und das ihrer Freundin Lilo einen neuen Verlauf...

Ein tiiefgehendes Buch, welches die Menschen und deren Probleme in der Nachkriegszeit sehr bildhaft und emotional schildert. In diesem Buch werden nur einige Schicksale erzählt und es gibt noch viele tausende mehr. Auch erfahren,wir, dass die Menschen in Deutschland damals schon den Geflüchteten Platz einräumen mussten und dabei selbst auf vieles verzichten sollten. Ein Buch, welches mir sehr nachhaltig in Erinnerung bleiben wird.

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Veröffentlicht am 21.03.2019

Highlight

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Nicht mein erstes Buch von Gina Mayer aber eines der beeindruckendsten. Die Geschichte beginnt gleich nach dem Krieg in einer ziemlich düsteren zerbombten Stadt, in der Käthe versucht, irgendwie über die ...

Nicht mein erstes Buch von Gina Mayer aber eines der beeindruckendsten. Die Geschichte beginnt gleich nach dem Krieg in einer ziemlich düsteren zerbombten Stadt, in der Käthe versucht, irgendwie über die Runden zu kommen ohne zu verhungern oder zu erfrieren. Sie arbeitet selbständig als Hebamme und lebt davon mehr schlecht als recht. Bis Ingrid sie anspricht und für einen Pelzmantel um eine Abtreibung bittet. Käthe weiß, dass sie mit ihrem Einverständnis einen Strudel der Ereignisse auslöst und kann dennoch nicht ablehnen. Bald trifft sie auf Lilo, die sie noch von besseren Zeiten her kennt und diese begreift schnell, dass sich mit Abtreibungen das Überleben einer ganzen Familie sichern lässt. Ihrer Familie, die ihr nervenkranker Mann nicht mehr ernähren kann. Also überredet sie Käthe zu einer Art Abtreibungsklinik im großen Stil. Dies wird schnell zu ihrer aller Lebengrundlage, aber das bittere Ende kommt noch.
Dies ist keine leichtfüßige Geschichte sondern ein trauriges scharf gezeichnetes Bild einer Generation, die versucht den Krieg und seine Gräuel zu verarbeiten. Die einzelnen Lebensgeschichten der Protagonisten sind stellvertretend für die meisten Deutschen der damaligen Zeit. Vom Mitläufer bis zum Täter, vom Wegschauen und Totschweigen, vom Rache wünschen und ins Schicksal fügen, von Deutschen und Juden und Besatzern. Keine bedrückende Wahrheit wird verschwiegen, kein Thema beschönt oder verteufelt. In einer klaren und eindringlichen Sprache beschreibt Gina Mayer das Elend und die Verzweiflung der Überlebenden, die alles erlebt haben. Vergasung, Kampf in Russland, Zwangssterilisation, Verrat, Hunger, Krankheit. Vor allem das Hadern mit Gott ist ein großer Punkt im Roman. Warum er dies alles zulassen konnte. Ob er als Seelentröster überhaupt noch taugt oder ob man einfach nicht mehr an einen Übervater glauben kann, der ein wohlwollendes Auge auf eine Menschheit hat, die sich aufs grausamste gegenseitig umbringt.
Fast auf jeder Seite entblättert sie neue Wahrheiten, stellt Fragen nach dem Sinn, rüttelt an den Grundfesten der gesellschaftlichen Normen, die ein Krieg immer außer Kraft setzt.
Das Buch bedrückt und lässt einen nicht los. Seine Fragen setzten sich im Kopf des Lesers fest und man muss die Geschichte für sich sicher erst mal verarbeiten. Aber es ist eine Geschichte, die man unbedingt immer wieder erzählen sollte und die in dieser Form wirklich hervorragend umbesetzt wurde.
Am Ende bleibt durchaus ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass bis zu einem gewissen Grad solche traumatischen Erlebnisse verarbeitet werden können. Aber auch, dass man gewahr sein muss, dass die "braune Scheisse" noch unter uns schwelt und sie nicht wieder hervorbrechen darf.
Ein tolles Buch, welches ich sehr empfehlen kann.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Das Maikäfermädchen

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Der Roman „Das Maikäfermädchen“ von Gina Mayer rückt als zentrales Thema die Abtreibung in den Vordergrund. Abtreibung, oft als letzten Ausweg, als Akt der Verzweiflung. Abtreibung in den Nachkriegszeiten, ...

Der Roman „Das Maikäfermädchen“ von Gina Mayer rückt als zentrales Thema die Abtreibung in den Vordergrund. Abtreibung, oft als letzten Ausweg, als Akt der Verzweiflung. Abtreibung in den Nachkriegszeiten, wo große Not, bittere Armut und endloser Hunger die beherrschenden Gedanken der Menschen sind. In dieser Zeit erscheint vielen jungen Mädchen und Frauen die „Engelmacherin“ Käthe als letzter Ausweg aus ihrer hoffnungslosen Situation. Käthe ist Hebamme, die ihr Handwerk, gebärenden Frauen beizustehen, stets geliebt hatte. Doch Käthe kommt in eine Situation, wo ein Abbruch der Schwangerschaft der einzige Weg zu sein scheint, das Leben und Seelenheil eines jungen Mädchens zu bewahren. Eine ehemalige Kollegin namens Lilo und ein Überlebender des Konzentrationslagers namens Schimanek helfen der mutigen Frau bei ihrem Vorgehen. Doch ihre Tat bleibt kein Geheimnis, und bald wenden sich viele Verzweifelte an sie, in der Hoffnung, ein Entkommen aus ihrer ausweglosen Situation zu finden.

Die Autorin macht aus einem an sich schon Seiten füllenden Grundthema ein Buch, das man schwer aus der Hand legen kann. Sie beschreibt mit sehr eindrucksvollen und authentischen Protagonisten den täglichen Kampf um das Überleben im Deutschland der Nachkriegsjahre. Keine Aneinanderreihung von Fakten, wie es uns aus Geschichtsbüchern bekannt ist, sondern vielmehr ein tiefes Eintauchen in diese Zeit. Als Leser mit Fantasie und Einfühlungsvermögen wird man mitten ins Geschehen katapultiert, vermeint durch die bildhaften Beschreibungen von Situationen und Emotionen beispielsweise den eisigen Schnee zu spüren, den Duft des Parfums, der wehmütige Erinnerungen an die schönen Jahre vor dem Krieg weckt, zu riechen. Und man erlebt aus Käthes Sicht das Grauen der Abtreibung eines Kindes in jeder schrecklichen Einzelheit mit. Die Zerrissenheit einer Hebamme, die im Grunde dazu ausgebildet wurde, das Leben der Kinder zu retten, nicht, es zu vernichten. Zugleich jedoch der Versuch, auch jenes der Mütter zu bewahren. Mütter, die in ihrer Verzweiflung und hilflos allein gelassen, nur zu oft dazu übergehen, selber Hand anzulegen und sich dabei schwer zu verletzen, wenn nicht gar zu töten. Der große Gewissenskonflikt zu diesem brisanten Thema wird durch folgenden Absatz im Buch sehr gut zusammengefasst: „Woher willst du das wissen? Woher willst du wissen, dass es für das Kind gut war? Vielleicht wäre es ein glücklicher Mensch geworden. Also gut. Vielleicht wäre es ein unglücklicher Mensch geworden. Ich bin auch ein unglücklicher Mensch. Genau wie dein Hambach. Aber leben wollen wir trotzdem.“
Gina Mayer beleuchtet die Aspekte eines solchen Eingriffes. Sie verurteilt nicht. Sie zeigt vielmehr das Leid, die Motivationen und die Tragweite einer falschen Entscheidung in jenen Jahren auf. Man kann nicht umhin, sich in ihre Protagonisten hinein zu versetzen, ihre Beweggründe zu verstehen und mit einem Schauer auf dem Rücken weiter zu lesen. Und man ist als Leser fassungslos angesichts der Lebensumstände direkt nach dem Krieg. Für Menschen meiner Generation ein kaum vorstellbar schweres Leben. Es verlangt dem Leser große Bewunderung ab, wie Trümmerfrauen harte Arbeit in Kauf nehmen, wie sie es durch geschickte Tauschgeschäfte und Erfindungsgeist schaffen, sich und ihre Lieben durch den Tag zu bringen, nicht zu verhungern. „Das Maikäfermädchen“ ist für mich ein „Auszug aus den Tagen der Nachkriegszeit“, wo Menschen versuchen, den Mantel der Vergessenheit über die schrecklichen Geschehnisse in den Konzentrationslagern zu legen. Das Hauptmotiv mag wohl Selbstschutz sein, um anhand des Grauens nicht vollständig zu resignieren und den Verstand zu verlieren. Um weiter machen zu können. Irgendwie. Immer einen Schritt nach dem anderen. Hinein in eine bessere Zukunft.

Fazit:
Dieses Buch von Gina Mayer hat mich zutiefst beeindruckt und sehr nachdenklich zurück gelassen. Durch den hohen Spannungsfaktor und den flüssigen Schreibstil ist man versucht, das Buch sehr rasch zu lesen. Dennoch kommt man nicht umhin, einiges zu reflektieren und die Seiten aller Beteiligten gegeneinander abzuwägen. Als Leser taucht man förmlich in diesen Roman ein, der eine intensive Beschäftigung mit der Thematik und ein langes Nachwirken geradezu garantiert. Die Autorin Gina Mayer ist für meine Person eine großartige Neuentdeckung, deren Werke ich zukünftig genau verfolgen – und auch lesen – werde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Maikäfermädchen

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Es ist jetzt schon ziemlich lange her, dass ich dieses Buch zuletzt gelesen habe, aber ich habe es noch immer gut in Erinnerung.

Das Buch handelt von einer Hebamme, die aufgrund der Missstände im Nachkriegsdeutschland ...

Es ist jetzt schon ziemlich lange her, dass ich dieses Buch zuletzt gelesen habe, aber ich habe es noch immer gut in Erinnerung.

Das Buch handelt von einer Hebamme, die aufgrund der Missstände im Nachkriegsdeutschland ungewollt zur "Engelsmacherin" wird. Es geht um Freundschaft, das eigene Gewissen und natürlich um den geschichtlichen Hintergrund!

Das Buch beschreibt einfühlend die Situation der Menschen, ist aber dennoch leicht zu lesen. Man muss aber damit rechnen, dass einen das Buch doch sehr beschäftigt.

Ich bin verrückt nach diesem Buch und habe es jedenfalls schon sehr vielen Menschen empfohlen!!!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Es hat mich mitgerissen

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Zum Inhalt:
1945 in Düsseldorf (Deutschland). Die nach dem Krieg und die war keine gute gezeichnet von Zerstörung, Hunger und Elend. Hinzu kam noch die Kälte im Winter.
Käthe ist gelernte Hebamme ihr Mann ...

Zum Inhalt:
1945 in Düsseldorf (Deutschland). Die nach dem Krieg und die war keine gute gezeichnet von Zerstörung, Hunger und Elend. Hinzu kam noch die Kälte im Winter.
Käthe ist gelernte Hebamme ihr Mann in noch Gefangenschaft. Liselotte gelernte Krankenschwester ihr Mann ist Gynäkologe aber durch den Krieg schwer traumatisiert.
In dieser Zeit ist es undenkbar schlecht Kinder in die Welt zu setzen, denn wie soll man sie ernähren können wo es doch nichts gibt.
Käthe liebt ihren Beruf als Hebamme, sie selbst ist leider Kinderlos. Und nun geschieht etwas, was ihr in nächster Zeit immer wieder Zweifel bringen wird ob sie das richtige tut.
Eines Tage kommt eine noch sehr junge Frau zu ihr und bittet sie, ihr noch ungeborenes Kind abzutreiben. Trotz aller Bedenken stimmt sie dann doch zu, da sie die Not der jungen Frau erkennen kann. Aber das alleine ist nicht der Grund, denn Käthe hat auch großen Hunger. Und so bietet sich Käthe auch die Möglichkeit über diesen Weg an Essbares ran zukommen
Aber es bleibt nicht bei dieser einen Frau, denn bald steht die nächste bei Käthe und bitte sie ebenfalls. Obwohl Käthe der ersten jungen Frau um absolutes Stillschweigen gebeten hat ist es wohl nicht dabei geblieben.
Nun tritt Käthes Freundin Lilo wieder in ihr Leben, und diese wittert ein einträgliches Geschäft mit den Abtreibungen die sie vornehmen könnten. Es geht schließlich ums überleben und dies wäre ein guter Weg für Lilo.
Mit Hilfe von Schimanek beschließt Lilo Käthe zu überreden und in einem Keller eine kleine Praxis zu betreiben. Da dies illegal ist, ist es nicht nur gefährlich, sonder es nagt auch an Käthes Gewissen. Was ist noch richtig oder falsch, diese Frage stellt Käthe sich immer wieder.
Aber viele Frauen sind nicht gewollt schwanger geworden und somit machen sie weiter, bis zu einem bestimmten Punkt, der vielleicht ihr ganzes Leben verändern würde.

Meine Meinung:
Gina Meyer die Autorin schildert sehr gefühlvoll wie es den Menschen zur damaligen Zeit ergangen ist. Ihre Recherchen zu dem Buch sind erstklassig. Ebenso toll gestaltet sich auch ihr Schreibstil. Er ist flüssig und spannend zugleich.Ich wurde mit auf eine Reise genommen, wo ich froh sein kann, diese Zeit nicht erlebt zu haben. Trotzdem mochte ich das Buch kaum aus der Hand legen, da es mich so beeindruckt hat. Es ist wichtig, dass diese Zeit nicht vergessen wird, denn so viel Leid für die Menschen muss sich nicht noch einmal wiederholen.

Ich kann mich nur für dieses tolle Buch bei Gina bedanken, ich hatte das Glück an einer LR mit ihr teilzunehmen und sie hat es geschafft mich auf diese Reise, die auch sehr emotional war, voll und ganz mitzunehmen,
Ein unbedingtes Muss.