Zwischen Olivenhainen und Abgründen – Ein Krimi, der nach Griechenland entführt
„Der schwarze Oktopus“ ist ein Griechenland-Krimi, der mich sofort in seinen Bann gezogen hat – und das, obwohl ich selbst noch nie in Griechenland war. Die Atmosphäre ist so lebendig und detailreich beschrieben, ...
„Der schwarze Oktopus“ ist ein Griechenland-Krimi, der mich sofort in seinen Bann gezogen hat – und das, obwohl ich selbst noch nie in Griechenland war. Die Atmosphäre ist so lebendig und detailreich beschrieben, dass ich mich zwischen den engen Gassen, den sonnenbeschienenen Stränden und den kleinen Tavernen wiederfand, als wäre ich selbst dort gewesen. Besonders beeindruckt hat mich, wie gut die Bevölkerung charakterisiert wird: herzlich, temperamentvoll, manchmal schroff, aber immer authentisch.
Schon die ersten Seiten packen – der Mord geschieht sofort, ohne langes Vorgeplänkel, und der Roman wechselt geschickt zwischen mehreren Handlungssträngen. Man begleitet sowohl den Mörder als auch den ermittelnden Polizisten und hat dadurch das Gefühl, direkt in den Ermittlungen zu stehen. Dieser Aufbau sorgt für eine stetige Spannungsschraube: Man weiß, was der Täter plant, hofft aber gleichzeitig, dass die Polizei rechtzeitig auf die richtige Spur kommt, bevor weitere Taten geschehen.
Der Schreibstil hat mir ausgesprochen gut gefallen – klar, atmosphärisch und immer wieder mit kleinen kulturellen und landschaftlichen Details gespickt, die den Roman so besonders machen. Zwar gab es für meinen Geschmack einzelne Passagen, die etwas langatmig wirkten, doch das schmälert den Gesamteindruck nur geringfügig. Die Geschichte bleibt insgesamt fesselnd, abwechslungsreich und sehr gut konstruiert.
Alles in allem ist „Der schwarze Oktopus“ ein spannender und atmosphärisch dichter Krimi, der sich kaum noch aus der Hand legen lässt. Trotz kleiner Längen gibt es von mir klar fünf Sterne.