Cover-Bild Eine von uns
6,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Zsolnay, Paul
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 24.07.2017
  • ISBN: 9783552063587
Harriet Cummings

Eine von uns

Roman
Walter Goidinger (Übersetzer)

Sommer 1984, ein Dorf in der Provinz in England. Alles beginnt ganz harmlos: mit dem Gefühl der Dorfbewohner, dass jemand in ihrem Haus war, mit Spuren von schmutzigen Schuhen auf der Treppe, fettigen Fingerabdrücken auf dem Badezimmerspiegel. Dann verschwinden Dinge, oder, noch rätselhafter, es tauchen andere auf. Bis schließlich eine von ihnen weg ist: Anna, die harmloseste, unscheinbarste von allen. Die Dorfbewohner beginnen sich zu bewaffnen, sie haben Angst vor dem Einbrecher, Angst um Anna und immer mehr auch voreinander. Kann einer von ihnen der geheimnisvolle Fox sein? Harriet Cummings’ Debüt ist spannend, stilsicher und raffiniert – den Abgründen dieser Dorfidylle entkommt man nicht!

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2018

Nicht so meins...

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Wenn man den Covertext liest und sich dazu das Cover anschaut, dann freut man sich auf die Lektüre. Doch bereits nach wenigen Seiten merkte ich, dass es nicht leicht sein wird, dieses Buch bis zum Ende ...

Wenn man den Covertext liest und sich dazu das Cover anschaut, dann freut man sich auf die Lektüre. Doch bereits nach wenigen Seiten merkte ich, dass es nicht leicht sein wird, dieses Buch bis zum Ende zu lesen.

Und so war es dann leider auch. Ich quälte mich durch die Seiten, um endlich ans Ziel, das Buchende zu kommen. Die Geschichte war recht fad, es passierte nicht viel und manchmal drehte man sich mit den Figuren im Kreis. Ich konnte zu keiner der Figuren ein Verbindung aufbauen. Sie wirkten blaß und einfältig, sie waren schlichtweg uninteressant. Die Suche nach dem Fox hätte wesentlich spannender gestaltet werden können, aber leider war auch diese einfach nur zäh.

Was mir gut gefallen hat, war der kritische Blick auf die Dorfgemeinschaft. Auf die festgefahrenen Strukturen, die schnellen Verurteilungen und die vielen Vorurteile, das Abschotten und das Misstrauen gegenüber Fremden konnte man in dieser Geschichte förmlich fühlen. Es verschaffte mir ein Unbehagen und auch einen leichten Widerwillen der Dorfgemeinschaft zu folgen.

Ich konnte mich leider nicht so sehr für dieses Buch begeistern. Es war mir zu zäh und die guten Passagen zu wenig.

Veröffentlicht am 07.02.2018

Britische Dorfidylle...

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Das Buch "Eine von uns" spielt im Sommer 1984 in einen Dorf in England. Die Bewohner haben das Gefühl, dass jemand in ihrem Haus war weil Spuren zu sehen sind und Sachen verschwinden und andere auftauchen. ...

Das Buch "Eine von uns" spielt im Sommer 1984 in einen Dorf in England. Die Bewohner haben das Gefühl, dass jemand in ihrem Haus war weil Spuren zu sehen sind und Sachen verschwinden und andere auftauchen. Dann ist auch noch Anna, die harmloseste von der Dorfgemeinschaft weg. Hat sie der geheimnisvolle Fox entführt?

Der Klappentext des Buches klang sehr vielversprechend. Das erfüllte sich beim Lesen aber nicht im geringsten. Die 4 Teile des Buches waren langweilig und zogen sich wie Kaugummi. Jeder Dorfbewohner hat ein kleines Geheimnis und sie verdächtigen sich untereinander. Die Ermittlungen des örtlichen Polizisten Brian kommen nicht recht in Fahrt. Zudem wird viel von der Vergangenheit der Bewohner erzählt, was für die Spannung nicht unbedingt fördernd ist. Deshalb würde das Buch nicht zu den Krimis zählen. Auch der Schreibstil hat mir nicht gefallen und war mühsam zu lesen.

Was ich als positiv anmerken möchte ist das für mich sehr überraschende Ende. Auf den letzten Seiten nimmt das Buch noch etwas Fahrt auf. Leider aber zu spät...

Veröffentlicht am 31.07.2017

...als hätte Morpheus das Sandmännchen zu einer Packung Schlaftabletten geladen.

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Im Jahr 1984 versetzt der "Fox" ein englisches Dorf in Angst und Schrecken. Er dringt in Häuser ein, nimmt belanglose kleine Dinge mit, und hinterlässt unheimliche Spuren seines Eindringens. Als auch noch ...

Im Jahr 1984 versetzt der "Fox" ein englisches Dorf in Angst und Schrecken. Er dringt in Häuser ein, nimmt belanglose kleine Dinge mit, und hinterlässt unheimliche Spuren seines Eindringens. Als auch noch ein Dorfbewohner spurlos verschwindet, ist es mit der dörflichen Idylle endgültig vorbei.

So zumindest die Theorie. Tatsächlich traf mich beim Lesen nichts als geballte Langeweile, die doch recht wenigen Seiten zogen sich wie Kaugummi.
Wer sich für dieses Buch interessiert, weil mal wieder ein guter, englischer Krimi (am Ende noch mit einer Prise schwarzem Humor) auf die Leseliste soll, der sollte "Eine von uns" am besten gleich im Laden liegen lassen, denn es ist definitiv kein Krimi. Ein Spannungsbogen ist genauso wenig vorhanden wie ein roter Faden. Ach ja, und schwarzer Humor wird natürlich erst recht nicht geboten.

Untergliedert ist der Roman in vier Teile, die jeweils aus einer anderen Perspektive die Vorkommnisse schildern. Problematisch ist daran, dass es zum einen - von der vermissten Person einmal abgesehen - so gut wie keine Vorkommnisse gibt, und zum anderen ist von diesen vier Protagonisten einer farbloser als der andere. In Teil 1 begleitet man Deloris, eine Hausfrau, die gut geheiratet hat, oft "Dallas" schaut, und sich ansonsten für Schuhe und Klamotten interessiert - das ist dann schon ihr ganzer Charakter. In Teil 2 schwenkt die Perspektive zu Jim, dem Dorfvikar, der ein finsteres Geheimnis hütet. In Teil 3 ist Brian, der Dorfpolizist an der Reihe, der seinen behinderten Bruder pflegt. Teil 4: Stan, Supermarktfilialleiter mit - Sie ahnen es vielleicht schon - einem düsteren Geheimnis.
Leider machen ein paar Geheimnisse und Skandälchen die Figuren kein bisschen interessanter, und die häufigen Rückblenden in die Vergangenheit dieser Charaktere erzeugen nur mehr Seiten, aber leider nicht mehr Spannung. Zumal diese Rückblenden in der Regel auch weder mit dem Fox, noch mit laufenden Ermittlung zu tun haben. Welchen Sinn und Zweck sie erfüllen sollten, blieb leider völlig im Dunkeln.

An dieser Stelle möchte ich dann noch einmal anhand eines konkreten Beispiels auf den "roten Faden" zurückkommen: In Teil 1 versammelt sich die Nachbarschaft und möchte eine Bürgerwehr gründen, sich bewaffnen, in der Nachbarschaft patrouillieren und den Fox zur Strecke bringen. In den nachfolgenden Teilen ist nie wieder die Rede von diesem Vorhaben, weder erfährt der Leser, ob die Pläne sich zerschlagen haben, noch ob tatsächlich Nachtwachen durch die Straßen ziehen. Spätestens in Brians Abschnitt sollte das Thema aber eigentlich nochmal aufgegriffen werden, denn Polizisten sind in der Regel ja nicht die größten Freunde von Selbstjustiz und Lynchmobs.

Was meinem Enthusiasmus schon auf den ersten Seiten einen gehörigen Dämpfer verpasst hat, war eine Grabsteininschrift. Eine im Jahr zuvor verstorbene Dorfbewohnerin lebte von 1947 bis 1983, verstarb also im jungen Alter von 36 Jahren und hinterließ eine 26-jährige Tochter. Wer findet den Fehler? Zu meinem Bedauern ganz offensichtlich weder die Autorin noch der Lektor.

Da spätestens ab der Hälfte des Buches sowieso klar ist, worauf das ganze hinauslaufen wird und wer hinter dem Fox steckt, ging meine noch vorhandene Restmotivation leider gänzlich flöten, und ich quälte mich durch die restlichen Seiten.
Manchmal entschädigt mich ein talentierter Erzähler mit einem guten Stil für eine dünnere oder vorhersehbare Story, aber auch das findet man hier nicht. Es ticken schon mal Digitaluhren (S. 198 im Ebook), die "Girls" und "Boys" sind ständig "am Telefonieren" oder "am Gehen" - im Großen und Ganzen las es sich für mich mehr als holprig. Ob das nun an der Autorin oder am Übersetzer lag, kann ich leider nicht beurteilen.

Ich habe ehrlich keine Ahnung, was für eine Art Buch Harriet Cummings schreiben wollte. Möglicherweise einen Krimi, das ist aber leider nicht geglückt. Vielleicht sollte es auch eine Milieu-Studie, angesiedelt in der Thatcher-Ära, werden, aber dafür sind die Figuren viel zu platt und die ganze Geschichte zu einfach gestrickt. Auf meiner persönlichen Lesepleiten-Liste für 2017 hat "Eine für uns" jedenfalls gute Chancen auf einen der oberen Treppchenplätze.