Cover-Bild In der Schlinge des Hasses
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17,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Haymon Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 01.09.2022
  • ISBN: 9783709981023
Herbert Dutzler

In der Schlinge des Hasses

Roman
Wenn Wut die Kontrolle übernimmt. Von einem, der auszog, um dich das Fürchten zu lehren.

Der Weg eines unschuldigen Kindes zum rechtsradikalen Mörder: vorbestimmt oder frei gewählt?

Leo ist ein unschuldiges Kindergartenkind – Leo ist ein rechtsradikaler Mörder.
Sein Hass hat einen Ursprung: Leos Vater. Denn der weiß ganz genau, wie sein Sohn zu sein hat: als Kind gehorsam und ordentlich, als Erwachsener autoritär und angesehen. Leos Mutter steht daneben und fängt die Schläge ab, bevor sie Leo treffen. Aus ihr macht das eine gebrochene Frau. Und aus Leo? Welche Wahl hat er denn, als selbst gewalttätig zu werden? Sein Weg scheint vorgezeichnet, unausweichlich.
Oder hat er vielleicht doch eine Wahl? Könnte er sich gegen seinen Hass entscheiden? Es gibt Hoffnung: Marinca. Vielleicht kann sie zu ihm durchdringen. Es bleibt ihr aber nicht viel Zeit.


So nahe dran, dass es wehtut – so nachvollziehbar, dass es unheimlich ist

Die Schlinge zieht sich zu, lässt keine Luft zum Atmen. Du kannst nichts daran ändern. Dir bleibt die Luft genauso weg wie Leos Opfern. Und ihm selbst. Du bist mittendrin, die ganze Zeit dabei. In Leos Kopf. In seinem Denken. In seiner zunehmenden Paranoia. Du kannst mit ihm gehen, jeden Schritt von der Unschuld zur Schuld. Und du kannst jeden Gedanken nachvollziehen – auch wenn du das gar nicht willst.


Düster und verstörend

In seinem neuen Roman gelingt Herbert Dutzler etwas Außergewöhnliches: der verstörende Einblick in den Kopf eines Täters – in einen Weg, der unaufhaltsam in eine Richtung führt. In Richtung der Zerstörung anderer und von sich selbst.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2023

Unglaublich erschreckend

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Ein Buch, dass ich kaum aus der Hand legen konnte.

Es wird aus der Sicht von Leopold geschrieben, wie er sich zu einem hasserfüllten Menschen gegenüber Ausländern entwickelt. Seine gefühlskalte Kindheit, ...

Ein Buch, dass ich kaum aus der Hand legen konnte.

Es wird aus der Sicht von Leopold geschrieben, wie er sich zu einem hasserfüllten Menschen gegenüber Ausländern entwickelt. Seine gefühlskalte Kindheit, der strenge Vater, die Gewalt in der Familie, die Alkoholsucht der Mutter. All das hat dazu geführt, dass die Wut in Leopold sich immer mehr anstaut, bis sie irgendwann ausbricht: Die Freundin wird gewürgt, der erste Mord geschieht, die Mutter wird geschlagen, ein weiterer Mord und dann noch einer. Leopold rutscht immer tiefer rein. Aber er denkt, er tue der Menschheit einen Gefallen, er sei von allen der Schlauste und der Polizei immer einen Schritt voraus.

Schon sehr interessant, die wirren und kranken Gedankengänge des Protagonisten kennen zu lernen.

Ein sehr spannendes und gelungenes Buch bis zum Ende.

Veröffentlicht am 27.11.2022

Gefangen im erlebten Hass

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Der kleine Leo wächst wohlbehütet auf, leider wählt sein Vater bei der Erziehung einen sehr konsequenten und autoritären Stil, der Leo in seinem späteren Leben voll und ganz in Beschlag nimmt. Seine Mutter ...

Der kleine Leo wächst wohlbehütet auf, leider wählt sein Vater bei der Erziehung einen sehr konsequenten und autoritären Stil, der Leo in seinem späteren Leben voll und ganz in Beschlag nimmt. Seine Mutter versucht den kleinen Leo zu schützen, aber auf Dauer gelingt ihr dies immer schlechter und zerbricht schließlich selber an der sehr unglücklichen Familiensituation. Spätestens mit dem Tod seines Vaters tritt Leo dann in seine Fußstapfen. Er hat es nicht anders gelernt und ist nicht empfänglich für Empathie oder soziale Einstellungen. Seine Beziehungen scheitern immer wieder an seinem veralteten Gesellschaftsbild, nur wird Leo mit der Zeit immer radikaler. Ein Unheil kündigt sich an, als Leo dann auch noch Kontakte zur rechtsradikalen Szene knüpft...

Der österreichische Autor Herbert Dutzler konnte mich schon mit vielen seiner Bücher in den Bann ziehen, so dass ich mit viel Vorfreude und einer entsprechend hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk gestartet bin. Er erzählt die schicksalshafte Geschichte von Leo in einem sehr gut zu lesenden Schreibstil und arbeitet dabei mit einem ständigen Zeitenwechsel zwischen der Kindheit und dem aktuellen Leben des Hauptprotagonisten. Der Spannungsbogen wird langsam und sehr intensiv aufgebaut, da Herbert Dutzler einen sehr tiefen Einblick in das Leben von Leo gewährt, aber er zeigt damit auch auf, wie sich Wut und Hass immer mehr in Leo aufbauen und schließlich zur absoluten Eskalation führen. Ein wirklich absolut mitreißendes Psychogramm eines nach außen hin völlig kaltblütigen Killers, das mich nicht mehr losgelassen hat.

Insgesamt ist "In der Schlinge des Hasses" aus meiner Sicht ein faszinierender Psychothriller, der die Radikalisierung in unserer Gesellschaft hinterfragt und den Leser sicherlich noch einige Zeit nachdenklich zurücklässt. Mich hat das Buch von der ersten Seite an völlig in den Bann gezogen, so dass ich es gerne weiterempfehle und als eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 21.10.2022

In den Gedanken eines Täters

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Leo ist ein unschuldiges Kindergartenkind das irgendwann zum rechtsradikalen Mörder wird. Von frühester Kindheit an lässt Leos Vater einen strengen Erziehnungsstil angedeihen, denn sein Sohn und seine ...

Leo ist ein unschuldiges Kindergartenkind das irgendwann zum rechtsradikalen Mörder wird. Von frühester Kindheit an lässt Leos Vater einen strengen Erziehnungsstil angedeihen, denn sein Sohn und seine Frau haben gehorsam und ordentlich zu sein! Leos Mutter steht daneben und versucht das schlimmste abzufangen. Was macht so eine Kindheit aus einem Menschen, hat Leo die Möglichkeit einen anderen Weg einzuschlagen, oder zieht sich die Schlinge des Hasses und der Aggression immer weiter um ihn zu...

Der Schreibstil des Buches ist sehr eindrücklich und geht einem nahe, da alles aus der Sicht von Leo geschrieben ist! Das Buch wechselt Kapitelweise von der Sicht als Kind und der Gegenwart inder Leo zu einem jungen Mann herangewachsen ist.Die Gedanken und Gefühle von Leo bekommt der Leser so hautnah und ungefiltert mit.

Das Buch ist kein Thriller im herkömmlichen Sinne indem Morde geschehen und man mit der Polizei gemeinsam den Mörder jagd. Stattdessen ist es eine Psychoanalyse wie aus einem Kind und Jugendlichen ein Mann werden kann, der immer mehr von Hass zerfressen ist...ich persönlich fand dies aber unheimlich spannend und interessant zu lesen!

Das Ende des Buches konnte mich überraschen, passt aber dennoch sehr gut zum ganzen Buch und rundet die Geschichte auch gut ab. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und war auch immer wieder traurig, weil meine Gedanken immer wieder dahin gingen wie anders Leos Leben in einer anderen Familie gelaufen wäre.

Fazit: Ein Buch das nachdenklich und auch ein stückweit traurig macht. Aber auch sehr interessant zu lesen was im Kopf eines Täters vor sich geht...

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Ein beklemmender Blick in ein wahnhaftes Hirn in einer Abwärtsspirale

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Mit „In der Schlinge des Hasses“ gelingt Herbert Dutzler ein literarisches Kunststück, das seinesgleichen sucht: Zugleich authentisch, zutiefst verstörend und emotional mitreißend gewährt er einen tiefen ...

Mit „In der Schlinge des Hasses“ gelingt Herbert Dutzler ein literarisches Kunststück, das seinesgleichen sucht: Zugleich authentisch, zutiefst verstörend und emotional mitreißend gewährt er einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt eines rechtsextremen Mörders während seines Abstiegs in die vollständige Verblendung. Ein Sog, dem man sich nicht entziehen kann!

Leo ist Mitglied einer rechten Burschenschaft, studiert Jura und lebt bei seiner alkoholkranken Mutter, die er verabscheut. Den verstorbenen Vater, der ihn zu einem strammen Neonazi zu erziehen versuchte, himmelt er an, trotz des Missbrauchs, den er als Kind durch ihn erfuhr – physische und psychische „Disziplinierung“ waren für ihn und seine Mutter an der Tagesordnung. Als erwachsener Mann sucht Leo ein Ventil für die aufgestauten Emotionen und findet es in einem stetig zunehmenden wahnhaften Hass auf Menschen anderer Herkunft, gepaart mit einer Art verklemmter Misogynie. Tiefer und tiefer rutscht Leo in eine Abwärtsspirale aus Hass, Gewalt und Paranoia, verbunden mit einem bizarren Überlegenheitsgefühl gegenüber der Welt um ihn herum und der Polizei. Als seine kroatischstämmige Kommilitonin Marinca beginnt, sich für ihn zu interessieren, bekommt er die Chance, sich daraus zu befreien, aber ist es dafür nicht schon zu spät?

Mit Leo hat Herbert Dutzler einen durch und durch unsympathischen Charakter erschaffen. Dadurch wird es umso beeindruckender, dass es ihm im Laufe des Romans gelingt, so etwas wie Mitgefühl für ihn bei der Leserschaft zu erzeugen. Die Rückblenden in Leos Kindheit zeigen deutlich die vielen Kreuzungen, an denen etwas anders hätte laufen können, an denen jemand hätte eingreifen und Leo unter Umständen retten können – und thematisieren damit auch die gesellschaftliche Verantwortung für eine solche Radikalisierung. „In der Schlinge des Hasses“ ist ein Buch, das man aushalten muss, denn man kommt nicht weg aus der Innenperspektive von Leo, muss sich mit seinen irrsinnigen Gedankengängen auseinandersetzen. Der Roman liefert keine Entschuldigungen oder Ausflüchte, aber Erklärungen. Er nimmt seinen radikalen Protagonisten nicht aus der Verantwortung, zeigt aber das gesamte Bild, in dem deutlich wird, dass eine Radikalisierung nicht ohne das Zutun anderer stattfindet. All das gelingt Dutzler, ohne auf graphische Schockmomente zu setzen, denn das Schockierende ist nicht die stattfindende Gewalt, sondern das, was im Kopf des Protagonisten vorgeht. Trotz dieser strikten Innenperspektive bleibt die Spannung kontinuierlich erhalten, und der Text entwickelt eine regelrechte Sogwirkung, der man sich nicht entziehen kann.

Eine beeindruckende, emotional fordernde und betroffen machende Charakterstudie, die tief berührt und aufwühlt. Dieses Buch lässt sich nicht so einfach vergessen!

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Veröffentlicht am 06.10.2022

Teufelskreis

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Leo ist ein Student der Rechtswissenschaften und ist Mitglied in einer Burschenschaft. Rechtes Gedankengut liegt ihm sehr nahe, fast schon im Blut. In der Burschenschaft kommt er diesem Gedankengut immer ...

Leo ist ein Student der Rechtswissenschaften und ist Mitglied in einer Burschenschaft. Rechtes Gedankengut liegt ihm sehr nahe, fast schon im Blut. In der Burschenschaft kommt er diesem Gedankengut immer näher, doch ist ihm alles nicht aktiv genug. Als er schließlich von einem Kommilitonen angesprochen wird, ob er Interesse an direkten Aktionen hat, lässt er sich darauf ein, eine Theatervorführung zu stören. Doch auch das reicht ihm nicht. Also bastelt er sich eine Garotte und tötet den Kebab Verkäufer Hassan und sieht sich auf einem Feldzug gegen die Ausländer. Mit diesem ersten Mord begibt er sich in eine Spirale, die nichts Gutes für ihn bedeutet.
In dem Krimi „In der Schlinge des Hasses“ zeigt Herbert Dutzler, wie leicht man in ein Gedankengut abrutschen kann, so dass es zu seinem eigenen wird. Die Methode, die der Autor gewählt hat, dem Leser das deutlich zu machen finde ich sehr gelungen. Die Perspektive, also die Sicht des Hauptakteuers ist faszinierend, weil hier Schritt für Schritt die Schlinge des Hasses dargestellt wird. Es werden hier der Weg hinein, in den Kapiteln mit den römischen Zahlen, und den lateinischen Zahlen, den Weg der endgültigen Schließung der Schlinge. Dazu passt das Leo natürlich eine Garotte wählt, um vom Opfer zum Täter zu werden. Die Darstellung seiner Kindheit mit dem sehr dominanten Vater und der hilflosen Mutter ebnete den Weg in die Heimatverbundenheit und den Hass auf alles Fremde. Der Vater möchte aus hm einen richtigen Mann, was auch immer das bedeutet, machen und das kommt diesem völkischen Gedanken aus dem Dritten Reich sehr nahe, was auch in diesem Lager, aus dem Leo flieht, geschehen soll und dass logischerweise seine Fortsetzung in der Burschenschaft und der anschließenden noch radikaleren Gruppe, sich noch weiter verfestigt. Man kann hier gut verfolgen, wie der äußere Einfluss sich langsam zum eigenen Gedankengut wandelt. So ist auch der Spannungsbogen, oder ich möchte ihn hier in die Spannungsspirale umbenennen, die sich immer enger zieht, bis sie im tragischen Ende mündet. Einen kleinen Blick möchte ich auch auf die anderen Figuren lenken, die die Spirale begleiten sie aber nicht aufhalten können eher noch beschleunigen. Der coole Kommissar Weiß tut hier sein Übriges, aber auch er kann Leo am Ende nicht aufhalten, seine Mission zu beenden.
Ich finde diesen Krimi sehr interessant, da er sehr aktuell daherkommt und sehr realistisch geschrieben ist. Das Thema ist sehr wichtig und deshalb finde ich auch die Ereignisse aus der Sicht des Täters zu schildern sehr hilfreich, Menschen wie Leo zu verstehen. Ein sehr gut geschriebener Krimi, den ich gerne weiterempfehlen möchte.

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