Cover-Bild Eiskalte Hölle
Band 1 der Reihe "Ein Fall für Teresa Battaglia"
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 11.11.2019
  • ISBN: 9783328104056
Ilaria Tuti

Eiskalte Hölle

Thriller
Ingrid Ickler (Übersetzer)

Ein einsames Dorf in den Bergen. Ein grausamer Leichenfund im verschneiten Wald. Und eine Ermittlerin, die sich bald selbst nicht mehr trauen kann ...

Norditalien: Im Wald nahe eines kleinen Bergdorfs wird die Leiche eines Mannes gefunden. Sein Gesicht ist völlig entstellt, um ihn herum sind Tierfallen aufgebaut. Ein Ritualmord? Die Profilerin Teresa übernimmt zusammen mit ihrem neuen Kollegen Massimo die Ermittlungen. Doch der Ort scheint ein düsteres Geheimnis zu bergen, das die beiden tief in die Vergangenheit bis hin zu einem mysteriösen Waisenhaus führt. Und während der Mörder sein nächstes Opfer ins Visier nimmt, wird der Fall für Teresa immer mehr zum persönlichen Albtraum. Sie hat das Gefühl, niemandem mehr trauen zu können – vielleicht nicht einmal mehr sich selbst ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2023

Mord ist nicht gleich Mord oder etwa doch?

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"Eiskalte Höllte" von Ilaria Tuti ist ein Thriller, der 2019 im Peguin Verlag erschienen ist.
Es ist Winter und in einem Wald in der Nähe eines kleinen italienischen Bergdorfes wird die furchtbar entstellte ...

"Eiskalte Höllte" von Ilaria Tuti ist ein Thriller, der 2019 im Peguin Verlag erschienen ist.
Es ist Winter und in einem Wald in der Nähe eines kleinen italienischen Bergdorfes wird die furchtbar entstellte Leiche eines Mannes gefunden. Sie ist umringt von Tierfallen. Profilerin Teresa Battaglia übernimmt die Ermittlungen zusammen mit ihrem neuen Kollegen Massimo Marini, doch die Bewohner des Ortes machen es ihr nicht einfach. Bald darauf gibt es ein weiteres Opfer und ein Ritualmord scheint nicht ausgeschlossen. Der Ort scheint ein Geheimnis zu verbergen und so müssen die beiden Ermittler in die Vergangenheit des Dorfes einsteigen, während der Mörder nicht untätig bleibt.
Gefallen hat mir, wie der junge Polizist Massimo bei seiner Ankunft unfreiwillig für ein wenig Humor sorgt bei dieser doch sehr düsteren Geschichte. Diese Auflockerung tut der Geschichte gut und zeigt, wie die Polizisten um Profilerin Teresa als Team zusammenwachensen, denn das sind sie nicht sofort. Die Geschichte ist gut aufgebaut und wirkt glaubwürdig. Der Gedanke an Menschenversuche ist an sich schon gruselig und so sind die Folgen gut vorstellbar. Der Aufbau von Spannung durch die Erzählung von Agnes, die offenbar eine Nonne oder ähliches ist, ist gelungen. Mit Teresa Battaglia ermittelt eine intelligente Frau, die aber auch ihre Schwächen hat. Ihr größte Stärke ist der Rückhalt und das Vertrauen, dass sie in ihrem Team genießt. Massimo Marini ist eines mit Sicherheit, ein guter Ermittler und er passt zum Team, doch zu Anfang zweifelt man daran, Dieses Zusammenspiel der einzelnen Personen ist absolut gelungen.
Das einzige, was mich manchmal gestört hat, ist die teilweise Vorhersehbarkeit der Handlung. So ist relativ schnell klar, dass das Waisenhaus eine Rolle gespielt hat und der Täter wahrschenlich hier zu suchen sein wird. Doch auf die Lösung wäre ich nie gekommen.
Das Ende ist plausibel und gut erklärt. Es passt absolut und lässt den Leser das Buch zufrieden zuklappen.

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Veröffentlicht am 06.02.2020

Atmosphärisch düster und spannend

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"Eiskalte Hölle" von Ilaria Tuti, ist ein spannungsgeladener Thriller mit dunklen Geheimnissen, eiskalten Morden und Battaglia eine grandiose Ermittlerin.

Im Wald eins kleinen Bergdorfs Norditaliens, ...

"Eiskalte Hölle" von Ilaria Tuti, ist ein spannungsgeladener Thriller mit dunklen Geheimnissen, eiskalten Morden und Battaglia eine grandiose Ermittlerin.

Im Wald eins kleinen Bergdorfs Norditaliens, wird die Leiche eines grausam zugerichteten Mannes gefunden. Um ihn herum sind Tierfallen aufgestellt. Gemeinsam mit Ispettore Massimo Marini nimmt Profilerin Teresa Battaglia die Ermittlungen auf. Doch der Ort schein ein düsteres Geheimnis zu bergen, das die beiden tief in die Vergangenheit bis hin zu einem mysteriösen Waisenhaus führt. Während der Mörder schon sein nächstes Opfer ins Visier nimmt, wird der Fall für Battaglia immer mehr zum persönlichen Albtraum.

Ilaria Tuti entführt in einen sehr bildhaft ausgearbeiteten Thriller, der mich durch seine düstere und beklemmende Atmosphäre in seinen Bann ziehen konnte. Durchgehend fesselnd nimmt die Handlung ihren Lauf, mit kurzen Erzählsträngen in die Vergangenheit nimmt der Spannungsbogen konstant zu und bleibt bis zum grossen Showdown gespannt. Auch die Charaktere sind von ihren Persönlichkeiten grundverschieden und authentisch mit Ecken und Kanten ausgearbeitet. Besonders Teresa Battaglia die durch ihre sonderbare Art und Verhalten überall andockt, sorgt des öfteren für Situationskomik. Auch die Ungereimtheiten und kleinen Zankerreien des ungleichen Ermittlerduos lockern die Geschichte auf und sind Abwechslungsreich und unterhaltsam. Die eiskalten Morde hingegen sind nichts für schwache Nerven.

Der Schreibstil ist sehr lebhaft, locker und mitreisend der mich fliessend durch die teils kurz und knackigen Kapitel führen konnte.

Insgesamt ein sehr gelungenes Thrillerdebüt das spannend, düster und Atmosphärisch ausgearbeitet ist.

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Veröffentlicht am 08.12.2019

Auf dem Dach der Hölle ... Nicht von dieser Welt!

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+++++ horrible - bewegend – eiskalt – herzbrechend – tiefengeschachtet +++++ 4,75 v. 5 Sternen +++++

Ein kleiner Ort im norditalienischen Hochtal, umgeben von Tausenden Hektar verscheinten Wäldern, ...

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horrible - bewegend – eiskalt – herzbrechend – tiefengeschachtet

+++++ 4,75 v. 5 Sternen +++++

Ein kleiner Ort im norditalienischen Hochtal, umgeben von Tausenden Hektar verscheinten Wäldern, vereisten Schluchten und zugefrorenen Abhängen. Und so bitterkalt ist der Winter in diesem idyllischen Paradies, daß selbst die Herzen einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft finster schlagen, denn so manch fröstelndes Geheimnis soll verborgen bleiben.

Hier übernimmt die erfahrene Commissario Teresa Battaglia, mit Frischling Ispettore Massimo Marini, die Ermittlungen zu einem ungewöhnlichen Mord, welcher die Kriminalkommissarin & Profilerin aufgrund seiner Art von Ritus, Verstümmelung und Staging nur auf weitere, kommende Tötungen schließen läßt.

Wird dieser mysteriöse Fall Teresa an physische wie psychische Grenzen treiben? Denn der Täter, der mit seiner Umwelt zu verschmelzen scheint, ist von solch andersartigem Wesen, einem Geist, welchem man so noch nie zuvor begegnet ist. Nicht von dieser Welt... ...

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Ilaria Tutis Debüt EISKALTE HÖLLE (Fiori sopra l’inferno ~ Blumen über der Hölle) ist latent von unheilvoller wie düsterer Grundstimmung und schwelender Schaurigkeit spürbar durchzogen, was der Autorin ALLEIN schon per immer mal wieder kurz einfließenden Wetterlage- wie Naturbeschreibungen mit Grandezza gelingt. Und sie hätte diese auch gerne noch öfters oder ausführlicher einbringen können. Die konzise dabei facettenprächtige Darstellung des Settings im Naturgepräge, selbst bis hin zum einfallenden Buran, verdeutlicht dem Leser nur zu gut, daß die Autorin genau weiß von was sie da schreibt - ihren Wurzeln, ihrem Heimatland, ihren Bergen. Trotz dieser komprimiert gehaltenen Einschübe schimmert die omnipräsente Natur fast wie eine eigenständige und sehr wichtige Charaktere durch, anhand derer die Lebenssituationen vieler Akteure gespiegelt und somit beim Lesen noch bewußter hervorgebracht werden; zum anderen, tritt sie wie ein Mahnmal der Kostbarkeit wie Vergänglichkeit des Lebens, des Kreislaufs von Verfall und Werden auf.

Auf der allerersten einen Seite, - meine Begeisterung muß ich hier einfach zu ePapier bringen,- im Wimmern des Windes, z.Bsp., vermeint der Leser fast tote Seelen zu vernehmen, die nie zur Ruhe kommen können, so als ob es Unausgesprochenes, Verheimlichtes drängt, endlich Gehör zu finden. Geister vergangener Zeiten, Opfer der Gegenwart, Auswirkungen auf Ungeborene der Zukunft? Die Natur, der ja selbst Wunden eingeschlagen werden, scheint Trägerin, Übersetzerin, Vermittlerin eines Leids zu sein, das schwärend nie vergehen kann, einer Sehnsucht nach erlösender Gerechtigkeit, die nie verhallt, Sinnbild eines ständigen Überlebenskampfes aller. Die Natur ist auch wie eine Freundin der vier um die 10 Jahre alten Kinder (Mathias, Diego, Lucia, Oliver), die sich hier immer wieder zu friedlichen Freizeit-Treffen gemeinsam verabreden. Doch noch jemand anderes beobachtet sie. Wieso und warum? Das erste Opfer stammt schon mal aus deren Umfeld...

Der Thriller liest sich in einem fort durch, manche Kapitel sind etwas länger, manche knapp, und nicht mal der ein oder andere datierte Zeitsprung in die Vergangenheit noch das Pendeln zwischen diversen Perspektiven hemmen die Übersicht. Überhaupt läuft das Buch wie auf einer Kinoleinwand gleich einem Krimifilm vor dem geistig inneren Auge ab.

Die versierte und überlegene Teamleiterin Teresa, Jahrgang ’58, (also um die 60 Jahre alt,) an Übergewicht leidende Diabetikerin, beeindruckt mit ihrem großen Verantwortungsbewußtsein und der Anteilnahme für die Opfer gleichsam wie ihrer Empathie gegenüber den Tätern. Ein wenig harsch und grumpy arbeitet die Chefin entschlossen bis hin zur Erschöpfung für die Aufklärung dieses Falles, ohne jedoch je ihre Einfühlsamkeit zu unterlassen, wobei Kinder einen besonderen Platz in ihrem Gemüt einnehmen. Auch ihrem neuen Kollegen gegenüber, einem selbstgefälligen ‚Sturm&Drang‘-Jungspund, der sich erst noch als vertrauenswürdiger Partner beweisen muß, nimmt sie nie ein Blatt vor den Mund und läßt dann doch Nachsicht walten, fördert den ambitionierten Massimo in akkuratem Hinsehen und warnt ihn, sich nicht zu übereilter Abfertigung hinreißen zu lassen.

Der smarte Inspektor Massimo Marini ist zwar anmaßend, aber keineswegs gleichgültig sondern mitfühlend und versucht umtriebig sein Allerbestes zu geben, und überzeugt dann durch seinen weichen Kern und seiner Teresa schenkenden Loyalität. Von der Großstadt in die Provinz hatte er sich versetzen lassen, wie ein geblendetes Wildtier, ist jetzt zwar einsam aber endlich frei. Mehr über seinen wissenswerten Hintergrund werden wohl erst Folgebände preisgeben und die Leserschaft wird diesen und jene kaum erwarten können.

Die oft abweisende wie schroffe Haltung der Protagonistin erklärt sich dadurch, daß sie selbst gebeutelt ist, einerseits von einer sich verschlimmernden Krankheit, andererseits von einem ihr eingebrannten Trauer-und Traumaschmerz, der nie verschwindet, nur seine Form veränderte. Ihr wurde Verwerfliches von einer ihr nahe stehenden Person zugefügt, was den Leser erschüttert und berührt, und, das ist ihr Schatten und deshalb ist sie auch so begabt darin, Abgründe zu erkennen. Und herrausragend ist, daß Teresa dennoch nie aufgibt, sich couragiert Herausforderungen stellt, daß sie weiterhin kämpft mit sensiblem Herz und zäher Kraft einer Kriegerin. So erfechtet sie sich zudem auch mal ihre unkonventionelle Überzeugung mit voller Durchsetzungsfähigkeit, aber doch nur um das Richtige zu tun.

Die gesuchte mordende Kreatur gibt Teresa ominöse Rätsel auf, sie hält sie gar für un- oder übernatürlich, da so widersprüchlich und zweigeteilt.

Mit gespanntem Interesse und aufschlussreichem Bildungsgewinn verfolgt man als Leser, wie vorbildlich die Kriminalkommissarin mittels ihrer akribischen Beobachtungsgabe, ihres analytischen Verstandes sowie Feingespürs und eines gefächert profunden Fachwissens fortwährend und quasi von Kapitel zu Kapitel an dem Profil dieses Täters feilt, welches das Abbild dessen Psyche modeliert und damit zu seiner Identität führen kann. Tief gräbt Teresa sich methodisch wie pragmatisch in die Denkweise und das Verhalten und somit der Vorgehensweise von Serientätern, wobei sogar unbeschönigt auf zwei Realkriminalfälle (True Crime Story) Bezug genommen wird (Edmund Kemper!, Igor Rosman). Dabei bleibt sie aber ohne Mutmaßungen zu stellen auch vorsichtig, für gewagte, abwegig erscheinende Hypothesen offen, bzw. die Dringlichkeit auf eine Art Dinge zu betrachten, die man sich nicht einmal vorstellen kann.

Den Zentralkern umkreisen folgende den Leser beschäftigenden und ergreifenden Fragengeflechte:

Wie sollte ein Nest wahrhaft definiert sein? Was geht vor, wenn die Welt aus Stille, aus dem Flüstern des Windes und den Rufen der Tiere besteht?

Was ist man ohne seine Gedanken, Erinnerungen, Hoffnungen und Träume, worin Persönlichkeit und Würde liegen? Wie begegnet man Einsamkeit?

Der Killer entstellt grauenvoll, tötet wie eine Bestie, lädt horrible Schuld auf sich – doch, ist der Mörder wirklich ein Tier? Das eigentliche Monstrum ist hier wer? Wo, in wem, und in was ist es (noch) zu suchen?

Leadership, Schutz der Gemeinschaft, Naturverständnis, fehlende Elternliebe bilden weitere ausführende Komponenten.

Bis in die Nebenfiguren legt die Autorin eine besondere Sensibilität in die jeweilige Persönlichkeitsstruktur, sei es bspw. bei den einzelnen der vier Kinder (die angesichts gefühlskalter Eltern überleben, kämpfen und trotzdem lieben) oder beim Pathologen (Antonio Parri) der die Verstorbenen, seine Gäste, mit Respekt behandelt, und mit seiner Menschlichkeit das Institut für Rechtsmedizin adelt und ihm so einen gewissen Teil seines Schreckens nimmt.

Natürlich kommt auch die Stereotype eines eigenmächtigen Sturkopfes von Dorfpolizeivorstehers vor (Capo Knauss), der Teresas hohe Kompetenz zu untergraben sucht und ihr entgegenarbeitet, aber genau hier wird nur wiederholt Teresas Engagement betont, was ihr allen Kampf abverlangt (und somit nur ihrem Nachnamen gerecht wird).

Certo, sicherlich, man hat seine Vermutungen über den Plot, Stück für Stück setzen sich die detailreichen Teilchen wie Schneeflockenkristalle dicht um dicht zusammen; v.a. mit den eingewobenen Rückblicken in den November des Jahres 1978 auf das Treiben in einem verlassen wirkenden Waisenhaus mit angeschlossener Schule in Österreich (bereits mit Kapitel 12), und allerletztlich via den im Schreibmaschinendruck abgesetzten präzisen Aufzeichnungen von 1993 skizziert sich die Auflösung klar ab - und DOCH fährt die endliche Einfassung aller Aspekte, die psychologische Tragweite und tiefgeschachtete Auflösung mit einer derartigen Wucht unter die Haut des Lesers, daß sie einem das stockend Herz bricht und man total erschüttert in Tränenströmen im Anblick der ‚Blütenblätterblume‘ aufgelöst innehalten muß.

+++++ „Das Leben machte Angst, wenn man seinen häßlichen Seiten ins Auge sah, und dennoch blieb es heilig, unverletzlich, ein außergewöhnliches Abenteuer, dem man mit wild schlagendem Herzen und einem Sinn für das Wunderbare begegnen sollte, selbst wenn es so viel Schmerzliches bereithielt.“ (S.89). +++++

F A Z I T : Man rüste sich mit dickem Fell: dieser Thriller zieht wie kriechende Eiseskälte über den Rücken. Ilaria Tuti – ein Naturtalent, noch Geheimtipp und gewiss bald INTERnationale Bestsellerautorin zeichnet mit großer Begabung und innigem Feingefühl einen psychologischen Thriller wie ein aufsteigender Stern dieses Genres. Auf dem Dach der Hölle gelingt ihr Unglaubliches: dem Leser die Entdeckung von Blumen nahezubringen (oder dem, der sich nur auf Blumen konzentriert, die Augen durch die Oberfläche zur präsenten Hölle zu öffnen). Man merke sich ihren Namen, halte Ausschau nach ihren Werken, diese Seelenberührung und Bereicherung für ein gutsortiertes Bücherregal möchte nicht mehr gemisst werden. Auf zahlreiche Folge-Bände und eine lange Thrillerreihe: in bocca al lupo!

AUSBLICK:

Der gerade auf Italienisch erschienene zweite Teil dieser Serie von Ilaria Tuti heißt und handelt von NINFA DORMIENTE (~Schlafende Nymphe), ein Gemälde von sagenhaft magnetischer Schönheit, von einem jungen ital.Partisankämpfer in den letzten Tagen des II. WKs erarbeitet. Dieses Kunstwerk trägt jedoch in sich ein schrecklich schockierendes Geheimnis, verborgen in den roten Pigmenten auf der Leinwand – denn es wurde mit Blut gemalt, mit Blut eines menschlichen Herzens. Wem gehörte dieses Herz? Die Blutspur führt Teresa Battaglia nach Resia, einer kleinen 1200 Seelengemeinde im Nordosten Italiens - einer Enklave perfekten Genpools...

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Veröffentlicht am 17.11.2019

Ilaria Tuti - Eiskalte Hölle

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Das norditalienische Bergdörfchen Travenì wird von einem brutalen Mordfall erschüttert. Nicht nur wurde ein geschätzter Bewohner aus der Mitte der kleinen Gemeinschaft gerissen, nein, er wurde mit bloßen ...

Das norditalienische Bergdörfchen Travenì wird von einem brutalen Mordfall erschüttert. Nicht nur wurde ein geschätzter Bewohner aus der Mitte der kleinen Gemeinschaft gerissen, nein, er wurde mit bloßen Händen getötet und dann hat man ihm die Augen ausgerissen. Was für ein Mensch kann für so eine Tat verantwortlich sein? Auch die herbeigerufene Kommissarin Teresa Battaglia kann sich nur schwer einen Reim auf die Psyche des Mörders machen, fürchtet jedoch schnell, dass es noch weitere Opfer geben wird und zu ihrem Leidwesen behält sie Recht damit. Ein grausames Wesen treibt sich im Wald im das Dorf herum, auch die Kinder haben ihn schon gesehen und nennen ihn nur das Gespenst, weil er leichenblass ist und mit seiner Umwelt verschmilz und so geradezu unsichtbar wird, wenn er nicht gesehen werden will. Teresa hat es mit einem schwer greifbaren Gegner zu tun, doch noch ein anderer Feind setzt ihr zu: ihr eigener Körper. Wird dieser den Strapazen der winterlichen Ermittlungen standhalten und sie den Fall noch lösen können?

Das Thrillerdebut der italienischen Autorin packt den Leser schon nach wenigen Seiten. Leider wurde beim deutschen Titel einiges verschenkt, da die Aussagekraft des Originals („Fiori sopra l’inferno“) verloren geht, die im Buch wieder aufgegriffen wird und mit ein Schlüssel zur Lösung des Falls ist. Genau dieses ist es auch, dass den Roman von anderen des Genres abhebt: es gibt mehr zwischen Himmel und Erde als uns bewusst ist und es gibt Menschen, die eine besondere Verbindung zur Natur haben und mehr wahrnehmen können als andere. Ein schreckliches Ereignis ermöglicht den Blick in die Hölle, den man nie wieder loswird. So geht es Teresa, die ihre Dämonen ständig im Zaum halten muss, so geht es dem Täter. Nur hierüber kann sie sein Denken verstehen, nur so kann sie ihn fassen.

Ein Thriller kann auf vielerlei Weise beeindrucken. Die geschilderte Brutalität, die völlig degenerierte Psyche eines Täters, die clever konstruierte Handlung, das Charisma und der Intellekt des Ermittlers. „Eiskalte Hölle“ fasziniert jedoch durch etwas anderes – wenn hier auch die psychologischen Aspekte ebenso fesseln wie die Figur der Kommissarin – und rückt den Thriller schon stark in die Nähe eines Horrorromans. Die Schilderungen vor allem der Kinder, dass sie ein Wesen im Wald sehen, dass sie sich beobachtet fühlen, dass es eine nicht greifbare Präsenz gibt, jagen einem den Schauer den Rücken hinunter. Man weiß, dass es diese Figur gibt und man weiß, dass sie wieder zuschlagen wird und so beschleunigt sich der Herzschlag beim Lesen mehr als einmal. Vor lauter Sorge, dass doch wenigstens die Kinder verschont bleiben mögen, kann man gar nicht anders als weiterlesen.

Die Angst, die im Dorf umgeht, der Schrecken, der von den verstümmelten Opfern ausgeht – der real gewordene Grusel, dem man sich nicht entziehen kann. Doch dann gelingt der Autorin etwas Unerwartetes: in dem augenscheinlich Bösen erkennt ihre Protagonistin noch etwas ganz anderes und die einfache Dichotomie von Gut und Böse muss infrage gestellt werden. Ein fesselnder Roman, der sich förmlich in den Leser hineinschleicht.

Veröffentlicht am 20.04.2020

Warum wird gemordet?

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Teresa Battaglia ist eine sehr charismatische Ermittlerin, deren Team hinter ihr steht und zusammenhält. An seinem ersten Arbeitstag an seinem neuen Arbeitlsplatz bekommt es Massimo Marini als neuer, ...

Teresa Battaglia ist eine sehr charismatische Ermittlerin, deren Team hinter ihr steht und zusammenhält. An seinem ersten Arbeitstag an seinem neuen Arbeitlsplatz bekommt es Massimo Marini als neuer, junger Kollege, der aus der Stadt kommt, gleich mit ihrem speziellen Sarkasmus zu tun und gleichsam mit mit einen grausamen Mord, der in einem Bergdorf stattgefunden hat.

Italien, was ich als Leser mit Sonne, Wärme und Urlaub in Verbindung bringe, zeigt sich hier in dem Thriller von der rauhen, kalten Seite und der der Titel des Buches "Eiskalte Hölle" ist bezüglich Ort, Jahreszeit und Atmospäre absolut zutreffend.

Die Autorin nimmt mich mit auf eine Reise in die Vergangenheit und schildert dort die Geschehnisse in einem Heim, sowie neben der Geschichte aus der Gegenwart auch immer wieder Tagebuchartige Einträge auftauchen. Sie zieht Fäden zwischen allen Ereignissen und so zieht sich das Netz immer fester zu.

Die Story war spannend und beklemmend, lebte durch die Kommunikation und Schlagabtausche zwischen Massimo und Teresa auf ebenso wie durch die Empathie, die Teresa im Hinblick auf die wirklichen Opfer hat. Wer ist der Täter und warum mordet er? Die Auflösung war erschütternd. Interessant war auch die Geschichte von Teresas Privatleben, was jedoch oft nur angedeutet wird und deswegen um so Interesse bei mir hervorgerufen hat.

An manchen Stellen hätte ich gerne noch mehr über die Schicksale einzelner Figuren und Hintergründe erfahren. Neugierig bin ich jedoch auf einen weiteren Fall dieses Ermittlerteams geworden, denn die Figuren haben viel Potenzial.

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