Die letzten Worte von dir

Gleich zu Anfang hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass das hier genau mein Buch werden könnte und dieses Gefühl hat mich nicht getäuscht. Schnell fühlte ich mich vertraut und verbunden mit der Familie Bliss. Ich habe einfach eine große Schwäche für britische Vorstadtfamilien á la Mark Haddon mit seinem „wunden Punkt“. Doch hier geht es nicht um ihn, sondern um Imogen Clark und „Die letzten Worte von dir“.

Bei dem ein wenig kitschig gewählten Titel hatte ich Sorge, dass es sich um eine seichte Schnulze handeln könnte, doch weit gefehlt. Die Autorin hat es geschafft, jedem ihrer Charaktere eine ganz eigene Rolle zu verschaffen und jedem auch den gebührenden Raum zu geben. Sie verleiht ihnen Tiefe und präsentiert sie ihren Lesern mit allen Schwächen und Stärken, eben wie in einer ganz normalen Familie. Sie gibt Anna die schwerste Rolle aber auch Miriam, Sebastian und vor allem Clare haben ihr Päckchen zu tragen.

Ich musste mich ein wenig einlesen, doch dann wollte ich mich gar nicht mehr trennen von der Bliss Familie. Ein stimmiges Ende rundet das Buch gelungen ab und somit vergebe ich gerne die volle Punktzahl. Man muss sie halt mögen, diese britischen Geschichten …

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Was für ein tolles Buch!
Die Geschichte ist so toll erzählt. Die 4 Geschwister sind mir total ans Herz gewachsen

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Wie bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden?
Ich habe es als Rezensionsexemplar bei Netgalley erhalten. Zunächst hat mich der Titel neugierig gemacht und als ich den Klappentext gelesen habe, war ich erst recht interessiert, weil es zusätzlich eine Abwechslung zu meinen New Adult Romanen ist.

Um was geht es?
Die Familie Bliss besteht aus Mutter Dorothy, Vater Frank und den Kindern Miriam, Clare, Anna und Sebastian. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein und hatten allesamt keine einfache Kindheit, weil die Mutter mit so vielen Kindern überfordert war. Jeder ging irgendwann seinen Weg, bis ein Ereignis sie wieder zusammenführte: Dorothys Tod. Was noch schlimmer ist: Dorothy hat kurz vor ihrem Tod Anna, ihre angebliche Lieblingstochter, beauftragt, das Testament und den beiliegenden Brief zu verbrennen und nichts davon ihren Geschwistern zu erzählen.
Anna holte den Brief und das Testament, hat es jedoch bei sich behalten anstatt es zu verbrennen.
Eines Tages trafen sich alle Geschwister in ihrem gemeinsamen Elternhaus, um zu schauen, was sie mitnehmen möchten und was entsorgt werden sollte. Da kam die Frage nach dem Testament auf. Anna hat es so gut es geht vor den anderen verheimlicht und als sie nach Hause kam, hat sie gelesen, was drin steht. Sollte sie den anderen davon berichten?

Meine Meinung
Mir hat der Roman sehr gut gefallen und war eine tolle Abwechslung zu meinen New Adult Romanen.
Die verschiedenen Charaktere wurden eindrücklich beschrieben, weil aus ihren Perspektiven geschrieben wurde. Man konnte sich gut in sie hineinversetzen und ihre Gedankengänge nachvollziehen, obwohl der Roman aus der 3. Person geschrieben wurde.
Anfangs haben mich die Zeitsprünge irritiert, weil ich so schwer mit dem Alter der Charaktere hinterkam, vor allem weil zwischen ihnen teilweise riesige Unterschiede waren.
Die Handlung hatte an sich nicht viel Spannung, was bei dieser Thematik aber nicht schlimm war. Man lernte jede Person kennen und man wollte nur wissen, was in dem Testament und dem Brief war und was das für Auswirkungen auf die Familie hat.
Wer auf Geheimnisse und Familiendramen steht, dem kann ich dieses Buch wärmstens ans Herz legen!

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Cover und Schreibstil
Das ist echt schön und passt für mich auch gut zur Handlung der Geschichte. Der Schreibstil ist echt angenehm zu lesen und man kommt schnell in die Geschichte rein.
Inhalt
Es geht um 4 Geschwister, die unterschiedlicher fast nicht sein könnten und trotzdem eine Verbindung haben. Die Geschichte wird je aus der Sicht eines Geschwisterteils erzählt und man lernt alle 4 kennen. Am Anfang lernt man noch die Mutter kennen und dieses Kapitel fand ich tatsächlich fast mit am schönsten. Die Kapitel haben alle eins gemeinsam, sie sind schonungslos ehrlich und oft auch lustig.
Das Ende hat mich leider nicht überzeugen können, es waren so viele Fragen offen und es kam etwas zu schnell.
Fazit
Es hat mich zwar emotional schon berührt aber nicht komplett abgeholt.
Es waren trotzdem sehr schöne Lesestunden und möchte mich bei der Autorin bedanken. Ich danke auch Netgallery für das Rezi Exemplar welches meine Meinung nicht beeinflusst hat.

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Imogen Clark erzählt in Die letzten Worte von dir eine leise, nachdenkliche Familiengeschichte über Geschwisterdynamik, Geheimnisse und die Frage, wie gut wir selbst unsere engsten Verwandten wirklich kennen. Der Roman punktet vor allem mit seiner emotionalen Tiefe und den sehr unterschiedlichen Charakteren der Bliss-Geschwister, die auf ihre Weise mit dem Tod der Mutter und dem überraschenden Erbe umgehen.

Besonders Anna steht im Zentrum der Handlung – ihr moralisches Dilemma, ob sie das gut gehütete Geheimnis ihrer Mutter preisgeben oder mit ins Grab nehmen soll, sorgt für die zentrale Spannung. Die inneren Konflikte werden glaubwürdig geschildert, auch wenn manche Passagen ein wenig langatmig geraten.

Die Geschichte lebt von den zwischenmenschlichen Tönen und den unausgesprochenen Spannungen innerhalb der Familie. Gleichzeitig bleibt der große Knalleffekt aus – das vermeintlich brisante Geheimnis wirkt dann doch weniger schockierend, als der Aufbau vermuten lässt.

Fazit: Ein solider Familienroman mit Tiefgang, aber auch Längen. Wer ruhige, charaktergetriebene Geschichten über Loyalität, Schuld und Vergebung mag, wird hier sicher fündig. Für Leser*innen, die auf große Überraschungen oder dramatische Wendungen hoffen, bleibt die Geschichte etwas zu zurückhaltend.