Cover-Bild Keine Ruhe in Montana
Band 17 der Reihe "Ein Dave Robicheaux-Krimi"
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24,00
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  • Verlag: Pendragon
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 21.07.2021
  • ISBN: 9783865327475
James Lee Burke

Keine Ruhe in Montana

Ein Dave Robicheaux-Krimi, Band 17
Bernd Gockel (Übersetzer)

Nach dem erschütternden Hurrikan Katrina braucht Detective Dave Robicheaux eine Auszeit. Gemeinsam mit seiner Frau Molly und seinem besten Freund Clete will er sich auf einer Ranch in Montana beim Fischen erholen.
Doch die vermeintliche Idylle wird schnell durchbrochen, als zwei Studenten brutal ermordet und bei der Ranch aufgefunden werden. Robicheaux wird unmittelbar in den Fall hineingezogen, in die Machtspiele derer, die in Montana den Ton angeben. Clete hat währenddessen allerhand eigene Probleme und wird schon bald von seiner kriminellen Vergangenheit heimgesucht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2021

Dave Robicheaux in Montana

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Nachdem der Hurrikan Katrina den Süden Louisianas verwüstet hat, gönnt sich Dave Robicheaux mit seiner Frau Molly und seinem besten Freund Clete eine Auszeit in Montana. Aber schon nach kurzer Zeit werden ...

Nachdem der Hurrikan Katrina den Süden Louisianas verwüstet hat, gönnt sich Dave Robicheaux mit seiner Frau Molly und seinem besten Freund Clete eine Auszeit in Montana. Aber schon nach kurzer Zeit werden in der Nähe ihres Aufenthaltsortes zwei ermordete Studenten aufgefunden und Dave und Clete werden um Mithilfe bei der Suche nach dem Mörder gebeten. Doch bei ihren Nachforschungen kommen sie manch Mächtigen zu nahe, vor allem Clete, der Schwierigkeiten geradezu zu suchen scheint.

Einige Bände mit Dave Robicheaux habe ich bereits gelesen und dachte immer, übler als in Louisiana kann es kaum irgendwo zugehen – aber weit gefehlt. Daves Aufenthalt in Montana toppt Alles, was ich bisher gelesen habe: so viele Verrückte und Psychopathen (andere gibt es kaum in diesem Krimi) habe ich bisher selten in einem Buch erlebt. Wobei man Montana zugute halten muss: Es handelt sich bei Allen um ‚Zugereiste‘ 😉 Ob das Klima dort eine Rolle spielt?

Wie auch immer, der Fall ist verzwickt, wie man es von James Lee Burkes Romanen gewohnt ist und natürlich werden auch gesellschaftliche Missstände angesprochen: die Behandlung von Gefangenen, der alltägliche Rassismus, unbehandelte Kriegstraumata.
Doch was diesen Band von anderen unterscheidet, ist die unglaubliche Menge an Gewaltausbrüchen in übelster Form, die nicht immer wirklich nachzuvollziehen sind und selbst mir (die ich nicht gerade empfindlich bin) fast schon etwas zu viel waren. Auch Clete, Daves bester Freund, erschien mir mit zunehmender Seitenzahl immer seltsamer. Obwohl nicht allzu gut aussehend und schon etwas älter, hat er einen Schlag bei Frauen als wäre er Mr. Universum. Und sein Handeln scheint eher das eines pubertierenden Teenagers zu sein als das eines gestandenen Veteranen.

Dennoch – auch ein nicht ganz so guter Dave Robicheaux-Krimi ist immer noch ein guter Krimi, verglichen mit vielem, was sich so in den Bestsellerlisten tummelt.

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Für US-Amerikanische Krimifans

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Es ist der 17. Band der Reihe um Dave Robicheaux und Clete Purcel. Die beiden sind gemeinsam mit der Ehefrau von Dave, Molly, auf einer Ranch in Montana und wollen sich beim Fischen erholen.

Aber die ...

Es ist der 17. Band der Reihe um Dave Robicheaux und Clete Purcel. Die beiden sind gemeinsam mit der Ehefrau von Dave, Molly, auf einer Ranch in Montana und wollen sich beim Fischen erholen.

Aber die Idylle trügt, gleich zu Beginn werden zwei Studenten ermordet aufgefunden. Die Brüder Wellstone beherrschen die Gegend und schnell geraten Clete und Dave mit ihnen aneinander. Dave wird vom örtlichen Sheriff gebeten bei den Ermittlungen zu helfen.

Die Protagonisten werden gut beschrieben, nach einigen Seiten hat man sich eingelesen und vermisst nicht mehr das Hintergrundwissen der vorhergehenden Bände.

Es ist für mich ein typischer US-Krimi mit viel Gewalt, eigenwilliger Auslegung von Gut und Böse, die meisten, das heißt fast alle, Protagonisten haben psychische Probleme, als wenn es keine „normalen“ Menschen geben würde. Man lernt einiges über das Leben in US-Gefängnissen.

Die Sprache ist zwar zwischendurch recht derb, aber sie passt sich den Vorkommnissen z.B. im Gefängnis an. Für mich ist der Roman flüssig geschrieben, mit der nötigen Ruhe für Beschreibungen der Natur, Menschen und Geschehnisse. An manchen Stellen allerdings auch etwas sehr ausschweifend.

Derjenige, der US-Amerikanische Krimis gerne liest, sollte bei diesem Roman zugreifen.

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Veröffentlicht am 07.11.2021

Nicht mehr meins

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Detective Robicheaux will gemeinsam mit seiner Frau und seinem Freund nach dem Hurrikan Katrina zur Ruhe kommen und beim Angeln entspannen. Morde und Machtspiele ziehen ihn dann doch wieder in Ermittlungen ...

Detective Robicheaux will gemeinsam mit seiner Frau und seinem Freund nach dem Hurrikan Katrina zur Ruhe kommen und beim Angeln entspannen. Morde und Machtspiele ziehen ihn dann doch wieder in Ermittlungen rein.

In den 90iger Jahren, als die Robicheaux-Krimis in Deutschland herauskamen, habe ich einige gelesen und fand sie damals gut, vor allem wegen des Schreibstils von James Lee Burke: seine Art, Landschaften in Szene zu setzen und die Protagonisten Dialoge führen zu lassen. Auch die derbere Sprache hatte mich früher nicht gestört.

Ich hatte jetzt mal wieder Lust auf einen seiner Romane, kam auch wieder in die Protagonisten rein. Wer noch keines seiner Bücher kennt, könnte damit ein Problem haben. Der Roman ist wirklich voller Kontraste. Die Sprache empfinde ich als sehr bildhaft, egal ob es um Gewalt geht oder um die grandiose Landschaft. Bei beidem wird das Kopfkino reich "bespielt". Die vielen Landschaftsmotive nehmen etwas von der Geschwindigkeit aus der eigentlichen Handlung raus, aber das ist auch typisch für den Autor und trägt dazu bei, dass man beim Lesen nicht nur in der Gewalt und Brutalität versinkt - Kontrast zur derben Sprache. Mich hat jetzt an der Geschichte gestört, dass es zu viel Machtgehabe, Sexismus, durchgedrehte Personen gab. Ich glaube, ich bin inzwischen sensibler hinsichtlich der hier reichlich bedienten Klischees geworden. Und gegen Ende kam mir die Geschichte zu konstruiert vor.

Meine „Lesezeit“ von Burke-Romanen ist definitiv vorbei.

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Heftig

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Eigentlich hat sich Dave Robicheaux mit seiner Frau Molly und Kumpel Clete nach Montana zurück gezogen, um endlich etwas zu entspannen und Abstand zu bekommen zu den erschütternden Ereignissen rund um ...

Eigentlich hat sich Dave Robicheaux mit seiner Frau Molly und Kumpel Clete nach Montana zurück gezogen, um endlich etwas zu entspannen und Abstand zu bekommen zu den erschütternden Ereignissen rund um Hurrikan Katrina. Gleich zu Beginn gerät Clete allerdings mit den zwielichtigen Sicherheitsleuten eines exzentrischen Millionärs aneinander, die ihm immer wieder über den Weg laufen und ihn provozieren. Als später auch noch mehrere brutale Morde in der Nähe passieren stecken die Freunde schnell tief im Sumpf, jeder auf seine Weise.

Detectiv Dave Robicheaux bevölkert bereits 23 Thriller des hoch dekorierten Autors James Lee Burke, dieses Buch ist Band 17. Es wird explizit darauf hingewiesen, dass man das Buch gut einzeln lesen kann, allerdings hab ich schon des Öfteren Hintergründe vermisst, die mir die anderen Bücher geliefert hätten. Besonders zu den Figuren und ihrer Intention Dinge so zu tun, wie sie sie tun fehlen hier dann doch einige Details. Aber selbst schuld, wenn man immer quer in eine Reihe einsteigt.

Mit Lektüre der Vorgängerbücher wäre vielleicht auch meine Rezension zum Buch anders ausgefallen. Vielleicht käme ich dann besser klar mit der derben Sprache, den Kraftausdrücken, der sinnlos brutalen Gewalt, dem offenkundigen Sexismus, oder auch mit den verwendeten Stereotypen und Klischees. Vielleicht wäre ich dann aber gar nicht bis zu Band 17 gekommen.

Zweifelsohne ist der Autor, zu Recht, ein Meister seines Fachs. Was er hier sprachlich abliefert ist groß, kein Wunder also, dass die geschaffenen Bilder 571 Seiten füllen. Seine Figuren sind speziell, vielschichtig, aber leider auch durch die Bank weg unsympathisch. Eigentlich mag man sich gar nicht vorstellen, dass es solche Menschen im wahren Leben gibt, obwohl man es natürlich besser weiß. Einziger Lichtblick die wunderbare Nebenfigur Candace, die so herrlich naiv an das Gute im Menschen glaubt, leider aber damit wieder so ein Klischee bedient, dass es weh tut beim lesen.

Die Geschichte, ebenso die Figuren spiegeln genau das negative Bild, dass man oft mit Amerika in Verbindung bringt. Wer Geld hat hat Macht, kann sich alles erlauben, steht über dem Gesetz. Wer Gerechtigkeit will, nimmt diese selbst in die Hand, wobei der Satz "Auge um Auge, Zahn um Zahn" durchaus wörtlich zu nehmen ist. Oft fühlt man sich beim lesen in einen dieser uralten Western zurück versetzt, nur das man hier leider gar nicht weiß, wer am Ende die Guten sind.

Ich würde dieses Buch durchaus als Männerbuch charakterisieren. Es strotzt, genau wie seine Protagonisten nur so vor Testosteron, Frauen spielen nur als schmückendes Beiwerk, oder Opfer eine Rolle. Obwohl ich absolut nicht zartbesaitet bin hab ich mehr als einmal geschluckt angesichts der Gewaltbereitschaft und -verherrlichung. Wahrscheinlich habe ich aber einfach nicht verstanden, was der Autor versucht hat zu sagen. Wer weiß.

Über die Bewertung habe ich mir ziemlich lange Gedanken gemacht. Einerseits will ich authentisch wiedergegeben, wie das Buch als Einzelnes auf mich gewirkt hat, andererseits will ich dem Autor nicht Unrecht tun. Vielleicht war ich einfach nicht die richtige Leserin für James Lee Burke, aber damit kann ich leben. Geschmäcker sind schließlich und zum Glück verschieden. Darum am Ende auch drei, statt nur zwei Sterne.

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