Cover-Bild Der Markisenmann
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 21.03.2022
  • ISBN: 9783453273771
Jan Weiler

Der Markisenmann

Roman
Was wissen wir schon über unsere Eltern? Meistens viel weniger, als wir denken. Und manchmal gar nichts. Die fünfzehnjährige Kim hat ihren Vater noch nie gesehen, als sie von ihrer Mutter über die Sommerferien zu ihm abgeschoben wird. Der fremde Mann erweist sich auf Anhieb nicht nur als ziemlich seltsam, sondern auch als der erfolgloseste Vertreter der Welt. Aber als sie ihm hilft, seine fürchterlichen Markisen im knallharten Haustürgeschäft zu verkaufen, verändert sich das Leben von Vater und Tochter für immer.

Ein Buch über das Erwachsenwerden und das Altern, über die Geheimnisse in unseren Familien, über Schuld und Verantwortung und das orange-gelbe Flimmern an Sommerabenden.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2022

Ein Sommer der anscheinend alles ändert

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In dem Buch geht es um die fast 16 Jährige Kim, die mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und dem deutlich jüngerem Halbbruder in einem Wohlstandshaushalt lebt.

Nach einem Vorfall landet sie erst in der ...

In dem Buch geht es um die fast 16 Jährige Kim, die mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und dem deutlich jüngerem Halbbruder in einem Wohlstandshaushalt lebt.

Nach einem Vorfall landet sie erst in der Psychatrie und wird dann für 6 Wochen in den Sommerferien zu ihrem leiblichen Vater geschickt, an den sie keine Erinnerung hat, da sie ihn mit 2 Jahren das letzte Mal gesehen hat.

Gesprochen wurde zu Hause über ihn nur selten und wenn dann spöttisch.

Soweit so gut.

Der Beginn des Buches gelingt leicht, der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Anfänglich konnte ich die Tragik der Geschichte auch nachvollziehen, aber mit der Zeit waren es mir doch zu viele Klischees dabei, die bedient wurden.

Es werden viele Fragen aufgeworfen, die in meinen Augen jedoch nicht wirklich geklärt werden.

Auch wird der Erzählstil dann irgendwie auch langatmiger und kleinste Details werden zu sehr ausgewalzt, dafür bleiben einige der Figuren einfach nur blass.

Es wird auf die Auflösung der Fragen hingearbeitet und man erhofft einen grossen Knall, aber es ist dann doch nur ein kleines Ploppen und es ist eine weitere Geschichte, die beschreibt wie die Deutsch-Deutsche Vergangenheit die Menschen beeinflusst hat, so sorgt man dafür, dass die Mauern in den Köpfen bestehen bleibt und die Einigkeit nie wirklich vollzogen wird.

Dennoch hätte ich mir mehr Tiefgang erwartet, wenn es schon erzählt wird.

Das Ende war in meinen Augen absolut konstruiert und unrelalistisch, da es viel zu positiv im Verhältnis zur Geschichte beschrieben wurde.

Es ist zwar in sich schlüssig und passt irgendwie auch zur Geschichte, die vor Klischees nur so strotzt, aber meinen Augen wurde hier einfach Potenzial verschenkt.

Das Ende wurde überraschend schnell runter gerattert, was fast vermuten lässt, dass es eine Seitenbegrenzung für dieses Buch gab.

Im ganzen waren es sehr stereotype Figuren, die in meinen Augen keine Entwicklung machen und in ihren Schubladen verbleiben.

Mich konnte die Geschichte leider überhaupt nicht mit nehmen.

Aufgrund des durchgängig angenehmen Schreibstiles gebe ich jedoch wohlwollend 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.03.2022

Fastfood

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Jan Weiler ist wohl immer gut für Überraschungen. Während mir die Kühn Krimis überraschend gut gefallen haben, ist jetzt dieses Buch überraschend harmlos. Von smartem Humor und sensibler Personenzeichnung ...

Jan Weiler ist wohl immer gut für Überraschungen. Während mir die Kühn Krimis überraschend gut gefallen haben, ist jetzt dieses Buch überraschend harmlos. Von smartem Humor und sensibler Personenzeichnung ist hier nichts mehr zu spüren. Es wirkt eher wie ein grobgestricktes Rührstück mit planvoller Botschaft, leichte Unterhaltung für Menschen, die es nicht seicht mögen, sich aber auch nicht anstrengen möchten.

Es geht um Kim, 15 Jahre alt, die genötigt wird, die Sommerferien bei ihrem bis dato unbekannten Vater zu verbringen. Dort lernt sie die Freuden des einfachen Lebens kennen und einen höchst eigenbrötlerischen Vater lieben. Darüber hinaus entwickelt sie nie geahntes Verkaufstalent und kittet einen Jahrzehnte alten Familienzwist.

Das klingt wie ein simples Strickmuster? Genau das ist es auch. Hier handeln Figuren aus der Klischeekiste Klischeeprobleme ab, mit immer und überall ein bisschen Extra. Kim wird von ihrer Familie extra fies behandelt, damit sie extra ekelig ausrastet und eine extra üble Strafe erhält. Ihr Vater lebt tatsächlich in einer Lagerhalle, schlimmer können doch Ferien nicht sein, oder? Zum Glück vermisst sie schon nach einem Tag weder Fernsehen noch Internet und passt sich bewundernswert den frugalen Gegebenheiten an. Die Jugend von heute ist besser als ihr Ruf.

Um es kurz zu machen: Das war nix. Ich habe mit Erlesenem gerechnet und Fastfood bekommen. Ein bisschen Problemfamilie to go mit DDR-Vergangenheit, ein hübsch inszeniertes Drama unter der Sonne Duisburgs, um am Ende festzustellen, wir haben uns doch alle lieb.

Von mir gibt es leider keine Empfehlung für dieses Werk.

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