Cover-Bild Lass mich los
10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 13.11.2017
  • ISBN: 9783453359383
Jane Corry

Lass mich los

Psychothriller
Angelika Naujokat (Übersetzer)

Als die junge Anwältin Lily Ed heiratet, hofft sie auf einen Neuanfang. Sie möchte die Geheimnisse der Vergangenheit hinter sich lassen. Doch als sie ihren ersten wichtigen Fall annimmt, fühlt sie sich merkwürdig von ihrem Klienten angezogen. Einem Mann, der des Mordes angeklagt ist. Einem Mann, für den sie bald alles riskiert. Doch ist er wirklich unschuldig?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2018

Die Frau meines Mannes

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Lily ist junge Anwältin, Ed Künstler. Obwohl ihre Ehe nicht ganz so läuft, wie sie sich das vorstellte, hält Lily daran fest. Sie kämpft gegen die Dämonen ihrer Vergangenheit. Ihr Klient Joe löst durch ...

Lily ist junge Anwältin, Ed Künstler. Obwohl ihre Ehe nicht ganz so läuft, wie sie sich das vorstellte, hält Lily daran fest. Sie kämpft gegen die Dämonen ihrer Vergangenheit. Ihr Klient Joe löst durch seinen Fall eine Wendung in Lilys Karriere aus, aber nicht nur da. In allem Chaos taucht auch noch die Nachbarstochter auf und trotz allem erkennt Lily, dass Carla ihr unbewusst hilft. Während Lily einen Fall nach dem anderen gewinnt, gerät ihr Leben in eine Schräglage, die eng mit ihrem toten Bruder Daniel und Joe verbunden ist …

Jane Corry erzählt diesen Thriller auf ruhige und dennoch beunruhigende Art. Der Leser weiß die ganze Zeit, dass hinter der nächsten Ecke das Monster lauert und kann einfach nicht aufhören zu lesen. Häppchenweise gräbt sie die Wahrheit aus und mit jeder neuen Schicht wird das Entsetzen größer. Wie scheinbar zufällig ein Ereignis nach dem anderen Lily quasi dazu treibt, endlich das große Ganze anzuerkennen und sie noch immer die Augen verschließen möchte, liest sich hervorragend. Nichts ist mit Gewalt zurechtgebogen, alles greift nahtlos ineinander und baut aufeinander auf. Ganz ohne überdeutliche Darstellung von Gewalttaten, mit nur wenigen Federstrichen zeichnet die Autorin ein Bild der Geschehnisse. Genau das geht an die Psyche, denn was man eben nicht wirklich sieht, sondern nur ahnt, wirkt eben intensiver.

Die Figuren sind glaubhaft und sehr real, auch wenn Daniel, Joe und Tom an unterschiedlich starkem Asperger-Syndrom leiden und diese Häufung doch auffällig ist. Auch Carla und Francesca sind auffällige Figuren, dennoch glaubhaft. Lily begegnet also immer wieder Menschen, die nicht dem Durchschnitt entsprechen und ihr Beruf lässt sie dafür mehr oder weniger blind werden. Die Überzeugung, etwas wiedergutmachen zu müssen, lässt sie zudem leichter Fehlentscheidungen treffen, als eine freie Seele es tun würde. Zwischen dem ersten und dem zweiten Teil liegen fünfzehn Jahre, von denen der Leser nicht viel, aber das Nötigste, erfährt. Dadurch hat man in keinem Moment das Gefühl, zu viel oder zu wenig vom Drumherum zu lesen. Sehr gut gemacht!

Mir hat dieser Psychothriller sehr gut gefallen und ich bin erstaunt, wie gut dieser Erstling geworden ist. Der Kunstkniff, dass abwechselnd Lily selbst erzählt und dann aus Sicht von Carla erzählt wird, gefällt mir sehr. Das macht die ganze Sache besonders lebendig und man erfährt Dinge, die aus nur einer Perspektive nicht möglich gewesen wären. Dass hier nicht zig Fäden aus allen Richtungen erst noch zusammenlaufen müssen, sondern einfach nur am Stück erzählt wird, wobei Ereignisse aus der Vergangenheit nach und nach zutage kommen, gefällt mir ebenfalls sehr gut. Ich bin diese verschwurbelten Bücher inzwischen so leid und freue mich, wenn ein Autor es einfach nicht nötig hat, unsinnig viel Verwirrung zu stiften und am Ende mit einer Auflösung aus der Luft heraus aufwartet. Jane Corry spielt von Anfang an mit offenen Karten und verblüfft umso mehr. Der Leser hat die ganze Zeit die Wahrheit vor Augen, sieht sie dennoch erst am Ende. Genial!

Schade ist nur, dass nicht der Originaltitel verwendet wurde. „Die Frau meines Mannes“ hätte so viel besser gepasst, zumal dieser Satz auch insgesamt acht Mal fällt. Mein Lesejahr beginnt also mit einem starken Buch, an dem sich alle folgenden messen lassen werden müssen. Fünf Sterne für ein Buch, an dem ich nur den deutschen Titel bemängeln muss!

Veröffentlicht am 27.12.2017

Wie schlimm kann eine Lüge sein?

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Cover:
Das Cover ist sehr simpel. Der Hintergrund ist einheitlich grünlich-schwarz gestaltet und erinnert an eine zerkratzte Oberfläche. Darauf findet sich großflächig der Buchtitel in auffallend gelber ...

Cover:
Das Cover ist sehr simpel. Der Hintergrund ist einheitlich grünlich-schwarz gestaltet und erinnert an eine zerkratzte Oberfläche. Darauf findet sich großflächig der Buchtitel in auffallend gelber Schrift. Dementsprechend kann man hier auch keine tiefergehende Bedeutung oder gar eine Verbindung zum Inhalt finden.

Inhalt:
In diesem Thriller begleiten wir Lilly in ihrem ersten großen Fall bei dem sie einen unschuldigen Mann aus dem Gefängnis holen soll. Doch die ganze Zeit muss man sich immer wieder Fragen, ob er auch wirklich unschuldig ist.
Durch den Prolog erfahren wir gleich zu Beginn, dass ihrem frisch angetrauten Mann Ed etwas Schlimmes passieren wird. Zunächst beginnt die Handlung mit Teil eins des Buches aber fünfzehn Jahre vor diesem Ereignis. Dabei begleiten wir alles aus Sich von Lilly in Kapiteln, die ihren Namen als Titel tragen. Alles beginnt bei besagtem Fall. Von Beginn an gibt es aber auch Kapitel aus der Sicht von Carla, dem kleinen Nachbarsmädchen von Lilly und Ed, um welches sie sich später dann auch ab und zu kümmern. Dass dieses Mädchen noch eine Rolle spielen wird, ist somit von Anfang an klar. Natürlich nehmen die Ereignisse ihren Lauf und privat wie beruflich muss Lilly einiges mitmachen, wobei sie selbst nicht weniger unschuldig ist. Und dann ist da natürlich noch die Sache mit ihrem verstorbenen Bruder, die viele Fragen aufwirft.
Der zweite Teil des Buches spielt dann zwölf Jahre später und hier bekommen wir langsam aber sicher Antworten auf all die Fragen, wobei Carla die bereits erahnte, entscheidende Rolle spielt.

Fazit:
Wenn man die Seitenzahl von fast 600 Seiten und die, im Verhältnis dazu, sehr kurze Inhaltsangabe betrachtet, kommt schnell die Vermutung auf, dass die Story unnötig in die Länge gezogen wurde und langweilig sein könnte – dem ist absolut nicht so!
In diesem Buch passiert sehr viel. Viele kleine Details die am Ende alle Sinn ergeben und so den Schluss stimmig wirken lassen. Alles ist so verworren ineinander, dass nahezu jede Handlung mit den anderen zusammenhängt und nichts ohne Bedeutung bleibt. Und genau das macht diesen Psychothriller aus. Mit jeder neuen Handlung bekommt man ein kleines bisschen mehr Information, kann ein kleines bisschen mehr nachvollziehen wieso die Person so gehandelt hat und was dies zu dem Ende der Geschichte beigetragen hat. Dabei war für mich von Anfang an Lilly die Sympathieträgerin, obwohl sie selbst nicht immer richtig handelte. Dies bestärkt sich im zweiten Teil des Buches durch das was ihr angetan wird nur weiter und findet mit dem Ende seinen Höhepunkt. Für die Opfer dieses Buches hingegen kann ich kaum Mitleid oder Mitgefühl aufbringen. Viel mehr ist da ein Gefühl von „Jedem das was er verdient“. Dass das Buch solche Emotionen auslöst, zeigt wie gut die Handlung und die Charaktere umgesetzt sind und wie geschickt Jane Corry die Emotionen der Charaktere versinnbildlicht.
Ein sehr gelungener Psychothriller, der durch das beklemmende Gefühl zu wissen, dass irgendetwas Schlimmes passieren wird, zum absoluten Pageturner wird. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2018

Erstlingswerk gelungen

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Anwältin Lily scheint es geschafft zu haben: frisch verheiratet bekommt sie einen neuen Fall übertragen, den sie mit Pauken und Trompeten gewinnt.


10 Jahre später: ihre Ehe mit Ed ist nicht wirklich ...

Anwältin Lily scheint es geschafft zu haben: frisch verheiratet bekommt sie einen neuen Fall übertragen, den sie mit Pauken und Trompeten gewinnt.


10 Jahre später: ihre Ehe mit Ed ist nicht wirklich glücklich, zudem hat ihr gemeinsamer Sohn Probleme. Und dann taucht auch noch jemand aus der Vergangenheit auf, der es nicht gut mit Lily meint.


Das Buch ist in zwei Teile gegliedert:


Im Jahr 2000 heiratet Lily Ed und zieht in ein kleines Häuschen in London. Ihre Nachbarin ist alleinstehend und so passen die beiden ab und zu auf deren kleine Tochter Carla auf, die in der Schule gemobbt wird. Lily hängt all ihre Energie in den Fall Joe, der seine Freundin ermordet haben soll, dies aber bestreitet.


Im Jahr 2015 geschieht ein Mord und die Vergangenheit lebt wieder auf.


Raffiniert erzählt Corry die Geschichte um die Anwältin und ihre Familie. Was anfangs wie zwei verschiedene Storys scheint, läuft bald in einer einzigen Handlung zusammen und fesselt den Leser. Denn irgendwie ist nichts wie es scheint und dann ist da ja auch noch Lilys großes Geheimnis. Was im ersten Teil noch eher an einen Kriminalfall denken lässt, wird in Teil zwei eher zum Psychothriller. So kommt jeder Leser ganz auf seine Kosten.


Corrys Schreibweise ist flüssig und mitreißend und ich war von der ersten Seite an gefesselt. Verschiedene Wendungen halten die Spannung auf hohem Niveau und überraschen den Leser immer wieder.



Fazit: ein tolles Erstlingswerk!

Veröffentlicht am 28.06.2018

Unerwartet

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Der Psychothriller erzählt die Geschichte von der jungen Anwältin Lilly, die gerade aus den Flitterwochen mit ihrem Mann Ed zurückgekehrt ist, als ein neuer Fall auf sie wartet. Sie soll die Unschuld eines ...

Der Psychothriller erzählt die Geschichte von der jungen Anwältin Lilly, die gerade aus den Flitterwochen mit ihrem Mann Ed zurückgekehrt ist, als ein neuer Fall auf sie wartet. Sie soll die Unschuld eines Mörders beweisen, der seine Frau getötet haben soll. Doch plötzlich fühlt sie sich von ihm angezogen und dann beginnt es auch noch in ihrer Ehe zu grieseln. Doch ist dieser Mann wirklich unschuldig?
Der Schreibstil der Autorin ist einfach gehalten und man kommt von Anfang an gut in die Geschichte rein, was vielleicht auch daran liegen mag, dass Jane Corry im Hochsicherheitsgefängnis gearbeitet hat und ihre Erfahrungen von dort mit in ihr Buch fließen lassen hat.
Durch die genaue Beschreibung der einzelnen Personen, konnte ich mich sehr gut ins Geschehen hineinversetzen und die Geschichte wirkt fasst lebendig.
Lilly, welche auf mich Anfangs wie eine kleine, schüchterne Anwältin wirkte, gewinnt im Laufe der Geschichte ordentlich an Stärke, auch wenn sie viele Geheimnisse birgt.
Neben Lilly wird die Geschichte noch aus der Sicht von Carla erzählt. Ein kleines Nachbarmädchen von Lilly und Ed, auf die die beiden manchmal aufpassen. Anfangs tat mit Carla ziemlich leid, denn sie ist nicht gerade beliebt in ihrer Schule und wird ständig niedergemacht, doch im Laufe der Geschichte entdeckt man dann ihr wahres Gesicht.
"Lass mich los" steckt voller überraschender Wendepunkte und Geschehnisse und so bleibt es bis zum Ende spannend.
Insgesamt kann ich sagen, dass mich das Buch ziemlich überzeugt hat und ich wohl weitere Bücher der Autorin lesen werde, jedoch war dies für mich nicht wirklich ein Psychothriller, sondern eher ein Thriller, weswegen es 4/5 Sterne von mir gibt.
Abschließend muss ich noch hinzufügen, dass mich auch andere Charaktere sehr beeindruckt und fasziniert haben, denn es sind Menschen, mit denen ich in Zukunft arbeiten werden, da ich die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin mache, aber seht selbst, was ich meine . Ich kann jedem nur ans Herz legen, es zu lesen ☺️

Veröffentlicht am 04.01.2018

Düsterer Psychothriller mit fesselnder Spannung und reizvollen Charakteren!

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Für Lily läuft gerade alles gut, sie ist frisch verheiratet und steht in den Startlöchern zu ihrer möglichen Karriere als Anwältin für Strafrecht in einer angesehenen Kanzlei. Ihr neuester Fall führt ...

Für Lily läuft gerade alles gut, sie ist frisch verheiratet und steht in den Startlöchern zu ihrer möglichen Karriere als Anwältin für Strafrecht in einer angesehenen Kanzlei. Ihr neuester Fall führt sie zu Joe Thomas, einem Mörder, der seine Verurteilung anfechten möchte. Schon bei ihrer ersten Begegnung kommt eine vertraute und elektrisierende Spannung zwischen Ihnen auf und sie versucht alles, um seine Unschuld zu beweisen. Doch ist er so unschuldig wie er tut? Joe erweckt unheilvolle Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit, die sie immer noch nicht loslassen.

„Lass mich los“ ist ein spannender Psychothriller, bei dem die Autorin eine düstere und geheimnisvolle Atmosphäre aufbaut und einen direkt mit ihrem Prolog, bei dem ein Sterbender zurückblickt, neugierig macht. Das 575-seitige Werk lässt sich leicht und schnell durch den flüssigen Schreibstil lesen und man fliegt nur so durch Geschichte, die vollgepackt ist mit unvorhersehbaren und dramatischen Wendungen. Bei den zwei verschiedenen Erzählsträngen aus Sicht von Lily und Carla fragt man sich am Anfang, wie ihre Lebensgeschichten wohl zusammenhängen. Sie fesseln einen durch die menschlich sehr gut dargestellten Probleme in einer Beziehung und mit seinen Mitmenschen, bemitleidenswerten Momenten, unheilvoll und spannungsgeladenen Geschehnissen, Schuldgefühlen und dem Verhalten in Ausnahmesituationen. Langsam aber stetig werden sie ineinander verwoben und man ist entsetzt und geschockt über die Entwicklung. Die ganze Zeit ist man gespannt auf das unheilvolle Geheimnis von Lily und die manipulative Vorgehensweise von Carla, die ihr Leben lang auf der Suche nach Liebe, Anerkennung und ein besseres Leben ist.

Sehr gut dargestellt wird hierbei auch aus der Sicht von Lily, die rechtliche und moralische Seite der strafrechtlichen Verteidigung.

Bei all den Abgründen, emotionalen Überforderungen der Charaktere, Verwicklungen und auch Hoffnungen findet die Autorin noch ein schönes, zufriedenstellendes und nicht erwartetes Ende für den Leser.

Mein Fazit:

Jane Corry hat mich mit ihrem Thriller sehr gut unterhalten. Spannend aufgebaut und mit tollen düsteren Charakteren versetzt hat sie mir aufregende und unterhaltsame Lesestunden geschenkt.
Verdient vergebe ich 4 Sterne.