Cover-Bild Fleischmaler
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14,98
inkl. MwSt
  • Verlag: Schaarschmidt, Martin
  • Themenbereich: Kunst
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 314
  • Ersterscheinung: 18.06.2019
  • ISBN: 9783982099613
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Jo Machedanz

Fleischmaler

Kriminalroman
Ein brutaler Mord mit einem Flammenwerfer mitten in Berlin. Die Polizei ermittelt unter Hochdruck. Doch dass die Täter auch eine junge Frau gefangen halten, ahnt niemand – außer Kiki Timm, die Freundin der Entführten. Kiki muss etwas tun. Sie ist eigensinnig, willensstark, eine begabte Graffiti-Sprayerin, die hohe Mauern erklettern und sich wehren kann. Und Kiki ist taub. Ohne ihre Hörimplantate lebt sie in der Stille.

Als die Polizei Kikis Befürchtungen nicht ernst nimmt, beginnt sie zusammen mit dem Aussteiger Paul auf eigene Faust zu ermitteln. Unterdessen sucht ein amerikanischer Privatdetektiv für einen zwielichtigen Auftraggeber in der deutschen Hauptstadt nach Akt-Gemälden des berüchtigten Nazi-Malers Adolf Ziegler. Viel zu spät erkennen die Akteure, dass sie durch ihre Nachforschungen in ein gefährliches Netz aus Lügen, Hass und Gewalt geraten.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2019

Nazi-Kunst, Entführungen und ein Flammenwerfer in Berlin

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Ein toller Berlin-Thriller, bei dem es um Nazi-Kunst, Flammenwerfer und vielschichtige Charaktere geht. Jo Machedanz' erster Ausflug ins Genre ist definitiv geglückt.

Inhalt:
Ein Mann verbrennt in seinem ...

Ein toller Berlin-Thriller, bei dem es um Nazi-Kunst, Flammenwerfer und vielschichtige Charaktere geht. Jo Machedanz' erster Ausflug ins Genre ist definitiv geglückt.

Inhalt:
Ein Mann verbrennt in seinem Wagen, eine junge Frau verschwindet spurlos. Leider erkennt die Polizei keinen Zusammenhang, so dass die taube Kiki Timm selbst Nachforschungen anstellt. Unterstützt wird sie von Aussteiger Paul, neben dessen Wohnhaus der Wagen in den Flammen eines Flammenwerfers verbrannte.
Gleichzeitig ist ein amerikanischer Privatdetektiv in der Stadt und soll für seinen zwielichtigen Auftraggeber ein Akt-Gemälde des berüchtigten Nazi-Malers Adolf Ziegler erstehen.

Cover:
Die Fußbodenplatten aus dem Haus der Kunst in München haben einen direkten Bezug zu den Bildern, die während der NS-Zeit in dem Haus ausgestellt wurden. Ein Zusammenhang, den der Leser nicht auf den ersten Blick erfassen kann, aber dank der Hintergrundinformationen finde ich es sehr gut gewählt.
Der Titel lässt ja auch das Allerschlimmste erwarten, zum Glück geht es nicht ganz so blutig zur Sache.

Setting und Stil:
Der Autor zeigt uns die nicht ganz so schönen Ecken Berlins, wobei wir an der Seite des Privatdetektivs auch etwas bessere Gegenden und andere Städte zu sehen bekommen. Tolle Beschreibungen, den einen oder anderen Dialekt und reichlich sehr interessantes Hintergrundwissen reichern die gut lesbare Handlung ab.
Kurze Abschnitte mit genauen Zeitangaben treiben die Handlung aus unterschiedlichen Sichten der Hauptcharaktere voran.

Charaktere:
Es gibt drei große Handlungsstränge, die sich durchaus überschneiden. Der erste dreht sich um Kiki Timm, die dank ihres Cochlea-Implantats gut mit ihrer Taubheit zurechtkommt, eine leidenschaftliche Sprayerin ist und dank des Internets Kontakt zu Paul bekommt, der ihr bei der Suche nach der Mitbewohnerin hilft. Die zweite Gruppe sind die Mitglieder der Sonderkommission "Brandopfer" und der dritte Strang dreht sich um den Privatdetektiv Adam Peppercorn.
Allen ist gemeinsam, dass die lebensnahen Charaktere viel Tiefgang und Hintergrund haben, so dass man sich sehr leicht in sie hineinversetzen kann. Eine tolle Mischung, von der zumindest ein Teil eine Fortsetzung bekommen soll.
Besonders schräg ist Adams Auftraggeber, bei dem man, genau wie beim Täter, aus dem Kopfschütteln kaum noch herauskommt.

Geschichte:
Eine vermisste Mitbewohnern, ein verschwundenes Mädchen, verkokelte Leichen und Nazi-Kunst, die der Führer selbst für gut befunden hat. Das alles gepaart mit einzigartigen Charakteren, seltsamen Berlinern, reichlich Lokalkolorit und vielen spannenden und bedrohlichen Momenten. Einer perfekte Mischung, die einen nicht loslässt.

Fazit:
Fleischmaler ist wieder einmal ein Thriller, den ich an einem Stück gelesen habe. Ich kann ihn also nur jedem Fan des Genres empfehlen. Die Charaktere sind klasse, der Fall äußerst spannend und die Hintergrundinfos für mich sehr informativ und perfekt in die Handlung eingebunden. Ich war von Anfang bis Ende gefesselt und freue mich auf weitere Geschichten des Autors.

Veröffentlicht am 14.12.2019

Kunstraub

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Beginne hier mal gleich mit dem Fazit, für die Leute, die es eilig haben: Mit hat dieses Buch wirklich sehr gut gefallen und kann es allen Liebhabern guter Krimis nur weiterempfehlen.
Der Titel dieses ...

Beginne hier mal gleich mit dem Fazit, für die Leute, die es eilig haben: Mit hat dieses Buch wirklich sehr gut gefallen und kann es allen Liebhabern guter Krimis nur weiterempfehlen.
Der Titel dieses Buchs führt mich, ganz sicher beabsichtigt, erstmal ganz in die Irre und paßt nachher aber doch ganz toll zu dieser Geschichte.
Der Autor hat eine sehr sympathische Art zu schreiben und schafft es sehr schnell mich mitzunehmen, zuerst nach Berlin und auch an einige andere Schauplätze.
Die beteiligten Personen werden nach und nach eingeführt und auch gut vorgestellt, es gibt im Buch auch ein Register mit allen Namen zum nachschlagen.
Sehr interessant ist Kiki, eine junge Frau mit einer schweren Hörschädigung und Adam, ein Amerikaner auf Recherchetour und auf jeden Fall auch Paul, ein Möchtegern-Thrillerautor.
Durch die Recherchen, die Adam Peppercorn über die Kunst im Deutschen Reich und legalen und illegalen Kunsthandel macht, kann man sehr viel wissenswertes erfahren. Dieser Teil ist hochinteressant.
Die Morde treten für mich bei der Lektüre fast in den Hintergrund, spielen eine Nebenrolle, vielmehr versuche ich zu ergründen, wie die verschiedenen Handlungsstränge zusammenlaufen.
Spannend bis zum Ende, wo sich dann alles klärt, würde sehr gerne mehr über Kiki und Paul lesen.

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Veröffentlicht am 25.11.2019

Gelungenes Debüt, macht Lust auf mehr

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Paul, 43 Jahre alt und arbeitslos, lebt getrennt von Frau und Tochter. Schreibt einen Roman und schickt den an sämtliche namhafte Verlagshäuser.
Hauptkommissar Jürgen Grossmann, wird zu einer Leiche gerufen, ...

Paul, 43 Jahre alt und arbeitslos, lebt getrennt von Frau und Tochter. Schreibt einen Roman und schickt den an sämtliche namhafte Verlagshäuser.
Hauptkommissar Jürgen Grossmann, wird zu einer Leiche gerufen, die im Auto verbrannte. Schnell stellt sich heraus, dass sie getötet wurde und der Mörder mit einem Flammenwerfer arbeitete. Am Tatort taucht sofort ein Journalist auf, der eine sensationelle Story vermutet. Er fotografiert sofort und wird von den Ermittlern vom Tatort verscheucht.

Weitere Akteure sind Kiki, eine taube junge Frau, die ihre Freundin und Mitbewohnerin vermisst. Sie findet bei der Polizei kein Gehör und sucht daher auf eigene Faust und mit der Hilfe von Paul nach der Freundin. Dann spielt auch noch ein Amerikaner namens Adam Peppercorn. Er ist Kunstkenner und sieht sich als Vermittler zwischen Anbietern und Suchenden. Nein, das sind noch nicht alle Mitwirkenden in diesem Umfangreichen Krimi, aber sie zählen zu den Hauptpersonen. Es ist eine Mischung aus spannendem Kriminalroman und Historie. Die Leiche im Auto ist nicht die einzige Tote des Buches und die Ermittler haben es nicht leicht, den richtigen Weg einzuschlagen.

Mir gefiel das Buch, da es viele historische Fakten enthält. Es wird von Adolf Ziegler, dem Nazimaler und auch von Hitlers Nichte, Fräulein Geli Raubal berichtet. Das fand ich wirklich interessant. Das gilt auch für die Recherchen des Autors, welche die Hilfsmittel für hörbehinderte Menschen betreffen. In dem Bereich tat sich in den vergangenen Jahren viel und Jo Machedanz verarbeitete die Errungenschaften ebenfalls in dem Krimi. Also, ein gelungenes Debüt, welches Hoffnung auf weitere Folgen macht.

Veröffentlicht am 15.07.2019

Spannender Kunst-Krimi mit komplexer Handlung und gut gezeichneten Protagonisten

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Mit diesem Buch legt der Autor Jo Machedanz einen spannenden Kunst-Krimi mit komplexer Handlung vor, der mich ganz hervorragend unterhalten konnte.

In Berlin wird ein brutaler Mord mit einem Flammenwerfer ...

Mit diesem Buch legt der Autor Jo Machedanz einen spannenden Kunst-Krimi mit komplexer Handlung vor, der mich ganz hervorragend unterhalten konnte.

In Berlin wird ein brutaler Mord mit einem Flammenwerfer verübt, der die ermittelnde Soko "Brandopfer" um Hauptkommissar Jürgen Grossmann vor ziemliche Probleme stellt.
Die Graffiti-Sprayerin Kira "Kiki" Timm vermisst ihre Mitbewohnerin Lena. Als sie sich von der Polizei in dieser Angelegenheit nicht ernstgenommen fühlt, beginnt sie selbst zu ermitteln und wird dabei von dem Aussteiger Paul Tarnert unterstützt. Das Kiki taub und ohne ihre Hörimplatate vollkommen hilflos ist, hält sie nicht davon ab, sich in die dunkelsten Ecken der Hauptstadt zu begeben.
Zeitgleich kommt der amerikanische Privatdetektiv Adam Peppercorn nach Berlin, um im Auftrag eines etwas zwielichtigen Milliardärs nach Bildern des Nazi-Malers Adolf Ziegler zu suchen.

Aus diesen drei Erzählsträngen entwickelt der Autor einen gut aufgebauten Kriminalroman, bei dem er mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo die einzelnen Stränge immer stärker ineinandergreifen lässt, bis sich dann zum Ende hin das absolut schlüssige Gesamtbild zusammensetzt.
Bei den vielen kurzen Kapiteln mit ständig wechselnden Erzählperspektiven und einem doch recht hohen Personenaufgebot (Das mehr als hilfreiche Personenregister ist leider am Ende des Buches versteckt und von mir daher erst spät entdeckt worden.) muss man schon sehr aufmerksam lesen, damit einem kein wesentliches Detail entgeht.
Die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind durchgehend gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, sie tragen die Geschichte über die gesamte Länge und sorgen immer wieder für überraschende Wendungen.
Beim Thema Raubkunst, das im Strang um Adam Peppercorn eine große Rolle spielt, zeigt sich zudem schnell, wie sorgfältig der Autor hier recherchiert hat. So reichert er seine Beschreibungen mit viel Detailwissen zu diesem Thema an, ohne dabei den Lesefluss zu unterbrechen.

Ein mehr als gelungenes Krimi-Debüt, das Lust auf weitere Werke aus der Feder des Autoren macht.

Veröffentlicht am 24.08.2019

Spannender Krimi mit vielen interessanten Handlungssträngen

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Inhalt:

In Berlin ereignet sich ein brutaler Mord mit einem Flammenwerfer, woraufhin die Polizei unter Leitung von Hauptkommissar Jürgen Grossmann mit Hochdruck zu ermitteln beginnt. Relativ zeitgleich ...

Inhalt:

In Berlin ereignet sich ein brutaler Mord mit einem Flammenwerfer, woraufhin die Polizei unter Leitung von Hauptkommissar Jürgen Grossmann mit Hochdruck zu ermitteln beginnt. Relativ zeitgleich vermisst Kiki Timm ihre Mitbewohnerin und Freundin Lena. Als die Polizei ihre schlimmsten Befürchtungen abtut, beginnt Kiki auf eigene Faust zu ermitteln und erhält überraschend Hilfe vom Aussteiger Paul. Auch der amerikanische Privatdetektiv Adam Peppercorn geht in Berlin Ermittlungen nach. Denn er ist für einen zwielichtigen Auftraggeber auf der Suche nach Aktgemälden des berüchtigten Nazi-Malers Adolf Ziegler. Erst viel zu spät erkennen die Beteiligten, dass sie sich in großer Gefahr befinden.

Meine Meinung:

Ein interessantes Buchcover

Das Buchcover von "Fleischmaler" gefällt mir sehr, denn es ist mal etwas ganz anderes. Es ist schlicht und dennoch besonders. Die kaputten Fliesenteile versetzten mich beim Betrachten irgendwie zurück in die Handlung des Buches, denn auch dort bin ich nicht immer nur Schönem begegnet.

Ein spannender und abwechslungsreicher Schreibstil

Der Schreibstil von Jo Machedanz ist von Beginn an sehr spannend. Es gibt viele unterschiedliche Handlungsstränge, die mich als Leserin zu Beginn ein wenig irritiert und auch verwirrt haben. Dennoch sind die einzelnen Personen, auf die der Leser trifft, allesamt sehr speziell und spannend, so dass sich das anfängliche Zurechtfinden bald sehr lohnt. Denn die Handlung wechselt schnell und der Leser wird immer wieder in neue Situationen geworfen, die es zu verfolgen gibt. Erst wusste ich nicht so recht, wie alle Beteiligten zusammenpassen sollen oder ob sie dies überhaupt jemals werden. Doch mit jeder gelesenen Seite entdeckt der Leser mehr und findet so Stück für Stück den roten Faden, der die Beteiligten zusammenhält. Für mich war das ein sehr spannendes und kurzweiliges Lesen.

Auch hat es der Autor für mich absolut wunderbar geschafft, die Handlung des Krimis mit historischen Informationen aus der Zeit des Nationalsozialismus zu verknüpfen. Ich habe viele interessante Details sozusagen nebenbei erfahren und fand das somit sehr kurzweilig und informativ.

sehr unterschiedliche Protagonisten

Jo Machedanz hat für seinen Krimi "Fleischmaler" viele unterschiedliche Protagonisten kreiert, die mich alle auf ihre Art begeistern konnten. Zu Beginn lernt der Leser den Aussteiger Paul kennen und erfährt mehr über seine Vorgeschichte. Das Haus, in dem er wohnt, ist voller spezieller Charaktere und nicht gerade auf der schönen Seite von Berlin gelegen. Ganz anders trifft es da der amerikanische Privatdetektiv Adam Peppercorn, der sich in der gehobenen Gesellschaft von Künstlern und anderen Persönlichkeiten der High Society Berlins bewegt. Sowohl Paul als auch Adam waren von Beginn an sehr tolle Charaktere.

Auch Kiki Timm konnte mich schnell begeistern. Sie ist taub und kann nur dank ihrer Hörimplantate am normalen Leben teilnehmen. Allerdings ist dieses Leben für sie oft sehr anstrengend und sie sucht gerne die Stille. Mir hat sehr gut gefallen, wie der Autor sie und ihre Problematik dargestellt hat.

Vor allem Paul und Kiki würde ich gerne in einem weiteren Krimi des Autors wiederbegegnen. Es scheint da durchaus eine Chance zu geben und ich werde meine Augen offen halten.

Auch möchte ich hier gerne kurz das Verzeichnis der handelnden Personen erwähnen, das der Autor am Ende seines Buches abgedruckt hat. Ich finde das eine tolle Idee und habe ein paar Mal wirklich dankbar nachgeschlagen, um mich noch einmal zu vergewissern, wer nun wer war.

viel Raum für eigene Spekulationen

Auch wenn zu Beginn die Handlungsstränge und überhaupt die Handlung auf mich etwas verwirrend gewirkt hat, war schnell klar, dass ich als Leserin viel Raum für eigene Überlegungen und das Aufstellen von Theorien haben werde. Das hat mir sehr gefallen und das Lesen zu etwas sehr Kurzweiligem gemacht. Denn irgendwann wird natürlich klar, dass vieles zusammenhängt. Dies herauszufinden war einfach sehr spannend und hat mich immer wieder überrascht. Ich war bis zum Ende des Buches absolut an das Buch und seine Handlung gefesselt!

Auch war es überaus spannend, in den verschiedenen "Szenen" unterwegs zu sein. Sei es Kikis Sprayer-Community oder die Künstler-Szene, in der sich Adam bewegt hat. Und auch nur das Beobachten der Mieter des Hauses Wilhelminenhofstraße war nie langweilig.

Mein Fazit:

"Fleischmaler" von Jo Machedanz ist ein spannender Kriminalroman voller interessanter Charaktere, der bis zum Schluss den Spannungsbogen halten kann. Der Mix aus Krimi und historischen Hintergrundinformationen ist einfach perfekt und macht das Lesen zu einem tollen Erlebnis. Von mir gibt es eine Leseempfehlung!