Cover-Bild Die rote Tänzerin
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 253
  • Ersterscheinung: 16.08.2022
  • ISBN: 9783746638324
Joan Weng

Die rote Tänzerin

Die Nacht ist ihre Bühne, ihre Kunst unbezähmbar

» Machen Sie mich unsterblich, Herr Dix!« 

Sommer 1925: Anita Berber ist das Phänomen ihrer Zeit. Sie tanzt nackt auf den Bühnen Berlins, betört die Massen mit ihrer Schönheit und Extravaganz. Doch dann ist sie nach einer Reihe von Eskapaden und Skandalen in den Varietés, in denen sie einst Erfolge feierte, nicht mehr willkommen. Von schwindendem Ruhm und Jahren des Exzesses gezeichnet, begegnet sie Otto Dix, dem größten Porträtmaler der Weimarer Republik. Drei Tage wird sie ihm Model stehen – drei Tage, die das Leben beider von Grund auf verändern werden. 

Ein eindringlicher Roman über eine Ikone der Goldenen Zwanziger und die Geschichte hinter Otto Dix ’ legendärem »Bildnis der Tänzerin Anita Berber«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2023

Extravagant

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Anita Berber ist 1925 eine Ikone und tritt nackt auf großen Bühnen auf. Doch irgendwann ist sie nicht mehr willkommen und begegnet dem Maler Dix, der sie portraitieren soll. Diese Zeit ist so intensive, ...

Anita Berber ist 1925 eine Ikone und tritt nackt auf großen Bühnen auf. Doch irgendwann ist sie nicht mehr willkommen und begegnet dem Maler Dix, der sie portraitieren soll. Diese Zeit ist so intensive, dass sie das Leben beider verändert. Mir. hat das Buch ehr gut gefallen. Es spielt zu einer spannenden Zeit und an einem interessanten Ort. Beide Persönlichkeiten sind aufregend und extravagant. Das Cover finde ich sehr gelungen und auch den Schreibstil. Ich habe mich glänzend unterhalten gefühlt und kann das Buch empfehlen.

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Veröffentlicht am 06.11.2022

Ein spannender und höchst interessanter Einblick in das Leben der Anita Berber

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Die rote Tänzerin ist ist ein biografischer Roman um die Protagonistin Anita Berber. Anita Berber ist Tänzerin, genau genommen Nackttänzerin, im Berlin der 1920er Jahre. In kurzen Kapiteln erhalte ich ...

Die rote Tänzerin ist ist ein biografischer Roman um die Protagonistin Anita Berber. Anita Berber ist Tänzerin, genau genommen Nackttänzerin, im Berlin der 1920er Jahre. In kurzen Kapiteln erhalte ich Einblick in das Leben der Künstlerin und ihrer Person.




Joan Weng lässt die Berber in klarer Sprache zu Wort kommen. Ungeschönt, gar ungeschminkt, trifft die Protagonistin ihre Äußerungen. Dabei kommt die Sprachbildung der 1920er Jahre wunderbar zur Geltung. Da hatte Frau noch Chuzpe, wenn sie mal eine nicht zurückhaltende Antwort parat hatte sondern sich schlagfertig in Szene setzte. Und in Szene setzen konnte Anita Berber sich.



"Morgenstern starrte einen Moment sprachlos, dann winkte er den Mädchen, die Teller wieder abzutragen. Leicht würde es mit der nicht, aber leicht machte auch keinen Spaß." - Seite 121



Obwohl Anita Berber nackt auftrat, hat sie sich nie so verletzlich gezeigt, wie sie eigentlich war und nach und nach zu Tage trat. Anfangs erschien mir die Berber unnahbar. Doch je mehr ich über Anita erfuhr, desto verständlicher wurde mir ihr Handeln, ihre Entgegnungen, ihre Show. Und zum Schluss, ja, zum Schluss war ich in Annis Art verliebt.

Dass es sich bei Die rote Tänzerin nicht um eine Biografie sondern um einen Biografischen Roman handelt, macht das Erleben für mich als Leser noch intensiver. In den Momenten, in denen sich Anita Berber ihrem Gegenüber öffnet, wird sie für mich nahbar. Und anhand der Erlebnisse im Geschehen kann ich in die Situation eintauchen und mit Anita mitfühlen. Gern möchte ich glauben, dass sich die Szenen in Anita Berbers realem Leben tatsächlich so abgespielt haben. Im Nachwort erzählt Joan Weng, wie viel Wissen und Wahrheit in der Geschichte steckt und was unserer eigenen Fantasie überlassen bleibt.



"Und Anita? Die hatte ihn sinnend unter halb gesenkten Lidern hervor betrachtet, hatte sich lüstern die Lippen geleckt, ihm dann "Ich bevorzuge jüngere Frauen" hingeknallt." - Seite 56



Nach dem Leseerlebnis von Die rote Tänzerin wird mir Anita Berber in guter Erinnerung bleiben. Oder, wie Anni so schön sagte: "Machen sie mich unsterblich, Herr Dix!"



Fazit
Die rote Tänzerin ist für alle, die gern biografische Romane lesen. Ein spannender und höchst interessanter Einblick in das Leben der Anita Berber und das Berlin der 1920er Jahre. Geschrieben von Joan Weng, die das Berlin zu Zeiten der Weimarer Republik sprachlich sehr bildhaft zum Leben erweckt.

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Veröffentlicht am 08.10.2022

Wer war Anita, die doch nur tanzen wollte?

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Wir schreiben das Jahr 1925. Es ist ein heißer Sommer in Berlin und in der heißen Stadt gibt es eine "heiße" Tänzerin, die Tänzerin, die so viele Namen bekommen hat, allerdings nicht immer schmeichelhaft: ...

Wir schreiben das Jahr 1925. Es ist ein heißer Sommer in Berlin und in der heißen Stadt gibt es eine "heiße" Tänzerin, die Tänzerin, die so viele Namen bekommen hat, allerdings nicht immer schmeichelhaft: Anita Berber!

Sie hat den Körper einer Tänzerin und sie nutzt ihn auf eine Weise, die Mann und Frau sprachlos macht, denn Anita tanzt ausschließlich nackt auf der Bühne und das auf eine solch exzentrische Art, die auf der anderen Seite die Massen mit ihrer Schönheit, ihrer Extravaganz und ihrer Frechheit betört und in Männern und Frauen ein besitzergreifendes und zerstörerisches Begehren weckt und auf der anderen Seite bittere Verachtung, Neid und Spott auslöst.

Auf den ersten Blick scheint es, dass sie das alles nicht zu interessieren, doch nachdem sie sich durch einige sehr deftige Skandale und Eskapaden, auch ausgelöst durch ihren ausschweifenden Lebensstil, ihre Drogen- und Alkoholsucht und ihren hohen Verschleiß an männlichen und weiblichen Liebhabern und Liebhaberinnen, nicht zu vergessen, ihre verschiedenen Ehemänner, ich nenne sie mal "Kreaturen", die sich auf Anitas Kosten ein leichtes Leben machten und wenn sie gingen ein Stück dieser zierlichen Frau mitnahmen, ihren Erfolg zunehmend schwinden sah. Sie war aus guten Gründen in verschiedenen Theatern und Hotels nicht mehr gern gesehen und doch musste ihr ausschweifender Lebensstil ja irgendwie finanziert werden. Ihre Managerin und Liebhaberin tat ihr Bestes, doch der Weg der Zerstörung, den Anita eingeschlagen hatte, ließ sich kaum aufhalten.

Da begegnete sie Otto Dix, der Maler, der auch vom großen Krieg in der Seele gezeichnet war und ebenfalls seine Exzentrik lebte, allerdings meistens auf der Leinwand, dort konnte man das Trauma des großen Krieges sehen. Otto Dix war der größte Portraitmaler der Weimarer Republik und er konnte der Bitte von Anita Berber, "Machen sie mich unsterblich, Herr Dix!" nicht widerstehen, was auch noch andere Gründe als nur die künstlerische Herausforderung hatte.

Die beiden gebrochenen Künstler, junge hochsensible und kreative Menschen, verbringen drei intensive Tage miteinander, die ihr Leben für immer verändern und sie einen von Grund auf anderen Blick auf das Leben haben lässt.

Joan Weng nimmt den Leser auf eine ganz einmalige Art und Weise mit hinein in die goldenen Zwanziger, an denen gerade in diesem Roman nicht goldig scheint, sondern immer einen selbstzerstörerischen Aspekt hat. Ihr Schreibstil ist nicht locker und humorvoll wie in ihren anderen Romanen, sondern wirkt erst etwas sperrig und entspricht doch sehr diesen beiden ungewöhnlichen und zerbrochenen Charakteren. Es sind nicht unbedingt Symphatieträger, am Anfang wirken sie sogar sehr unsymphatisch und fast abstoßend, liest man die Einzelheiten der gewählten Zerstörung, doch die Autorin schafft es den Leser hinter die Fassade blicken zu lassen und wir sehen die bloßgelegten und tief verletzten Seelen von zwei Menschen, die jede auf ihre Weise ein Opfer ihrer Zeit waren und sich verzweifelt ihren Weg suchten, ihn auch fanden, doch es war kein Weg des Friedens und der Ruhe und in dieser emotionalen Not wird in mir als Leser eine Emphatie, ein Mitleiden, der Protagonisten geweckt, die scheinbar alles von sich gezeigt haben und doch nicht als der Mensch erkannt wurden, der sie wirklich sind.

Es ist kein Buch, das sich einfach mal so liest, dass den Leser jedoch auf eine besondere Weise mit hinein in die so scheinbar "Goldenen Zwanziger" nimmt.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Inmitten von Menschen ganz einsam

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Gaby_Knovor 2 Minuten
Anita Berber ist in den 20er Jahren ein Phänomen, eine Nachtklubtänzerin der Sonderklasse. Sie zeigt Haut, viele Haut. Auch ihr Verschleiß an (Ehe) Männern, Freunden und Freundinnen ...


Gaby_Knovor 2 Minuten
Anita Berber ist in den 20er Jahren ein Phänomen, eine Nachtklubtänzerin der Sonderklasse. Sie zeigt Haut, viele Haut. Auch ihr Verschleiß an (Ehe) Männern, Freunden und Freundinnen ist enorm. Sie ist ein gefeierter Star und kann sich alles Eskapaden leisten. Doch der Ruhm hat auch so seine Kehrseiten: Alkohol und Drogen machen aus Anita ein Wrack, sie stürzt ins bodenlose! Jeder sieht ihren Untergang, nur sie selber nicht. Immer noch glaubt sie, der größte Star zu sein.Doch die Schulden werden immer mehr, ihre Arrangements weniger. Doch dann taucht der Maler und Künstler Otto Dix auf! Ihn bittet sie: machen sie mich unsterblich!

Dieses Buch zeig die tragische Geschichte einer Frau, die sehr hoch stieg um dann sehr tief zu fallen. Alle sahen in ihr nur den Star, der keiner mehr war. Niemand erkannt hinter ihrer Fassade die kleine, verletzliche Frau, die einfach nur ein bisschen liebe und Zuneigung suchte.

Mich hat dieses Buch berührt und sehr nachdenklich zurückgelassen.

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Veröffentlicht am 29.09.2022

Anita Berber, ganz anders als ihr Ruf...

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Ich kenne bereits einige Bücher von Joan Weng, aber mit ihrem Roman „Die rote Tänzerin“ hat sie einen vollkommen neuen Weg eingeschlagen: es ist ein Roman - keine Roman-Biografie, denn die intensive Recherche ...

Ich kenne bereits einige Bücher von Joan Weng, aber mit ihrem Roman „Die rote Tänzerin“ hat sie einen vollkommen neuen Weg eingeschlagen: es ist ein Roman - keine Roman-Biografie, denn die intensive Recherche ist zwar deutlich spürbar, aber Autorin vermischt die historischen Fakten mit Fiktion „Wie es hätte sein können“ und überlässt es uns Leser/innen, unsere eigenen Schlüsse zu ziehen. Das Buch ist zwar fokussiert auf die Tage, die Anita Berber mit Otto Dix verbracht hat, der ihr (und auch sich) mit dem Bild „Bildnis der Tänzerin Anita Berber“ ein Denkmal setzte, aber wir erfahren auch viel über das Leben, die Gedanken, die Gefühle, Sorgen usw. der „Femme Fatale“ der 1920-er Jahre.
Ich lese gern historische (Kriminal-)Romane und hatte immer den Eindruck, dass in jedem Buch, dass in dieser Zeit spielt, Anita Berber mit mindestens einem Satz erwähnt wird, ich bin förmlich über sie „gestolpert“, meist als skandalumwitterte Nackttänzerin, exzessiv drogenabhängig, die keinerlei Hemmungen kannte.
Joan Weng nimmt einen anderen Weg: sie zeigt uns eine sehr verletzliche und einsame Frau. Sie schreibt im ausgezeichneten und informativen Nachwort: “Und je mehr Monographien ich über die Berber las, desto mehr faszinierte sie mich - ihr wilder Lebenshunger, ihre Verletzlichkeit und auch ihr früher Tod waren für mich immer sinnbildlich für die junge Weimarer Republik.“ (S. 247). Sie beschreibt Anita Berber als sehr intelligente Frau, die zumindest zeitweise – wenn sie keine Drogen konsumiert hatte – einen klaren Blick auf sich und ihre Handlungsweisen hatte.
Eigentlich träumte „die Berber“ von einem bürgerlichen Leben, mit Mann, Kindern und einem Garten voller Tulpen – obwohl sie realistisch reflektiert, dass ihr das wohl nie gelungen wäre. Sondern „Tanzen wollte sie, tanzen und fliegen und fallen und taumeln, um die Qual ihrer Seele zu heilen oder wenigstens zu lindern.“ (S. 196). Oder auch „Sie war die Inflationsprinzessin, und die Inflation war vorbei, jetzt war sie wertlos wie ein Hunderttausendmarkschein.“ (S. 205)
Joan Wengs Roman ist sehr eindrücklich und empathisch, der mich in seinen Bann gezogen hat und nachhaltig beeindruckt hat. Sie lässt vieles offen, so z.B. die Art der Beziehung zwischen Anita Berber und Susi Warnowski oder was „wirklich“ zwischen Anita und Otto Dix geschah...Darüber müssen wir Leser/innen uns selbst eine Meinung bilden... wie bei einem Blumenstrauß: wir bekommen Anhaltspunkte präsentiert - besonders im oben erwähnten Nachwort – aber die Wahl müssen wir selbst treffen!
Auch von Otto Dix, seinen Hintergründen, seinen Dämonen, seiner Lebensgeschichte erfahren wir „nebenbei“ viel – und ich muss gestehen, am Ende des Buches war er mir sympathischer als zu Beginn, aber ich werde wohl nie ein Fan seiner Bilder... Aber durch ihn lernen wir die Düsseldorfer Galeristin Johanna Ey kennen, von ihr hatte ich noch nie gehört – und sie hat mich neugierig gemacht...
Es ist kein Buch, dass ich gut hintereinander „weg-lesen“ konnte (wie sonst die Bücher von Joan Weng), aber die Faszination der Autorin für diese Frau hat mich in die Geschichte einbezogen. Ich habe den Menschen hinter der „skandalösen Berber“ erlebt, eine einsame und verletzliche junge Frau. Ein vollkommen anderer Blickwinkel – und aus diesem Grund kann und will ich diesem Buch einen großen Erfolg wünschen und spreche ausdrücklich eine Leseempfehlung aus!

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