Cover-Bild Der Rote Palast
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: CROCU
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 01.08.2023
  • ISBN: 9783987430794
June Hur

Der Rote Palast

Elena Helfrecht (Übersetzer)

Den Palast zu betreten bedeutet, einen blutigen Pfad zu beschreiten.

Joseon (Korea), 1758. Unehelichen Töchtern stehen in der Hauptstadt nur wenige Möglichkeiten offen, aber durch harte Arbeit und Studium hat sich die achtzehnjährige Hyeon eine Stelle als Palastschwester verdient. Alles, was sie will, ist, den Kopf unten halten, gute Arbeit leisten und vielleicht endlich die Anerkennung ihres entfremdeten Vaters gewinnen.
Doch plötzlich wird Hyeon in die dunkle und gefährliche Welt der Hofpolitik gestoßen, als jemand in einer einzigen Nacht vier Frauen ermordet. Die Hauptverdächtige ist Hyeons Mentorin. Entschlossen, die Unschuld ihrer geliebten Lehrerin zu beweisen, beginnt Hyeon mit ihren eigenen geheimen Ermittlungen.
Bei ihrer Suche nach der Wahrheit trifft sie auf Eojin, einen jungen Polizeiinspektor, der ebenfalls auf der Suche nach dem Mörder ist. Als die Beweise beginnen, auf den Kronprinzen als Mörder hinzuweisen, müssen Hyeon und Eojin zusammenarbeiten, um die dunkelsten Ecken des Palastes zu durchsuchen und die tödlichen Geheimnisse hinter dem Blutvergießen aufzudecken.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2023

Eine spannende Krimigeschichte mit tollen traditionell koreanischen Aspekten

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Mir wurde das Buch freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, was meine Meinung allerdings nicht beeinflusst hat.
Da ich normalerweise eher selten zu Krimis und Büchern mit historischen ...

Mir wurde das Buch freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, was meine Meinung allerdings nicht beeinflusst hat.
Da ich normalerweise eher selten zu Krimis und Büchern mit historischen Setting greife, habe ich ein wenig gebraucht, um mich in der Geschichte zurechtzufinden. Dadurch das ich allerdings schon ein paar K- Dramen mit historischen Bezug gesehen habe, waren mir dafür die Anredeformen und Begrifflichkeiten vertraut, was mir denn Einstieg erleichtert hat. Generell hat June Hur einen sehr angenehmen Schreibstil, der gleichzeitig spannend ist und eine authentische Atmosphäre erzeugt.
Die Autorin orientiert sich dabei grob an historischen Fakten rund um Prinz Sado/  Jangheon, den Thronfolger von Joseon, bringt aber auch viele eigene Ideen hinein, so dass eine spannende und fesselnde Geschichte entstanden ist, die im Korea des 18. Jahrhundert angesiedelt ist und die einen durch die Morde, Palastintrigen und Geheimnissen nur so an den Seiten kleben lässt.
Dazu hat auch Hyeon beigetragen, die von Grund auf Sympathisch war. Sie ist eine Krankenschwester im Palast und wird, als 4 Frauen kaltblütig ermordet werden, Zeugin davon, dass der Thronprinz kein Alibi für die Tatzeit hat. Gleichzeitig gerät Hyeons Mentorin in den Mittelpunkt der Ermittlung und wird die Hauptverdächtige, doch Hyeon ist sich sicher das sie es nicht war und will mit allen Mitteln beweisen das es einen anderen Täter gibt. Ich fand es unglaublich mutig wie Hyeon auf eigene Faust ermittelt, obwohl es ihr verboten ist und ihr auch schlimme Strafen drohen, wenn sie erwischt wird. Es zeigt, dass sie, trotz ihrer manchmal ein wenig tollpatschigen Art, viel für die Menschen die ihr wichtig sind riskiert, dabei unglaublich stur sein kann und auch eine gute Beobachtungsgabe an den Tag legt.
Das merkt auch Eojin, ein junger Ermittler, der ebenfalls heimlich in dem Fall ermittelt. Die beiden tun sich zusammen und schnell merkt man, dass sie nicht nur als Ermittlungspartner harmonieren, sondern das auch eine andere Art von Anziehung zwischen ihnen herrscht. Ich mochte es sehr, wie diese sehr süße und zarte Beziehungsentwicklung in den Plot intrigiert wurde, ihn aber nicht überlagert hat. Und während die beiden nicht nur einander Näherkommen, geraten sie dem Täter zu dicht auf die Fersen, so dass sie immer tiefer in den Fall verstrickt werden und bald selbst in den Fokus des Täters rücken. Und wie das für die beiden ausgeht, lest ihr am besten selber nach.
Insgesamt hat mir das Buch wirklich unglaublich gut gefallen. Es war spannend bis zum Schluss und ich habe mit Hyeon und Eojin mitgebangt und gehofft, dass alles gut ausgeht. Dazu kommt noch das grandiose Setting, die traditionellen koreanischen Aspekte und die authentische (manchmal etwas blutige) Atmosphäre, so dass mich die Autorin wirklich mitreißen und begeistern konnte und weshalb ich immer wieder zu einem Buch von ihr greifen würde.

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Veröffentlicht am 02.09.2023

eine tolle Geschichte

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Eigentlich ist das hier gar nicht mein Genre, ich lese ja eigentlich nur Fantasy, aber hier hat mich das Setting unheimlich angesprochen also ist das Buch bei mir eingezogen.

Erzählt wird die Handlung ...

Eigentlich ist das hier gar nicht mein Genre, ich lese ja eigentlich nur Fantasy, aber hier hat mich das Setting unheimlich angesprochen also ist das Buch bei mir eingezogen.

Erzählt wird die Handlung aus der Sicht der 18-jährigen Hyeon, die im Palast als Schwester arbeitet. Als eines nachts mehrere Frauen im Palast getötet werden und man Hyeons Mentorin verdächtig, ist sie von deren Unschuld überzeugt und fängt selbst an, nach Beweisen für ihre Unschuld zu suchen.

Die Autorin hat eine tolle Art, ihre Geschichte zu erzählen. Die Mischung aus Krimi und historischem Roman hat mir richtig gut gefallen. Hyeon ist ein toller weiblicher Charakter, sie ist sehr intelligent, was ich sehr an ihr mochte. Zwischen ihr und dem Inspektor, der die Ermittlungen leitet, entwickelt sich eine ganz zarte Romanze.

Ich hätte mir an manchmal ein Glossar mit den Personen gewünscht, bin oft mit den Namen durcheinander gekommen und auch mit manchen anderen Begriffen.

Von mir gibt es 4,5 von 5 Punkten.

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Veröffentlicht am 17.08.2023

Spannendes aus Korea

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Inhalt:


Als die 18-jährige Palastschwester Hyon vom Hofarzt gebeten wird, ihm gemeinsam mit ihrer Kollegin und besten Freundin Jieun in Richtung des Joseung-Pavillons zu folgen, ist sie verwirrt. Eigentlich ...

Inhalt:


Als die 18-jährige Palastschwester Hyon vom Hofarzt gebeten wird, ihm gemeinsam mit ihrer Kollegin und besten Freundin Jieun in Richtung des Joseung-Pavillons zu folgen, ist sie verwirrt. Eigentlich sollte sie ihren Feierabend antreten, nun aber wird sie genau dorthin geführt, wo der Prinz residiert.

Doch die wahre Überraschung erwartet die beiden Palastschwestern im Inneren des Pavillons. Denn in dem Bett, in dem eigentlich der Prinz liegen sollte, befindet sich ein Hochstapler. Bevor Hyon reagieren kann, wird sie von der Prinzessin angesprochen, dass sie Stillschweigen über das Gesehene wahren soll. Ein falscher Satz und es könne für Hyon mit dem Tode enden. Hyon und Jieun sollen als Zeugen für den König dienen, dass es dem Prinzen zur Zeit nicht gut gehe. Er sei unpässlich. Als Hyon und ihre Freundin den Pavillon verlassen, sind sie aufgebracht. Ein böses Omen legt sich über die beiden.

Es dauert nicht lange, bis eine schreckliche Nachricht die Runde macht. Genau an dem Tag, als der Prinz nicht am Palast war, hat sich in der Stadt ein schreckliches Massaker ereignet. Mehrere Morde sind geschehen. Vier Frauen wurden im Hyeminseo getötet. Hyon ist aufgebraucht. Denn genau dort ist ihr Traum, Krankenschwester zu werden, entstanden.

Sie begibt sich an den Ort des Geschehens und schummelt sich mit einer Lüge zu den Leichen. Bei denen handelt es sich allesamt um Krankenschwestern. Die Leichen sind mit Schnitten entstellt. Einer von ihnen wurde der Rücken aufgeschlitzt. Einer wurde ein ganzes Haarbüschel ausgerissen.

Hyon weiß, dass sie nicht an diesem Tatort sein dürfte. Sie hört die Stimmen der ermittelnden Beamten und beschließt zu verschwinden. Doch der Fluchtweg steht nicht offen. Hilfe bekommt Hyon plötzlich von einem Unbekannten.
Ab diesem Moment ist sich Hyon im Klaren darüber, dass sie unrettbar in den Fall verstrickt ist.

Bald schon wird Hyons Mentorin verhaftet und Hyon ist sich sicher, dass diese nichts mit der Tat zu tun haben kann. Sie möchte ihr helfen.

Hyon ist glücklicherweise nicht nur eine sehr gute Krankenschwester, sie ist auch eine Frau mit einer hervorragenden Beobachtungsgabe. Das bemerkt auch ein junger Ermittler, der unter seinen Kollegen als bürokratischer Karrierist verschrien ist, und der in diesem Fall ebenfalls auf eigene Faust ermittelt. Eojin weiß Hyons Hilfe zu schätzen.

Nach und nach kommen sich Polizeiinspektor und Palastschwester näher. Gemeinsam sind sie das perfekte Ermittlerteam. Doch an jeder Ecke lauern Gefahren. Immer tiefer geraten Hyon und Eojin in Verstrickungen und Intrigen und bald müssen sie um ihr eigenes Leben fürchten.



Meinung:


Vorweg sei gesagt, dass ich nur selten Krimis lese. Das hat meinen Einstieg in das Buch nicht leicht gemacht. Ich wollte möglichst jeden Hinweis so gut es geht aufnehmen, um am Ball zu bleiben und den folgenden Ermittlungen der Protagonistin so gut wie möglich folgen können. Die Sorge, dass mir das nicht gelingen würde, war zum Teil unbegründet.

„Der Rote Palast“ erzählt eine Geschichte, die im Jahr 1758 in Joseon (Korea) spielt. Die Autorin erwähnt im Nachwort, dass sie sich beim Schreiben grob an historischen Fakten orientiert hat. Schon im Vorfeld gefiel mir das Setting, dass June Hur für ihren Roman gewählt hat. Gekonnt und temporeich vermengt sie Zeit- und Lokalkolorit. Hinzu kommt ein sehr atmosphärischer und bildhafter Schreibstil.

June Hur verwendet für ihren Roman koreanische Begriffe, die mir persönlich nicht geläufig waren. Ganz nebenbei werden diese Begriffe im Text erläutert. Am Ende des Buches gibt es ein Glossar, das sich jedoch leider nur auf Nachsilben der höflichen Rede und Anredeformen der Joseon-Dynastie beschränkt. Hier hätte ich mir, zur Erleichterung, noch eine Ausweitung des Glossars auf ein Namensverzeichnis und weitere im Buch verwendete Begriffe der koreanischen Sprache gewünscht.

Sehr gefallen hat mir der Ermittlungsfall. Dieser erzeugt eine unglaubliche Leserbindung durch die bis zum Ende offen gehaltene Suche nach dem Täter. Der Leser kann miträtseln, mitfiebern und Vermutungen anstellen, wer am ehesten als Täter in Frage kommt.

Zwischen Hyon und Eojin witterte ich, als Vielleserin von Büchern des Jugendbuchbereichs, schon schnell eine Liebesgeschichte. Große Gefühle hätten aber, meiner Meinung nach, dem Krimiplot die Show gestohlen. Daher freute ich mich, dass eine Annäherung äußerst zaghaft daherkam.

June Hur gestaltet Hyon bei all deren Widersprüchen stets glaubhaft und sympathisch.
Hyons Vater hat sich früh von der Familie distanziert. Sie selbst wurde als kleines Kind von ihrer Mutter in fremde Obhut gegeben. Dennoch hat Hyon sich in ihrem Leben Ziele gesetzt und Pläne verfolgt. Sie hat ihren Traum verwirklicht, ist Palastschwester geworden, immer wieder verspürt sie den Wunsch, es ihrem Vater, Minister Shin, der ihr kaum Aufmerksamkeit schenkt und stets missbilligend auf sie herabblickt, recht zu machen. Hyon ist gewissenhaft, aber auch stur und hält an ihren Plänen fest. Sie besitzt eine sehr gute Auffassungsgabe und somit ist sie prädestiniert, um dem jungen Ermittler Eojin bei seinen Aufgaben zu helfen.

Im zweiten Teil des Buches spitzen sich die Ereignisse immer mehr zu. Es geht nicht mehr nur um viele Verstrickungen und Rätsel. Hyon gerät immer tiefer in den Fall und wird gemeinsam mit Eojin bald selbst zur Zielscheibe des Täters. Als Leser klebt man spätestens hier an den Seiten und bangt um die Protagonisten.



Fazit:


Für mich setzt sich ein gelungener Kriminalroman aus ein paar grundlegenden Bausteinen zusammen: Ein Mordfall, an dem Verstrickungen der einzelnen Kriminellen und der Ermittelnden untereinander ausdifferenziert werden. Außerdem dürfen sich Deduktionen und Rückschlüsse der Figuren nicht zu weit hergeholt anfühlen. Und zu guter Letzt das Storytelling, das gerne asymmetrisch gehalten sein darf und am Ende mit einem Aha-Moment punkten muss.

Exzentrische und skurrile Figuren sowie spannende Charakterentwicklungen braucht es wohl in jedem Buch.

Der Rote Palast von June Hur erfüllt auf handlungstechnischer Hinsicht alle Anforderungen.

Ich kann hier also nur eine volle Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 09.08.2023

Spannende historische Fiktion im Korea des 18. Jahrhunderts

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„Ich lauschte mit den Fingerspitzen der Geschichte (…) Dies war die Geschichte eines jeden Lebens. Eine Geschichte über die Zerbrechlichkeit unserer Existenz und unseren Überlebenswillen. Über verborgene ...

„Ich lauschte mit den Fingerspitzen der Geschichte (…) Dies war die Geschichte eines jeden Lebens. Eine Geschichte über die Zerbrechlichkeit unserer Existenz und unseren Überlebenswillen. Über verborgene Schmerzen und die Sehnsucht nach Liebe.“

Ja, so etwas gibt es nicht oft - Historische Kriminalliteratur - und dazu noch für Jugendliche - mit asiatischem Setting. Ich bin den Spuren der jungen Hyeon, die als medizinische Palastschwester am Hofe des Kaisers arbeitet, sehr gern und manchmal ziemlich atemlos gefolgt. Ihre Geschichte verschränkt sich mit realen Gegebenheiten, die sich am koreanischen Hof zugetragen haben und auf welchen der Kriminalfall basiert. Spannend!

Das koreanisch-historische Setting hat mich gleich angezogen, mich als kleiner Asia-Fan, der alles liest, was ihm am asiatischer Literatur zwischen die Finger kommt. Der Roman spielt im Kaiserpalast - auf dem Weg, den Hyeon als Palastschwester zurücklegt, erfährt der Leser viel über die Hofpolitik, über die Gepflogenheiten und die Höflichkeit und ungeschriebenen Gesetze, die am Hof herrschen und die sich durch die gesamte Gesellschaft ziehen. Ferner über die Fernöstliche Medizin, jedoch eingebettet in eine spannende Geschichte, die nach ein paar Dutzend Seiten zum Pageturner mutiert. Denn man möchte wissen, was hinter den Morden steckt. Wird es noch weitere Tote geben? Und wie hängt das mit der Politik am Hofe zusammen? Der Sogwirkung, die diese Fragen entfalten, konnte auch ich mich kaum entziehen.

Dazu haben Hyeon, unsere Protagonistin, und der junge Polizeiinspektor Eojin maßgeblich beigetragen. Hyeon war eine Hauptfigur mit Schneid und Charakter, die so zielstrebig wie angepasst an das Hofleben ist, aber trotzdem den Mut hat, zu ihren Lieben zu stehen. Sie macht im Laufe der Ermittlungen, die sie gemeinsam mit Eojin aufnimmt, nachvollziehbare Entwicklungen durch und ich mochte die zielstrebige junge Frau sehr, genauso wie ich Eojin mochte, den gescheiten Inspektor, der seine ganz eigenen Gründe hatte, in dem Fall zu ermitteln. Die Beziehung zwischen den beiden keimt nur zart und sanft, sie erdrückt dem Himmel sei dank den eigentlichen Kriminalplot nicht, sondern ergänzt ihn und verleiht dem Buch noch eine süße Note, die ich nur allzu gern zwischen dem metallischen Blut herausgeschmeckt habe, denn so ein Buch funktioniert auch wunderbar mit einer Liebesgeschichte, die sich dezent im Hintergrund aufbaut, während auf der großen Bühne blutige Morde geschehen und Intrigen gesponnen werden.

Generell mochte ich die Atmosphäre sehr gerne - der Gegensatz zwischen dem Blut, das ständig an den Schuhen der Figuren klebte, während sie sich durch die Straßen und die hintersten Palastwinkel arbeiteten, und der strengen Gesellschaft, mit der sich die Figuren arrangieren müssen, hat für mich einfach nur gut funktioniert und mich in die Geschichte hineingesogen. June Hur hat die atmosphärische Gratwanderung geschafft zwischen historischen Fakten und einer spannenden Geschichte.

Bisweilen waren für mich einige Ermittlungspfade nicht gänzlich nachvollziehbar. Habe ich die Zeit mit dem Buch trotzdem genossen? Und wie. Es muss nicht immer alles perfekt sein, damit mich ein Buch mitreißt und ich es als spannend empfinde. Danke, Hyeon, für die tollen Stunden.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Auf Spurensuche im alten Korea

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In das Cover habe ich mich mit dem ersten Blick verliebt und als ich dann noch im Klapptext das Setting, nämlich Korea im 18. Jahrhundert entdeckt hatte, wollte ich das Buch sofort haben und lesen. Das ...

In das Cover habe ich mich mit dem ersten Blick verliebt und als ich dann noch im Klapptext das Setting, nämlich Korea im 18. Jahrhundert entdeckt hatte, wollte ich das Buch sofort haben und lesen. Das sofort funktionierte zwar nicht ganz, aber dafür begleitete mich das Buch zum Jahresausklang und ich verrate euch schon mal: Es hat mein Lesejahr rund beendet.

Mord und Intrigen im alten Korea
Ich gebe zu, als ich mit dem Buch begann, bin ich irgendwie davon ausgegangen, dass es ein Historisches Fantasy Buch ist. Vielleicht wegen dem doch mystisch anmutenden Cover? Naja, wie dem auch sei, Fantasy haben wir hier nicht, so viel kann ich spoilern, damit niemand mit falschen Erwartungen ans Buch geht und dann enttäuscht ist. Dieser Jugendroman ist eine Mischung aus historischer Roman und Krimi. Da ich diesen auch nicht völlig abgeneigt war, war diese Erkenntnis für mich keine böse Überraschung, sondern einfach nur unerwartet, aber ich wollte es trotzdem gesagt haben.

Wir befinden uns also im Korea im 18. Jahrhundert, der sogenannten Joseon-Dynastie. Die Immersion in diese Zeit gelingt der Autorin recht gut, zumindest insoweit ich das als Laie sagen kann. Ich gestehe, ich kenne mich mit der koreanischen Geschichte nicht besonders gut aus. Aber gerade deswegen haben mir die Bezüge zu real historischen Charaktere gefallen, die die Autorin in einem Nachwort aufschlüsselt, ich verrate euch nicht, um wen/was genau es geht, denn wer wie ich völlig ahnungslos liest, hat mehr vom Täter/in raten.
Denn die Frage, wer der oder die MörderIn ist, ist natürlich wie in jedem Krimi ein zentrales Element und auch in diesem Buch der Faktor, der den Spannungsboden am meisten hochtreibt. Insgesamt ist der gesamte Krimiaspekt sehr unterhaltsam. Vielleicht nicht allzu komplex, aber wir haben hier ja auch ein Jugendbuch. Dies führt (man möchte meinen obligatorisch) auch dazu, dass es neben der Spurensuche auch eine Liebesgeschichte geht, doch diese hält sich angenehm zurück. Was wohl auch an den Charakteren liegt. Sowohl Hyeon, als auch Eojin sind eher besonnene Charaktere, ihre Dynamik kommt ohne viel Drama aus (Was nicht heißt, dass alles sofort glattläuft zwischen den beiden), das mochte ich sehr und es hat wirklich Spaß gemacht, die beiden bei ihrer Jagd nach Hinweisen und Spuren zu begleiten.

Der große Knall am Ende? Eher ein leiser Plopp
Tatsächlich hätte ich dem Buch sogar die volle Punktzahl gegeben, wenn da nicht das Ende gewesen wäre. Denn während sich die Autorin Zeit lässt, Hyeon, als auch Eojin von Zeuge zu Zeuge und von Hinweis zu Hinweis zu schicken, was einen als LeserIn immer neugieriger werden lässt, wird die Auflösung am Ende ziemlich schnell abgehandelt. Zack, Bum Ende. Ein Eimer kaltes Wasser über deinen Kopf, direkt nach der Sauna. Das fand ich schade, da die Geschichte bis dato wirklich gut war, nicht überragen, aber gut, da hätte das Ende durchaus runder sein können. Auch wie letztendlich die Geschichte endet, konnte mich nicht wirklich überzeugen, doch was mich daran genau störte kann ich nicht ohne Spoiler verraten.

Fazit:


Das Buch entführte mich geschickt ins Korea des 18. Jahrhunderts und bot eine fesselnde Mischung aus historischem Roman und Krimi. Die Charaktere waren gut ausgearbeitet, und die Spurensuche hielt mich bis zum Ende in Atem. Jedoch wirkte die Auflösung des Falls etwas überstürzt und hinterließ bei mir einen leicht enttäuschenden Eindruck. Trotzdem ein lesenswertes Buch, das ich gerne weiterempfehle.

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