Ein Grenzgänger zwischen Genie und Getriebenheit.
Wer Philipp Hochmair schon einmal auf der Bühne gesehen hat, weiß: Dieser Mann lebt seine Rollen. Er spielt nicht, er explodiert, verschmilzt und verbrennt. Genau diese Intensität fängt „Hochmair, wo bist ...
Wer Philipp Hochmair schon einmal auf der Bühne gesehen hat, weiß: Dieser Mann lebt seine Rollen. Er spielt nicht, er explodiert, verschmilzt und verbrennt. Genau diese Intensität fängt „Hochmair, wo bist du?” ein und macht daraus kein klassisches Biografie, sondern ein kraftvolles Porträt eines außergewöhnlichen Künstlers.
Katharina von der Leyen begleitet Hochmair mit spürbarer Faszination und viel Gespür für Zwischentöne. In Gesprächen, Beobachtungen und Textfragmenten zeichnet sie das Bild eines Menschen, der sich ganz der Kunst verschrieben hat: rastlos, kompromisslos, manchmal zerrissen. Der Schauspieler, der den Jedermann als Rockstar interpretiert, Schiller in Ekstase versetzt und auf der Bühne jede Grenze sprengt, wird hier zugleich als verletzlicher Mensch gezeigt, der sich im Rausch seiner Rollen selbst zu verlieren droht.
Die Gestaltung des Buches ist ebenso eindrucksvoll wie der Inhalt: Zahlreiche Fotos, abwechslungsreiche Texte und ein hochwertiges Layout machen das Lesen zu einem Erlebnis. Besonders stark sind die Passagen, in denen Hochmair selbst zu Wort kommt – ehrlich, reflektiert und überraschend leise.
Fazit:
Eine außergewöhnliche Biografie über einen außergewöhnlichen Künstler. Voller Energie, Leidenschaft und Tiefgang. Wer verstehen möchte, was es heißt, für die Kunst zu leben – und manchmal daran zu zerbrechen –, sollte dieses Buch unbedingt lesen.