Cover-Bild Sein Name war Annabel
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 26.07.2021
  • ISBN: 9783442757725
Kathleen Winter

Sein Name war Annabel

Roman
Elke Link (Übersetzer)

Croydon Harbour, ein verschlafener kleiner Ort an der Küste Labradors, 1968. Die Aufbruch- und Proteststimmung der Zeit ist nicht bis in diese abgelegene Gegend vorgedrungen, als ein freudig erwartetes Baby zur Welt kommt. Doch dieses Kind ist anders: nicht ganz Junge und auch nicht ganz Mädchen. Die Eltern – in erster Linie jedoch der Vater – entscheiden, es als Jungen aufwachsen zu lassen. Aber das männliche Rollenbild, verhaftet in alten Traditionen und bestimmt durch Jagen und Fischen, bleibt dem Jungen fremd. Und er sucht einen Weg, um zu sich selbst zu finden und selbstbestimmt leben zu können. Zur Seite steht ihm dabei eine gute Freundin der Eltern, die um sein Geheimnis weiß.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2022

Ein eindringlicher und vielschichtiger Roman

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Leider musste ich feststellen dass dieses Buch viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt. Was ich persönlich wirklich schade finde, denn es ist ein wahrer Pageturner der mich emotional gesehen echt umgehauen ...

Leider musste ich feststellen dass dieses Buch viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt. Was ich persönlich wirklich schade finde, denn es ist ein wahrer Pageturner der mich emotional gesehen echt umgehauen hat.

Daher bekommt es von mir natürlich eine klare Leseempfehlung!

Fazit:

Mit „Sein Name war Annabel" gelingt Kathleen Winter ein intensiver, emotionaler und bewegender Roman der mich restlos begeistert hat.
Authentische Charaktere, ein einnehmender Schreibstil und eine bewegende Handlung überzeugten mich auf ganzer Linie!

Veröffentlicht am 25.08.2021

Ganz Besonderes

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1968, Croydon Harbour, ein verschlafener kleiner Ort an der Küste Labradors. Hier leben Jacinta und Treadway glücklich verheiratet und erwarten ihrer erstes Baby. Doch die Freude verblasst schon bei der ...

1968, Croydon Harbour, ein verschlafener kleiner Ort an der Küste Labradors. Hier leben Jacinta und Treadway glücklich verheiratet und erwarten ihrer erstes Baby. Doch die Freude verblasst schon bei der Geburt, denn dieses Kind ist anders: nicht ganz Junge und nicht ganz Mädchen. Ein Geschlecht bis dahin in der kleinen Ortschaft keiner gesehen hat. Die Mutter sieht in das Baby ihr Mädchen aber der Vater entscheidet es als Junge aufwachsen lassen, nennt ihn Wayne. Treadway gibt alles, um ihn als Junge zu erziehen, bringt ihn jagen, fischen, zimmern bei. Jacinta dagegen ist oft ratlos und immer auf der Versuchung zwischen ihrem Kind und ihren Mann zu finden. Nur die Thomasina, die Freundin der Eltern, kennt das Geheimnis und nennt Wayne heimlich Annabel, nach ihrer verunglückten Tochter. Nur sie behandelt ihm nicht nur als Junge oder Mädchen, sondern als Mensch. Und Wayne findet nur bei ihr Unterstützung auch nach 21 Jahren als Erwachsender...

Mein einstieg in das Buch war sehr langsam und das Kennenlernen mit dem Figuren hat es etwas gedauert, denn Winter lässt sich Zeit und erzählt detailgetreu. Doch sobald ich in die Geschichte war, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Obwohl die Autorin viele verschiedene Gefühle oft distanziert auf dem Papier gebracht hat, haben die mich trotzdem mitgerissen. Stellenweise hat sie mich von einer emotionalen Szene zu den nächsten katapultiert. Die Ängste, Liebe und Scham der Eltern, und die Verlorenheit, Mut und die Unsicherheit von Wayne konnte ich mir sehr gut vorstellen.

Kathleen Winter hat ein Wort/Bildgewaltigen Roman über Intersexualität und über den gesellschaftlichen Akzeptanz mit dem Hermaphroditismus geschrieben. Welche der zurückhaltend, ruhig aber mit sicherem Stil erzähl wird.

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Ein besonderes Buch

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Das Buch war wirklich etwas besonderes. Es war einfach so gut und einnehmend geschrieben, dass ich es am liebsten nur so in mich aufgezogen hätte und das hätte ich bei einem Buch mit dieser Thematik sicherlich ...

Das Buch war wirklich etwas besonderes. Es war einfach so gut und einnehmend geschrieben, dass ich es am liebsten nur so in mich aufgezogen hätte und das hätte ich bei einem Buch mit dieser Thematik sicherlich nicht erwartet. Es gab zwar vereinzelt auch längen, vor allem in letzten Teil der Geschichte, aber das war nicht ganz so schlimm in meinen Augen.
Man begleitet die Person um die es geht sowie die Eltern und wichtigen Menschen in dessen Leben von Geburt bis zum Erwachsenenalter.
Direkt zu beginn wird die Entscheidung von den Eltern getroffen ob ihr Kind, dass mit beiden Geschlechtsteilen geboren wurde, als Mädchen oder Junge aufwachsen soll.
Schon hier merkt man wie schwer es der Mutter fällt diese Entscheidung zu treffen und ihr Leid, dass einen durch das Buch begleite ist so spürbar und Real.
Der Vater scheint hingegen zuerst gar kein Problem zu haben und hat bei mir anfänglich wenig Sypathiepunkte gesammelt.

Nach der Entscheidung fällt über der Familie, und die die von dem Geheimnis wissen ein Schatten. Schnell müssen sie auch feststellen das es mit der einen Entscheidung noch nicht getan ist und noch viele Hindernisse auf sie wartete.
Die Emotionen der beteiligten sind sehr gut und nachvollziehbar dargestellt.
Auch war es richtig interessant den Wandel in "Annabel" mitzuerleben. Auch wenn die Selbstfindung weitere Hindernisse und vor allem Gefahren mit sich bringt.



Fazit:
Es war eine wirklich tolle und einnehmend Geschichte die ich sehr gerne gelesen habe. Auch hat sie zum nachdenken angeregt, auch wenn es noch zu einer ganz andere Zeit gespielt hat kann ich mir vorstellen, dass sie so ähnlich heute spielen könnte, auch wenn sie es nicht sollte.
Ich kann das Buch nur wärmstens Empfehlen und gebe 4 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Manchmal zu distanziert, aber trotzdem erstaunlich fesselnd und einfühlsam

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Inhalt:
In Labrador, einem kleinen Ort in Kanada, in dem die Männer im Winter bei den Fallen sind und die Frauen sich um das Haus und die Kinder kümmern, wird ein intergeschlechtliches Kind geboren. Die ...

Inhalt:
In Labrador, einem kleinen Ort in Kanada, in dem die Männer im Winter bei den Fallen sind und die Frauen sich um das Haus und die Kinder kümmern, wird ein intergeschlechtliches Kind geboren. Die Liebe seiner Mutter, die es gerne als Mädchen aufwachsen sehen würde, widerspricht der Idee des Vaters, der auf die Ärzte hören und sein Kind zu einem "richtigen Mann" heranziehen möchte. Thomasina, die beste Freundin von Jacinta, nennt das Kind im Geheimen und als Andenken an ihre verstorbene Tochter "Annabel" und wird zu einer engen vertrauten des Kindes, das schliesslich unter dem Namen Wayne aufwächst und immer öfter seine Andersartigkeit bemerkt und das Schweigen seiner Eltern zu deuten vermag.

Meine Meinung:
Fasziniert von Titel und Cover dieses Buches habe ich mich - ohne den Klappentext oder eine Beschreibung gelesen zu haben - ans Lesen dieses Buches gemacht. Deshalb war ich um so positiver überrascht von der einfühlsamen und wohlinformierten Integration des Themas der Intergeschlechtlichkeit. Diese steht aber gar nicht so sehr im Zentrum, respektive wird sie nie so konkret benannt und Kathleen Winter thematisiert vielmehr den (fahrlässigen aber damals wohl nicht besser informierten) Umgang der beratenden Ärzte und die Hilflosigkeit der Eltern, die eigentlich einfach nur das Beste für ihr Kind wollen. Vor allem Treadway, der Vater des Kindes, das unter dem Namen Wayne aufwächst, bemüht sich intensiv darum, seinen Sohn in eine typische, überholte Männerrolle zu zwingen. Dass dies einen chirurgischen Eingriff und lebenslange Hormonbehandlungen mit sich zieht, wird von der einfach lebenden Familie stillschweigend akzeptiert und finanziert. Nur Wally hält als Freundin und Vertraute zu Wayne und diese Freundschaft, welche sich durch die ganze Geschichte hindurch stetig verändert, hat mich wirklich berührt.
Insgesamt haben mich die Handlung sowie die abweisende, emotional distanzierte Stimmung in diesem Buch fasziniert und ausserdem empfand ich die Entwicklung der einzelnen Figuren zueinander aber auch auseinander als äusserst realistisch dargestellt. Andererseits hat mich diese Distanz beim Lesen auch gestört und während ich den Figuren manchmal sehr nahe war, beispielsweise während Annabel/Wayne brutale sexuelle Gewalt angetan wird oder während die Mutter Jacinta sich überlegt, mit ihrem Säugling vor den Chirugen im Krankenhaus zu fliehen, erlebte ich doch auch eine Leere und Unnahbarkeit, die zwar zur Stimmung gepasst, mich das Buch aber auch als ein wenig zäh haben empfinden lassen.

Entwicklung:
Von eindringlich über distanziert, von packend bis zäh... Kathleen Winter zieht alle Fäden und dies gelingt leider nicht immer ganz überzeugend. Während gerade am Anfang des Buches die Stimmungen von Jacinta und ihrer besten Freundin Thomasina die Handlung mitprägen und erst so richtig fassbar machen, verschwinden sowohl Jacinta als auch Treadway leider immer mehr im Hintergrund. Dies kann durchaus gewollt sein, wird Jacinta doch im Verlauf des Buches depressiv und die Beziehung zu Treadway zerdröselt ebenfalls mehr und mehr, aber trotzdem wären diese Figuren eigentlich so wichtig für die Handlung, weil sie ihr Kind entscheidend mitgeprägt haben. Annabel/Wayne wird älter und selbstständiger, trifft Entscheidungen und dabei zeigt sich eine sehr starke Auseinandersetzung der Autorin mit Vorurteilen, mit Gewalt, Ablehnung, Intoleranz und der Suche nach sich selber, die mich wieder stark gefesselt hat.

Meine Empfehlung:
Einiger Abstriche im Schreibstil und der distanzierten Erzählhaltung dieses Buches zum Trotz, ist "Sein Name war Annabel" aktueller denn je, zeigt auf, wie wenig sich grosse Teile unserer Gesellschaft mit Menschen, die nicht in vorgefertigte Rollenbilder passen, arrangieren können und wollen und welche Schwierigkeiten dadurch für Betroffene und ihr Umfeld entstehen können. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Intergeschlechtlichkeit empfinde ich als sehr gekonnt und empfehle euch das über weite Teile faszinierendes und fesselndes Buch sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Annabel/Wayne

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Buchtitel: Sein Name war Annabel
Autor/in: Kathleen Winter
Verlag: btb
ISBN: 9783442757725
Ausgabe: Hardcover
Erscheinungsdatum: 26.07.2021


Inhalt:

"Croydon Harbour, ein verschlafener kleiner Ort an ...

Buchtitel: Sein Name war Annabel
Autor/in: Kathleen Winter
Verlag: btb
ISBN: 9783442757725
Ausgabe: Hardcover
Erscheinungsdatum: 26.07.2021


Inhalt:

"Croydon Harbour, ein verschlafener kleiner Ort an der Küste Labradors, 1968. Die Aufbruch- und Proteststimmung der Zeit ist nicht bis in diese abgelegene Gegend vorgedrungen, als ein freudig erwartetes Baby zur Welt kommt. Doch dieses Kind ist anders: nicht ganz Junge und auch nicht ganz Mädchen. Die Eltern – in erster Linie jedoch der Vater – entscheiden, es als Jungen aufwachsen zu lassen. Aber das männliche Rollenbild, verhaftet in alten Traditionen und bestimmt durch Jagen und Fischen, bleibt dem Jungen fremd. Und er sucht einen Weg, um zu sich selbst zu finden und selbstbestimmt leben zu können. Zur Seite steht ihm dabei eine gute Freundin der Eltern, die um sein Geheimnis weiß."



Meinung:

Zuerst möchte ich mich bei Bloggerportal, dem Verlag und der Autorin herzlich für das Bereitstellen dieses Rezensionsexemplares bedanken!
Was mich an diesem Buch direkt gecatched hat, war das Cover. Dieses ist in meinen Augen absolut toll gelungen und spiegelt die Message des Werkes super wieder.
Doch kommen wir auch schon zum Inhalt. Dieser ist durchwachsen. Zu Beginn bekommt man sehr viel Informationen über Annabel/Wayne. Man fiebert mit ihr/ihm mit und vor allem stellt man sich auch selbst die Frage: Was würde ich tun, wäre ich Jacinta? Leider gibt es in der Mitte viel Geplänkel, welches für den Verlauf der Geschichte nicht wirklich relevant ist. Was ich mir hier gewünscht hätte, wäre mehr Nähe zu Annabel und weniger Nebenstories, welche zumeist sogar nur anerzählt und nicht fertig erzählt werden. Dadurch hat das Buch für mich Längen bekommen, welche nicht notwendig gewesen wären. Insgesamt hätte ich mir aber tatsächlich noch mehr Einblicke, vor allem in die Gefühlswelt von Annabel/Wayne, gewünscht.
Trotzdem finde ich es erstaunlich, wie gut die Protagonisten ausgearbeitet sind. Man merkt, dass viel Liebe fürs Detail reingesteckt wurde. Die ganze Zeit während des Lesens konnte ich mir die Szenarien bildlich vorstellen und ich konnte mir auch richtig gut vorstellen, wie diese Geschichte genau so auch im echten Leben stattfindet. Die Protagonisten und für Geschichte sind einfach nur irrsinnig realistisch und authentisch.
Auch den Schreibstil fand ich durchaus angenehm. So wurde das schwierige Thema leicht les-und verdaubar gemacht.

Fazit:
Mit all den Schwächen und Stärken des Buches muss ich sagen, dass es kein perfektes Werk ist. Trotzdem finde ich, dass es ein gutes Buch für zwischendurch ist, trotz des harten Themas. Von mir gibt es an dieser Stelle keine klare Leseempfehlung, jedoch kann ich auch nicht sagen, dass man es sich nicht kaufen soll. Jeder soll hier wohl für sich selbst entscheiden, ob man es sich kaufen und es lesen möchte!

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