Cover-Bild Such a Fun Age
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 03.05.2021
  • ISBN: 9783550201240
Kiley Reid

Such a Fun Age

Roman | Deutsche Ausgabe
Corinna Vierkant (Übersetzer)

»Eine extrem komische, unbequeme und unbedingt lesenswerte Geschichte über Rassismus und Klassenunterschiede.« TIME

Nominiert für den Booker Prize

Alix Chamberlain ist eine Frau, die bekommt, was sie will, und die ihr Geld damit verdient, anderen Frauen genau das beizubringen. Als ihrer Babysitterin Emira Kidnapping vorgeworfen wird, weil sie sich kurz vor Mitternacht mit Alix‘ weißer Tochter in einem Supermarkt aufhält, ist Alix schockiert und will den Vorfall wiedergutmachen.
Doch Emira hat andere Sorgen: Kurz vor ihrem fünfundzwanzigsten Geburtstag hat sie immer noch keinen richtigen Job, sie ist ständig pleite und misstrauisch gegenüber Alix‘ Wunsch zu helfen. Je verzweifelter Alix Emira zu einem Teil ihrer Familie machen will, desto mehr verrennt sie sich. Dann geht ein Video online und stellt alles in Frage, was sie zu wissen glaubten: über sich selbst, einander, und die komplexe Dynamik von Privilegien.

»Reid erkundet das weiße Gewissen in Zeiten von Black Lives Matter und erzählt vom Scheitern guter Absichten.« The New Yorker

»Ein messerscharfes Debüt über Armut, Privilegien und Rassismus.« The Guardian

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2021

geniales Buch!

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{spoilerfrei}



Cover

Das Cover ist vom englischen Original übernommen wurden und das gefällt mir sehr gut.
Der dicke, pinke Titel sticht ins Auge und auch die kleinen Illustrationen passen gut, da ...

{spoilerfrei}



Cover

Das Cover ist vom englischen Original übernommen wurden und das gefällt mir sehr gut.
Der dicke, pinke Titel sticht ins Auge und auch die kleinen Illustrationen passen gut, da sie die Supermarkt- Situation wiedergeben.

5/5 🦋



Inhalt

Das Buch beginnt kurz vor der verhängnisvollen Situation im Supermarkt und zugegeben, zuerst wirkte Emira auf mich gar nicht sympathisch. Vielleicht war das das Ziel der Autorin, vielleicht mein persönlicher Geschmack. Aber es half, die Situation im Supermarkt noch einmal von einer anderen Perspektive zu betrachten und spätestens da, als Emira schützend Alix‘ Tochter verteidigte, hatte sie Sympathiepunkte bei mir gesammelt.
Emira ist mit ihrer aktuellen Situation nicht zufrieden, Alix auch nicht und doch sind die zwei sich so gar nicht ähnlich. Jeder hat mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen – unbewusst, dass der andere auch welche hat.

Die Story wird nie langweilig, ist voller spannender und unterhaltsamer Szenen und auch die Szenen, in denen Alix‘ Tochter auftauchen, machen besonders Spaß zu lesen.

Ein wirklich gut durchdachter und sehr unterhaltsamer Plot!

5/5 🦋



Schreibstil

Das Buch ist abwechselnd aus der Perspektive Emiras und Alix‘ geschrieben, wodurch man als LeserIn einen guten Überblick darüber erhält, wie die beiden ticken, aber auch übereinander denken. Durch diesen Schreibstil hat man als LeserIn ab und an mehr wissen, als die jeweilige Protagonistin, wodurch mehr Spannung aufkommt, wie bzw. wann auch diese das "Geheimnis" erfahren.
Tatsächlich konnte ich mich besonders durch diesen lockeren, leichten Schreibstil der Autorin gut ins Buch reinfinden und mir innerhalb kürzester Zeit die Welt der zwei Frauen bildlich vorstellen. Ob Alix‘ Leben in New York, die Geburtstagsfeier oder Emiras Wohnung – alles war für mich sehr real und es machte einfach großen Spaß, die Wörter von Kiley Reid zu lesen.

5/5🦋


Fazit
Ein fantastischer Roman, in dem Rassismus, aber auch Sexismus und Feminismus thematisiert werden, ohne dass es zu aufgesetzt wirkt.
Kiley Reid schafft es, unterhaltsam zu schreiben. Verständlich und mit einer Band breite an Emotionen.
Ich würde mich sehr freuen, bald mehr von der Autorin lesen zu können.


🦋🦋🦋🦋🦋 / 🦋🦋🦋🦋🦋

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Veröffentlicht am 02.07.2021

Denkaufhänger über alltäglichen Rassismus

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Emira ist als Babysitterin bei den Chamberlains angestellt, um sich um die Tochter Briar zu kümmern. Nach einem rassistischen Kommentar Peter Chamberlains im Fernsehen werden nachts Steine auf das Haus ...

Emira ist als Babysitterin bei den Chamberlains angestellt, um sich um die Tochter Briar zu kümmern. Nach einem rassistischen Kommentar Peter Chamberlains im Fernsehen werden nachts Steine auf das Haus der Chamberlains geworfen, sodass Emira gerufen wird, um auf Briar aufzupassen. Im Supermarkt wird sie des Kidnappings bezichtigt.

Im weiteren Verlauf wechselt die Perspektive zwischen der von Emira und Alix Chamberlain, deren Geschichten sich ziemlich verknoten.


Da ich das Buch auf Englisch gelesen habe, kann ich nicht besonders viel über den Schreibstil sagen, weil ich nicht weiß, was die Übersetzung daraus gemacht hat. Aber zumindest auf Englisch ist die Sprache auch für nicht-Muttersprachler verständlich, und was mir besonders auffiel war, dass die Charaktere unterschiedlich sprachen. Da jede:r seine eigenen Eigenheiten hatte, war es extrem authentisch und leicht, zuzuordnen, wer gerade sprach.

An den Charakteren gefiel mir, dass die Autorin es schafft, einen bei den meisten Charakteren zwischen Sympathie und Abneigung schwanken zu lassen, weil sie nach und nach kleine Stückchen an Informationen enthüllt, die ein großes Puzzle zusammensetzen.

Handlungsmäßig ist das Buch eher ruhiger, es passieren viele Dinge, aber irgendwie schafft die Autorin einen so langsamen Erzählstil, dass es die vergehende Zeit und den Alltag, in dem die Geschichte spielt, außerordentlich gut wiedergibt.

Dieses Buch erzählt eindrucksvoll von alltäglichen Rassismuserfahrungen in den USA, dabe zeigt es nicht mit dem Finger, sondern regt zum Nachdenken über das eigene Verhalten an, was extrem gut funktioniert und wahrscheinlich auch nachhaltiger ist.

Es lohnt sich auf jeden Fall, dieses Buch zu lesen.

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Veröffentlicht am 16.06.2021

Unterhaltsam und vielschichtig

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Alles beginnt mit einem nächtlichen Vorfall im Supermarkt: Emira, eine junge schwarze Frau, die als Babysitterin arbeitet, wird verdächtigt, das Kind ihrer – weißen – Arbeitgeber entführt zu haben. Das ...

Alles beginnt mit einem nächtlichen Vorfall im Supermarkt: Emira, eine junge schwarze Frau, die als Babysitterin arbeitet, wird verdächtigt, das Kind ihrer – weißen – Arbeitgeber entführt zu haben. Das Ganze wird, durch Eintreffen des Kindsvaters, relativ schnell aufgelöst, es bleibt aber ein übler Nachgeschmack zurück – und ein Video des Vorfalls.

Die Autorin Kiley Reid erzählt die Geschichte aus zwei Perspektiven: Aus Sicht von Emira, die trotz College-Abschluss im Leben nicht so wirklich Fuß fasst, und Alix, die Mutter des Kindes, die nach zwei Schwangerschaften nicht mehr wirklich in ihr altes Leben mit einem erfüllenden Beruf zurückfindet.

Die spannende Geschichte liest sich überraschend schnell und überzeugt durch unbeschönigte, schonungslose ehrliche Gedanken und Handlungen beider Seiten. Der Vorfall im Supermarkt und das Thema Alltagsrassismus ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch, ich habe das Buch aber als viel vielschichtiger wahrgenommen. So geht es etwa auch um zwei Frauen, die auf der Suche nach ihrem Platz im Leben sind, und um die (komplizierte) Beziehung der beiden zu Alix Tochter.

Ich empfehle das Buch allen, die gut unterhalten, aber auch zum Nachdenken angeregt werden möchten.

Veröffentlicht am 26.02.2021

Such A Fun Read!

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Obwohl sie bereits 25 Jahre alt ist, weiß Emira Tucker immer noch nicht genau, welche berufliche Laufbahn einschlagen soll. Ihr Abschluss führt nicht wirklich zu irgendetwas und deshalb erledigt sie gerade ...

Obwohl sie bereits 25 Jahre alt ist, weiß Emira Tucker immer noch nicht genau, welche berufliche Laufbahn einschlagen soll. Ihr Abschluss führt nicht wirklich zu irgendetwas und deshalb erledigt sie gerade zwei Jobs: sie transkribiert Aufzeichnungen und passt auf die kleine Briar Chamberlain. Briars Eltern sind neu in Philadelphia und freuen sich, jemanden zu finden, der sich um ihre kleine Tochter kümmert. Eines späten Abends muss Emira mit dem kleinen Mädchen zum Supermarkt. Doch dort wird sie beschuldigt, das Mädchen mitten in der Nacht entführt zu haben. Ein Zeuge filmt die ganze Situation, wie sie als schwarzer Babysitter mit einem weißen Kleinkind angegriffen wird. Nachdem alles geklärt ist, möchte Emira diesen Abend nur noch verdrängen. Allerdings rechnet sie nicht damit, dass es ein entscheidender Moment in ihrem Leben wird.

Manchmal beginnt man einen Roman und taucht völlig in ihn ein. Kiley Reids "Such A Fun Age" gehört zu dieser Art von Geschichte. Ich war von der ersten Seite begeistert. Der Schreibstil ist sehr locker und thematisiert ganz beiläufig verschiedene Themen anspricht, über die man nachdenken sollte. Situationen, die Spannung erzeugen wechseln sich mit Szenen ab, die viel zum Lachen bieten. Gleichzeit nimmt der Roman viele gesellschaftliche Perspektive auf, behandelt Themen wir Rassismus oder Feminismus.
Was mir am besten gefallen hat, war, wie das mangelnde Vertrauen der beide Protagonistinnen dargestellt wird. Dies wird von der Autorin wunderbar transportiert, da sie die Lücke zwischen dem äußeren Bild und den Gefühlen von innen aufdeckt. Alix ist eine sehr erfolgreiche, selbstsichere Frau, die genau weiß, was sie will und was sie tut. Doch wenn ihre Gedanken geschildert werden, wird deutlich , dass es kaum einen Aspekt in ihrem Leben gibt, mit dem sie nicht zu kämpfen hat. Emira scheint auch mit ihren Jobs zufrieden zu sein, doch beneidet sie ihre Freundinnen um ihr Leben. Sie fühlt sich als die diejenige in ihrem Freundeskreis, die nie wirklich erwachsen geworden ist. Briar ist zu jung, um wahres Selbstbewusstsein auszudrücken, doch sie scheint sich der Tatsache bewusst zu sein, dass sie irgendwie anders ist. Ich habe die Lektüre sehr genossen, die sich damit beschäftigt, dass man nie zu sicher sein kann, dass das, was man sieht, wirklich so ist, wie sich die andere Person fühlt.

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Veröffentlicht am 01.06.2021

Brisante Themen, unterhaltsam verpackt

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Wäre das Debüt der amerikanischen Autorin Kiley Reid nicht für den Booker Prize 2020 nominiert gewesen, hätte ich es wahrscheinlich nicht gelesen, denn Titel und Aufmachung verbergen gekonnt, wenn auch ...

Wäre das Debüt der amerikanischen Autorin Kiley Reid nicht für den Booker Prize 2020 nominiert gewesen, hätte ich es wahrscheinlich nicht gelesen, denn Titel und Aufmachung verbergen gekonnt, wenn auch wahrscheinlich unbeabsichtigt, den Zündstoff, den dieser Roman bietet.

Ort und Zeit: Philadelphia, 2015, das Jahr, in dem Hillary Clinton und Donald Trump für die Präsidentschaft kandidieren.

Akteure: Emira, Mitte zwanzig, College-Absolventin ohne Perspektive, schwarz, arm, verdient sich ihren Lebensunterhalt als Babysitterin. Alix, ihre Arbeitgeberin, ca. zehn Jahre älter, weiß, wohlhabende Upper Middle Class, Mutter eines Kleinkinds, erfolgreiche Betreiberin des „LetHerSpeak“ Blogs mit dem Ziel, das weibliche Empowerment zu fördern.

Ausgangspunkt der Handlung: Der Zwischenfall spät abends in einem Supermarkt, als Emira der Kindsentführung beschuldigt wird und nur durch das Eingreifen von Alix‘ Mann einer Verhaftung entgeht. Ein Kunde filmt den Vorfall, aber Emira untersagt ihm, das Video ins Netz zu stellen.

Reid konstruiert aus diesen Zutaten einen realistischen Plot über Rasse, Klasse, Identität und Privilegien, nimmt den Alltagsrassismus der Liberalen unter die Lupe und zerpflückt ihn bis ins Kleinste. Alix‘ Schuldgefühle und ihre daraus gut gemeinten Bemühungen um Emira entwickeln sich zunehmend zu einer regelrechten Besessenheit, weil sie sich und ihrem Umfeld beweisen möchte, wie frei sie doch von Vorurteilen ist. Die Autorin schreibt mit leichter Hand, schaut genau hin, entlarvt ganz beiläufig die unbewusste Ignoranz und Heuchelei der weißen gebildeten Elite, deren Wokeness vor Black Lives Matters. Ein entlarvender Roman auf der Höhe der Zeit, in dem brisante und gesellschaftspolitisch relevante Themen unterhaltsam verpackt werde. Die Filmrechte sind übrigens bereits verkauft.