Cover-Bild Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Scherz
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 27.08.2025
  • ISBN: 9783651025226
Lee Onhwa

Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei

Die Magie des richtigen Gebäcks zur richtigen Zeit
Alexandra Dickmann (Übersetzer)

Emotional und berührend: Dieses Buch fühlt sich an wie eine Umarmung an einem kalten Tag

Als Yeonhwa von ihrer Großmutter das Hwawoldang , eine Konditorei für koreanisches Gebäck erbt, ist sie etwas ratlos. Denn es gibt zwei Bedingungen: Yeonhwa muss das Hwawoldang mindestens für vier Wochen weiterführen – und geöffnet wird nur von 22 Uhr bis um Mitternacht.

Das bleibt allerdings nicht die einzige Kuriosität im Zusammenhang mit der Konditorei, denn Yeonhwa merkt schnell, dass ihre Kunden nicht ganz lebendig sind, und das nicht nur in dem Sinne, dass sie nur einen Kaffee benötigen …

Mit Hilfe von Yeonhwa, ihrem Gebäck und einer magischen schwarzen Katze versuchen die Verstorbenen ihren Liebsten eine Nachricht zu schicken, um so ihren Frieden zu finden. Und auch Yeonhwa stößt dabei auf ein Geheimnis …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2025

Ein Gruß aus dem Jenseits

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Yeonhwa erbt eine Konditorei von ihrer Großmutter. Der Clou: Ihre Kunden sind bereits verstorben, die Süßigkeiten ein Abschied von dieser Welt und ein letzter Gruß an ihre Lieben.
Erzählt werden so verschiedene ...

Yeonhwa erbt eine Konditorei von ihrer Großmutter. Der Clou: Ihre Kunden sind bereits verstorben, die Süßigkeiten ein Abschied von dieser Welt und ein letzter Gruß an ihre Lieben.
Erzählt werden so verschiedene kurze Lebensgeschichten der Kunden, jede davon ganz anders und doch gleich berührend.
Der Erzählstil passt sich jedes Mal ein wenig dem Kunden an, sodass die beschriebenen Gedanken und Gefühle durchgehend sehr authentisch gewirkt haben.
Man erlebt ihre Geschichten quasi direkt mit und bekommt sie nicht nur nacherzählt, wie man es vielleicht erwarten würde - ein gelungener Einsatz des Perspektivenwechsels.
Aufgrund der kurzen Form war es etwas schwierig, eine richtige emotionale Bindung zu den Charakteren aufzubauen, jedoch konnte man trotzdem generell ganz gut mitfühlen, besonders bei den zwischenmenschlichen Beziehungen.

Gut gefallen hat mir weiterhin die Atmosphäre in der Konditorei, zu Beginn ist man noch recht ahnungslos wie Yeonhwa, möchte aber direkt mehr erfahren und die Geheimnisse dieses Jobs lüften.
Im ersten Teil fand ich die Mischung aus der Konditorei-Rahmenhandlung und den Geschichten der Kunden perfekt gelungen, später lässt dies jedoch etwas nach. Hier hätte ich einfach gerne mehr über die Konditorei etc. erfahren. Zwar wird alles zu einem runden Abschluss gebracht, manches wirkt jedoch etwas vorhersehbar und übereilt beendet.

Das koreanische Gebäck und die Süßigkeiten werden schön in die Geschichte eingebunden, gerade wenn man damit noch nicht vertraut ist, lernt man so einiges kennen.
Dazu kann man auch selbst aus den einzelnen Geschichten lernen: Wir bekommen kleine Lektionen für unser Leben, ohne dass das Buch aufdringlich oder belehrend dabei wirkt.

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Veröffentlicht am 27.09.2025

Feinfühlig erzählter Roman mit einer Spur von magischem Realismus, der bewegt und nachklingt

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Die siebenundzwanzigjährige Yeonhwa erbt in Lee Onhwas Roman „Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei“ die Konditorei ihrer Großmutter. Obwohl sie selbst eine talentierte Bäckerin ist, möchte sie das ...

Die siebenundzwanzigjährige Yeonhwa erbt in Lee Onhwas Roman „Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei“ die Konditorei ihrer Großmutter. Obwohl sie selbst eine talentierte Bäckerin ist, möchte sie das Geschäft zunächst nicht übernehmen. Doch der Anwalt macht ihr aufgrund der Lage wenig Hoffnung auf einen lukrativen Verkauf. Er konfrontiert sie außerdem mit den ungewöhnlichen Bedingungen, die an das Erbe geknüpft sind: Yeonhwa muss die Konditorei mindestens einen Monat lang führen, darf sie nur von 22 Uhr bis Mitternacht öffnen und soll sich auf all das freuen, was in dieser Zeit geschieht.

Bereits an ihrem ersten Abend begegnet sie dem Großhändler Sawol, der sämtliche Zutaten für den Laden besorgt, aber gleichzeitig auch als Schamane tätig ist. Kurz darauf erscheint eine erste Kundin, die ein Geist ist, wie sich schnell herausstellt. Von nun an taucht jede Nacht ein anderer verstorbener Gast auf, der ihr in der Ich-Perspektive von seinem Leben und seinem Tod erzählt. Nach den Rezepten der Großmutter bereitet Yeonhwa jedem von ihnen ein besonderes Gebäck zu, das für die Besuchenden eine magische Wirkung entfaltet. Auf einer dem Buch beigelegten Karte findet sich eines der Rezepte, weitere sind über den aufgedruckten QR-Code im Internet aufrufbar.

Die tragischen und berührenden Geschichten der Toten nehmen einen breiten Raum ein. Lee Onhwa ist eine südkoreanische Autorin, die einiges von der Lebenswelt ihres Landes in den Roman einfließen lässt. Yeonhwa, die im Haus ihrer Großmutter aufgewachsen ist, hat sich mit der Zeit von ihr entfremdet und für sich einen Weg gefunden, in der die Konditorei keine Rolle mehr spielte. Sie wirkt manchmal ein wenig naiv, zeigt jedoch große Empathie und setzt alles daran, den Geistern Trost zu spenden. Gleichzeitig verarbeitet sie dabei ihre eigene Trauer.

„Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei“ von Lee Onhwa ist ein feinfühlig erzählter Roman mit einer Spur von magischem Realismus, der bewegt und nachklingt. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 26.09.2025

- Koreanische Süßigkeiten als Botschaften zwischen dem Diesseits und Jenseits -

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Als ich Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei von Lee Onhwa gelesen habe, hat mich zuerst die ungewöhnliche Ausgangssituation gepackt: Yeonhwa erbt von ihrer Großmutter eine kleine Konditorei für ...

Als ich Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei von Lee Onhwa gelesen habe, hat mich zuerst die ungewöhnliche Ausgangssituation gepackt: Yeonhwa erbt von ihrer Großmutter eine kleine Konditorei für koreanisches Gebäck. Doch die Bedingungen sind alles andere als alltäglich. Sie muss den Laden mindestens vier Wochen weiterführen, und geöffnet wird nur zwischen 22 Uhr und Mitternacht. Schon bald stellt sich heraus, dass ihre Kundschaft keineswegs gewöhnlich ist: Es handelt sich um Verstorbene, die ein letztes Mal vorbeischauen, um mithilfe von Gebäck und einer geheimnisvollen schwarzen Katze ihren Liebsten Botschaften zukommen zu lassen. Dabei enthüllt sich nach und nach auch ein Geheimnis, das Yeonhwa selbst betrifft.

Sprachlich hat mich die Geschichte von Anfang an überzeugt. Der Stil ist flüssig, nie schwerfällig, und zwischendurch finden sich poetische, fast schon philosophische Passagen, die den melancholischen Ton schön unterstreichen.

Ein wenig schade fand ich, dass die Hauptfigur Yeonhwa für meinen Geschmack etwas konturlos bleibt. Über sie erfährt man erstaunlich wenig, und auch die schwarze Katze, die eigentlich eine wichtige Rolle spielt, bleibt ziemlich farblos, nicht einmal einen Namen hat sie bekommen. Gerade da hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht.

Dafür haben mich andere Aspekte umso mehr begeistert: Jedes Kapitel ist mit einer besonderen Süßigkeit oder einem Gebäck verbunden, das nicht nur kulinarisch, sondern auch inhaltlich mit der jeweiligen Episode verknüpft wird. Das verleiht dem Buch eine besondere Stimmung und macht es fast zu einem multisensorischen Erlebnis. Als kleines Extra gibt es am Ende des Buchs einen QR-Code, der zu einem Youtube-Video der Autorin führt, in dem die erwähnten Köstlichkeiten genauer vorgestellt werden. Das ist eine wirklich schöne Idee. Auch das Cover verdient ein Lob: Die warmen Farben und die stimmige Gestaltung fangen die Atmosphäre des Romans perfekt ein.

Insgesamt ist Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei für mich eine wunderbare Lektüre für kühle Herbst- und Winterabende. Das Buch vereint eine cozy Stimmung mit einer leisen Melancholie. Das ist ideal für die dunklere Jahreszeit. Zwar hätte die tolle Grundidee meiner Meinung nach noch ein wenig ausgereifter umgesetzt werden können, aber dennoch habe ich die Geschichte mit viel Interesse gelesen und empfehle sie gerne weiter.

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Veröffentlicht am 23.09.2025

Südkoreanischer Magie

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Die südkoreanische Schriftstellerin Lee Onhwa setzt sich in ihrem Roman ‘Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei‘ mit dem Ahnenkult ihres Landes auseinander. Unabhängig von der religiösen Orientierung ...

Die südkoreanische Schriftstellerin Lee Onhwa setzt sich in ihrem Roman ‘Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei‘ mit dem Ahnenkult ihres Landes auseinander. Unabhängig von der religiösen Orientierung begleiten viele Koreaner ihre verstorbenen Angehörigen durch konfuzianische Zeremonien in ein friedvolles Jenseits. Dabei spielen auch spezielle Lebensmittel als Gabe auf den Weg eine große Rolle.
In ihrem Roman setzt sich die Autorin mit diesen Bräuchen auseinander und webt daraus eine unterhaltsame, magische Geschichte. Ihre Protagonistin Yeonhwa, eine junge Frau in den Zwanzigern, erbt von ihrer Großmutter eine Konditorei mit besonderen Aufgaben. Als Bedingung muss sie einen Monat lang ihren Kunden zwischen zweiundzwanzig Uhr und Mitternacht Wünsche erfüllen, die mit einem speziellen Zuckerwerk verbunden sind. Der Großhändler Sawohl und eine schwarze Katze stehen ihr dabei helfend zur Seite. Beide spielen eine Schlüsselrolle im späteren schrittweisen Verständnis der Handlung. Yeonhwa taucht mit jedem Tag tiefer ein in die ihr gestellte Aufgabe, lernt Schicksale Verstobener kennen und wertzuschätzen, leistet ihnen uneigennützig Hilfe bei der Erfüllung von Herzenswünschen.
Feinfühlig geführt und mit einer poetischen Feder geschrieben, taucht der Leser in eine Geschichte ein, die eine Kultur beschreibt, welche fremdartig für unser westlich geprägtes kulturelles Empfinden erscheint. Auf unterhaltsame Art lernt man jedoch zu verstehen, wie wichtig den Menschen in Südkorea ihr Ahnenkult ist. Abschließend gelingt es Lee Onhwa eine gekonnte Verbindung zwischen uralter Tradition und modernem Leben zu gestalten, was mir sehr gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 22.09.2025

Schade um den Titel

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Denn der stellt - zumindest aus meiner Sicht - das Buch in die Reihe der kuschligen kleinen Cafes und Stübchen, die derzeit fast inflatorisch unseren Büchermarkt überschwemmen und die ich von Beginn ...



Denn der stellt - zumindest aus meiner Sicht - das Buch in die Reihe der kuschligen kleinen Cafes und Stübchen, die derzeit fast inflatorisch unseren Büchermarkt überschwemmen und die ich von Beginn an meide. Gottseidank fand ich hier das Cover so interessant und fesselnd, dass ich dem Buch nicht nur einen zweiten, sondern auch den dritten und vierten Blick schenkte und es als ausgesprochen lesenswert empfand - ein Eindruck, der sich während der Lektüre bestätigte: denn dieses Buch ist aufgrund seiner Thematik - ein Kontakt der Verstorbenen mit den Lebenden - vor allem jedoch aufgrund der literarischen Umsetzung etwas ganz Besonderes.

Ein Roman, den wir Lebenden von der anderen Seite lesen und gemeinsam mit der Hauptfigur Yeonhwa einen ganz ungewöhnlichen Kontakt zu den Verstorbenen erhalten: sie nämlich erbt eine Konditorei, die nur spätabends beziehungsweise nachts zu einer ganz bestimmten Uhrzeit geöffnet ist und dann auch nur ganz besondere Kunden - und auch nur einen pro Nacht empfängt und das von diesem gewünschte Gebäck backt.

Was genau dahinter steckt, das erfahren Sie in diesem berührenden Roman, der nur an wenigen Stellen ein bisschen von seiner Faszination einbüßt, insgesamt aber ausgesprochen lesenswert ist.