Cover-Bild Das Gerücht
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 21.02.2020
  • ISBN: 9783423436076
Lesley Kara

Das Gerücht

Roman
Britta Mümmler (Übersetzer)

In unserer Stadt lebt eine Mörderin
Joanna zieht mit ihrem Sohn Alfie von London in eine Kleinstadt am Meer. Zunächst ist es die pure Idylle – dann hört sie, dass die Kindermörderin Sally McGowan, die als Zehnjährige einen Spielkameraden umbrachte, unter anderem Namen in der Stadt leben soll. Vor Jahrzehnten machte der Fall Schlagzeilen, inzwischen ist Sally längst aus dem Gefängnis entlassen worden. Unbedacht erzählt Joanna anderen Müttern von dem Gerücht und ihrem Verdacht, wer die Mörderin von damals sein könnte. Sie ahnt nicht, was für eine verheerende Spirale von Ereignissen sie damit in Gang setzt. Und wie sehr sie selbst in diese Geschichte verstrickt ist.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2020

Sehr gelungene Umsetzung eines interessanten Themas

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In „Das Gerücht“ von Lesley Kara geht es um die alleinerziehende Joanna, die mit ihrem sechsjährigen Sohn von London in eine Kleinstadt am Meer gezogen ist. Nach einiger Zeit bekommt sie ein Gerücht mit ...

In „Das Gerücht“ von Lesley Kara geht es um die alleinerziehende Joanna, die mit ihrem sechsjährigen Sohn von London in eine Kleinstadt am Meer gezogen ist. Nach einiger Zeit bekommt sie ein Gerücht mit – in der Stadt soll eine Kindermörderin unter neuem Namen leben – und erzählt es ahnungslos den anderen Müttern und ihrem Buchclub weiter. Doch irgendjemand scheint etwas gegen die Verbreitung des Gerüchts zu haben, denn auf einmal geschehen in Joannas Umfeld einige Merkwürdigkeiten – ist das Zufall, nur ein dummer Scherz oder steckt da doch mehr dahinter?
Das Cover sieht klasse aus und ist ebenso wie der Titel sehr passend zur Story gewählt. Auch den Klappentext fand ich sehr gut das Geschehen abbildend.
Figuren gab es einige, aber nur wenige hat man wirklich tief kennengelernt. Das war natürlich vor allem Joanna, die mit ihrem Sohn Alfie in die Kleinstadt gezogen ist, in der auch ihre Mutter lebt. Sie war mir nicht unsympathisch und einige ihrer Handlungen konnte ich auch sehr gut nachvollziehen. Sie ist recht besorgt um ihren Sohn und ziemlich aufmerksam. Zu Michael, den Vater von Alfie hat sie eine etwas merkwürdige Freundschaftsbeziehung. Neben Michael kommen noch andere Mütter, die Frauen aus dem Buchclub, ihr Chef, einige Kunden und noch ein paar Figuren mehr hinzu. Da Joanna diese aber alle noch nicht lange kennt, lernen wir diese sozusagen mit ihr kenne, was ich eine gute Idee und ziemlich gelungen umgesetzt finde.
Thematisch fand ich „Das Gerücht“ sehr interessant. Zum einen das Thema Gerücht und wie schnell daraus etwas entstehen kann, was sich nicht mehr händeln lässt und zum anderen das Thema Zeugenschutzprogramm in Bezug auf den Täter, die schwierigen Umstände für diesen usw. Etwas in diese Richtung habe ich bisher noch nicht gelesen und fand es im Großen und Ganzen recht gelungen umgesetzt.
Geschrieben war das Buch die meiste Zeit aus Sicht von Joanna. Zwischendurch gab es kurze Episoden aus Sicht der „Täterin“, die ihre Gedankengänge und Gefühle gut wiedergaben und der Geschichte mehr Tiefe und Spannung verliehen. Außerdem gab es einige Zeitungsartikel über den Fall der Kindermörderin, die deren Geschichte gelungen und auf eine etwas andere Art wiedergaben.
Meine Hauptkritik an diesem Buch war, dass ungefähr die erste Hälfte für meinen Geschmack zu ruhig vor sich hingedümpelt ist. Es kamen zwar Gerüchte, Vermutungen und auch erste Merkwürdigkeiten auf aber insgesamt fehlte die Spannung. Die kam dann dafür in der zweiten Hälfte gleich mehrfach auf. Ungefähr die letzten hundert Seiten waren dann Spannung pur und der Thriller kam hier ganz klar durch. Sehr gelungen fand ich auch die verschiedenen Wendungen auf diesen letzten Seiten. Und ganz am Ende konnte ich dann die Tränen nicht mehr zurückhalten. Die letzten 10/20 Seiten flossen sie durchgehend.
Ein Lob gibt es von mir für das Thema und das Umsetzten eines so berührenden Thrillers ohne das ganz große Blutvergießen. Außerdem für die tollen Wendungen am Ende und die absolute Unvorhersehbarkeit ebendiesen.
Insgesamt finde ich „Das Gerücht“, wenn man es fertig gelesen hat sehr gelungen. Das Thema ist absolut aktuell und ich fand es auch super interessant. Die Geschichte nahm am Ende rasant an Fahrt auf – damit hätte ich gar nicht mehr gerechnet. Weil ich aber den Anfang etwas zu langatmig fand gibt es von mir 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Spannender Roman

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„Das Gerücht“ ist ein unglaublich spannender Roman in dem aufgezeigt wird, wie schnell in Umlauf gebrachte unbestätigte Informationen (positiver oder auch negativer Art) sich verselbstständigen können ...

„Das Gerücht“ ist ein unglaublich spannender Roman in dem aufgezeigt wird, wie schnell in Umlauf gebrachte unbestätigte Informationen (positiver oder auch negativer Art) sich verselbstständigen können und was daraus entstehen kann. Worum geht es: Joanna zieht mit ihrem Sohn in eine Kleinstadt. Um sich bei den neuen Nachbarn beliebt zu machen streut sie ein Gerücht, was alsbald Ereignisse in Gang setzt, die sie selbst nicht mehr aufhalten kann.
Die Autorin hat einen interessanten und fesselnden Roman geschrieben der die Spannung allmählich aufbaut. Die auftretenden Personen wirken echt und ihr Handeln einleuchtend. Mein einziger kleiner Kritikpunkt wäre, dass der Roman die eine oder andere Passage hat in der die Handlung nicht richtig flüssig vorankommt. Ansonsten ist der Schreibstil geradlinig und flüssig zu lesen. Einmal angefangen hatte ich Mühe das Buch erst einmal wieder aus der Hand zu legen.
Kurzum: Ein durchaus gelungener Roman mit einem interessanten Plot, der zu fesseln versteht. Ich empfehle den Roman gern weiter und vergebe 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.02.2020

Gut gemacht

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Joanna und ihr kleiner Sohn Alfie ziehen von London in die Kleinstadt Flinsted, in der auch ihre Mutter lebt. Alfie hatte in London einige Probleme und versucht sich Joanna hier besser einzugliedern bzw. ...

Joanna und ihr kleiner Sohn Alfie ziehen von London in die Kleinstadt Flinsted, in der auch ihre Mutter lebt. Alfie hatte in London einige Probleme und versucht sich Joanna hier besser einzugliedern bzw. mit anderen Müttern Freundschaften zu schließen. Und dann taucht dieses schockierende Gerücht auf...

Ich bin sehr gut in dieses Buch hineingekommen und finde, dass man es schnell lesen kann. Die vielen handelnden Personen sind manchmal ein wenig irritierend, aber es schadet der Erzählung eigentlich nicht.

Die Handlung selbst plätschert anfangs so dahin, hat hier ein paar Längen und nimmt immer mehr an Fahrt auf. Ich finde das Buch durchaus spannend, auch wenn ich leider schon in der Hälfte des Buches eine Ahnung hatte, in welche Richtung sich die Auflösung bewegt. Was mich sehr beeindruckt hat ist, dass die Autorin es geschafft hat, dass ich anfangs wirklich jede vorkommende Frau im richtigen Alter verdächtigt habe. Weiters gefällt mir auch gut, dass trotz der eigentlichen Handlung die kleine, ruhige Liebesgeschichte von Joanna und Michael Platz gefunden hat, ohne sich aufzudrängen.

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Veröffentlicht am 28.01.2021

Guter Gedanke mit mittelmäßiger Umsetzung

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Der Klappentext bei diesem Buch hat mich extrem neugierig gemacht. Wie schnell ist ein Gerücht in die Welt gesetzt, meist ohne böse Gedanken, weil man sich der möglichen Auswirkung gar nicht bewusst ist. ...

Der Klappentext bei diesem Buch hat mich extrem neugierig gemacht. Wie schnell ist ein Gerücht in die Welt gesetzt, meist ohne böse Gedanken, weil man sich der möglichen Auswirkung gar nicht bewusst ist. So ist es auch in dieser Geschichte. Joanna hat gehört, dass eine Kindermörderin in der Kleinstadt, in der sie mit ihrem Sohn lebt, wohnen soll. Ohne bösen Hintergedanken erzählt sie ihren Freundinnen davon und nur wenige Tage später ist das Gerücht in aller Munde, ohne das es irgendwelche handfesten Beweise für die Wahrheit dieses Gerüchts geben würde. Es werden falsche Anschuldigungen gemacht und dadurch Leben zerstört. Erst als es zu spät ist wird sich Joanna der Auswirkung bewusst.

Der Gedanke hinter der Geschichte ist sehr gut, da er sehr real ist. Die Umsetzung war in Ordnung, aber ich glaube man hätte noch ein bisschen mehr Nervenkitzel rausschlagen können. Leider bin ich mit den Figuren im Buch überhaupt nicht warm geworden, es bestand eine gewisse Distanz während dem Lesen, die es mir schwer gemacht hat richtig in die Geschichte einzutauchen. Trotzdem ist es ein gutes Buch, das sich gut lesen lässt, aber kein Highlight ist.

Veröffentlicht am 24.02.2020

Die Gerüchteküche brodelt...

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„In unserer Stadt lebt eine Mörderin.“


Mit diesem Satz startet der geniale Plot von Debütantin Lesley Kara. Und damit scheint auch gleichzeitig klar zu sein: Ist dieses ‚Gerücht‘ erst mal im Umlauf, ...

„In unserer Stadt lebt eine Mörderin.“


Mit diesem Satz startet der geniale Plot von Debütantin Lesley Kara. Und damit scheint auch gleichzeitig klar zu sein: Ist dieses ‚Gerücht‘ erst mal im Umlauf, hat es sich mit der ruhigen, bsonnenen Idylle ausgeträumt. Denn wer lebt gerne mit einer eiskalten Kindermörderin Tür an Tür? Mit Sicherheit NIEMAND!


Diese höchst interessante Grundlage hat sich die Autorin zunutze gemacht und versucht, einen unterhaltsamen Thriller um dieses Thema zu bauen. Wohlgemerkt: Mit Erfolg möchte ich meinen, denn Kara hat tatsächlich ein gutes Konzept am Start, viele Bausteine dort platziert, wo sie schließlich hingehören, an den richtigen Protagonisten-Schrauben gedreht, den Unterhaltungswert an seiner Eitelkeit gepackt und somit jede Menge Aspekte sinnvoll integriert. (Eine Vielzahl der Genrekollegen sind an dieser Masterclass-Challenge bereits kläglich gescheitert!)


Das bedeutet in Kurzform:


Die wichtigste Komponente, die tragende Rolle, die Quintessenz einer Erzählung sind meiner Meinung nach die Charaktere. (Das prädige ich in meinen Rezensionen ständig!) Sind die Protagonisten schwach konzipiert, fahl, fehlt ihnen jedwedes Leben, sind sie dem Leser nicht wohlgesonnen, möglicherweise aufgesetzt, affektiert, kaum zugänglich, entsteht eventuell der Anflug von Antipathie (kann auch manchmal charmant wirken!),...und so kannst du die Erzählung direkt in die Mülltonne packen. Fehlt dann auch noch der Sinn für Weiterentwicklung, ändert sich am „schlechten“ Dasein der Figuren im Laufe der Geschichte rein gar nichts, so ist das gute Stück Papier reif für den Schwedenofen. (Klingt zwar bewusst hart und etwas übertrieben, aber damit möchte ich nur die Wichtigkeit der Charakterzeichnung unterstreichen!) Alles steht und fällt mit dieser Einheit.


Lesley Kara hat sich diesen grausamen schablonenhaften Figürchen - Gott sei Dank - nicht zur Gänze bedient: Sie glänzt mit gut klingenden Eigenkompositionen, entwift einen soliden, eigenständigen Background für Haupt-/Nebendarsteller und überzeugt mit einer leidenschaftlichen Darstellung. Unterstützt wird das Ganze durch die Veranschaulichung in der Ich-Perspektive, die der Erzählstimme Luft zum Atmen verschafft und stets das Gefühl entstehen lässt, man hätte einen nie endenden, inneren Monolog vor sich. Ich glaube, das Thema „Charakterisierung“ können wir - aus meiner Sicht - getrost abhaken.


Was die sprachliche Komponente betrifft, so ist sie in gleichem Maße wichtig, wie jene der Charakterzeichnung, wenn nicht gar einen Tick erheblicher. Ganz ehrlich: Ich liebe diese trockene, lakonische und dennoch zurückhaltende, beinahe träumerische Ausführung.


Nur zur Vervollständigung: Auch wenn wir es hier keinesfalls mit hochtrabender, piekfeiner Literatur zu tun haben, so wirkt der Text - für das Genre zumindest - sehr aufpoliert, ambitioniert, auch sehr strukturiert. Ob man es hier mit einem Thriller, einem Drama, oder was weiß ich zu tun hat, sei an dieser Stelle einfach mal dahingestellt!


Fazit:


Wer und vor allem wo ist die Kindermörderin Sally McGowan? Diesem zentralen Themenpunkt widmet sich Lesley Kara in diesem höchst unterhaltsamen Debüt-Roman. Und obwohl ich mir in den Dialogen - um ehrlich zu sein - mehr Authentizität gewünscht hätte, so kann man der Autorin keinesfalls absprechen, dass sie mit „Das Gerücht“ einen durch und durch atmosphärischen Text abgeliefert hat, der nicht nur die Gerüchteküche der Charatkere brodeln lässt, sondern auch für den Entertainmentbereich der Leser viel Positives übrig hat. Ob der Schlussakt die versierte Leserschaft vollends begeistern wird, wage ich zu bezweifeln, mir war das Ganze dann doch etwas zu herbeigeführt, zu gekünstelt, aber hier sind ja bekanntlich die Geschmäcker verschieden.


Unterm Strich bleibt die Tatsache, dass man es hier mit einem grundsoliden Thriller? zu tun hat, der arrivierte Leser des Genres zwar keineswegs umhauen, aber dennoch ganz gut unterhalten wird.


Inhaltsangabe:


Joanna zieht mit ihrem Sohn Alfie von London in eine Kleinstadt am Meer. Zunächst ist es die pure Idylle – dann hört sie, dass die Kindermörderin Sally McGowan, die als Zehnjährige einen Spielkameraden umbrachte, unter anderem Namen in der Stadt leben soll. Vor Jahrzehnten machte der Fall Schlagzeilen, inzwischen ist Sally längst aus dem Gefängnis entlassen worden. Unbedacht erzählt Joanna anderen Müttern von dem Gerücht und ihrem Verdacht, wer die Mörderin von damals sein könnte. Sie ahnt nicht, was für eine verheerende Spirale von Ereignissen sie damit in Gang setzt. Und wie sehr sie selbst in diese Geschichte verstrickt ist.


„Eine Geschichte über Paranoia und Verdächtigungen, die einem Schauer über den Rücken jagt“ (Paula Hawkins - Girl on the Train)

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