Cover-Bild Der Gott am Ende der Straße
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 360
  • Ersterscheinung: 15.03.2019
  • ISBN: 9783351037567
Louise Erdrich

Der Gott am Ende der Straße

Roman
Gesine Schröder (Übersetzer)

Die vielfach ausgezeichnete Bestsellerautorin Louise Erdrich zeichnet das aufrüttelnde Portrait einer jungen Frau, die um ihr eigenes Leben und das ihres ungeborenen Kindes kämpft. Die Welt, wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr. Auf rätselhafte Weise hat sich die Evolution verkehrt, und immer mehr Kinder, die zur Welt kommen, scheinen einer primitiven neuen Spezies anzugehören. Die junge Cedar betrifft diese apokalyptische Wende der Menschheitsgeschichte auch persönlich, sie ist schwanger. Gerüchte kommen auf: der Ausnahmezustand sei verhängt worden, die Regierung fahnde nach schwangeren Frauen und inhaftiere sie - doch niemand hat gesicherte Informationen. Cedars Schicksal steht nun auf dem Spiel. Es ist das Schicksal aller.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2019

Spannende und überzeugende Dystopie

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Der Gott am Ende der Straße – Louise Erdrich

Dies war mein erstes Buch dieser Autorin. Auch wenn es kein typisches Buch sein soll, ich mochte es sehr. Ich fand es fesselnd, spannend, furchtbar anspruchsvoll ...

Der Gott am Ende der Straße – Louise Erdrich

Dies war mein erstes Buch dieser Autorin. Auch wenn es kein typisches Buch sein soll, ich mochte es sehr. Ich fand es fesselnd, spannend, furchtbar anspruchsvoll fand ich es eigentlich nicht. Weder inhaltlich noch sprachlich.

Cedar schreibt in Briefen an ihr ungeborenes Kind. Denn die Zeiten verändern sich gerade beunruhigend und es sind schlechte Zeiten um schwanger zu sein. Etwas passiert gerade in den Vereinigten Staaten, aber keiner weiß etwas Genaueres. Die Grenzen nach Kanada und Mexiko sind längst dicht. Scheinbar betrifft das Problem nur die USA.
So genau benennt Erdrich das Problem aber gar nicht. Die Welt ist im Umbruch. Wie meistern die Menschen dies und wo bleibt dabei die Menschlichkeit? Das sind Erdrichs Themen.

Nach und nach kommt der Leser aber doch darauf, wo in etwa das Problem liegt. Die Evolution scheint sich rückwärts zu bewegen. Die Neugeborenen weisen seltsame Genmutationen auf. Viele kommen tot zur Welt. Als Folge werden Schwangerschaften genauestens überwacht. Überlebende Neugeborene der Forschung überantwortet. Die Selbstbestimmung der Frauen scheint dahin. Gerade dieses Thema erinnerte mich ganz stark an Margaret Atwoods Report der Magd.
Auch das Klima scheint sich innerhalb kürzester Zeit verändert zu haben.

Doch dieser Roman beinhaltet noch so viel mehr. Cedar ist Indianerin, von Weißen adoptiert und erzogen worden. Klar, dass insbesondere durch die Schwangerschaft die Frage nach den eigenen Wurzeln wieder auftaucht. Auch die Rolle des Glaubens und der Kirche in schweren Zeiten wird thematisiert.

Erdrich hat einen angenehmen Schreibstil. Knapp und schnörkellos, doch auf den Punkt. Es störte mich kaum, dass man gerade anfangs nichts Genaues über den Grund der Bedrohung erfährt. Schließlich ist man ist auf dem gleichen Stand wie die Hauptfigur. Es hat etwas Realistisches. Die Geschichte hat gezeigt, dass bei Katastrophen die Bevölkerung tatsächlich sehr gerne im Unklaren gelassen wird.

Eine spannende und überzeugende Dystopie. Ich mag den Schreibstil der Autorin und werde mich wohl nach weiteren ihrer Romane umsehen müssen.

Veröffentlicht am 17.05.2019

Die Hoffnung stirbt zuletzt

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Das Szenario in Louise Erdrichs neuem Roman ist düster. Es spielt in einer nahen Zukunft. Die Menschheit und die Natur scheinen sich zurück zu entwickeln. Kinder, aber auch Tiere, die geboren werden, ...

Das Szenario in Louise Erdrichs neuem Roman ist düster. Es spielt in einer nahen Zukunft. Die Menschheit und die Natur scheinen sich zurück zu entwickeln. Kinder, aber auch Tiere, die geboren werden, scheinen zu einer neuen primitiven Spezie zu gehören.
Schwangere Frauen werden - auch gegen ihren Willen - in Gewahrsam genommen, überwacht und keiner weiß, was nach der Geburt des Kindes mit Mutter und Kind passiert.
Auch im alltäglichen Leben verändert sich immer mehr. Ein Überwachungsstaat entsteht, die Grenzen der USA zu den Nachbarländern werden geschlossen. Kleine Drohnen und sogenannte Lauschohren flirren durch die Luft, Denunziationen sind allgegenwärtig.

Cedar ist schwanger. Sie beschreibt ihre Lage, ihre Gefühle, ihre Wünsche, Ängste, aber vor allem auch ihre Erlebnisse in einer Kladde als Brief an ihr ungeborenes Kind. Aus ihrer Sicht erleben wir so die Entwicklung mit. Düster, beängstigend, aber auch mit der Hoffnung, die sie hat. Cedar versteckt sich, unterstützt von ihrem Freund Phil, in ihrem Haus. Wird sie das neun Monate durchhalten können?
Immer wieder neue Wendungen machen das Buch zu einer sehr interessanten Lektüre.
Aber nicht nur die Entwicklungen und Situationen, in die Cedar gerät, fesseln, sondern auch die Überlegungen und Gedanken, die sie niederschreibt, sind interessant. Cedars schreibt unter anderem über den jeweiligen Entwicklungsstandes des Kindes, aber auch über viele Gefühle und Ansichten, die sie hat. Zudem fließt, wie auch bei den anderen Büchern von Luise Erdich, viel aus Sicht der Native American, der amerikanischen Urbevölkerung, mit ein, denn Cedars leibliche Mutter ist eine Native.

Der Roman weckt viele Gefühle beim Leser und am Ende lässt es sich auch nicht so einfach weglegen. Es ist ein düsteres, dystopisches Szenario, das Erdrich beschreibt. Nicht unrealistisch. Da es aus der Sicht einer Einzelnen beschrieben worden ist, wissen wir auch nicht mehr als sie. Wir erleben mit ihr, wie sich dich Umstände immer mehr verändern. Alles was einmal als selbstverständlich galt, ist es innerhalb kürzester Zeit nicht mehr. Es gibt keinen übergeordneten, allwissenden Erzähler, aber das macht es auch wieder so real, denn wir rätseln mit Cedar, versuchen mit ihr alles zu begreifen und können ihre Ängste dadurch nachfühlen. Trotz allem ist Cedar eine taffe Frau, die nicht so leicht aufgibt, die kämpfen will und sich nicht unterordnen möchte. Für das Kind, für eine gemeinsame Zukunft.

MIr gefällt Erdrichs Erzählstil, sie konnte mich mit diesem Roman fesseln und unterhalten. Die Dystopie bleibt immer vorstellbar, die Entwicklung nachvollziehbar, mit all ihrer beklemmenden und schrecklichen Folgen. Zudem durchlebt man beim Lesen eine Achterbahn der Gefühle. Erdrich verwebt durch diesen Erzählstil sehr viele Gedanken zum Leben und zur Menschheit mit in eine sich immer mehr zuspitzende Entwicklung.
Sehr lesenswert und volle Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 08.04.2019

An Grenzen stoßen

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In Louise Erdrichs neuem Roman machen die Einwohner der ehemaligen Vereinigten Staaten - wie der aktuelle Name ist, erfährt man nicht - eine neue Erfahrung: sie stoßen permanent in Grenzen. Und zwar nicht ...

In Louise Erdrichs neuem Roman machen die Einwohner der ehemaligen Vereinigten Staaten - wie der aktuelle Name ist, erfährt man nicht - eine neue Erfahrung: sie stoßen permanent in Grenzen. Und zwar nicht nur an diejenigen des Landes - Kanada und Mexiko haben schon dicht gemacht, man kommt nur illegal rüber. Nein, fast alles ist verboten, vieles nicht mehr möglich. Normale Müsliriegel gab es bis vor ein paar Monaten an jeder Tankstelle, nun sind sie Luxus. Im Klartext: es ist eine mehr als bedrohliche Entwicklung, von der keiner weiß, wohin sie führen wird. Denunziationen, Verrat, Brutalität: das alles ist an der Tagesordnung, Verhaftungen finden ununterbrochen statt, oft ohne gleich ersichtlichen Grund.

Cedar, bis vor kurzem eine ganz normale junge Frau, wird quasi von jetzt auf gleich zur Geächteten. Sie ist nämlich schwanger und Kinder auszutragen und dann auch noch zu behalten, ist eines der kriminellsten Dinge überhaupt. Sie muss also um Leib und Leben bangen und hat keine Ahnung, wer noch Freund, wer schon Feind ist. In dieser Situation macht Cedar, die als Säugling adoptiert wurde, die Bekanntschaft ihrer leiblichen Mutter, einer im Reservat lebenden indigenen Ureinwohnerin.

Wenn sich Louise Erdrich auf eine Dystopie einlässt, dann kann man sich darauf verlassen, dass nichts abgekupfert bzw. in irgendeiner Form schon mal da gewesen ist, dafür ist die Autorin viel zu authentisch und zu sehr in ihrer eigenen Welt verankert, in der sich stets Vertreter der indigenen Einwohnerschaft der Vereinigten Staaten und Deutsche finden. Beide Nationen kommen auch in der bedrohten Welt der Zukunft vor, wobei die Deutschen diesmal zugegebenermaßen allenfalls eine Statistenrolle spielen.

Die Autorin greift, so scheint es, aktuelle Bedrohungen unterschiedlicher Art, die derzeit quasi als Damoklesschwert über den Amerikanern schweben, auf, und bringt sie in eine neue Form, bzw. konfrontiert den Leser mit möglichen Folgen der Mißachtung von Rechten der Bevölkerung wie auch der Natur. ne.

Sie versteht sich auf die Sprache zwischen den Zeilen - in ihrem ganz besonderen, klaren Stil vermag sie
auf relativ wenig Seiten eine eigene Welt zu erschaffen, Botschaften zu senden und das Bedürfnis nach MEHR zu wecken:
mehr brillianter, kraftvoller Literatur, mehr spannenden und gut erzählten Themen, mehr wichtigen Botschaften, mehr eindringlichen
Zitaten - eben einfach nach mehr Erdrich!

Wobei ich mir fast anmaßend dabei vorkomme, dergestalt über diese großartige Autorin zu urteilen, sie zu bewerten! Wer sie lesen sollte? Mütter, Väter, Schwestern, Brüder, Töchter und Söhne - solche, die an der Gegenwart verzweifeln, aber auch solche, die Hoffnung in sich tragen und lernen wollen. In diesem Fall von den Ureinwohnern Nordamerikas, die trotz aller Widrigkeiten, mit denen sie konfrontiert sind, immer noch das alte Wissen in sich tragen und es weitergeben - durch die Lektüre von Erdrich-Romanen auch an uns, wenn wir bereit sind, uns darauf einzulassen.

Louise Erdrich ist eine Autorin, die uns Wichtiges aufzeigt, die Werte für sich sprechen lässt. Auch wenn mich dieser Roman aufgrund seiner in die Zukunft gerichteten Thematik nicht ganz so angesprochen hat wie bspw. "Der Club der singenden Metzger" oder "Das Haus der Winde".

Doch dies ist Kritik auf allerhöchster Ebene, auch dieser Roman ist ausgesprochen lesenswert und beeindruckt durch Originalität und Menschlichkeit.

Veröffentlicht am 02.08.2019

Traurig, düster, ohne Hoffnung

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Es sind schwierige Zeiten. Die Welt scheint sich zurück zu entwickeln. Tiere, Pflanzen, auch die Menschen bringen Arten früherer Spezies zur Welt: Säbelzahnkatzen, urtümliche Gewächse. Und Cedar erwartet ...

Es sind schwierige Zeiten. Die Welt scheint sich zurück zu entwickeln. Tiere, Pflanzen, auch die Menschen bringen Arten früherer Spezies zur Welt: Säbelzahnkatzen, urtümliche Gewächse. Und Cedar erwartet ihr erstes Kind. Um mögliche Erbkrankheiten zu erkennen, nimmt sie Kontakt zu ihrer indianischen Mutter auf, die sie als Baby zur Adoption freigab. Die Begegnung ebenso wie ihr Stiefvater Eddie beeindrucken sie sehr und trotz der unsicheren Zeit um sie herum kehrt Cedar halbwegs ruhig zurück. Doch dann beginnt man, Schwangere festzunehmen ohne Angabe von Gründen; niemand weiß Genaueres. Cedar versucht mit ihrem noch ungeborenen Kind zu entkommen, doch die Gefahr rückt immer näher.
Sie schreibt all das Geschehene ebenso wie ihre Gedanken und Gefühle in einen Brief an ihr Ungeborenes, wobei Letzteres vielleicht der Grund ist, dass ich mich nicht so richtig begeistern konnte. Zum Einen verliert sie sich immer wieder in religiösen Überlegungen, die fast esoterisch anmuten; zum Andern werden die verschiedenen Entwicklungsstadien eines Embryos derart detailliert beschrieben, dass ich mich zeitweise beinahe in einem Biologiebuch wähnte.
Die zentrale Geschichte beginnt tatsächlich erst nach circa 100 Seiten. Bis dahin steht die Begegnung Cedars mit ihrer biologischen Mutter im Vordergrund und es gibt nur indirekte Hinweise, dass etwas Ungeheures in der Gesellschaft vor sich geht. Was genau geschieht, klärt sich jedoch auch nicht bis zum Ende. Alles, der Zustand des Landes, der Welt, werden lediglich angedeutet und klar ist nur: Gebärfähige Frauen sind eine Gefahr, werden aber dringend gebraucht. Da Alles ausschließlich aus der Perspektive Cedars erzählt wird, bleibt der Blick nach draußen sehr begrenzt.
Eigentlich ist es keine schlechte Idee für eine Dystopie: Die Evolution läuft rückwärts, wir entwickeln uns nach und nach oder auch schneller wieder zurück. Doch leider ist die Idee in diesem an sich gut zu lesenden Buch nicht ausgereift, sodass es in der Hauptsache bei einer düsteren Geschichte einer werdenden Mutter bleibt. Schade!

Veröffentlicht am 19.07.2019

Die Menscheit geht vor die Hunde

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Die Menschheit wird von einem plötzlichen Evolutionssprung überrumpelt.
Eine junge Frau, die als Säugling adoptiert wurde, ist nach einer Beziehung nun schwanger. Leider ist sie zu einem denkbar ungünstigen ...

Die Menschheit wird von einem plötzlichen Evolutionssprung überrumpelt.
Eine junge Frau, die als Säugling adoptiert wurde, ist nach einer Beziehung nun schwanger. Leider ist sie zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt schwanger geworden. Denn die Natur spielt gerade mit ihren Muskeln. Sprich die Menschheit, eigentlich die gesamte Umwelt befindet sich gerade an einem evolutionären Scheitelpunkt vor einen Evolutionssprung, von dem niemand so recht weiß wohin dieser führen wird. Genau in diesem Chaos wo das normale Leben mit all seinen Vorzügen kollabiert, setzt sie sich mit ihrer Ursprungsfamilie in Verbindung. Eigentlich wollte sie sie nur kennenlernen doch dieser Besuch ändert alles. Sie lernt ihre leibliche Mutter und den Rest ihrer Familie kennen, die in einem Reservat für Nativ American lebt. Nach ihren Besuch bei ihrer Ursprungsfamilie, tätigt sie einige Hamsterkäufe und versteckt diese in ihrem Haus. Doch nach und nach spitzen sich die Umstände weiter zu. Sämtliche schwangere Frauen werden erst freundlich dazu aufgefordert sich zu ihrer eigenen Sicherheit in Kliniken einzufinden, was viele natürlich nicht tun. Daher werden nach und nach alle Möglichkeiten genutzt Schwangere aufzuspüren und diese zwangsweise in diese Kliniken verbracht. Anfangs gelingt es ihr gut ihren Zustand zu verbergen. Auch ihr Freund unterstützt sie. Doch eines Tages steht eine freundliche Frau da und verhaftet sie und schafft sie in eine Klinik. Dort werden die Schwangeren zunächst mit Drogen ruhig gestellt. Auf den Rat einer anderen Frau lässt sie diese weg und beginnt die Realität zu erkennen. Mit ihrer „stummen“ Zimmernachbarin arbeiten sie an einem Fluchtplan und werden dann sowohl von ihrer Ursprungsfamilie als auch Adoptivfamilie unterstützt diese Klinik wieder zu verlasse. Mit der Angst im Nacken und einem ersten Todesfall gelingt die Flucht. Und bald muss sie sich eingestehen dass es sich wohl keinesfalls um eine normale Schwangerschaft handelt. Ihre Adoptivmutter versucht indes das Leben ihrer Tochter durch wehenförderliche Naturmittel, die Schwangerschaft vorzeitig zu beenden. Kaum denken sie sie sind in Sicherheit wird sie ein weiteres Mal entführt und landet erneut in einer Klinik.
Die Autorin hat einen flüssigen und nüchternden Schreibstil. Anstatt den Fokus stärker auf eine ausgereifte Handlung zu legen, dominiert bei ihr sehr stark der religiöse Aspekt. Hinzu kommt das wirklich alles aus der Sicht der Protagonistin geschildert wird. Informationen fließen äußerst spärlich oder kommen im Block und sind dann auch noch sehr wage. Dafür philosophiert die Protagonistin seitenlang über Gott, Engel und Schöpfung. Insgesamt bleibt die Handlung eher platt und oberflächlich und geht kaum in die Tiefe.
Die Figuren sind mit Ausnahme der Hauptfigur nicht sonderlich gut ausgearbeitet. Es bleiben bis zum Schluss viele Fragen offen, warum die Figuren eben genau so agieren wie sie es eben tun.
Als Leser muss man sich so einige Male durch langweilige und langatmige Passagen quälen in der Hoffnung das es besser wird. Leider wird es das nie. Die religiösen Themen werden immer und immer wieder durchgekaut. Und das was den Leser wirklich interessiert, wie die Leute handeln, was ändert sich genau, gibt es einen Ausweg, wo steuert die Menschheit hin usw. all das wird nur sehr kurz und äußerst spärlich behandelt. Besonders genervt hat mich in diesem Zusammenhang das der gesamte Roman aus einer Erzählperspektive geschildert wird. Es gibt zwar Dialoge, aber selbst diese schaffen es nicht den Roman zu retten. Die Autorin verliert sich regelrecht in ihren religiösen Themen worunter die Handlung massiv leidet. Obwohl die eigentliche Handlung sehr viele Spannungseffekte hat schafft es die Autorin einfach nicht daraus mehr zu machen als kleine Randnotizen und dann auch noch das offene Ende.
Fazit: Leider eine Dystopie mit erheblichen Mängeln. Der Fokus liegt klar auf religiöse Themen worunter die Handlung sehr leidet. Streckenweise ist der Roman einfach nur langweilig. Hatte mir so viel mehr erhofft. Daher kann ich diesen Roman nur bedingt weiterempfehlen.