War Emma selbst Schuld?
Du wolltest es doch -
Louise O‘Neill
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Rezension
📌Eventuelle Spoiler können auftreten.
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Den Inhalt bei Bedarf bitte selbst recherchieren!
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~Kurzmeinung :
Cover : 5 / 5
Schreibstil ...
Du wolltest es doch -
Louise O‘Neill
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Rezension
📌Eventuelle Spoiler können auftreten.
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Den Inhalt bei Bedarf bitte selbst recherchieren!
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~Kurzmeinung :
Cover : 5 / 5
Schreibstil : 3 / 5
Charaktere : 2 / 5
Handlung : 4 / 5
Lesefluss : 3 / 5
~Meine Meinung :
Die Charaktere
Gleich zu Anfang kommen sehr viele Namen auf den Leser zu, zu denen ich mir überhaupt kein Bild machen konnte. Wer hat zu wem welche Verbindung? Wer hat welchen Charakter? Wer sieht wie aus? Wer hatte mit wem schon etwas am Laufen ... Unmengen an Fragen sind mir bereits auf den ersten Seiten in den Kopf gestiegen und es wurde auch erstmal nicht besser. Egal ob männlich oder weiblich, keine der Personen hat mich erreicht, weil alle oberflächlich und unauthentisch geblieben sind.
Aus der Protagonistin Emma bin ich überhaupt nicht schlau geworden. Einerseits hasst sie es, wie sie auf ihr gutes Aussehen reduziert wird. Anderseits schreit sie durch manche ihrer Äußerungen förmlich danach und genießt es, wie die Jungs sie anschauen. Der einzige, den ich wirklich klasse fand, war Emmas Bruder, der auch als einziger die Situation wirklich ernst zu nehmen scheint. Auch Emmas Eltern haben es geschafft, Eindruck zu hinterlassen. Zwar eher in Form von Hass, aber immerhin waren sie authentisch.
Zeitsprünge
Ebenfalls negativ sind mir die unvorbereiteten Zeitsprünge in Erinnerung geblieben. Diese kommen mitten im Text vor und sind daher schwer auseinanderzuhalten.
Sehr schade ist, dass am meisten Wert auf die Zeit nach der Tat gelegt wird, als auf die Tat an sich. Klar, es ist ein Jugendbuch, in dem diese Situationen nicht zu kleinlich beschrieben werden sollten, aber ein wenig mehr Tiefe hätte hier nicht geschadet. Diese oberflächlichen Beschreibungen schrecken alles andere als ab.
Schreibstil
Selten habe ich mich so durch ein Buch gequält. Der Schreibstil ist einfach nur anstrengend und die Autorin hat die erste Hälfte des Buches gebraucht, um Spannung aufzubauen. Glücklicherweise hat sich die Story dann so „gut“ entwickelt, dass der Drang weiterzulesen trotz des Schreibstils angehalten hat.
Die Sätze sind irgendwie teilweise abgehackt und die Gefühle von Emma kommen nicht wirklich zur Geltung.
Emotionen / Gefühle
Wie bereits erwähnt kommen hier die Gefühle der Protagonistin überhaupt nicht zur Geltung. Ich hätte mir tiefere Emotionen gewünscht. Vielleicht durch ein Tagebuch. Momente, in denen Emma komplett ausbricht, sich alles von der Seele redet...
doch sie ist eher still und baut eine Mauer auf. Natürlich ist das auch eine Art der Trauer, aber das kommt beim Leser hier nicht wirklich an.
Ich konnte mich manchmal dennoch gut in Emma hineinversetzen, besonders was die Situation in der Schule anging.
Ende
Hm.. ich weiß nicht genau, was ich davon halten soll.
Die Geschichte hat ein offenes Ende, was bei dieser Thematik eigentlich ziemlich passend ist, aber in Bezug zur vorherigen Handlung ist es dann doch sehr plötzlich.
Ich hätte gern gewusst, was mit den restlichen Charakteren ist. Die waren nach der Tat auf einmal weg vom Fenster. Wie ist die Beziehung zwischen Emma und ihren Freundinnen? Wie geht es mit Conor und Emma weiter? Was geschieht mit den Tätern? ...
Ich habe mir mehr von diesem Buch erhofft. Die Thematik ist so wichtig, aber die Umsetzung scheitert an so vielen Dingen wie beispielsweise den Charakteren, dem Schreibstil und den fehlenden Emotionen. Sehr schade!