Cover-Bild Neue Irre - Wir behandeln die Falschen
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kösel
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaft und Kultur, allgemein
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 24.08.2020
  • ISBN: 9783466372683
Manfred Lütz

Neue Irre - Wir behandeln die Falschen

Eine heitere Seelenkunde. Auf dem neuesten Stand der Forschung
Das aktuelle Buch zur Weltlage!

Donald Trump in den USA, Kim Jong Un in Nordkorea, Jair Bolsonaro in Brasilien, weltweit scheint der Irrsinn zuzunehmen. Kann man etwas dagegen tun und sind die überhaupt wirklich verrückt? Was vor zehn Jahren noch eher Promis aus der zweiten Reihe betraf, hat es jetzt in die Chefsessel dieser Welt geschafft. Da war eine komplette Aktualisierung unvermeidlich. Der Irrsinn hat die Macht übernommen. Was sagt ein Psychiater dazu?

Aber auch Psychiatrie und Psychotherapie haben weitere Fortschritte gemacht. So bringt »Neue Irre!« den aktuellen Stand der Wissenschaft: Alle Psycho-Diagnosen, alle Psycho-Therapien und das in bewährt kurzweiliger und allgemeinverständlicher Form. Was ist Depression wirklich, was sind Angststörungen, was ist Schizophrenie, was tut man gegen Sucht, vor allem gegen die neuen Süchte und schließlich: Ist Burnout out? Der renommierte Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Lütz bringt Licht ins Dunkel des allgemeinen Wahnsinns.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2020

informativ, aufklärend und humorvoll

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Was ist normal? Ab wann spricht man von einer Abweichung von der Norm? Sind die Normalen nicht auch wenig irre? In diesem kurzen Abriss über die Entwicklung der Psychiatrie und ihren Behandlungsmethoden ...

Was ist normal? Ab wann spricht man von einer Abweichung von der Norm? Sind die Normalen nicht auch wenig irre? In diesem kurzen Abriss über die Entwicklung der Psychiatrie und ihren Behandlungsmethoden erfährt man, wie es über die Jahrhunderte zu einem Wandel im Umgang mit Menschen in Extremsituationen gekommen ist. Es werden nicht nur die verschiedensten Störungen und Beeinträchtigungen geschildert und mit Beispielen verdeutlicht sondern auch mögliche Behandlungsmethoden bzw. Lösungsansätze dargestellt. So ist nicht jeder der aktuell an einer Störung erkrankt ist auch unglücklich. Auch das Thema Süchte wird behandelt. Am Ende des Buches bittet der Autor eindringlich um mehr Toleranz für Menschen mit Beeinträchtigungen, da diese das Leben wenn auch manchmal anstrengender aber auch um einiges bunter machen.

Der Autor schafft es mit seinen flotten und humorvollen Schreibstil, den Leser für das Thema Psychiatrie zu sensibilisieren und räumt so ganz nebenbei mit Vorurteilen auf. Denn was Normal ist liegt im Auge des Betrachters. Und nicht jede Abweichung von der Norm ist auch gleich krankhaft sondern einfach nur normal. Vielmehr gibt es Menschen die gewisse moralische Ansichten einfach ignorieren.

Nach einem flotten Ritt durch die Geschichte der Psychiatrie und ihrer Entwicklung widmet er sich den verschiedenen „Krankheitsbildern“. Wobei er auch zu bedenken gibt das nicht selten eine Diagnose ein Stigma mit sich bringt. Und ja die meisten Erkrankungen bzw. Leiden sind heilbar durch Therapie oder aber Medikamente. Besonders schön fand ich, dass der Autor zu jeder Beeinträchtigung ein Praxisbeispiel gebracht hat. Als Leser kann man seinen Horizont mit dieser Lektüre nicht nur erweitern sondern man wird für verschiedene Themen sensibilisiert und ist mit leichtfertigen Äußerungen doch differenzierter und vorsichtiger.

Fazit: Wenn sich jemand einen Überblick verschaffen will kann ich ihm/ihr dieses Buch nur empfehlen. Da es kurz und verständlich auch für Leihen erklärt wie sich manche Krankheitsbilder auswirken und man eben auch sensibilisiert wird. Von mir gibt es für dieses Buch eine klare Leseempfehlung für den Einstieg in die Thematik.

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Kurzweilig, pointiert und verständlich

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Manfred Lütz‘ „Neue Irre! Wir behandeln die Falschen“ ist die Neuauflage eines 10 Jahre alten Bestsellers, den der Autor aktualisiert hat – vor allem in „Vorwort“, „Vorspiel“ und „Einführung“, die sich ...

Manfred Lütz‘ „Neue Irre! Wir behandeln die Falschen“ ist die Neuauflage eines 10 Jahre alten Bestsellers, den der Autor aktualisiert hat – vor allem in „Vorwort“, „Vorspiel“ und „Einführung“, die sich sehr launig-flapsig lesen, bevor es richtig losgeht. Für meinen Geschmack ist der Einstieg fast zu klamaukig, aber das gibt sich, sobald Psychiater und Psychotherapeut Lütz in seinem Fachgebiet angekommen ist. Die Psyche der auf dem Umschlagrücken genannten Personen (Donald Trump, Kim Jong-un und Jair Bolsonaro) wird übrigens nur auf wenigen Seiten sehr kurz und knapp beleuchtet, aber Lütz schreibt im Folgenden so kurzweilig, pointiert und verständlich, dass ich die genannten Herren kein bisschen vermisst habe.

Bevor man zur auf dem Cover angekündigten „heiteren Seelenkunde“ kommt, geht es u.a. um verschiedene Therapieformen. Das hätte sehr theoretisch werden können, aber Lütz schafft es, sie dem Laien unterhaltsam nahezubringen. Seine Ausführungen reichert er oft mit Anekdoten an und so ist auch die spätere Darstellung sehr belastender Krankheitsbilder – wie Demenz, Sucht, Schizophrenie und Depression – flüssig und nachvollziehbar geschrieben. Ich habe vorher noch nie ein populärwissenschaftliches Sachbuch über die menschliche Psyche gelesen und fühlte mich hier bestens erstinformiert. Die zwei größten Stärken dieses intelligenten Buches sind, dass Lütz zum einen einfach gut schreiben kann – und seine Patienten zum anderen mit viel Herz und Sympathie betrachtet. Und so führt er den Lesenden immer wieder vor Augen, dass man vor „Irren“ keine Scheu haben muss; dass auch die eigene Psyche eines Tages mal Hilfe brauchen kann und dass das nicht das Ende der Welt bedeutet. Lütz nimmt psychischen Krankheiten damit Stigmatisierung und Schrecken – und macht außerdem deutlich, dass man sich vor den sogenannten Normalen mindestens genauso in Acht nehmen muss. Da fühlt man sich fast geschmeichelt, wenn der Autor am Ende des Buches tröstend schreibt, dass Leser von „Neue Irre!“ vermutlich auch nicht ganz normal sind.

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Von Außergewöhnlichen, von blödsinnig und wahnsinnig Normalen

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„Der Sinn, und dieser Satz steht fest, ist stets der Unsinn, den man lässt“ (Seite 200 des Buches)

Worum geht’s?
Der Bereich Psychiatrie und Psychologie ist ein großes Feld. Hier wird das Wesentliche ...

„Der Sinn, und dieser Satz steht fest, ist stets der Unsinn, den man lässt“ (Seite 200 des Buches)

Worum geht’s?
Der Bereich Psychiatrie und Psychologie ist ein großes Feld. Hier wird das Wesentliche von Psychiatrie und Psychotherapie auf einfache und auch für einen Laien verständliche Sprache kurz und prägnant dargestellt.

Meine Meinung:
„Neue Irre“ von Dr. med. Dipl. theol. Manfred Lütz ist die Erweiterung seines vor 10 Jahren erschienenen Buchs „Irre! Wir behandeln die Falschen“. Es ist wirklich eine Erweiterung und Aktualisierung. Viele Teile sind identisch oder quasi identisch zum ersten Buch. Aber es sind weitere Beispiele und Anekdoten hinzugekommen und teilweise haben sich auch Ansichten oder Therapien geändert bzw. erweitert, was mit in das neue Buch eingeflossen ist.

Das Buch liest sich gut und verständlich und wird durch die Beispiele aus der Praxis aufgelockert. Viele der Geschichten bringen einen zum Schmunzeln. Das Kapitel über Depression und Manie hilft einem, sich – wenn man hiermit noch nie zu tun hatte – besser in die Patienten hineinversetzen zu können. Auch der Teil über Süchte hilft einem, mehr Verständnis mit dieser „Krankheit“ aufbringen zu können. Im Kapitel über die Demenz lernt man auch, die Angehörigen der Patienten zu verstehen und zu verstehen, was auch diese Menschen mitmachen müssen – was oft von außen gar nicht so wahrgenommen wird, weil die Patienten selbst für Außenstehende „normal“ wirken.

Dennoch ist das Buch keine leichte Lektüre. Es ist verständlich, aber ich habe manche Sätze – da diese oftmals auch etwas verschachtelt waren – zweimal gelesen, um wirklich zu verstehen, was gemeint ist. Aber der Autor schafft es dennoch gekonnt, einem einen (kleinen) Einblick in den Bereich der Psychiatrie und Psychologie zu geben. Sehr schön finde ich auch, dass der Autor nicht nur von „Kranken“ oder „Patienten“ spricht, sondern von „außergewöhnlichen Menschen“ und auch das Positive aufzeigt und so automatisch auch die unterbewusste Akzeptanz und das Miteinander fördert.

Fazit:
Ein durchaus lesenswertes Buch, wenn auch keine „leichte Lektüre“. Aber wer auf auch für Laien verständliche Weise etwas mehr über die unterschiedlichen Bereiche von Psychiatrie und Psychologie lesen möchte, der ist bei diesem Buch genau richtig! Besonders die Beispiele aus der Praxis bringen einem zum Schmunzeln und lockern die Lektüre durchaus auf. Ein gutes Buch, das einem auf positive Weise die „Krankheiten“ näherbringt und bei einigen Bereichen den Umgang mit diesen „Krankheiten“ erleichtert.

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Hinter den Spiegel schauen

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In einer Welt, die von immer mehr Populistinnen wie Trump, Erdogan, Bolsonaro oder Netanjahu mit ihrer Hetze überrollt wird fällt es mehr als deutlich auf, wie auch gegenüber diesen Begriffe gewählt werden, ...

In einer Welt, die von immer mehr Populistinnen wie Trump, Erdogan, Bolsonaro oder Netanjahu mit ihrer Hetze überrollt wird fällt es mehr als deutlich auf, wie auch gegenüber diesen Begriffe gewählt werden, die eigentlich eher der psychopathologischen Terminologie entsprechen. Kriminelles Verhalten von "Normalen" ist aber keines, was primär einer psychotherapeutischen, sondern eher einer juristischen - rechtlichen und gesellschaftlichen Antwort bedarf, damit die Grenzen der Diversität von Menschen nicht noch weiter eingeengt werden.
Neben der beschriebenen gesellschaftlichen Ebene steht im Hauptfokus dieses Buches aber eine pointierte, und oft auch lebendig - humoristische Beschreibung der verschiedenen psychischen Erkrankungen und der Methoden, wie diesen begegnet werden kann. So können sich auch Lai
innen einen guten Überblick über dieses Gebiet verschaffen und hoffentlich einiges an Vourteilen loslassen.
Der Schreibstil des Autors ist locker und lebendig, so dass mensch als Leser_in gerne mit dabei bleibt.
Abzüge bei der Bewertung gibt es für die zu unkritische Behandlung von Psychopharmaka - ein deutlicheres Eingehen auf Gefahren und Nebenwirkungen wäre hier gut gewesen - und das rückständige Verwenden einer rein Männerzentrierten Sprache. Das dies heute so noch gedruckt wird zeigt deutliche Defizite bei der Wahl einer geschlechtersensiblen Sprache.

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