Cover-Bild Die vollkommene Lady
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eisele Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Humor
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 26.07.2019
  • ISBN: 9783961610662
Margery Sharp

Die vollkommene Lady

Roman | Die literarische Wiederentdeckung einer charmanten, lebenslustigen Protagonistin – humorvoll erzählt
Wibke Kuhn (Übersetzer)

Eine Lady auf Abwegen.

Von der Autorin des Romans Die Abenteuer der Cluny Brown

Brillant neu übersetzt von Wibke Kuhn

»Eine der sympathischsten und warmherzigsten Romanfiguren überhaupt.«
New York Herald Tribune

Im Frankreich der 1930er-Jahre versucht eine unkonventionelle Frau, ihre Tochter vor der Heirat mit dem Falschen zu bewahren – und verliebt sich gegen ihren Willen selbst.

Julia Packett ist die Fröhlichkeit in Person. In London führt sie ein freies, ausgelassenes Leben, nur leise getrübt durch den einen oder anderen finanziellen Engpass. Als ihre Tochter sich nach Jahren wieder bei ihr meldet und sie um Beistand bei der Wahl ihres Ehemanns bittet, lässt Julia mit neu entflammtem Mutterherz alles stehen und liegen, um ihrer Tochter zu Hilfe zu eilen. Kaum in der Luxusvilla in der Haute-Savoie angekommen, begreift Julia jedoch, dass ihre Tochter sich in einen zur Ehe völlig ungeeigneten jungen Mann verliebt hat, denn er ist wie sie selbst, Julia: charmant, aber schwer zu domestizieren. Wie kann es Julia nur gelingen, ihrer Tochter den Verlobten auszureden, ohne ihren eigenen Status als vollkommene Lady zu gefährden? Die Anreise des vornehmen Sir William Waring kompliziert die Situation nur noch weiter. Und schon bald gerät ihr Plan, das Glück ihrer Tochter zu retten, hoffnungslos außer Kontrolle ...


»Ein scharfsinniger und unterhaltsamer Gesellschaftsroman.« Frankfurter Rundschau über Die Abenteuer der Cluny Brown

»Amüsante, witzige und frische Wiederentdeckung.« BR, Bayern 2 über Die Abenteuer der Cluny Brown

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.11.2019

Eine amüsante und kurzweilige Geschichte mit einer extrem sympathischen Protagonistin.

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Kurzbeschreibung / Klappentext:
Eine Lady auf Abwegen.

Im Frankreich der 1930er-Jahre versucht eine unkonventionelle Frau, ihre Tochter vor der Heirat mit dem Falschen zu bewahren – und verliebt sich ...

Kurzbeschreibung / Klappentext:
Eine Lady auf Abwegen.

Im Frankreich der 1930er-Jahre versucht eine unkonventionelle Frau, ihre Tochter vor der Heirat mit dem Falschen zu bewahren – und verliebt sich gegen ihren Willen selbst.

Julia Packett ist die Fröhlichkeit in Person. In London führt sie ein freies, ausgelassenes Leben, nur leise getrübt durch den einen oder anderen finanziellen Engpass. Als ihre Tochter sich nach Jahren wieder bei ihr meldet und sie um Beistand bei der Wahl ihres Ehemanns bittet, lässt Julia mit neu entflammtem Mutterherz alles stehen und liegen, um ihrer Tochter zu Hilfe zu eilen. Kaum in der Luxusvilla in der Haute-Savoie angekommen, begreift Julia jedoch, dass ihre Tochter sich in einen zur Ehe völlig ungeeigneten jungen Mann verliebt hat, denn er ist wie sie selbst, Julia: charmant, aber schwer zu domestizieren. Wie kann es Julia nur gelingen, ihrer Tochter den Verlobten auszureden, ohne ihren eigenen Status als vollkommene Lady zu gefährden? Die Anreise des vornehmen Sir William Waring kompliziert die Situation nur noch weiter. Und schon bald gerät ihr Plan, das Glück ihrer Tochter zu retten, hoffnungslos außer Kontrolle ...

Meine Meinung:
Zum Inhalt des Buches möchte ich aufgrund des schon sehr ausführlichen Klappentextes nicht mehr viel sagen. =)

Julia ist ein herzensguter, wenn auch leicht chaotischer Charakter. Sie liebt das Leben und die Männer, aber noch viel mehr ihre Freiheit. Durch diese Charaktereigenschaften wird zu in Ihrer Zeit natürlich zu etwas ganz besonderem. Was nicht immer positiv bei ihren Mitmenschen ankommt.

Bereits auf dem Weg zu ihrer Tochter passieren Julia unerwartete Dinge, die mich zum Schmunzeln gebracht haben. Vor allem aber zeigen sie auf, was für ein besonderer Mensch Julia einfach ist.

Alle Charaktere in dieser Geschichte wurden auf eine ganz besondere Art und Weise beschrieben, so dass man sich sehr gut in sie hineinversetzen konnte. Egal ob die Schwiegermutter, die Reisebekanntschaften oder Lord Waring.

Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und passte trotzdem, wie ich finde, von der Ausdrucksweise in die damalige Zeit.

Was mich an der Geschichte etwas gestört hat, war allerdings das Ende. Das war für meinen Geschmack zu vage. Andererseits kann man so natürlich seiner Fantasie freien Lauf lassen.

Fazit:
Eine amüsante und kurzweilige Geschichte mit einer extrem sympathischen Protagonistin. Von mir gibt’s 4 von 5 Sternen.

Das Buch wurde mir von NetGalley und dem Eisele Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, was meine Meinung in keiner Weise beeinflusst hat.

Veröffentlicht am 19.11.2019

Unterhaltsamer Roman mit einer lebensfrohen Protagonistin

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»Er hatte sie von ihrer sonnigen Mauer der Selbstzufriedenheit heruntergescheucht, er hatte ihr gezeigt, dass ihre Darstellung einer Dame nicht so überzeugend war, wie sie geglaubt hatte.«

London in den ...

»Er hatte sie von ihrer sonnigen Mauer der Selbstzufriedenheit heruntergescheucht, er hatte ihr gezeigt, dass ihre Darstellung einer Dame nicht so überzeugend war, wie sie geglaubt hatte.«

London in den 30ern - Julia Packett lebt in den Tag hinein und genießt ihr Leben, soweit ihre Finanzen dies zulassen. Nach sechzehn Jahren hört sie das erste Mal wieder von ihrer Tochter Susan. Diese möchte unbedingt heiraten, benötigt dazu jedoch das Einverständnis ihrer Mutter.
Julia reist flugs nach Frankreich. Sie hat sich fest vorgenommen, als vollkommene Dame aufzutreten, um ihre Tochter zu beeindrucken. Während Julia gern äußerst kreative Geschichten erfindet, um ihre Ziele zu erreichen, ist Susan das komplette Gegenteil ihrer Mutter - verantwortungsbewusst und idealistisch.

Auf den ersten Blick erkennt Julia sich in dem Verlobten wieder. Bryan ist genauso abenteuerlustig wie sie und somit nicht für ein Eheleben geeignet. Als Mutter setzt sie sich in den Kopf, Susan vor einem falschen Schritt zu bewahren.
Unglücklicherweise hat Bryan Julias vornehme Fassade durchschaut und beginnt sie zu provozieren.
Wer wird wen als erstes enttarnen?
Als auch noch Susans Vormund anreist, ist das Chaos komplett. Julia fühlt sich von dem distinguierten Sir William Waring angezogen, und es fällt ihr immer schwerer, ihre Rolle überzeugend weiterzuspielen.

Die Autorin Margery Sharp hat den Roman 1937 geschrieben. Viele ihrer Romane wurden Bestseller und sogar verfilmt. Bekannt ist sie ebenfalls als Autorin der Kinderbücher der Reihe “Bernhard und Bianca”.

Sharp hat Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten, in einer Luxusvilla in Frankreich platziert. Mit herrlich trockenem Tonfall beschreibt sie den Fortgang der Ereignisse.
Die unbeschwerte Julia sieht die Welt als ihren Spielplatz. Sie ist eine Schnorrerin und Geschichtenerzählerin (höflich ausgedrückt für eine Lügnerin) mit manchmal erstaunlichen Anwandlungen von Verantwortung und Liebenswürdigkeit. Über die Jahre hat sie einiges an Lebenserfahrung erworben und möchte diese an ihre Tochter weitergeben.

Meine Gefühle dem Roman und Julia gegenüber sind ambivalent. Einerseits sprechen einige Passagen von großer Menschenkenntnis und beschreiben die damalige Gesellschaft und ihre Vorurteile. Die Protagonisten sind zudem sehr geschickt konstruiert, denn sie spiegeln sich gegenseitig in ihren Fehlern und Tugenden.
Andererseits ist Julia, für eine fast vierzigjährige Frau, bisweilen unverfroren selbstzentriert und verantwortungslos. Hier wandelt die Autorin auf einer feinen Linie zwischen Humor und Ernst. Denn nicht immer kann ich Julia mit liebevollem Blick betrachten. Vielleicht ähnele ich darin Susan - ich bin zu kritisch. ;) Oder es liegt daran, dass ich nicht einschätzen kann, wie die Autorin etwas meinte, als sie den Roman vor über 80 Jahren geschrieben hat. Julia nennt Männer “privilegiertes Geschlecht” und macht sich Sorgen um ihre Figur - ist das Ironie? Der Schreibstil Margery Sharps hat mir jedoch so gut gefallen, dass ich gerne noch ein anderes ihrer Bücher lesen würde.

Ein humorvoller Roman, der nicht immer ganz ernst genommen werden sollte und trotzdem erstaunliche Wahrheiten enthält.

Veröffentlicht am 25.10.2019

Ein charmanter sowie zeitloser Klassiker

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Beschreibung

Julia Packett ist eine lebensfrohe Dame, die mit ihrem fröhlichen Naturell ihre Mitmenschen bezaubert und die meiste Zeit ihres Lebens einfach in den Tag hineinlebt. Als ihr freies Leben ...

Beschreibung

Julia Packett ist eine lebensfrohe Dame, die mit ihrem fröhlichen Naturell ihre Mitmenschen bezaubert und die meiste Zeit ihres Lebens einfach in den Tag hineinlebt. Als ihr freies Leben in London von einem finanziellen Engpass bedroht wird, kommt der Hilferuf ihrer Tochter genau zur richtigen Zeit. Julia lässt kurzerhand alle ihre Probleme stehen und liegen und kauft sich ein einfaches Ticket, um zu ihrer Tochter und Schwiegermutter nach Frankreich in die Haute-Savoie zu reisen.

In der idyllischen Landschaft und der Abgeschiedenheit des Anwesens soll sich Julia, die ihre Tochter eigentlich überhaupt nicht kennt, einen jungen Mann in Augenschein nehmen, den ihre Tochter zu ehelichen gedenkt. Für Julia stellt sich die schwierige Herausforderung, ihrer Tochter darzulegen, wie ungeeignet die Ehe mit diesem jungen Mann ist, ohne zu offenbaren, dass sie beide aus dem gleichen Holz geschnitz sind. Als der vornehme Patenonkel Sir William Waring anreist, um sich auch ein Bild des jungen Mannes zu machen wird die Situation noch einmal verschärft.

Meine Meinung

Nachdem letztes Jahr bereits eine Neuübersetzung von Margery Sharps Roman »Die Abenteuer der Cluny Brown« im Eisele Verlag herausgebracht wurde, folgt nun mit »Die vollkommene Lady« ein weiterer Roman der Autorin in einer Neuübersetzung von Wibke Kuhn, die erstmals 1937 erschien.

Obwohl die Erstveröffentlichung der Geschichte schon ein paar Tage zurückliegt hatte ich überhaupt keine Schwierigkeiten mich in Margery Sharps Erzählung zurecht zu finden, was sicherlich auch ein großer Verdienst der Neuübersetzung von Wibke Kuhn zu verdanken ist. Als Erzählstimme hat Sharp sich eine besonders fröhliche und amüsante Hauptprotagonistin auserkoren, die mit ihrer herzlichen und unbeschwerten Art mein Leserherz im Sturm erobert hat. Am schönsten finde ich, dass es sich bei Julia Packett um eine Frau handelt, die keine Probleme damit hat sich ihre eigenen Schwächen einzugestehen und das zu einer Zeit, in der die Gesellschaft viel Wert auf Etikette und ein gutes Benehmen legte.

Der Buchtitel passt insofern wie angegossen, dass Julia, die perfekte Schauspielerin in ihrer Rolle als Dame von Welt, alles daran setzt vor ihrer Tochter und Schwiegermutter als »Die vollkommene Lady« zu erscheinen. Doch die Maskerade steht auf einem brüchigen Fundament und droht mit der Zeit immer stärker ins Wanken zu geraten.

Im Vordergrund der Geschichte steht neben Julias einnehmendem Charakter die Tatsache, dass ihre Tochter Susan sich in einen Mann verliebt hat, der alles andere als für sie geeignet zu sein scheint. Während Susan sich um die Unterstützung und einer zustimmenden Meinung zu ihrer anvisierten Ehe mit dem Müßigänger Bryan sucht, dauert es nicht lange und Julia durchschaut den Charakter des jungen Mannes. Der Unterhaltungswert der Situation nährt sich nun aus der Krux, wie Julia es bewerkstelligen kann, denn jungen Windhund, der so gar nicht zu ihrer enrsthaften Tochter passt und zu ihrem Leidwesen viel zu sehr nach ihrem Naturell schlägt, entlarven kann ohne dass sie die wahre Beschaffenheit ihres eigenen Charakters dabei entblößt.

Margery Sharp hat mit »Die vollkommene Lady« einen Roman vorgelegt der vor allen Dingen durch eine polarisierende Hauptprotagonistin besticht und trotz des unaufgeregten Plots für heitere Lesestunden und Entertainment sorgt. Mit spitzer Zunge porträtiert die Autorin ein Bild der Gesellschaft zu den 30er Jahren und bricht mit ihrer Romanheldin Julia das Bild einer scheinbar perfekten Lady auf. Außerdem vermittelt die Geschichte die Botschaft an junge heiratsfähige Frauen, ihre Partnerwahl gut zu überdenken und nicht bei der ersten blinden Verliebtheit vor den Traualtar zu treten.

Fazit

Ein charmanter sowie zeitloser Klassiker, der in dieser hübschen Neuübersetzung hoffentlich den Weg in viele Leserherzen finden wird.

Veröffentlicht am 25.08.2019

beobachten statt reden

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Klappentext

Julia Packett ist die Fröhlichkeit in Person. In London führt sie ein freies, ausgelassenes Leben, nur leise getrübt durch den einen oder anderen finanziellen Engpass. Als ihre Tochter sich ...

Klappentext

Julia Packett ist die Fröhlichkeit in Person. In London führt sie ein freies, ausgelassenes Leben, nur leise getrübt durch den einen oder anderen finanziellen Engpass. Als ihre Tochter sich nach Jahren wieder bei ihr meldet und sie um Beistand bei der Wahl ihres Ehemanns bittet, lasst Julia mit neu entflammtem Mutterherz alles stehen und liegen, um ihrer Tochter zu Hilfe zu eilen. Kaum in der Luxusvilla in der Haute-Savoie angekommen, begreift Julia jedoch, dass ihre Tochter sich in einen zur Ehe vollig ungeeigneten jungen Mann verliebt hat, denn er ist wie sie selbst, Julia: charmant, aber schwer zu domestizieren. Wie kann es Julia nur gelingen, ihrer Tochter den Verlobten auszureden, ohne ihren eigenen Status als vollkommene Lady zu gefährden? Die Anreise des vornehmen Sir William Waring kompliziert die Situation nur noch weiter. Und schon bald gerat ihr Plan, das Glück ihrer Tochter zu retten, hoffnungslos außer Kontrolle ...

Meinung

Die vollkommene Lady beobachtet viel und redet wenig. Denn sie fühlt sich nicht vollkommen sondern anders. Nicht jeder kann anders sein würdigen, dieser Situation möchte sie entgehen.Deshalb erfindet sie sehr viele Schliche damit man nicht hinter ihre Fassade schauen kann. Selbst ihre Tochter sieht nur dieses Bild bis endlich einer kommt der dahinter schaut und begeistert ist.
Es war interessant zu lesen was und wie die Lady beobachtet und ihre Gedanken dazu. Schön war die Beschreibungen der Lebensumstände (beschränkt auf die Mittelschicht) in England der Jahre zwischen den Weltkriegen. Etwas gestört haben die sich wiederholenden Selbstbetrachtungen der Lady., Das Buch hat einen leisen Humor nicht typisch englisch, sehr angenehm.
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Veröffentlicht am 10.08.2019

Die Lebenskünstlerin

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30er Jahre. Julia Packett ist eine Frau, die durch ihren ansteckenden Optimismus und ihre Lebenslust ein Leben völlig losgelöst von den gesellschaftlichen Konventionen in London führt. Seit dem Tod ihres ...

30er Jahre. Julia Packett ist eine Frau, die durch ihren ansteckenden Optimismus und ihre Lebenslust ein Leben völlig losgelöst von den gesellschaftlichen Konventionen in London führt. Seit dem Tod ihres Mannes becirct sie mit ihrem Charme die Männerwelt und lässt sich von ihnen ohne Skrupel finanziell unter die Arme greifen. Dafür hat sie ihre Tochter Susan bei ihren Schwiegereltern in Frankreich geparkt und lässt sie von ihnen erziehen. Nun bekommt Julia von ihrer mittlerweile erwachsenen Tochter nach langer Zeit per Brief einen Hilferuf zugesandt, denn Susan möchte heiraten und braucht Unterstützung, da Julias Schwiegermutter sich quer stellt. Julia lässt sich nicht nehmen, der Bitte Folge zu leisten und reist nach Frankreich, um dort in der Nobelvilla ihrer Schwiegereltern nicht nur den zukünftigen Ehemann unter die Lupe zu nehmen, sondern nebenbei selbst auch für einige Unruhe zu sorgen…
Margery Sharp hat mit „Die vollkommene Lady“ einen unterhaltsamen und gleichsam humorvollen Roman vorgelegt, der den Leser in das vergangene Jahrhundert entführt in eine Zeit, da Frauen von ihren Ehemännern abhängig waren, auf ihren Ruf achten und sich gesellschaftlichen Normen und Regeln unterwerfen mussten. Mit einem Zwinkern in den Augen hat die Autorin ausgerechnet eine Hauptprotagonistin gewählt, die all diese Vorgaben überhaupt nicht erfüllt und sich damit mehr recht als schlecht durchs Leben laviert. Der Leser lernt während der Lektüre Julias unkonventionelle Lebensweise kennen und darf oft schmunzeln, während Julia sich bei der Begutachtung des potentiellen Schwiegersohns so ihre eigenen Gedanken und Sorgen macht. Die Autorin hat ein Händchen dafür, die oftmals vorhandene Situationskomik mit dem typisch britisch-trockenen Humor einzufangen und die Widersprüchlichkeit der gesellschaftlichen Erwartungen dem Leser wunderbar vor Augen zu halten. Es brauchte Frauen, die mit Traditionen und Regeln brechen, damit die Frauen von heute endlich ein Wahlrecht haben oder selbständig leben können, ohne sich von einem Mann abhängig zu machen und dafür gesellschaftlich am Rand stehen.
Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und glaubwürdig in Szene gesetzt. Manchmal wirken sie ein wenig überspitzt, doch tut das ihrer Authentizität keinerlei Abbruch. Der Leser kann sich gut in sie hineinversetzen, die eine oder andere Handlungsweise nachvollziehen und sich ihnen verbunden fühlen. Julia ist eine Frau, die sich nichts aus dem Gerede anderer macht. Sie ist offen, großzügig, unternehmungslustig und vor allem selbstbestimmt. Sie legt keinen Wert auf Konventionen, hat einen Hang dazu, Unruhe zu stiften, ohne dass es ihr wirklich bewusst ist oder Absicht und besitzt einen gesunden Egoismus, der aber in punkto ihrer Tochter manchmal nicht so sympathisch wirkt. Susan ist eine Frau, die eine sehr gute Erziehung genossen hat und noch völlig unerfahren ist, wenn es um die Männerwelt geht. Sie lässt sich in ihrer Naivität blenden und doch sieht es irgendwie so aus, als wenn sie sich diesen Mann gerade deswegen ausgesucht hat, weil er ihrer Mutter so ähnlich ist. Ebenso überzeugen die weiteren Nebendarsteller und lassen den Handlungsverlauf zu einem Vergnügen der besonderen und etwas angestaubten Art werden.
„Die vollkommene Lady“ wirkt mit einer Extraportion Charme. Die Geschichte besitzt eine Leichtigkeit und aufgrund des britischen Humors hat man während der Lektüre oft ein Grinsen im Gesicht. Verdiente Leseempfehlung für eine unterhaltsame Geschichte!